Wenn Tiere Fotos machen, hat der Besitzer der Kamera keine Rechte an den entstandenen Bildern. Zu dieser Schlussfolgerung kommt die US-Copyright Behörde in ihrem neuen Kompendiumsentwurf (PDF).
„Die Behörde wird keine Werke registrieren, die durch die Natur, durch Tiere oder durch Pflanzen entstanden.“
Die Entscheidung erscheint zwei Wochen nachdem Wikimedia sich in einem Transparenzbericht öffentlich geweigert hatte die Fotos des Affen aus dem Netz zu nehmen. Der britische Fotojournalist David Slater hatte sich zuvor beschwert und das Urheberrecht an den Fotos, die der Affe gemacht hatte, beansprucht. Der Affe hatte Slaters Kamera während eines Fotoshootings in Indonesien 2011 geschnappt und etliche Bilder, darunter auch obiges Selfie, gemacht. Das Foto verbreitete sich schon 2011 viral und machte Schlagzeilen.
Die US-Regulierer gaben Wikimedia, der Förderorganisation der Wikipedia, nun Recht. Die Bilder, die der Affe gemacht hat, gehören niemandem. Dasselbe gelte Werke die übernatürliche Wesen geschaffen haben sollen. Als Beispiel nennt die Behörde auch ein Wandbild, das von einem Elefanten gemalt wurde. Die Regelungen des Kompendiums sollen etwa ab 15. Dezember in Kraft treten. Wie die Regelungen dazu in anderen Ländern aussieht ist weitestgehend unklar. Der Telegraph meint das zum Beispiel in Großbritannien ein Fotograf Rechte an von Tieren gemachten Bildern erwerben könne. Allerdings gibt es dazu bisher keine Urteile.
„Der Telegraph meint das zum Beispiel in Großbritannien ein Fotograf Rechte an von Tieren gemachten Bildern erwerben könne.“ Na, da will ich mal die Verhandlung zwischen dem Fotografen und dem Affen sehen: Die globalen Vermarktungsrechte für das Affen-Selfie zum Preis einer Banane.
Hahaha
Ich musste zwar schmunzeln, aber eigentlich isses ja ziemlich traurig mit was für ’nem Scheiß (sorry, aber ich möchte das gerne so formulieren wie es auch ist) sich Gerichte so befassen müssen.
Sicherheitshalber Pflanzen direkt mit aufgenommen. Herrlich!
Könnte ja der nächste Spinner um die Ecke kommen bei dem eine fleischfressende Pflanze die Kamera verschlungen hat und dabei tolle Fotos vom Schlund entstanden sind… Oder so….
Das Urheberrecht nimmt echt kranke Züge an. Wann wird das endlich komplett eingestampft um komplett neu gestaltet zu werden? Diese Rumfrickelei hat es doch jedes Mal nur immer schlimmer gemacht…
Gruß, Baxter
——————
P.S.: Warum hat dieser Fotojournalist nicht einfach behauptet er hätte das Foto gemacht? Und warum will er das überhaupt löschen lassen? Hatte der echt vor, das Foto etwa zu Geld zu machen? Verstehe -offen gesagt- nicht, was diese ganze Show überhaupt soll
Kommt zwar witzig – absurd rüber, birgt aber eine Interessante Fragestellung. In sehr vielen Fällen,und beim Film quasi immer, steht der Fotograf – Kameramann ja selbst nicht am Auslöser, sondern erwirbt zweifelsfrei sein Urheberrecht durch die Gesamtgestaltung. also Licht, Szenenbild, Idee etc. etc. Hat der Affe demnach einen größeren Einfluß auf die Gestaltung als ein menschlicher, sogenannter Operator ? Der Affe hat auch nur abgedrückt, auf die Idee , Umfeld, licht etc. hatte er keinen Einfluß. Ok, wir belassen es bei lustig – skurril… .-)
Damit wäre der Fall geklärt, wer das Urheberrecht hat, wenn Ast auf den Auslöser einer Kamera fällt … :-)
Okay, ernsthaft. Vielleicht geht es dabei ja auch weniger um die Frage, ob derjenige der den Auslöser drückt auch das Copyright hat, sondern eher darum, ob er überhaupt ein Copyright erwerben kann. Sprich kann nur ein Mensch das Urheberrecht an einem Foto erwerben? Kann ein Affe dies nicht auch? Ich persönlich würde klar „nein“ sagen.