Was vom Tage übrig blieb: Mehr Routerfreiheit, mehr digitale Zivilgesellschaft und Instagram-OPs

1&1 darf es nicht mehr so aussehen lassen, als ob Internetverträge bestimmte Router benötigen. Die Stiftung Neue Verantwortung fordert, die Zivilgesellschaft besser in politische Prozesse einzubinden. Und Schönheitschirurg:innen bekommen immer öfters nachbearbeitete Selfies vorgelegt.

Garantiert absolut unbearbeitet.

Urteil: 1&1 darf Kunden keinen bestimmten Router aufzwingen (heise.de)
Wer bisher bei 1&1 online einen Internettarif abschließen wollte, bekam auch eine Auswahl aus drei 1&1-Routern aufgedrängt. Die Möglichkeit, ein anderes Modell zu wählen, war in Untermenüs versteckt. Das soll sich nach einem Urteil des Landgerichts Koblenz nun ändern, verkündete gestern der klagende vzbv. Es handele sich um irreführende Werbung.

Digitale Zivilgesellschaft fördern. Wie Politik und Verwaltung die Digitalisierung des Dritten Sektors unterstützen können (Stiftung Neue Verantwortung)
Die Zivilgesellschaft sollte in Entscheidungen rund um Digitalisierung stärker einbezogen werden, so die zentrale Forderung eines neuen Diskussionspapiers der Stiftung Neue Verantwortung. Das Interesse daran wachse auch in Politik und Verwaltung, das Papier liefert deshalb Ideen für die Praxis. Um die Zivilgesellschaft weiter in politische Prozesse einzubinden bräuchte es auch mehr Transparenz bei politischen Entscheidungen und vielfältiger zusammengesetzte Gremien. „Zu lange fristeten netzpolitisch engagierte Akteure ein Nischendasein!“. Bald hoffentlich nicht mehr.

Gefilterte Bilder beeinflussen Wunsch nach Schönheitsoperationen (aerzteblatt.de)
Warum soll der Körper nur auf Instagram schöner sein? Ein Berufsverband für Schönheitschirurg:innen hat seine Mitglieder befragt: Gut zwei Drittel gaben an, dass Patient:innen ihnen bereits ein nachbearbeitetes Selfie als Vorlage für eine Behandlung vorgelegt hätten. Sie sagten aus, dass diese Praxis in den letzten Jahren zugenommen hätte. Noch mehr (85 Prozent) glauben, dass sie in der Zukunft weiter zunehmen wird. Eine weitere Episode in der „Banalität des Besonderen“.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

No Tracking. No Paywall. No Bullshit.

Unterstütze auch Du unseren gemeinwohlorientierten, werbe- und trackingfreien Journalismus.

Die Arbeit von netzpolitik.org finanziert sich zu fast 100% aus den Spenden unserer Leser:innen. Werde Teil dieser einzigartigen Community und unterstütze jetzt unsere Arbeit mit einer Spende.

Jetzt spenden

0 Ergänzungen

Wir freuen uns auf Deine Anmerkungen, Fragen, Korrekturen und inhaltlichen Ergänzungen zum Artikel. Bitte keine reinen Meinungsbeiträge! Unsere Regeln zur Veröffentlichung von Ergänzungen findest Du unter netzpolitik.org/kommentare. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.