Großbaustelle Computerspiele-Förderung: Digitales Däumchendrehen (Gameswirtschaft)
Die Computerspielförderung läuft im Verkehrsministerium ähnlich erfolgreich und effektiv wie beim Breitband: Ganze fünf Prozent der versprochenen Gelder sind schon verteilt. Die Gameswirtschaft hat mal ausgerechnet: „Würde dieses Tempo beibehalten, wäre der Stapel in frühestens sechs Jahren abgearbeitet.“ Es gebe wohl zu wenig Ressourcen im Verkehrsministerium und die handelnden Personen seien nicht ausreichend qualifiziert, um Computerspiele und Entwickler zu verstehen.
Digitaler Nachlass (Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz)
Das BMJV hat heute ein fast 400-seitige Studie zum digitalen Nachlass veröffentlicht. Wir haben selbst noch nicht reingeschaut, aber sie dürfte spannend sein. Spätestens seit dem Rechtsstreit zwischen Facebook und Eltern, die das Facebook-Konto ihrer verstorbenen Tochter einsehen wollten, ist klar, dass es hier eine Regelungslücke gibt. Justizministerin Christine Lambrecht kündigt dementsprechend an: „Wir werden uns die Empfehlungen der Studie, wie die Verbraucherfreundlichkeit bei der Vererbung digitaler Werte verbessert werden kann, genau anschauen. Wir werden dabei auch prüfen, inwieweit über die Verbraucheraufklärung hinaus weitere Maßnahmen zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher notwendig sind.“
Dear Larry Lessig: Please Don’t File SLAPP Suits (TechDirt)
Lawrence Lessig galt viele Jahre als ein netzpolitischer Vordenker, der mit seinem Diktum „Code is law“ die Debatte über die Digitalisierung mitprägte. Zuletzt geriet er wegen seiner fragwürdigen Interventionen zugunsten des MIT Media Lab und dessen Millionenspenden von Jeffrey Epstein in die Schlagzeilen – wir sprachen mit Lessig bei seinem Berlin-Besuch im September darüber. Nun überzieht Lessig die New York Times wegen ihrer Berichterstattung über den Fall mit Klagen. Bei TechDirt nimmt Mike Masnick die Klage von Lessig und dessen Kampagne gegen „Clickbait-Verleumdung“ auseinander und zeigt sich enttäuscht, dass aus dem netzpolitischen Vordenker nun offenkundig ein Anti-Pressefreiheits-Aktivist geworden sei.
Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.
0 Ergänzungen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.