Umati: Online-Suche nach Hate Speech in Kenia vor den Wahlen im März

Nachdem in Kenia Ende des Jahres 2007 die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl bekannt gegeben worden waren, gab es fast 3 Monate lang schwere Unruhen, bei denen mehr als 1200 Menschen starben. Neben Korruptions- und Wahlfälschungsvorwürfen sollen auch Hassreden (Hate Speech) im Vorfeld der Wahlen für die aggressive Stimmung verantwortlich gewesen sein. Eine Gruppe von Menschen gründete für die bevorstehenden Wahlen im März 2013 das Projekt ‚Umati‚ in Kooperation mit der gemeinnützigen Open Source Plattform Ushahidi. Das Umati Team sucht online nach Gewaltaufrufen in Foren, Social Media, Blogs usw. – in insgesamt sieben Sprachen.

While most projects related to hate speech have been looking at mainstream media, we are aware of the influence —positive and negative— that New Media such as the blogosphere and online forums had on the 2007 Post Election Violence in Kenya. Therefore, our flagship project seeks to monitor and report, for the first time, the role New Media plays on a Kenyan election. Our project will have citizens at the core and use relevant technology to collect, organise, analyse, and disseminate the information that we receive.

Online-Inhalte werden, auch mithilfe von Software, nach drei Hate Speech Kategorien durchsucht: „Offensive speech, moderately dangerous speech, extremely dangerous speech“. Ziel ist es, eine Definition für Hate Speech zu entwickeln und diese in die kenianische Verfassung einzuführen, sowie Aufklärungsarbeit gegenüber der kenianischen Öfflichkeit zu leisten. Funde ‚extrem gefährlicher Rede‘ werden an Uchaguzi gemeldet, eine Plattform, die vor den Wahlen zum Beispiel Einschüchterungs-Vorfälle aber auch ‚Positive Events‘ sammelt und mappiert. Falls nötig, werden auch „Autoritäten“ benachrichtigt. Das Umati Team veröffentlicht zudem Berichte über ihre Recherche, wie zuletzt den Report über „Phase 1 von September 2012 bis Januar 2013“.

Hier eine Vorstellung des Projektes mit Erkenntnissen aus Oktober, November und Dezember 2012.

DRadio Wissen stellte das Projekt ebenfalls vor und erklärt es in einem kurzen Podcast genauer.

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