The Guardian und Washington Post bekommen den Pulitzer-Preis

The Guardian und Washington Post haben für ihre publizistische Arbeit im Rahmen der NSA-Enthüllungen den diesjährigen Pulitzer-Preis in der Kategorie „Dienst an der Allgemeinheit“ verliehen bekommen. Der Pulitzer-Preis ist die höchste Auszeichnung für journalistische Leistungen, die Preisträger werden jährlich von einer Jury aus hochrangigen US-Journalisten, Schriftstellern und Verlegern ausgewählt.

Die Ehrung der Washington Post bezog sich im Speziellen auf ihre maßgebende Berichterstattung, die durch ausführliche Erklärungen das Verständnis der Öffentlichkeit über das Ausmaß der Massenüberwachung gefördert hat. The Guardian wurde für seine „aggressive Berichterstattung“ gewürdigt, durch die eine Debatte über das Verhältnis von Freiheit zu Sicherheit angestoßen wurde.

Edward Snowden, der den Journalisten das von ihm zusammengetragene Material zur Veröffentlichung übergeben hatte und damit die Berichterstattung erst möglich gemacht hat, fand anerkennende Worte für die Wahl der Jury:

Today’s decision is a vindication for everyone who believes that the public has a role in government. […] This decision reminds us that what no individual conscience can change, a free press can. My efforts would have been meaningless without the dedication, passion, and skill of these newspapers, and they have my gratitude and respect for their extraordinary service to our society. Their work has given us a better future and a more accountable democracy.

Im Gegensatz zu den Juroren bezog er sich auch namentlich auf einige der beteiligten Journalisten, darunter Glenn Greenwald, Laura Poitras, Barton Gellman und Ewen MacAskill. Die Auszeichnung ist eine große Anerkennung, sowohl für diese maßgeblich beteiligten Einzelnen als auch für die Unermüdlichkeit der gesamten Medien, die an der Auswertung des schier endlosen Materials beteiligt sind. Und für ihre Hartnäckigkeit, auch dann weiter zu berichten, wenn versucht wird ihre Veröffentlichungen zu diffamieren oder zu unterdrücken. Das geschah beispielsweise im Fall des Guardian als in dessen Keller demonstrativ auf Veranlasung von GCHQ Festplatten und weiteres Computermaterial zerstört wurden.

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