Der Medienpolitische Expertenkreises der CDU Deutschlands hat in einem Positionspapier Eckpunkte für eine Novelle des Jugendmedienschutzstaatsvertrag definiert. Positiv ist die Forderung, bei einem neuen Staatsvertrag „auf die Möglichkeit von Sperrverfügungen“ zu verzichten, da diese bisher eh nicht eingesetzt wurden und „da das Verfahren zu aufwendig und die technische Wirksamkeit zu gering“ sei. Es scheine „auch nicht möglich, Millionen ausländischer Seiten mit Sperrverfügungen zu begegnen, die nach deutschem Recht unzulässig“ seien. Nicht zuletzt gehe „es dabei um die Frage eines pluralistischen Netzes und der Sicherung von Meinungsfreiheit entsprechend Art. 5 GG.“
Soweit, so gut. Lustig fand ich aber die Idee, neben den bekannten Kennzeichnungen der Altersstufen „6“, „12“, „16“ und „18“ eine weitere aufzunehmen: „B“ für Blogs. Das Papier stellt fest, dass man doch einfach Blogs grundsätzlich unter „18“ einstufen könnte, aber um das zu ändern sollen Eltern (und natürlich Blogger) auch die „B“-Variante einstellen können. Begründet wird das mit der Rechtsunsicherheit vieler Blogger bei der alten JMSTV-Novelle.
Es ist erforderlich, die Besonderheit von Blogs und nutzergenerierten Inhalten zu berücksichtigen und ein System der regulierten Selbstregulierung auch für diese Mediengattung einzuführen. So sollte neben den Kennzeichnungen der Altersstufen 6, 12, 16 und 18 eine weitere Kennzeichnung hinzukommen: „B“ für Blogs. Eltern sollten bei den Jugendschutz-Programmen das Alter ihrer Kinder einstellen und zusätzlich entscheiden können, ob auch Angebote mit der Blogger-Kennzeichnung auf dem Computer ihrer Kinder angezeigt werden dürfen – unabhängig von der eingestellten Altersstufe. In Zukunft sollten die Blogger dann eigenverantwortlich die Reputation der Kennzeichnung „B“ hochhalten, indem sich die Szene selbst reguliert, z. B. durch das Instrument des „Crowd-Sourcing“. Damit würde ein Vorschlag der Netzcommunity unterstützt werden.
Weiterhin sollte zum Schutz der Blogger-Kennzeichnung untersagt werden, eindeutig unzulässige Angebote mit „B“ zu kennzeichnen. Dazu sollte eine eigene Selbstkontrolle für Blogs und nutzergenerierte Inhalte durch die Netzcommunity organisiert werden.
Fehlt nur noch „W“ für Wikipedia und „F“ für Facebook. (Auf Twitter wurde eben noch „C“ für CDU-Webseiten vorgeschlagen). Auf die Vorschläge zur Selbstkontrolle durch die „Netzcommunity“ bin ich gespannt. Die gibt es dann sicher im nächsten Papier zu lesen.
Gibt es eigentlich schon Jugendschutzprogramme, die auch nur annähernd plattformübergreifend funktionieren?
Update: Das Logo stammt von Henning Tillmann.
Und ich führe ein F für Fernseher ein damit jeder weiß, dass das Fernsehen schädlich ist… Mal im Ernst, dass ist doch überflüssig!
gut, dann stelle ich alle unsere Seiten auf B, dann ist das ja kein Problem ;)
Ich hab da auch mal ein passendes Logo gebastelt: http://www.henning-tillmann.de/2012/03/cdu-und-jmstv-sind-kinder-und-jugendliche-schon-reif-fur-die-altersstufe-b/
Ich finde, es ist erforderlich eine Kennzeichnung wie C wie CDU einzuführen – damit ich meine Kinder vor denen schützen kann. Gerne per Crowdsourcing zu taggen.
Darf man Politiker eigentlich mangels Qualifikation und Grundlagenkenntnis absetzen?
Lass uns das als neue Gesetzesinitiative vorschlagen.
Geht nicht!
Dann bleibt ja keiner mehr zum regieren übrig. ;-)
ich bin ja für ein großes „P“ für „Politiker“-Websites – den Zusammenhang mit allierten Kriegsgefangenen als Nebenamüsement gibts gratis dazu :-P
Was für eine verquere Denke. Sollen die Damen und Herren Politiker doch am besten gleich ein großes „U“ auf das gesamte Internet pappen. Denn letztlich ist überall User Generated Content drin.
immer wieder muss ich mir die frage stellen, wer unsere kinder und jugendlichen eigentlich vor den regierungen schützt. oder anders: eltern verdienen die regierung, die sie gewählt haben, kinder und jugendliche nicht.
Tja, Kinder haften für ihre Eltern ;-(, die sogenannte Erbsünde. ;-)
Ist doch egal, ob es *ein* Plattform-übergreifendes Programm gibt.
Die Jugendschützer brauchen doch nur eine Liste mit URLs und jeweiliger Alterklassifkation pflegen, die von jedem dieser Programm geladen und nach Konfiguration angewandt wird.
Natürlich hilft das nicht gegen Kids, die sich selbst Admin-Rechte verschaffen oder in der Lage sind von externem Medium zu booten; aber hey, wenn man meint, dass selbst die dann noch ein vorgefilterten Informationszugang benötigen, können die Eltern DPI aufm Router laufen lassen und sicherheitshalber alle verschlüsselten Inhalte unterbinden …
„brauchen doch nur eine Liste mit URLs … pflegen“
Gnihihi,
http://i0.kym-cdn.com/photos/images/original/000/207/234/you-must-be-new-here-willy-wonka.jpg
Welcome to the Internet
Wenn das so einfach wäre, eine Liste aller URL zu pflegen, warum braucht google für ihren Such-Index dann so riesige Server-Farmen und hat trotzdem nicht alle URL?
Ach, sollen die einfach nen Whitelisting machen. Wollen doch eh nur Blümchenwiese verkaufen. Gut is.
Altersklassifikation: /b/
\o/
Na, dann ist das /b/ gleichzusetzen mit B-18? ;-)
http://www.weebls-stuff.com/songs/Ultrasound/
B is for Blogs …
Ich gehe jetzt auf Nummer Sicher und habe meine Twitter-Follower schon einmal auf die Altersumstellung meiner Tweets informiert:
https://twitter.com/#!/henningtillmann/status/176677691230134273
Das Problem lässt sich letzten Endes doch nur durch die allgemeine Altersfreigabe „L“ für „Leben“ lösen.
ich finde das gut und richtig. dann kann man auch gleich noch weitergehen und das Zertifikat T für Troll für Politikerdarsteller der CDU verleihen.
Selbstkontrolle der Blogger. Qualität hochhalten? Es bedarf doch nur einer Hand voll Trolle die einfach nur aus Protest „niedrige Qualität“ liefern und das ganze ist ad absurdum. :)
Als Partei würde ich die Trolle dann sogar selber Engagieren um dann zu sagen, das böse Netz, Selbstkontrolle funktioniert nicht. Alles ganz schlimm, das muss der Staat lösen! Netzfilter und so!
Grundsätzlich ist die Idee ja gar nicht so schlecht. Wenn auch, wie Michael van Laar schreibt, ein „U“ dann schon sinnvoller (konsequenter) wäre. Allerdings dürfte der Anteil von Webangeboten ohne „U“ heute eher recht gering ausfallen. So wird man wohl kaum weiter kommen.
Sinnvoller wäre die Beibehaltung der bisherigen FSK, aber beschränkung auf die vom Betreiber (Blogger) verfassten Inhalte, sowie eine ordentliche Regelung, wie mit user generated content zu verfahren ist. Diese Regelung muss beinhalten, dass der Betreiber für nicht von ihm selbst verfasste Inhalte zunächst nicht verantwortlich zu machen ist. Und wenn dann dazu noch ein Verfahren kommt, wie und wann und unter welchen Voraussetzungen user generated content zu entfernen ist, das auch von einem Nichtjuristen problemlos beherrscht werden kann, dann wäre mal ein Anfang gemacht.
Wäre nicht ‚Z wie CDU‘ angebrachter?
C steht ja schon für Zukunft, laut CDU.
bester kommentar! :D
Realsatire.
Bitte.
Sag jemand, dass das Realsatire und nicht ernst ist….
So, liebe Leute, damit ihr euren Social-Media-Account „ab B“ machen könnt (CDU-gesichert), könnt ihr folgendes PicBadge nutzen:
http://www.picbadges.com/altersklasse-b/2513817/?#
Wie wärs min N = Nachrichten?
Wäre dann B für U18 und N dann für Ü18?
also super sache die idee von der cdu, wnn man sonst nix zu tun hat…, grichenland würde sich über solche problem freuen grichenland staht also für „g“ :-)
beste grüße
wenn an socnst nix zu tun hat bei der cdu ist ja alles in ordnung, grichenland würde sich freuen über solche probleme, grichenland steht also für „g“ :-) beste grüße
Geht nicht. „g“ steht schon für „guaranteed irish“. ;-)
http://www.guaranteedirish.ie/
Hm, The Offspring haben eine Variante dieses Themas schon mal sehr schön vertont… http://tinyurl.com/7t6l9k6
„…and if it offends you: just don’t read it.“ :-)
Meinen die das eigentlich ernst? Oder haben die nur einen kaputten Kalender und feiern heute schon den 1. April?!
Gesendetes Signal : Achtung, Blogs sind schädlich. Passt doch perfekt in die politische Agenda von eigentlich allen großen Parteien ^^
Super, dann können wir ja „WC“ für den Wikipediaeintrag der CDU nutzen!
Sollens doch einfach nciht ins Internet gehen, die ganzen „oh-ist-das-böse“
früher haben sich unsere eltern auch dafür interessiert was wie im tv angeschaut haben. d.h. mutti hat immer mitgeschaut bzw. später einfach „kontrollen“ gemacht.
aber nein! unsere kids sollen von gesetzen und computern erzogen werden.
Gott, bin ich froh, dass ich meine Kindheit noch im unregulierten Netz verbringen durfte und dass meine Eltern trotz technischen Unverständnisses in der Lage waren, mich auch ohne Alterkennzeichnungs-Hilfestellung auf die pöse, pöse Welt dort draußen vorzubereiten…
Siehst ja die schlimmen Folgen: Lauter medienkompetente Netizens, die die Politiker kritisieren. Das muss unbedingt aufhören.
„Gibt es eigentlich schon Jugendschutzprogramme, die auch nur annähernd plattformübergreifend funktionieren?“
Na hoffentlich nicht, sonst tun mir nämlich die armen Kinder Leid, denen die Möglichkeit genommen wird, sich aus mehreren Quellen zu informieren und an dpa und Bild gebunden sind.
Btw. Ist es Zufall, dass sich „B“ auch mit „Bild“ deckt?
Da fehlt noch „P“ für „Presseerzeugnis“ und „M“ für „Meinungsäußerungen“ und „S“ für „Selbstsändiges Denken“
Ich frage mich, wie ich seit Ende der 80er (ja, ja, damals…) im Internet unterwegs sein konnte, ohne durch all diese neuen Kennzeichnungen, Gesetze und Verordnungen geschützt zu sein.
Ich schlage noch folgende modifizierte Varianten fürs Blog vor:
B +K = mit Kommentarfunktion
B -K = ohne Kommentarfunktion
B +Felis = mit Katzenkontent
Zur juristischen Absicherung empfehle ich diesen hier. ;-)
Hm – na gut, wenn der Link (siehe 29.) nicht will, dann eben so:
http://www.bihlmeier-kramer.de/area42/nolawyer.png
R für Religion bitte nicht vergessen und P für Propaganda. Und eigentlich müssten wir R noch Ausdifferenzieren in RI oder RIS, RK, RC, RE, RB, … . Damit auch jeder zu Hause und in den Schulen die armen Kinder vor den entsprechenden Feindbildern beschützen kann.
Wenn die Infrastruktur erst mal steht wird der Rest von ganz alleine laufen.
B? Das ist doch dort, wo Anonymous herkommen .. ;) #4chan
Keine Beleidigungen bitte. Das heißt /b/.
ich kaufe ein X für Xylofon!
großer gott !!
und wie erkennt ein programm obs sich um ne normale website handelt oder einen blog?
@Stefan: Am „B“!
So ein Quatsch, C für CDU- Webseiten. Jeder weiss doch, dass die in die Kategorie S gehören.
Warum nicht S wie Safenet?
Man baut eine Whitelist für diejenigen, die sicher sein wollen, erkennbar durch die Endund .safenet und einigen optischen Firlefanz im Browser (z.B. grüne Schrift: Sie befinden sich im Safenet).
Diese safenet root könnte man dann auch Altersbereiche unterteilen
Damit würde die Unsicherheit der Bevölkerung bekämpft werden und zugleich belästigt man niemanden.
Meine Güte. Glauben diese Leute, sie müssten nur genug Buzzwords wie „Crowdsourcing“ fehlplatziert rumschleudern, um ihre „Vorschläge“ modern zu machen?
Es kann keine Altersbeschränkung für Texte geben, und „Moral“ hat mit der ganzen Sache erst recht nichts zu tun.
Manchmal hab ich den Einfruck mit Buzzwords vorallem bei CDU und CSU auch. Aber wieso findest zu hier Crowdsourcing fehlplatziert? Das war doch einer der großen Vorschläge der „Netzgemeinde“.
Wieso findest du der Vorschlag ist ein „Vorschlag“ und nicht ein Vorschlag ohne Anführungszeichen?
Ich bin dann noch für „P“ wie Politik – damit sich dann diejenigen mit gesundem Menschenverstand von solchen hirnverbrannten Ideen und dem ganzen verdummenden Gewäsch der Politiker schützen können…
W wie Wikipedia sperren? Unsere Profs an der Hochschule würden sich sicher freuen! :D
Nach dem Artikel und den Kommentaren hab ich ein Lachkrampf
„regulierte Selbstregulierung“ – yeah!
Ich möchte noch B +G für besonders gefährlich (soziale Ideen, politisches Engaschemang, Vertretung eigener Standpunkte – dieses Zeug).
LOL
Vielleicht noch „B“ wie „Bullshit-Bingo“, liebe CDU?
Ein Blog ist nicht einfach nur „ein Blog“, sondern hat meist auch eine Ausrichtung auf irgendwas. Jugendschutz ist diskutabel, aber „Schutz vor nicht-TV-und-Zeitungs-Meinungen“ nicht.
Der Name ist unsinnig, aber Idee finde ich gut. Wenn schon einstufungen, dann meinetwegen so. Und wen wird es schon betreffen? Das wäre doch allemal besser als die Whitelist-Programme, die bisher, ohne solche Regelungen, existieren.
Na klar. Nur Blogger wissen nicht, wie sie ihre Webseiten altersgerecht einzuordnen haben.
Der Rest der Bevoelkerung kennt sich anscheinend mit den Jugendschutzgesetzen bestens aus.
M für Mittelfinger.
Ich will ein H für mich.
Wer schützt Kinder eigentlich vor gewissen Fernsehsendern, die nächtlich und bis fünf Uhr morgens ihre Nutten in allen Stellungen zeigen?? Werden die auch langsam abgeschaltet? Da würde ich mich allerdings freuen. Tagsüber dürfen sich die Kids dann von „Wahrsagern“ und Telespielen abzocken lassen. Die sollen sich mal um die Flimmerkiste kümmern, die ach so altmodische mit dem „Kinderfunk“. Von wegen die „Sendung mit der Maus“. Schön wär`s.
Wenn Blogs ein B bekommen, dann soll Bild.de ein U für unseriös und andere Nachrichtenseiten ein P für Profitgeier bekommen. Wie wärs mit einem K für KiPoseiten, denn diese werden schließlich sowieso nur gesperrt und der Eingang ins DeepWeb mit einem D kennzeichnen.
Hier mal meine Meinung dazu: http://mbitme.de/fsk-b-fur-blogs-und-andere-politische-schandtaten/