Readers Edition: Bürgerjournalimus oder PR-Schleuder?

Wohl ein ein gutes Beispiel, wie es nicht laufen sollten: Die Veröffentlichung eines lupenreinen PR-Textes von und für Doppelsalms Projekt fon.com auf readers-edition.de, dem Partizipations-Portal der Netzzeitung.

[Anmerkung der Moderatoren: Der Text wurde von FON selbst eingereicht. Wir haben uns entschieden, ihn trotzdem zu veröffentlichen.]

Warum der Werbetext inkl. typografischem Branding („FON“, „FONeros“) trotzdem veröffentlicht wurde, verraten uns die re-Moderatoren allerdings nicht.

Und nein, bitte erzählt mir nun nicht, dass fon.com ja auch ein Community-Projekt sei, das die Vernetzung und damit eine Demokratisierung der Medien fördern will. fon.com ist in erster Linie eine Firma und der Text eine PR-Meldung.

Damit sich die FON-Idee auch in Deutschland rasch verbreitet, laufen intensive below-the-line Vorbereitungen für einen großen Marktauftritt, der mit dem Relaunch der Website für Ende Juni 2006 vorgesehen ist.

Halleluja! Zum .

(via wirres)

6 Ergänzungen

  1. @t: Sorry, ist ein Konfigurationsproblem meines Offline-Editors, wo für netzpolitik.org der falsche Zeichensatz eingestellt ist. Ich darf dann immer nachkorrigieren.

    @torsten: Daher würde ich es gerne mal auf die Tagesordnung setzen. Peter Schink liest hier und bei Medienrauschen ja mit.

  2. Danke für die Frage, das war vielleicht nicht ganz fair. Die Phrase ist halt typisches VC-/ Entrepreneur-/ Marketing-Sprech und zeigt, wie wenig fon.com mit dem hier gebräuchlichen Verständnis von „Community“ gemein hat.

    Die Antwort gibt es in der Wikipedia

    Das Attribut below-the-line (engl. für unter der Linie, Abk. BTL) wird im Marketing für alle so genannten „nicht-klassischen“ Werbemaßnahmen verwendet.

    Das Lancieren eines PR-Textes auf einem CGM (Consumer Generated Media) Portal wie der Readers Edition ist eine klassische Form des BTL-Marketings. Alternativ Blogkommentare durch Fakeuser u.s.w.

  3. @jörg-Olaf: Ja, ich lese mit. Habe diesen hier aber erst heute entdeckt. Ich hatte ja immer gesagt, den Moderatoren werde bestimmt das eine oder andere Mal auch ein PR-Text durchrutschen. Wir brauchen aber auf jedne Fall klare Richtlinien, wie wir mit PR umgehen. Anfang Juli treffen sich Moderatoren zu einem Wochenende in Berlin, da werden wir genau über solche Dinge sprechen…

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