Prototype Fund: Erste Förderprojekte ausgewählt

Der Prototype Fund hat seine erste Förderrunde bekanntgegeben. Die 17 Projekte aus den Bereichen Civic Tech, Data Literacy und Datensicherheit werden 2017 finanziell und beratend unterstützt.

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Anfang August hat der Prototype Fund angekündigt, gemeinnützige Open-Source-Projekte mit insgesamt 1,2 Millionen Euro zu fördern. Das Projekt von der Open Knowledge Foundation Deutschland und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat zum Ziel, Software-Projekte ohne den sonst üblichen bürokratischen Aufwand zu unterstützen. Auf dem 52. Netzpolitischen Abend am 6. September wurden die Hintergründe des Projekts vorgestellt.

Nun wurde die erste Runde der unterstützten Projekte bekanntgegeben. Aus ca. 500 Bewerbungen hat die neunköpfige Jury 17 Projekte ausgewählt, die ab dem Frühjahr 2017 gefördert werden. Neben einer finanziellen Unterstützung bis zu 30.000 Euro werden ihnen auch Mentoren an die Seite gestellt. Unter den Projekten befinden sich beispielsweise ein Buchungssystem für Lastenräder, ein Nachschlagewerk für Gebärdensprache und eine Online-Plattform für Foodsharing.

Julia Kloiber, Projektleiterin des Prototype Funds (schrieb auch bei uns), sagt dazu gegenüber netzpolitik.org:

Wir waren positiv überrascht, dass sich über 500 Projekte bei uns beworben haben. Wir haben geahnt, dass es großes Interesse geben könnte, aber dass die Nachfrage so groß ist, damit hatte niemand gerechnet. Umso schöner, dass wir bereits in der ersten Runde mehr Projekte unterstützen können als anfangs geplant. Nämlich 17 statt 10.

Ich persönlich finde die Mischung großartig – von Krypto-Tools zur sichereren Kommunikation, über Plattformen, die sich für mehr Diversität einsetzen, Projekte, die das Thema Gentrifizierung unter die Lupe nehmen, bis hin zu einer Website, die dabei, hilft Kriegsverbrechen zu dokumentieren. Diese Breite an Themen ist schön und wird uns in den nächsten Wochen dabei helfen, die Projekte und das Thema Open Source an ganz unterschiedliche Zielgruppen zu kommunizieren.

Ich hoffe, dass bald mehr öffentliche Förderinstitutionen dem Beispiel des BMBF und der Open Knowledge Foundation folgen und ihre Programme für Einzelpersonen und kleine Teams öffnen.

Ab März sollen die Projektteams und ihre Ideen ausführlich vorgestellt werden. Die nächste Bewerbungsrunde startet am 1. Februar 2017.

4 Ergänzungen

  1. Ohne Knatter – am besten vorher – scheint bei den angeblich so sozial engagierten Menschen der Open Knowledge Foundation Deutschland gar nichts zu laufen.

    Das verlinkte Video zeigt alles was man wissen muss. Es geht nur um eines: Geld. Helden.

    1. Stimmt. Dass diese angeblich so sozial engagierten Menschen eine Möglichkeit schaffen, über öffentliche Gelder die Arbeit an gemeinnützigen Open Source Projekten zu fördern, ist wirklich der Gipfel. Dass die Basis vieler Projekte jahrelange ehrenamtliche Entwicklungsarbeit ist, die auch im Nachgang wieder ohne Bezahlung weiter gehen wird, zeigt sehr gut, dass es nur um eines geht: das ganz große Geld.

  2. Ein Bundesministerium will was für Datensicherheit fördern? Soll ich mal laut lachen? Die Datensicherheit würde sich auf ienen schlag verbessern, wenn es Bundesministerien, die unsere Daten bei was weiß ich wem einsehen, nicht geben würde.

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