Schon wieder Innovationen verschlafen?

Verschläft die Musikbranche den nächsten Trend? Podcasts kommen immer mehr in Mode und könnten das herkömmliche Broadcasting-Modell revolutionieren. Jeder kann Radioshows anbieten und über RSS und MP3 vertreiben. Ja, wenn es da nicht die „Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL)“ geben würde. Die ist nämlich nicht darauf vorbereitet, dass Bürger eigene Radioshows machen wollen und dafür auf „normale“ Musik zurückgreifen und Künstler kompensieren wollen. Johnny von Spreeblick hatte mal angefragt, wie teuer es denn sei. Und die Netzeitung berichtet darüber:

Johnny Häusler von der Blogger-Site «Spreeblick» wollte ein solches Musik-Podcast anbieten und bekam prompt eine Abfuhr von der GVL. Man habe ihm mitgeteilt, so Häusler, dass er keine entsprechenden Abgaben für sein MP3-Radio abführen könne. «Gleichzeitig wies man mich daraufhin, dass ich illegal handeln würde, wenn ich nicht jedem Einzelnen die Verwertung vergüte», so Häusler. Wollte «Spreeblick» also ein Musik-Podcast anbieten, müsste sich Häusler zuvor mit einem einzelnen Musikverlag einigen.

Aber das verschlafen neuer Trends ist auch eine Chance für andere: Lieder, die unter den Creative Commons lizenziert sind, können für Podcasts und Internetradios genutzt werden, ohne Bürokratie und Verbote.

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