Kambodscha: Freie Software auf khmer

Konkurrenz für Microsoft: Das Open Forum in Cambodia lässt Freie Software in die Landessprache übersetzen. Wie AsiaMedia berichtet, arbeitet die nicht-staatliche Organisation bei der „Khmer Open Software Initiative“ mit der Regierung zusammen und testet im Moment ein Office-Paket: OpenOffice.org 2.0 Beta ist bereits auf khmer erhältlich, hinzu kommen der Browser Firefox, auf khmer genannt „Mekhala“ und das E-Mailprogramm Thunderbird unter dem Namen „Moyura“. Die kambodschanische Regierung möchte nach eigenen Aussagen das Monopol von Microsoft sprengen und die Verbreitung der Landessprache Khmer auf Computern unterstützen. Ein langwieriges Unterfangen, gestaltet sich doch die Technisierung nicht einfach: In dem Entwicklungsland besitzt nur ungefähr jeder tausendste Einwohner einen PC.

Die nicht-staatliche Organisation Open Forum in Cambodia gründete sich vor elf Jahren in Phnom Penh, um die Einwohner in ihrer Meinungsbildung in sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zu unterweisen und in dessen Folge die Zivilgesellschaft zu stärken. Die Initiative des Open Forum in Cambodia ist ein wichtiger Schritt für die kambodschanische Gesellschaft, in der die Mehrheit der Bevölkerung außer khmer keiner weiteren Sprache mächtig ist. Dementsprechend schwierig sind die Bedingung bei Computerkursen, bei denen sich die Lernwilligen nicht nur ein Betriebssystem,
sondern auch noch seine Anwendung in einer fremden Sprache beibringen müssen. Gerade für die junge Generation vom Land könnte das laut AsiaMedia eine Chance auf bessere Jobs in den Städten sein, ohne sich teure Englischkurse leisten zu müssen. Auch wehren sich die Kambodschaner gegen den Einsatz von
Microsoft-Programmen in Ämtern und Behörden, da diese bislang nur auf englisch erhältlich sind.

2 Ergänzungen

  1. In Kambodscha gibt es quasi an jeder Strassenecke Internet Cafes, jedenfalls in allen Städten > 10k Einwohner. Sobald die Schule zuende ist werden die von den Uniformierten geentert und Gunbound gespielt. Mit ~2000Riel ( ca. 50 Cent ) pro Stunde scheint dies auch für die Einheimischen günstig zu sein. Ein Linux hab ich dort allerdings nirgendwo finden können, auch wenn es in den Buchläden Bücher zum Thema in Landessprache gab.

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