Für alle offen – nicht ganz dicht? Wikileaks, Facebook und die totale Transparenz

hr2 – Der Tag hat heute über „Für alle offen – nicht ganz dicht? Wikileaks, Facebook und die totale Transparenz“ berichtet.

Julien Assange verschwindet möglicherweise in einem schwedischen Gefängnis, Bradley Manning, sein bekanntester Informant, schmort in amerikanischer Haft, und Wikileaks hat erst einmal den Betrieb eingestellt. Geheimnisse verraten ist gefährlich, selbst wenn es sich nur um Kantinenklatsch handelt. Aber ist so eine umfassende Transparenz es auch demokratisch und politisch wünschenswert? Wenn es andere trifft, vor allem ?Die da oben?, finden wir Transparenz erstmal gut, wenn aber ?Facebook? alles über uns wissen und allen zugänglich machen will, finden wir das unheimlich. Wollen wir die totale Indiskretion? Und können wir sie überhaupt noch verhindern?

Hier ist die MP3.

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16 Ergänzungen

  1. Selbstverständlich ist eine umfassende Transparenz wünschenswert. Und seit ewigen Zeiten gilt: Alle lieben den Verrat, niemand den Verräter.

    BTW: Der Chef von Wikileaks heißt Julian und nicht Julien. ;)

  2. Warum ? Warum ? Warum warum warum ? Warum bekommen die Leute nicht den Unterschied in ihre ver*piep*ten Schädel, zwischen „Transparenz staatlicher Arbeit“ und „ausspionieren privater Daten von Bürgern“ ? Allein Wikileaks mit Facebook in einen Topf zu werfen ist doch wohl an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Da hat wohl der Praktikant den Teaser geschrieben, oder woher kommt dieser eklatante Mangel an Sachverstand ? Ach halt, das hat ja in den Steinzeitmedien Methode. Sachverstand ist uncool, Bildung bremst und so …

    Ich verliere mehr und mehr meinen Glauben in die Menschheit.

    1. Ack. Ich verstehe nicht, wieso diese Differenzierung so schwierig ist. Erlebe ich erschreckend auch oft im „echten“ Leben.

    2. Genau. Wenn mein Chef mich fragt, woran ich derzeit mit seinem Geld arbeite, dann sage ich es ihm natürlich. Wenn er mich fragt, was ich mit meiner Freundin mache, dann nicht. Ist ganz einfach: Politiker arbeiten mit unserem Geld in unserem Auftrag, da ist es natürlich wichtig, zu schauen, was sie in unserem Namen und mit unserem Geld so tun. Alles außerhalb ihrer Tätigkeit geht aber niemanden etwas an.

      Sogar die Politiker bekommen diese Unterscheidung hin. Sonst könnten sie nicht gegen Transparenz, aber für Überwachung sein.

  3. Ich versteh nicht warum man sich überhaupt die Frage bezüglich Indiskretion, oder Privatsphäre überhaupt stellt, wenn man keine Daten im Netz stellt, können auch keine weitergegeben werden.

    1. Das ist falsch. Du kannst nicht im Internet sein ohne „Daten ins Netz“ zu stellen. Der Informationsfluss im Internet funktioniert immer in zwei Richtungen, das ist der große Unterschied zum TV. Daher kann die Privatsphäre auch schon dann gefährdet sein, wenn man nur Webseiten ansurft und nichts angibt.

    2. @henriette
      Das ist doch mal ein richtig schöner Nick. :-) Du irrst. So einfach ist es nicht. Wenn Du magst, dann stellen Dir die Jungs und Mädels ein paar Links rein. Denn Daten hast Du bereits jetzt mit Deinem Posting schon gesendet. Gerne informieren wir Dich über diese umfangreiche Thematik.

      Dani

  4. Die Privatheit und der Datenschutz von Privatpersonen sollte nicht mit denen eines Staates verglichen oder gar vermischt werden. Der Staat hat so transparent wie möglilch zu sein, dessen BürgerInnen haben einen Anspruch auf Privatheit. Politiker übrigens auch, wenn es um den Kernbereich geht. Das Grundgesetz gilt für alle Menschen, egal in welcher Funktion sie tätig sind. Daher kann ich mit dem Blog nichts anfangen. Eintöpfe sind nicht mein Ding. Man muß alles hübsch getrennt auf den Teller legen.

    Dani

  5. Juien und Wikileaks sind nicht in der aktuellen Lage, weil Wikileaks eine Enthüllungsplattform ist (so gern die Verschwörungstheoretiker das auch hätten) sondern weil Julien mit seinem „Ich bin der Weltenretter und sonst niemand“-Gehabe das Team zerstört und den Ruf von Wikileaks ruiniert hat.
    Ob diese Vergewaltigungsvorwürfe nun wahr sind oder nicht, spielt dabei gar keine Rolle. Hätte er bis zur Aufklärung oder Verurteilung sein „Amt“ bei WL ruhen lassen oder wenigstens nur noch im Hintergrund mitgearbeitet würde WL noch existieren.
    Julien hat Wikileaks gegründet und wieder in den Abgrund gerissen, sonst niemand.

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