„Nur noch ein Zimmer verfügbar!“ Diese oder ähnliche Einblendungen bekommt man häufig auf Seiten wie booking.com zu sehen, wenn man nach Unterkünften sucht. Dafür gab es vor kurzem eine Rüge von der EU-Kommission, die die Plattform aufgefordert hat, diese und vergleichbare „manipulative Methoden“ bis Juni 2020 einzustellen.
Doch die Seite ist mit dieser Methode kein Einzelfall. Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) beschreibt in einem kürzlich veröffentlichten Bericht [PDF], wie sogenannte Dark Patterns dazu genutzt werden, Nutzer:innen in ihrem Onlineverhalten zu manipulieren. Durch unterbewusste Beeinflussung und gezieltes Design sollen Menschen dazu verleitet werden, mehr zu kaufen oder bestimmte Dienste in Anspruch zu nehmen, die sie ursprünglich nicht wollten.
Das TAB bezeichnet den Einsatz solcher Methoden als unethisch, da Wahrnehmungsschwächen ausgenutzt und insbesondere unerfahrene Nutzer:innen wie Senioren, Kinder und Jugendliche leicht manipuliert und getäuscht werden können. Es sieht den Gesetzgeber gefordert, eine umsichtige Regulierung vorzunehmen und gefährdete Personen zu schützen, ohne dass es zu einer Überregulierung kommt.
Beispiele für Dark Patterns
Booking.com verwendete eine eher plumpe Methode. Andere Dark Patterns funktionieren subtiler. So werden beispielsweise Buttons zur Abmeldung von Abonnements besonders klein gehalten und auf der Website versteckt, während die Verlängerung automatisch passiert.
Der britische UX-Designer Alexander Darlo sammelt auf dem Twitteraccount „Dark Patterns“ besonders dreiste Beispiele und stellt sie an den Internetpranger. Auf der zugehörigen Website findet man auch Erklärvideos und eine Auflistung verschiedener Typen von Dark Patterns.
Neuestes Beispiel ist der Cookie-Banner von ZEIT ONLINE. Siehe: https://twitter.com/privacy__ninja/status/1216010106741104640?s=19
Bei anderen Medienseiten sieht’s aber auch nicht besser aus ?