WSIS: Weiter grosser Streit um Internet Governance

Es gibt drei neue Artikel zum World Summit on the Information Society (WSIS).

The Register stellt sich die Frage, ob die International Telecommunication Union (ITU) überhaupt in der Lage ist, über das DNS-Rootsystem zu wachen, wenn sie sich noch nicht mal bei ihrem eigenen IP-Block an die internationalen Regeln halten können: Does the ITU get the internet?

Wolfgang Kleinwächter beschreibt auf Telepolis die bizarren Verhandlungsrituale der Diplomaten, welche sich noch im 20. Jahrhundert befinden, aber über die Zukunft von morgen bestimmen sollen. Im ersten Gipfelprozess wurde der „Multistakeholder-Prozess“ noch in den höchsten Formen als wegweisende Governance-Form auf internationaler Ebene gelobt. In der Realität wollen die Regierungen diese Form aber nicht zulassen: Mitbestimmung im Cyberspace?

Mittlerweile gibt es auch Streit zwischen der EU und den USA, wie Monika Ermert auf Heise schreibt. Die EU hat sich erdreistet, einen Lösungsvorschlag für den seit mehr als vier Jahren heftigen Streit um die Frage „ICANN vs. ITU“ zu erarbeiten. Die USA sind „not amused“ und beharren weiterhin auf die Kontrolle der DNS-Rootserver. Dies kritisieren aber viele Staaten zu Recht. Eine Lösung ist nicht in Sicht, am Ende wird es wohl wieder auf einen Minimalkonsens aus blumigen Diplomatenworten ohne wirkliche Lösung hinauslaufen: USA und EU im Clinch über Internet-Regulierung.

Mehr Infos hat noch worldsummit2005.de, wo Ralf Bendrath gerade aus Genf von der 3. Prepcom berichtet. Ralf schreibt auch ab und an hier über Datenschutzthemen mit.

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