Dieter Gorny für Einsteiger

Stefan Niggemeier hat ein Interview mit dem Cheflobbyisten der deutschen Musikindustrie, Dieter Gorny, auseinander genommen und kommt zu lustigen Ergebnissen: Understanding Dieter.

Vielleicht ist es aber auch so, dass dieses vage, wirre Wortgeklingel genau das Richtige ist, um bei Politikern und anderen Verantwortlichen ein ähnliches Gefühl zu wecken wie bei mir als junger Redakteur damals: Dass ein Mann, der so überzeugend so unverständliche Sachen sagt, sich richtig gut in der Materie auskennen muss. Man muss dann seinem Appell unbedingt folgen, etwas zu tun, um die Musikindustrie zu retten, und zwar 1.) irgendetwas und 2.) ohne Rücksicht auf Verluste.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

4 Ergänzungen

  1. Ja, die Erfahrung musste ich auch machen. Es kommt garnicht darauf an, WAS jemand sagt. Er muß es nur überzeugend rüberbringen. Genau das ist die Stärke von Lobbyisten.

    Traurig aber wahr :(

  2. Ein ähnlicher Grundtenor ist beim Tonspion nachzulesen: Nachruf auf eine Funktionärsmesse

    Die Sachlage ist einfach: die Tourneeveranstalter, Agenten und Festivalbetreiber gehen nach London zur ILMC, die Tonträgerfirmen und Verlage gehen, solange das Geld reicht, noch zur Midem nach Cannes, und wer Neues entdecken will, geht zur Womex oder nach Austin/Texas zur SXSW. Einen Sinn hatte die Popkomm nie – gegründet wurde sie, weil Dieter Gorny seinerzeit die nordrhein-westfälische Landesregierung davon überzeugen konnte, dass Deutschland eine eigene Popmesse braucht.

    Dann doch lieber zur all2gethernow, die ohne so schräge Worte auskommt. :)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.