UK: 600.000 Rekrutendaten geklaut

Hat es noch Neuigkeitswert, wenn in Grossbritanien mal wieder massenhaft personenbezogene Daten verloren gegangen sind? In dem vierten Fall innerhalb kurzer Zeit wurden Daten von 600.000 Rekruten zusammen mit einem Notebook geklaut: Datenpannen beim britischen Militär und US-Kreditkartenunternehmen.

Ein Jungoffizier der Royal Navy hatte die Namen, Pass- und Versicherungsnummern sowie Angaben zum Familienstand von Rekruten und anderen Militärdienstbewerbern auf seinem Laptop gespeichert und über Nacht auf dem Beifahrersitz seines PKW liegen lassen. Am nächsten Morgen fand er den Wagen aufgebrochen vor und das Laptop war gestohlen. Dies passierte allerdings nicht in einer düsteren Seitengasse eines Londoner Vororts, sondern auf bewachtem Militärgelände. Wie der Täter das Notebook vom Militärgelände herunterschmuggeln konnte, ist bislang nicht geklärt.

Und wi wir schon in Grossbritanien sind: Britische Polizei räumt eklatante Schwächen der Videoüberwachung ein.

Graeme Gerrard, bei der britischen Association of Chief Police Officers (ACPO) für Videoüberwachung zuständig, hat bei einer parlamentarischen Anhörung eingeräumt, dass die in Großbritannien schier jeden Meter in Innenstädten überwachenden Kameras Gewaltverbrechen und spontan begangene Straftaten nicht verhindern. Andere Länder seien zwar längst erstaunt, in welchem Ausmaß die Briten durch „Closed Circuit Television“ (CCTV) bespitzelt würden, erklärte der Ermittler am Donnerstag im Verfassungsausschuss des House of Lords. Die Abschreckungswirkung sei aber sehr gering. Der Experte der Vereinigung der lokalen Polizeichefs gab zudem zu, dass die Öffentlichkeit über die Effizienz der elektronischen Augen „in die Irre geführt“ worden sei.

5 Ergänzungen

  1. Es werden wohl in Zukunft noch ein paar solcher „IT-Gammelfleischskandale“ an die Öffentlichkeit kommen müssen, vielleicht ändern sich ja dann die Ansichten der breiten Masse zu solch verpönten Themen wie Datenschutz.

  2. glaube ich kaum. die meinung der breiten masse lässt sich nur ändern, wenn die grundlegenden lebensfunktionen (essen, trinken, billige unterhaltung und vermehrung) nicht mehr gegeben sind. siehe die französische revolution!

  3. Naja, da der Jungoffizier seine Festplatte, wie es sich in einem Notebook gehört, verschlüsselt hatte, konnte ja keiner an die Daten ran ;-)

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