Soziale NetzwerkeWarum Bluesky gerade durch die Decke geht – und was Mastodon daraus lernen kann

In den Zusammenbruch von Twitter aka X kommt immer mehr Bewegung. Nun sind relevante Teile der deutschen Twitter-Community zum Konkurrenten Bluesky gewechselt. Wir haben uns umgehört, was dahinter steckt und warum die Wechselbewegung in Richtung Mastodon weniger Momentum hatte.

Blauer Himmel mit Wolken
Wie blau ist der Himmel eigentlich? – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Avess

Seit dem langen Wochenende brummt die Twitter-Alternative Bluesky. Heerscharen bekannter und unbekannter Twitter-Accounts, sehr viele Journalist:innen und die ersten Medien (auch wir) klicken sich einen Account auf dem Dienst. Der ist in der Architektur zwar grundsätzlich dezentral angelegt, aber die Plattform ist in der Hand eines Unternehmens.

Im Gegensatz zu den Exodus-Bewegungen seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk zum föderierten Mastodon macht sich ein Gefühl breit, dass dies nun der Beginn eines tatsächlichen Wechsels sein könnte. Vor allem aber gibt es Freude darüber, zumindest vorübergehend ohne die ganzen Trolle und rechtsradikalen Accounts kommunizieren zu können. Das kann auch daran liegen, dass man sich bei Bluesky derzeit nur mit einem Einladungscode anmelden kann.

Doch was steckt hinter dem Hype und warum konnte Mastodon diesen nicht in dieser Form entfesseln? Warum kommt nun plötzlich Bewegung rein und was kann Bluesky, was Mastodon nicht kann? Begeben sich nun alle in die Hand der nächsten kommerziellen Plattform – oder wird nun alles anders? Oder kann Mastodon gar etwas vom Bluesky-Hype lernen?

Wir haben uns umgehört.

„Eine Welle weg von Twitter“

Luca Hammer, ein langjähriger Datenspezialist für die Auswertung von Twitter und Autor von diversen Umzugstools zur Flucht aus Twitter, sieht einen Tweet von Elon Musk als Auslöser für die neuerliche Welle. Der Milliardär hatte dort indirekt zur Wahl der rechtsradikalen AfD aufgerufen. „Daraufhin haben Accounts demonstrativ ihren Abschied bekannt gegeben, was andere aktiviert hat, sich ebenfalls zu positionieren und auch Angst des Absprung verpassens erzeugt hat“, schreibt Hammer auf Nachfrage von netzpolitik.org.

Auch die Netzaktivistin Anne Roth, die nach eigener Aussage seit zwanzig Jahren nach dem idealen sozialen Netzwerk sucht, sieht Musks Tweet als einen der Gründe: „Wenn Elon Musk etwas ändert oder etwas besonders Abstoßendes äußert, setzt eine Welle ein weg von Twitter.“

Den Post von Musk sieht auch die Publizistin und Twitter-Urgestein Ingrid Brodnig als einen der Gründe, ein anderer seien „Herdeneffekte“ in sozialen Medien. Außerdem seien durch die Umstellung auf ein Bezahlsystem bei Twitter eher unangenehm auftretende Kanäle mit dem blauen Haken umso deutlicher in Erscheinung getreten, was das Feeling auf der Plattform weiter verschlechtert habe.

„Eine nostalgisch verklärte Version von Twitter“

Dass Mastodon damals nicht diese Art von Wechselstimmung erzeugt habe, könne daran liegen, dass Mastodon als kompliziert wahrgenommen würde. „Viele schreiben, dass sie Bluesky weniger umständlich, weniger kompliziert finden und spontan besser damit klarkämen“, sagt Anne Roth.

Das sieht auch Luca Hammer so. Aus dieser Wahrnehmung von Mastodon habe Bluesky offenbar gelernt. Denn das Internetprotokoll hinter Bluesky (AT Protokoll) sei komplizierter als das Activity-Pub-Protokoll von Mastodon. „Bluesky verbirgt diese Komplexität bewusst“, sagt Hammer. Es mache den Umstieg genauso einfach wie die Nutzung von Twitter.

Bluesky erfülle so den Wunsch der Menschen, sich und ihre Gewohnheiten nicht ändern zu müssen. „Es wird eine nostalgisch verklärte Version von Twitter verkauft“, sagt Hammer. Brodnig sieht das ähnlich: „Was einige Leute suchen, ist einfach ein Twitter, das nicht Elon Musk gehört.“

Anne Roth fragt sich auch, warum es eigentlich soviel Zuversicht gäbe, dass mit Bluesky alles besser werde: „Aktuell im Beta-Stadium funktioniert vieles nicht, was wir von Twitter gewohnt sind: Keine DMs, keine Hashtags, keine Gifs oder Videos und die Verifizierung des eigenen Accounts ist noch komplizierter als bei Mastodon“, so Roth. Es gebe zudem wenig Möglichkeiten, sich vor Angriffen zu schützen, denn der eigene Account kann nicht auf ‚protected‘ umgestellt werden und alles am eigenen Verhalten sei öffentlich, selbst die Blocklisten.

Clash von Netzkulturen

Ein weiterer Grund, den viele für den Erfolg von Bluesky und als Problem von Mastodon nennen, sei die Rechthaberei bei Mastodon und die ungebetenen Erklärungen, schreibt Anne Roth. „Sehr, sehr häufig gibt es zu Posts bei Mastodon ungebetene Erklärungen, oft von oben herab, klassisches Mansplaining.“

Luca Hammer sieht dieses Problem auch, wenn auch in anderen Worten. Es liege daran, dass das Fediverse eine eigene Kultur entwickelt hätte, lange bevor Musk Twitter übernommen habe. Wenn alte Nutzer:innen die Neuen auf diese Kultur oder etablierte Verhaltensweisen hingewiesen hätten, habe sich das für die Neuen wie Ablehnung angefühlt.

Dennoch ist Hammer nicht der Meinung, dass sich das Fediverse und Mastodon grundsätzlich ändern müssten, denn es wolle ja nicht Twitter ersetzen, sondern es besser machen. So setze Mastodon auf Rücksicht und Gemeinschaft statt maximale Reichweite für emotionale Themen. Es würde aber helfen, wenn das Standard-Interface von Mastodon verbessert würde und sich z. B. an elk.zone orientiere und wenn die Nutzer:innen rücksichtsvoller mit den Neuen umgehen würden.

Benutzbarkeit als zentraler Faktor

Auch Roth sieht die Benutzbarkeit von Mastodon als elementar an: „Ganz offensichtlich spielt UI/UX eine zentrale Rolle, also Usability, gewissermaßen die ‚Haptik‘ bei der Benutzung. Da würden eingefleischte Fediverse-Fans sagen: Es steht ja allen frei, alles kann angepasst werden, aber das ist der Mehrzahl der Nutzer:innen natürlich nicht mal eben so einfach möglich.“

Hinzu komme, dass Mastodon bewusst keine Algorithmen habe. „Für alle, die Social Media für mehr als das reine Geplauder in der kleinen eigenen Community benutzen, ist das ein Problem“, sagt Roth. Wer nicht den ganzen Tag davorsitze, verpasse viele wichtige Infos. „Twitter hatte für viele auch den Zweck, sich über Nachrichten zu informieren, die nicht über den dpa-Ticker gelaufen sind: internationale und Bewegungs-News und spezifische Themen. Über die Algorithmen konnte ich relativ sicher sein, dass ich relevante Entwicklungen auch mitkriege, wenn ich tagsüber arbeiten muss.“

Das fehle ihr persönlich am meisten, sagt Roth – und vermutlich geht das auch vielen Journalist:innen so, die Mastodon auch wegen der bis vor Kurzem fehlenden Suchfunktion nur schlecht für ihre Arbeit nutzen können.

„Musk wird als Ausnahme gesehen“

Unklar ist auch die Frage, warum nun so viele Menschen zu Bluesky wechseln, obwohl es sich doch wieder um eine mit Venture Capital finanzierte Plattform handelt, während mit dem Fediverse eine Alternative besteht, die nicht vom nächsten Milliardär gekauft werden kann.

Hammer sieht hier einerseits ein Unwissen bei den neuen Nutzer:innen und ist der Meinung, dass Musk von vielen als Ausnahme gesehen würde. Die meisten Social Media Plattformen würden andererseits zwar nicht die Interessen der Nutzer:innen in den Mittelpunkt stellen, aber eben doch indirekt darauf achten, weil ihre kommerziellen Interessen davon abhängen würden.

Anne Roth erklärt es mit der Benutzbarkeit: „Weil es einfacher zu benutzen ist und ansprechender aussieht. Weil die Menschen andere Themen haben im Leben und ihnen das einfach nicht so wichtig ist.“

„Da tut sich was“

So schätzt das auch Ingrid Brodnig ein: „In vielen Fällen siegt Usability über hehre Netz-Ideale.“ Viele Menschen seien eben keine Technik-Afficionados, denen Open Source oder eine nicht-kommerzielle Ausrichtung digitaler Angebote ein Herzensanliegen ist. Solche idealistischen, nicht-kommerziellen Angebote fänden zwar viele in der Theorie gut, in der Praxis setzten sich aber oft jene Angebote durch, die besonders leicht zu benutzen sind und die bereits von vielen Bekannten im eigenen Umfeld genutzt würden.

„Für sie sind womöglich technische Details gar nicht ausschlaggebend, sondern sie wechseln einfach dorthin, wo sie das Gefühl haben, da tut sich etwas, da findet man genügend Leute ähnlich wie auf Twitter“, so Brodnig weiter.

Anne Roth ist gespannt, ob der aktuelle Bluesky-Hype anhält und die neue Plattform hält, was sich viele von ihr versprechen: „Ich glaube, die Karten werden nochmal neu gemischt, wenn die Invites wegfallen und sich bestimmte Dynamiken wiederholen, die es bei Twitter schon gab.“

53 Ergänzungen

  1. Vielleicht sieht und erlebt man auf Mastodon zu viel vom „Motor‘ und ganz offensichtlich wollen Neu-User:innen auch Feeds und Vorschlaege, die von Algorithmen getrieben werden.

    Die Frage ist, ob Mastodon davon lernen muss und ob nicht diese Nische, die es besetzt, auch so wichtig fuer eine gesunde Netzkultur ist?

    1. Ja aber das kann und darf doch nicht der Volkswille sein, sich von Algorithmen beeinflussen und sich zu einer Werbemarionette von dubiosen Analysefirmen degradieren zu lassen?

      Dagegen wehren!

      Mastodon macht das schon richtig so, keine Zweifel. Aber die Marktstrategie Datenklau darf nicht weiter gefördert werden, nur weil 99% der Leute kein Problem damit haben.

      1. Eine persönliche (und daher sicherlich nicht aussagekräftige) Feldstudie lässt vermuten, dass 99% der angeführten 99% nur kein Problem damit haben, weil sie uninformiert sind. „Ich habe doch nichts zu verbergen“, sagen sie. „Der Elon kann ruhig wissen wo ich wohne. Wenn er gegen Zuck gewonnen hat, kann er sich dann gleich mit mir in meinem Garten messen.“
        Daran, was Käufer dieser persönlichen Daten mit diesen anstellen könnten, was passieren könnte, wenn Diebe, Gauner und Ganoven an ihre Daten kommen, weil sie nicht gut gesichert verwahrt werden, welche Implikationen das für ihr näheres Umfeld hat, daran denken sie nicht. Meine Oma hat schon sehr gut verfasste Enkeltrick-Mails und -SMS erhalten, die eindeutig unter Verwendung persönlicher Daten verfasst wurden. Dass diese Daten aus einem Leck kommen könnten, ist natürlich „Schwurbelei“.
        Und nein, es handelt sich nicht um Mansplaining, ich glaube nicht, dass meine Mutter/Oma sich von mir „von oben herab behandelt“ fühlen. Eher umgekehrt. Und es nervt.

        1. Ich würde das Thema Datensensibilität der Nutzer um einen Punkt erweitern: ihre eigenen Daten sind aus der Sicht der Nutzer nichts wert. Und das sind sie ja auch tatsächlich nicht für die Nutzer. Es gibt kaum Möglichkeiten seine eigenen Daten zu verkaufen. Und im Mainstream gibt es die Möglichkeiten überhaupt nicht.

          Und darauf folgt eine einfache menschliche Logik: was nichts wert ist (oder so scheint), wird auch nicht beschützt.
          Solche Einstellung sind gerade dann wirksam, weil man erst „in den Brunnen fallen“ muss, damit Schaden auf ein Verhalten einwirken kann.

          Beides gilt nicht für alle und auch nicht für gleich. Manche beschützen (anscheinend) wertlose Sachen aber lernen erst bei Schaden, wenn überhaupt.

          Und noch ein wichtiger Punkt: für die allemeisten scheint SNS reine Unterhaltung zu sein und keine Informationsplattform. Deshalb ist die Akzeptanz eines Algorithmus der einem unterhält deutlich höher als der, der einem bei der eigenen Suche unterstützt.

  2. > Anne Roth ist gespannt, ob der aktuelle Bluesky-Hype anhält

    Anne Roth sollte sich fragen, wie es zu „Hypes“ kommt, welche Möglichkeiten Firmen haben, um Hypes loszutreten, und welche Rolle Medien spielen, damit die Hype-Lawine rollt.

  3. Bluesky hat mW eher von Clubhouse gelernt als von Mastodon, und die „wir sind so hip und Hauptsache einfach und exklusiv“ Blase springt auch da natuerlich viel staerker drauf an.

    Aendert nichts daran, dass das Fediverse fuer Dummies einladender werden muss. Aendert aber auch nichts daran, dass oeffentliche Insitutionen, etc, natuerlich weiterhin prinzipiell mit eigenen Instanzen im Fediverse wesentlich besser aufgehoben sind.

    1. > …, dass das Fediverse fuer Dummies einladender werden muss

      Warum und wozu? Lasst doch den „Dummies“ ihre Locations, gut so dass man sich nicht seitenweise auch noch auf Mastodon durch die Selbstdarstellungen und Verbalabsonderungen von „Dummies“ scrollen muss.

      Dummies brauchen Werbung zur Orientierung und Sinnstiftung, haben zuviel Geld und müssen überwacht werden.

  4. Es ist schon erstaunlich, dass Tweets von Musk ausreichen, das einige der Meinung sind, die Plattform verlassen zu müssen. Das man es dann bejubelt, dass auf Bluesky quasi nur die eigene Bubble zu finden ist, lässt eher vermuten, dass diese Menschen offenbar gar kein Interesse haben, mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden. Man bleibt lieber in seiner Blase, in der man sich wie in einer Echokammer gegenseitig selbst bestätigen kann.
    Wenn man doch eigentlich nur seine Ruhe haben will, warum dann überhaupt eine dieser Plattformen nutzen. Es geht auch ohne, auch wenn einige das wohl kaum glauben können.
    Jetzt kann man natürlich mit Moral argumentieren, doch am Ende ist das doch auch eine Nebelkerze. Die meisten User nutzen doch in Ihrem alle möglichen Produkte und Dienstleistungen, die moralisch oft fragwürdig sind. Angefangen bei Amazon, über die Meta Dienste oder irgendwelche Klamottenlabels.
    Mein Eindruck ist, dass man derzeit alles negative versucht auf Musk zu projezieren, weil er bei vielen Themen nicht der vermeintlich „richtigen“ Meinung folgt.
    Das Geschrei auf twitter/x und die dort tobenden Grabenkämpe zwischen den unterschiedlichen Blasen gab es schon immer. Das ist durch Musk weder besser noch schlechter geworden. Es ist eher so, dass sich die Art der Kommunikation, der Ton und auch das Aushalten anderer Meinungen stark zum Negativen verändert hat. Das ist aber unabhängig von der Plattform und eher ein gesellschaftliches Thema.

    1. > … lässt eher vermuten, dass diese Menschen offenbar gar kein Interesse haben, mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden. Man bleibt lieber in seiner Blase, in der man sich wie in einer Echokammer gegenseitig selbst bestätigen kann.

      So ist das wohl. Menschen werden mit zunehmendem Alter bequem, intellektuell weniger flexibel, sprich: konservativ. Hinzu kommt, dass sich die Leute schneller genervt fühlen, also suchen sie Wohlfühl-Oasen. Dort angekommen werden sie analysiert und zum Sparten-Konsum animiert. Jeder landet in der Bubble, die er verdient.

      1. „Menschen werden mit zunehmendem Alter bequem, intellektuell weniger flexibel, sprich: konservativ. Hinzu kommt, dass sich die Leute schneller genervt fühlen, also suchen sie Wohlfühl-Oasen.“

        Zumindest bisher ist meine Wahrnehmung aber, dass ein grosser Anteil derjenigen, die von Twitter „abhauen“, gar nicht allzu alt sind, sogar ganz im Gegenteil.

  5. Die Darstellung von BlueSky auf iPads ist leider noch immer suboptimal: Es wird nur ein Teil des Bildschirms genutzt. Das sollte man erwähnen.

  6. „Über die Algorithmen konnte ich relativ sicher sein, dass ich relevante Entwicklungen auch mitkriege, wenn ich tagsüber arbeiten muss.“

    Eine der zentralen Fragen ist doch: Muss ich wirklich jede Sekunde jedes Detail-Ereignis mitbekommen? Alle reden von Reizüberflutung, und es nimmt aus meiner Sicht mittlerweile suchtartige Züge an, zu jeder Zeit Informationen zu erhalten und, wenn sie nicht gleich verfügbar sind, Angst zu haben, etwas zu verpassen.

    Wie haben das Menschen vor 30 oder 40 Jahren ausgehalten? Oder: Waren die ruhiger? Entspannter? Gelassener? Hatten sie weniger Informationen, konnten diese aber besser bewerten und einordnen? Zeitzeugen gesucht!

    Ich bin manchmal froh, etwas nicht (!) mitzubekommen…

    1. „Eine der zentralen Fragen ist doch: Muss ich wirklich jede Sekunde jedes Detail-Ereignis mitbekommen?“ geht halt schlicht an der zitierten Aussage vorbei, in der jemand explizit von fuer sich relevanten Entwicklungen schreibt.

      Die Leute haben auch ohne Radio oder TV gelebt, aber beide haben einiges veraendert. In einigen Bereich hat Twitter das aehnlich bewirkt.

    2. Jede Zeit/Zeitspanne/Generation hat ihre eigene „Hölle“. Wie viel man davon mitkriegen möchte, das hängt von der eigenen Sozialisation ab. Wenn man sich informieren möchte – damit ist nicht gemeint, zum Zweck des Entertainments oder Zeitvertreib – dann aus unterschiedlichen Quellen, die ihre Meldungen sorgfältig verifizieren. Darüber hinaus muss man sich selbst einen verlässlichen Kompass (Bildung) zulegen, damit man auf Einordnungen anderer nicht so sehr angewiesen ist. Das alles ist mühsam, zeitaufwändig und kostet, aber lohnend.

      Schnelle (und auch verlässliche) Information braucht eigentlich nur, wer Entscheidungen treffen muss, und aus der schnellen Verfügbarkeit einen Nutzen (mehr als Smalltalk) ziehen kann. Insofern wären Wochenzeitschriften oder monatliche Fachjournale für die meisten gerade richtig. Ich erinnere sehr gut (auch mit etwas Wehmut) die REUTERS/dpa/vwd-Ticker (damals laute Nadeldrucker) unter denen überdimensionierte Körbe die Papierfahnen auffingen. Das waren gute und schnelle Informationen. Ein Bruchteil dessen stand am nächsten oder übernächsten Tag in der Zeitung.

      1. Ich muss doch sehr bitten: frueher kam einmal die Woche der Buettel des Vogts auf den Markt und sagte dem Volk, was es zu wissen hatte. Das waren gute und schnelle Informationen.

    3. > Muss ich wirklich jede Sekunde jedes Detail-Ereignis mitbekommen?

      Nein, muss man nicht. Wenn es wichtig genug ist gibt es dafür andere Kanäle die das verbreiten.
      TWITter u.a. sind doch eher so was wie Offline-Chats. Von Leuten, an Leute.

      > Wie haben das Menschen vor 30 oder 40 Jahren ausgehalten? Hatten sie weniger Informationen, konnten diese aber besser bewerten und einordnen?

      IMHO Ja!
      Früher hat man halt mehr Radio gehört, auch mal nebenbei. Und abends die Hauptnachrichten-Sendung verfolgt die alles wichtige vorab rausselektiert und präsentiert. Offline sein war normal, man musste Bewusst „Online gehen“ um Chats oder anderes zu finden/lesen und das war dank Minutentarifen teuer also hat man sich beeilt. Aber es war auch die Zeit da mit dem Internet das POP-Protokoll genutzt wurde und Mailbox-Netze vorher schon Offline alles vorbereitet haben um mit langsamen Modems möglichst viel (komprimierten) Inhalt zu übertragen.

      Soll heißen. Es gab weniger Informationen ja. Aber ich meine die Qualität war besser und man hatte generell mehr Zeit und auch Muße darüber zu reflektieren, z.b. auch mit Kollegen bei der Arbeit im Familienkreis oder mit Freunden die man im Real-Life traf. Das waren damals die üblichen „Bubbles“ und das waren m.E. nicht einfach nur Echokammern sondern auch mal Quell kontroverser Ansichten. Der heutigen Sicht von Filterbubbles oder Echokammern entsprachen damals m.E. eher „Kriminellen Vereinigungen“ (wie’s heute heißt) Sektierern, Gruppen von Spinnern oder Halbstarken-Gangs. Eben Grüppchen wo alle der einen Meinung sind sie seien die größten.

      Früher wäre man/alle solchen Typen einfach aus dem Weg gegangen und sie hatten keine Möglichkeit mehr sich zu Produzieren. Warum fällt es den Leuten so schwer die gleiche Verhaltensweise auch im Digitalen an zu wenden? Einfach mal NICHTs sagen und NICHT breit treten das Idiot X auf Plattform Y grade Schlimmes Z sagte! Will sich doch jemand Produzieren?

      1. Das ist mir etwas zu romantisch.

        1. Früher besser informiert: solange man nicht hinfahren muss.
        2. Filter Bubble: Die gab es fürher! Freundeskreise, Stammtische, die ganzen Gesinnungsvereine in und hinter Vereinen, Kneipen, usw., und dazu haben sich die Leute einfach irgendwas ausgedacht, weil kaum was überprüfbar war. Auch klassischer Tratsch. Jetzt haben wir quasi Tratsch induziert durch Überflutung und Desinformation, sehr gefährlich.
        3. Die Leute sich produzieren? Ich Glaube das ist eine Fehleinschätzung. Die Schlagzeilen werden auch nicht durch Magie oder einfach durch den Zeitunterschied clickbaitiger, und es gab bereits früher all diese Sekten, zzgl. Büchern. Es wird systematisch bespielt und profitiert, und die Werbelandschaft trägt nun mal dazu bei.
        Zur Downside von früher: ALLES. Alles zu langsam und behäbig. Menschen hatten Information vom Pferde, kein OSINT, kein nichts, bestenfalls informierter Tratsch vorsichtiger Leute. Diskette mit Software von vor Tausend Jahren aus dem Diskettenladen. War die investigative Presse allgemein besser? Einfach mal beweisen ;). Schlimmer noch, dass es kaum mal sprachübergreifende Zusammenarbeit gab (Englisch), kaum länderübergreifende Projekte für alle zugänglich usw. Schon IM LAND gab es kaum Wege sich sinnvoll zu finden, wenn man denn wollte, außer über Vereinsbubbles ;).
        4. In einer schnelleren Welt kannst du keine Nachrichten von vor einer Woche lesen, bzw. schon, aber das reicht nicht. Schon die Informationsnetzwerke, die für Tsunami-, Erdbeben- und andere Detektion nötig sind, sollten uns zu denken geben. Und umgekehrt, die verdorfte Informationswelt für den Bürger, während die Wissenschaft, das Militär und die Wirtschaft an der schnellen Information teilhat? Nicht ernsthaft. Wir müssen das Potential nutzen, und die Gefahren rigoros umschiffen bzw. eindämmen. Gleichzeitig bin ich schärfstens dagegen, Menschen in die Schnelle zu zwingen. Zeit zum Nachdenken ist essentiell.

  7. Äh, warum noch so ein Ding…

    ach ja, für KI-Training nehme ich mal an. D.h. nach der Datenwäsche in 1-2 Jahren, weiß man dann, wie man Mastodon ins Nirvana bomben kann, naürlich mit KI.

  8. Ich bin wirklich verwundert darüber, wieviele Leute sich über Mastodon beschweren. Hat es auf Twitter keine rechthaberischen Leute gegeben? Meine Güte! Ich finde es gut, dass ich darauf hingewiesen wird, dass es ALT-Tags geben sollte (man kann sogar einen Bot abonnieren, der einem nervt, wenn man den Tag vergessen hat). Manchmal verstehe ich Bild-Witze ja erst durch lesen des ALT-Tags! Auch wenn mir die Content Warnungs am Anfang genervt hat, sind sie schon sehr nützlich. Ich kann einfacher weiterscrollen, wenn es etwas gibt wie #AUSPOL was mich nicht interessiert. Und für Leute die „getriggert“ werden, können Sie bestimmte Sachen gleich vermeiden.
    Es gibt so viele Apps, wenn einem eins nicht passt, dann probiere einen anderen! Ich komme mit Tusky auf Android super aus.
    Es hat gedauert, bis ich genug interessante Leute im Feed hatte, in der Tat, das war mit Arbeit verbunden. Aber so muss ich nicht über die „Vorschläge“ hinwegscrollen. Ich habe erstaunlich viele interessante Leute gefunden, denen ich jetzt auf Mastodon folge. Ich vermisse schon immer noch welche, die stur bei Twitter bleiben oder zu Bluesky gewandert sind. So ist das halt mit Freundschaften, manchmal verblassen sie, können aber wieder aufblühen!
    Vielleicht ist aber das Problem nicht Mastodon, sondern mastodon.social. So viele Leute sind dort gelandet. Nimmt Euch Zeit, sucht eine passende Instanz, und spendet regelmäßig etwas für die Serverkosten.

  9. > Über die Algorithmen konnte ich relativ sicher sein, dass ich relevante Entwicklungen auch mitkriege, wenn ich tagsüber arbeiten muss.

    Dafür fehlt mit die Blauäugigkeit, fremden Algorithmen überhaupt zu vertrauen.
    Algorithmen als Gatekeeper für meine Wahrnehmung, also mein Hirn? Nein, das geht gar nicht.

    1. Mit welcher Leichtigkeit hier die beschriebenen Erfahrungen einer anderen Person abqualifiziert werden, ist leider symptomatisch für ein sehr ausschliessendes Umfeld.
      Letztlich Selbstmarginalisierung.

      1. Die Kritik des Antwortposts ist eigentlich eine Ebene, die das erste Post nicht anspricht, zudem ist in dem Kontext „kommt für mich nicht in Frage“ eigentlich kein Abqualifizieren.

        Relevantes durch Algorithmen präsentiert zu bekommen ist mindestens schon mal ein zweischneidiges Schwert. Gerade hier hatte Musk in Aussicht gestellt, die Auswahlalgorithmen zu veröffentlichen. Wäre ich ja mal gespannt. Wirklich nützlich wird das alles erst, wenn die Datengrundlagen und Algorithmen transparent sind, und – wo sinnvoll, – vom Nutzer ausgewählt werden können.

        1. „Dazu fehlt mir die Blauäugigkeit“ ist natürlich eine Abqualifizierung, die dem anderen eben diese Blauäugigkeit unterstellt.

          1. Oder Dritten. Kann man sicherlich als Abqualifizieren sehen wollen, oder auch schreiben wollen. Muss allerdings nicht.

            Den Gatekeeperaspekt enthält der Artikel nicht, also könnte man es auch als provokante Nachfrage sehen, vor allem, da das im Artikel nicht erläutert wird, obwohl es eigentlich erklärungswürdig ist, bei einem intransparenten Algorithmus. „Es funktioniert für mich“ ist sonst was übrigbleibt, und das ist immer mit Vorsicht und etwas Salz zu genießen.

  10. Anonymous: „für sich“ hast du ergänzt, und das ist ein Unterschied. Ich bin der Meinung, dass je mehr Informationen angeboten werden, desto mehr „Relevanz“ wird ihnen ab einem bestimmten Punkt unterstellt. Quasi: Allein die Quantität der gebotenen Informationen erzeugt Relevanz, und die Frage ist: Leben wir nicht in einer Art „Über-Relevanz“ jeder noch so kleinen Information bzw. deren Bewertung als solcher?

    1. Lesekompetenz, so wichtig.

      Das zitierte war „Über die Algorithmen konnte ich relativ sicher sein, dass ich relevante Entwicklungen auch mitkriege, wenn ich tagsüber arbeiten muss.“ Da trifft also jemand eine Aussage ueber „relevante Entwicklungen“, was natuerlich eine individuelle Wertung und damit „fuer diese Person“ relevante Entwicklungen sind. Welche Kriterien diese Person an Relevanz anlegt, ist so individuell wie subjektiv und damit in diesem Kontext nicht relevant.

      1. Naja, es gibt doch einen Unterschied zwischen sagen wir „gesellschaftlich/allgemein“ relevant oder „persönlich relevant“ bzw. dem, was einer dazu macht. Das ist zwar, wie du richtig schreibst, individuell zu definieren, aber man kann bestimmte Dinge an sich heranlassen und sich daran (übermäßig) aufhängen oder es eben sein lassen. Und ich behaupte, dass die Menge an Über-Information, die suggerierterweise bzw. gewollt auf uns alle einströmt, viele dazu veranlasst, sie als „persönlich“ relevant einzustufen, selbst wenn es, wie weiter unten einer schreibt, einzelne Individuen nicht nennenswert beeinflussen würde, wenn sie diese Infos nicht hätten. Vgl. den berühmten Sack Reis, der in China anscheinend öfters mal umfällt.

  11. Was mich schon ein bisschen erstaunt, das Leute die sich für Internetkenner*innen halten und es damit eigentlich besser wissen müssten, Mastodon für eine Art von „homogener App“ halten wenn es in Wirklichkeit Zugang zu einer Sammlung höchst unterschiedlicher und diverser Gruppen von Menschen ist, die sich das von Grund auf aufgebaut haben.

    Und das die Rechhaberei auch auf ein bisschen der Seiter der Leute lag die von Twitter kommend sich zunächst durch eine Anspruchshaltung („Ich brauche Quteboosts jetzt, nicht erst in paar Versionen später“) und gerne mal durch Erklärerei („CWs bringen gar nichts“) auszeichneten wird auch gerne mal unterschlagen.

    1. Die neuen Leute sind halt genauso Teilnehmer wie die alten Leute, das Fediverse ist vielfaeltig und wird damit halt noch vielfaeltiger. Das ist durchaus auch etwas schmerzhaft, weil mit Aenderungen verbunden, fuer alle.

      Ist ja nicht so, dass man in den letzten 30y Jahren keine Erfahrung mit sowas haette. Allerdings nicht die selbsternannten „Internetauskenner“, deren Ueberblick idR nicht ueber den engen Kreis sich gegenseitig als hip hypender Medienleute hinausgeht.

    2. Das ist auch kein Neues Symptom und erinnert mich an den Eternal September als jede menge AOL User in das Usenet gelangten – aber nicht verstanden was das eigentlich war. So hielten sie’s oft für ein großes Kostenloses Support-forum. IMHO kommt daher der Arrogante Anspruch der in einem „Los, hilf mir du Arsch“ gipfelte.

      Nix neues. Die Menschen, die Menschheit ist nicht gewillt aus gemachten Fehlern zu lernen.

  12. Was der Artikel über Durchschnittsnutzer (sowohl Personen, wie auch Firmen) sagt, war komplett so zu erwarten.

    Und klar – Netzpolitik will und soll auch die „Anderen“ über Social Media erreichen… traurig fände ich es nur, wenn Netzpolitik bei Bluesky, Facebook etc. als First Citizen mitmacht anstatt einfach dort auf die „Originalinhalte“ im Netzpolitik-Fediverse zu verweisen. (Aber das werde ich ohnehin nie erfahren.)

    Föderiertes Internet in Bürgerhand ftw!

  13. „Musk wird als Ausnahme gesehen“

    Musk ist insofern die Ausnahme, da sich in ihm die Mechanismen hinter so einer kommerziellen Plattform in einer Person mit Gesicht manifestieren und eine Stimme bekommen. Das finden die Leute dann schrecklich.

    Leider kapiert niemand, dass eine kommerzielle Plattform die nur von einer Gruppe anonymer, gesichts- und stimmloser Stakeholder geführt wird, nach den gleichen Mechanismen arbeitet. Aber das ist für die Menschen zu abstrakt und somit haben sie kein Problem damit.

  14. „Nun sind relevante Teile der deutschen Twitter-Community zum Konkurrenten Bluesky gewechselt. “

    Damit beginnt das Problem. Wer ist die „deutsche TwitterCommunity“ überhaupt. Wer sind ihre „relevanten“ Teile und wer definiert diese Relevanz? Ich behaupte mal nur sie selber. Und es ist ein Blase. Eine die im Vergleich zum globalen Masse der Twitter.User verdammt irrelevant gering ist. Die rechtsradikale Space-Karen kann deren Exodus locker mit Millionen rechter US-Deplorables ausgleichen.
    Und Bluesky wird sicher nicht der erhoffte Safe-Space für getriggerte Millenials werden. Die rechten kommen da auch rein und sind schon dort. Wer etwas anderes glaubt kann mich gerne wegen verkauf diverser Brücken in Brooklyn kontaktieren. GudderPreis!

    1. Das basiert natürlich auf Beobachtungen und einer Einschätzung, was relevante Teile sein könnten. Klar ist, dass im Gegensatz zu den ersten Mastodon-Exodus-Wellen deutlich mehr Journalist:innen gewechselt sind und auch sonst viele größere und bekannte Accounts. Und sogar der Bundestag und das Auswärtige Amt sind gerade gewechselt.

      Zur Gesamtnutzerschaft von X mag das ein kleiner Teil sein, aber Herden- und Netzwerkeffekte sind nicht zu unterschätzen. Und die sind meiner Meinung nach gerade gehörig in Gang gekommen.

      1. D’accord.

        Die Medienbubble hat besondere Relevanz, da sie über bluesky hinaus in und über die klassischen Medien wirkt.

  15. Ich hoffe, BlueSky wird, wenn alle umgezogen sind, dann an Musk (oder Trump, oder sonstwen) verkauft.

    Vielleicht lernen die Leute irgendwann daraus, dass man sich nicht von kommerziellen Plattformen abhängig machen sollte…

    1. Wahrheit, Fake oder Witz, ich weiß es nicht. Heute las ich Bluesky soll von Musk gekauft worden sein… Wäre das nicht zu erwarten gewesen? :-)

  16. Also Mal ganz ehrlich, wozu brauche ich das überhaupt? Was für einen nutzen bringt es mir?
    Glücklich leben ohne Stress getrieben von den nächsten Ergüssen die ein paar Minuten später schon niemand mehr interessieren. Wie sagte Peter Lustig am Ende von Löwenzahn immer? Genau, der einfachste Weg Macht wegzunehmen.

      1. Die gesündere Wahl. All den unnötigen Schmutz und die damit einhergehende massive Verschwendung kostbarer Lebenszeit kann man sich getrost sparen. Sollte etwas Relevantes vor sich gehen erfährt man darüber in der Regel aus den traditionellen Medien früher oder später. Wenn nicht, geht das Leben auch weiter. Auf deinem Sterbebett liegend wird dein letzter Gedanke bestimmt sein „ein Glück war ich immer soo gut informiert“.

        1. Klingt nach einer sehr beschränkten Einsicht in die vielfältigen Nutzer und Nutzungsarten des Mediums, egal ob als Twitter, Mastodon oder bluesky.

          Ich ziehe zB einen signifikanten Teil auch berufsrelevanter Informationen in einem sehr dynamischen technisch-organisatorischen Feld aus den und über die Diskussionen.

          Ich kann auch sehr gut beurteilen, dass in vielen mir näher geläufigen Feldern die klassischen Medien nicht oder idR jämmerlich schlecht informieren.

          99,99% dessen, was die Medien als „Twitter“ darstellen, bekomme ich absichtlich nie zu sehen, für mich uninteressantes Rauschen. Und es gibt durchaus viele wie mich, mit den unterschiedlichsten Interessensgebieten.

      2. Ignoring nicht ignorance. Das was du da vom Stapel gibst ist Selbstherrlichkeit und damit Ignoranz oder einfach Dummgebabbel. 🧠

  17. Hmm. Habe jetzt noch keinen bemerkt der wirklich gewechselt wäre. Das würde ja bedeuten die hätten Twitter/X verlassen. Hätte ich jetzt aber nicht bemerkt. Seh stattdessen immer nur Leute die rumheulen weil sie den Leuten auf BlueSky nicht woke/links genung sind. Animiert mich jetzt nicht gerade dort einen Account zu machen.

  18. Solange Bluesky eine geschlossene Gesellschaft bleibt, ist es für den Ottonormal doch eh uninteressant.
    Naja, ich bin froh, dass Twitter (oder X) nie wirklich relevant war. Wird mich auch nicht groß berühren, wenn es eines Tages ganz „wegge-X-t“ wird.

  19. Um !Meldungen! auf Twitter zu lesen brauchte es keinen Account oder App.
    Jede Alternative die nicht frei -ohne Account- in einem Standard-Browser zugaenglich ist, wird sich auf lange Sicht nicht durchsetzen.
    Dafuer gibt es Discord, Whats-App etc. pp.

    1. Bei bluesky kann man hingegen ohne (invite only) account mit entsprechendem Tracking nichts lesen.

      Aber die deutsche Medienbubble hyped halt lieber als zu denken 8-/

  20. Anstatt diese narzistische Modeerscheinung als solche zu erkennen und hinter sich zu lassen, wirft man sich sogleich den Trittbrettfahren zu Füssen. Ich kann ja verstehen wenn 14 jährige sich dazu hinreissen lassen.. Oh und ein Einladungscode ! Sowas hat es noch nicht gegeben. Endlich Teil eines exklusiven Zirkels sein, sich nie wieder mit Andersdenkenden auseinandersetzen müssen, wie toll. Das wird hoffentlich (bestimmt) für immer so bleiben. Hoffentlich schickt mir Mareike aus dem Smoothie Workshop auch einen Code ! #endlichwiederselfiesabsetzen

    Das ihr als Journalisten schon drin seit freut mich umso mehr. Ihr müsst ja am Puls der Zeit bleiben und uns Unwissenden das neue Evangelium verkünden. Hoffentlich werden solche Artikel nicht bald von KI geschrieben, es wäre wirklich Schade um die Arbeitsplätze.

    Was ist eigentlich mit KI Influenzien ? Dürfen die auch rein ? Und wenn ja, dürfen die dann auch selber Einladungen verschicken ? Nicht das da am Ende noch eine rechte KI mit dabei ist !

    1. Eigentlich ist das eine interessante Sache. Über X Ecken kennt eh jeder jeden, aber was man mit Einladungscodes machen kann, ist z.B. Muster bei Massenregistrierungen von Bots zu finden, bzw. diese noch ein bischen weiter abzuschrecken. So hat man dann einen „Infektionsweg“.

      Ohne Account nicht lesen zu können, disqualifiziert es komplett für so viele Anwendungen…

  21. So und nun brauchen wir einen konstruktiven Beitrag, was muss Mastodon anders machen?
    Ich bin ja für UX Verbesserungen, sehe aber konkret nein Problem wenn der Client einen Default Server verwendet beim ersten Inbetriebnehmen.
    Vielleicht bin ich nicht anspruchsvoll genug aber zu keinem Zeitpunkt kam ich mir überfordert vor.

  22. Interessant, dass eine Beta von etwas die Leute anzieht und Mastodon so einen schlechten Ruf hat. Ist dieser Ruf von Menschen, die wirklich bei Mastodon dabei sind?

    Ich behaupt immer noch, wenn alle Politiker Mastodon nutzen würden, dann wären auch die Journalisten dabei und schon wäre eine kritische Masse (Netzwerkeffekt) erreicht. Leider sehen wir ja an Facebook (streit mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten), dass die Politker keinerlei Interesse daran haben kompetent (ist meine Meinung) Medien zu nutzen.

    Geil finde ich auch das Zitat von Frau Roth. Mansplaning. Natürlich spielt das Geschlecht die große Rolle, wenn ungefragt etwas erklärt wird. So etwas negatives würden Frauen nicht machen. Ich weiß, das ist nicht der Punkt des Beitrages, aber estaunlich wie verbreitet Sexismus gegen Männer ist.

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