Was vom Tage übrig blieb: Selbstdenkende Autos und selbstorganisierte Angestellte

Kenia will eine Digitalsteuer einführen, die Trump-Regierung den Zugriff auf persönliche Gesundheitsdaten vereinfachen und ausgelagerte Google-Mitarbeiter*innen gründen eine Gewerkschaft. Die besten Reste des Tages.

Himmel über dem Berliner Fernsehturm
Ein (vielleicht) letztes Aufbäumen gegen den einsetzenden Herbst, da sind wir doch gerne dabei.

Kenya’s proposed new digital tax targets Big Tech (iAfrikan)
Regierungen weltweit stehen vor der Herausforderung, einen angemessenen Umgang mit den Gewinnen zu finden, die transnationale Digitalunternehmen mit Sitz im Ausland im Inland generieren. Kenia hat nun angekündigt, eine Digitalsteuer einzuführen: Plattformen wie Google, Netflix, Facebook und WhatsApp sollen demnach in Zukunft den mit kenianischen Nutzer*innen gemachten Gewinn nachweisen und darauf Steuern zahlen müssen. Ähnliches soll für Apps gelten, die In-App-Purchases erlauben oder deren Download kostenpflichtig ist.

When Apps Get Your Medical Data, Your Privacy May Go With It (New York Times)
Medizinische Vereinigungen in den USA äußern Kritik an einem Regulierungsvorschlag der US-Regierung, der kommerziellen Apps den Zugriff auf persönliche Gesundheitsdaten vereinfachen würde. Bei einmal vorliegender Erlaubnis der Patient*innen müssten Ärzt*innen deren Gesundheitsdaten an Apps wie Apple Health Records weitergeben. Datenschutzgesetze, die regeln, wie Ärzt*innen oder Krankenhäuser mit den Daten ihrer Patient*innen umgehen müssen, wären dann außer Kraft gesetzt. Die medizinischen Vereinigungen warnen davor, dass die Patient*innen die Kontrolle über ihre Daten verlieren würden, weil kaum absehbar sei, an wen die Firmen hinter den Anwendungen die Daten weitergeben. Schwerwiegende Nachteile seien etwa zu erwarten, wenn die Drittanbieter die Daten an Arbeitgeber oder Krankenversicherungen weitergeben würden.

Google contract workers vote to form a union amid employee discord over treatment (Washington Post)
Etwa 60 von 90 Leiharbeiter*innen, die in Pittsburgh als Techniker*innen für Google arbeiten, haben sich dazu entschlossen, eine Gewerkschaft zu gründen. In einer Stellungnahme begründen sie die Entscheidung mit der Tatsache, dass sie Seite an Seite mit Festangestellten arbeiten und dabei weniger verdienen und meist keine der Vorteile genießen, die Google anderen Mitarbeiter*innen gewährt.

Zum Schluss: Betreutes Denken
https://twitter.com/wenkfischer/status/1169223166042005504

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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