Was vom Tage übrig bliebGesichter, Interessen, Opfer

Eine Stalkerware-App leakt Daten ins Netz, die neue EU-Kommission lässt sich bei Transparenz mit den persönlichen Finanzen bitten und die Londoner Polizei startet Gesichtserkennung im Normalbetrieb. Die besten Reste des Tages.

Der Turm sieht alles.
Der Turm sieht alles. – netzpolitik.org

A ’stalkerware‘ app leaked phone data from thousands of victims (TechCrunch)
Mal wieder geht es um Spionagesoftware, die für digitale Übergriffe im sozialen Nahbereich eingesetzt wird, etwa durch Partner, Ex-Partner oder Vorgesetzte. (Wir berichteten.) Im konkreten Fall geht es um KidsGuard, eine Android-App, die wegen offenkundig fehlerhafter Programmierung sensible Handydaten von tausenden Opfern der App frei verfügbar ins Internet hochlud. Bemerkenswert an dem Fall ist, dass sich weiterhin Provider finden, die solche üblen Privatüberwachungstools hosten, in diesem Fall der chinesische Onlinehändler Alibaba.

EU bosses: a shadow of conflict of interests (WeMove.eu)
Stichwort Interessenkonflikte: Die neuen EU-Kommissarinnen und -Kommissare haben sich gegenüber dem EU-Parlament verpflichtet, Aktien und Firmenanteile zu verkaufen, die einen Widerspruch zu ihrem Amt darstellen könnten. Doch auch nach knapp drei Monaten Amtszeit hat die EU-Kommission keinen Nachweis vorgelegt, dass dieses Versprechen eingehalten wurde. Eine Petition fordert nun von Kommissionschefin Ursula von der Leyen, das endlich zu tun.

Metropolitan Police deploys facial recognition in central London with two hours’ warning (The Independent)
Allen Bedenken von Datenschützer:innen zum Trotz hat die britische Polizei mit dem regulären Einsatz von Echtzeit-Gesichtserkennung in der Londoner Innenstadt begonnen. Wir haben zuletzt bereits bizarre Beispiele für den Einsatz der umstrittenen Technologie zusammengetragen, die EU-Kommission wollte sich diese Woche in ihrem neuen digitalen Masterplan allerdings nicht für ein generelles Verbot aussprechen. Schade.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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