Was vom Tage übrig blieb: Virtuelle Kündigungen, Troll-Jäger und Preisdiskriminierung im Netz

Mit Hilfe von Virtual Reality lassen sich nun Kündigungen im Trockenen üben, eine US-Anwältin kämpft gegen Hass im Netz, wer oder was war Tumblr nochmal und der Login-Dienst Verimi wächst. Zudem will eine wissenschaftliche Untersuchung Preisdiskriminierung im Netz aufdecken und bittet um Hilfe. Die besten Reste des Tages.

Heute kann sich der majestätische Himmel über Berlin durchaus sehen lassen.

You can now practice firing someone in virtual reality (Technology Review)
Mitarbeiter in Personalabteilungen können künftig mit Hilfe von Virtual Reality üben, wie es sich anfühlt, jemanden zu feuern. Zu schonungslos darf man offenbar nicht sein, sonst vergräbt der virtuelle Kollege Barry den Kopf in seinen Händen, wird traurig oder fängt an zu toben. Dabei geht es doch darum, keine Szene zu veranstalten.

She fights every ‚troll, psycho and perv‘ she can find – and uses the law to do it (Guardian)
Die New Yorker Anwältin Carrie Goldberg hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht: als Kämpferin für die Rechte all jener, die im Netz belästigt, bedroht und misshandelt werden. Der Guardian hat ihr jetzt anlässlich ihres neuen Buches „Nobody’s Victim: Fighting Psychos, Stalkers, Pervs, and Trolls“ ein großes Porträt gewidmet. Darin geht es auch um Goldbergs eigene Geschichte mit einem gewalttätigen Ex-Freund, der sie überhaupt erst auf ihren Pfad entsandte.

Verizon is selling Tumblr to WordPress.com parent, Automattic (TechCrunch)
Erinnert sich noch jemand an Tumblr? Ja genau. Gemessen daran, dass die Blogging-Plattform mal der ganz heiße Startup-Scheiß im Netz war, hörte man zuletzt eher wenig darüber. Jetzt hat der aktuelle Besitzer Verizon Tumblr an Automaticc verkauft, die Firma hinter WordPress. Die Angaben dazu, wie viel – oder sagen wir eher wenig – Automaticc gezahlt hat, gehen auseinander. Aber ob es nun 20 Millionen Dollar, 10 Millionen oder noch weniger waren ist im Grunde eh egal, denn gemessen an dem ursprünglichen Preis von 1,1 Milliarden Dollar, den Yahoo mal dafür bezahlt hat, wäre beides quasi eine Schenkung.

Telekom, Telefónica und Vodafone werben gemeinsam für Log-in-Dienst (Spiegel Online)
Bei jedem Internetanbieter ein eigenes Konto anlegen ist mühsam. Viele Dienste bieten daher bereits das Log-In mit Facebook- oder Google-Konto an, um es den Nutzer*innen möglichst bequem zu machen. Als datenschutzfreundlichere Alternative zu den US-Konzernen versuchen sich seit zwei Jahren die Unternehmen „Verimi“ und „NetID“ auf dem deutschen Markt zu etablieren. „Verimi“ hat namenhafte Gründer, darunter die Deutsche Bank, Allianz, Lufthansa und der Axel Springer Konzern. Seit Montag spielen die drei Mobilfunkanbieter Telekom, Vodafone und Telefonica ebenfalls im Team von „Verimi“. Im Dezember haben wir uns das Geschäftsmodell von „Verimi“ näher angeschaut und auf Widersprüche hingewiesen.

Erfahrungen mit Preisbildungen beim Onlineshopping (Universität Duisburg-Essen)
Viele Online-Händler werten personenbezogene Daten ihrer Kunden aus, um ihnen anschließend unterschiedliche Preise für die gleichen Produkte abzuverlangen. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Mercator School of Management der Universität Duisburg-Essen will nun Licht in dieses weiterhin intransparente Dickicht bringen und bittet um Mithilfe. Die Untersuchung selbst läuft anonym ab und nimmt etwa zehn Minuten Zeit in Anspruch.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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