USA auf dem WSIS: Deutschsprachigen Medienberichte

„Die Fronten sind eindeutig: die USA gegen den Rest der Welt“ schreibt Spiegel-Online über die Versuche der USA, ihre Weltherrschaft im Web zu verteidigen. Es geht um die Frage der Verwaltungszuständigkeit der Namen- und Nummersysteme im Internet.

Für die USA ist der Fall klar, sie votieren, schon aus Tradition, für die einzige Macht, der sie wirklich vertrauen: sich selbst – und erklärten diese Position im Oktober zur Sicherheit schon mal als „nicht verhandelbar“. Dies wiederum findet eine große und recht heterogene Allianz absolut nicht akzeptabel. Sie reicht von China und Iran über Brasilien und Südafrika bis zur EU, und das ist neu.

Die möglichen Auswege bewegen sich zwischen einer, der UN unterstellten, Institution, die die Verwaltung übernimmt und der Erweiterung der nationelen Kompetenzen auf diesem Gebiet, was grade Ländern, wie China oder dem Iran zusprechen würde. Monika Ermert berichtet auf dem Heise-Newsticker von der Klarstellung der zuvor kursierenden Gerüchte durch den USA:

Regierungen können an der Netzverwaltung innerhalb der ICANN mitwirken, ein neues Gremium zur Aufsicht über die Verwaltung der Kernressourcen im Internet wie DNS-Namensraum oder IP-Adressen sei nicht notwendig.

Tagesspiegel: Gegen die digitale Spaltung – Der Weltinformationsgipfel will die Dritte Welt ins Internet bringen

…Dabei droht ein anderer Tagesordnungspunkt des am Mittwoch beginnenden Weltinformationsgipfels in Tunis (WSIS) in den Hintergrund zu rücken: Die Beseitigung der digitalen Spaltung in Länder, in denen das Internet bereits heute Wissen, Bildung und Informationen transportiert und somit der Wohlstandssicherung dient, und jenen Staaten vor allem aus Afrika und Südamerika, die vom digitalen Fortschritt bislang nicht profitieren konnten. Auch die Zensur, die in vielen autoritären Staaten über dem World Wide Web liegt, gehört indirekt zu diesem Themenkomplex…

Telepolis: Showdown Internet Governance

…Als man sich 9.00 Uhr morgens wieder traf, machte Botschafter Kahn den Verhandlern noch einmal klar, dass es keinen Sinn mache, ohne den notwendigen politischen Willen weiter zu verhandeln. Man solle dann ehrlich sein, die ganze Sache abbrechen und das Scheitern der Konferenz erklären. Aber das wollte auch wieder keiner und so begann der mühselige Streit um die Paragraphen 62 und folgende wieder von vorne.

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