Was vom Tage übrig blieb: Trackende Post, Google und Rezensionen auf Amazon

Heute mit weiteren widrigen Datengeschäften der österreichischen Post, Googles neuem „Cybersicherheitszentrum“ zum Schutz der EU-Wahl und dem geheimen Leben von Amazons freiwilligen Rezensionsarbeitern. Die interessantesten Reste des Tages.

Es kann sich nur mehr um Monate handeln, bis die Tage wieder länger werden.

Post: Die Datenaffäre weitet sich aus (Addendum)
Nach Recherchen von Addendum vermarkten die österreichische Post und eine Partnerfirma Klarnamen und Adressdaten in Kombination mit Daten aus dem Online-Tracking. Werbetreibenden soll es so möglich sein, gezielte Postwerbung auf Basis von Besuchen bei Online-Shops wie Zalando zu verschicken. Die Post schiebt die Verantwortung auf Partnerfirma Twyn, die ihren Sitz zwar in Zypern hat, tatsächlich jedoch von einer Wiener Agentur betrieben wird. Erst vor wenigen Wochen hatte Addendum aufgedeckt, dass die österreichische Post im großen Stil mit personenbezogenen Daten über politische Präferenzen handelt. Die Datenschutzaufsicht ermittelt.

Google will EU-Wahlen vor Cyberangriffen schützen (Der Standard)
Nach Facebook kündigt auch Google vor der EU-Wahl im Mai ein Transparenz-Register für politische Werbung auf seiner Plattform an. Beide Konzerne richten zudem eigene Cybersicherheitszentren zum Schutz der Wahl ein. Damit wollen sich Google und Facebook vor Vorwürfen schützen, das Tor für ausländische Einflussnahme, Manipulationsversuche und Desinformation zu öffnen. Doch von echter Transparenz sind solche Schritte noch weit entfernt, lautet unser Kommentar.

The Secret Life of Amazon’s Vine Reviewers (New York Times)
Amazon lässt ganzen Heerscharen von Rezensenten kostenlos Produkte zukommen, die anschließend ausführliche Besprechungen und Bewertungen auf der Plattform hinterlassen. Die NYT hat sich diesen halb-exklusiven Club der „Vine Voices“ angesehen, der in einem Meer von mal mehr, mal weniger sinnvollen Rezensionsexemplaren untergeht – aber eine essenzielle Funktion für Amazon ausfüllt.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links & kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.