Mit Netzwerkanalysen Astroturfing auf Twitter entdecken

Technology Review berichtet darüber, wie US-Wissenschaftler mit Hilfe von Techniken aus der Netzwerkanalysen Astroturfing-Netzwerke auf Twitter entdeckt haben: Falsche Online-Vögel. Diese Netzwerke wurden wohl sehr gerne von konservativer Seite für politische Zwecke genutzt. Solche Netzwerkanalysen könnten wir auch mal in Deutschland gebrauchen, wie #s21 zeigt.

Wissenschaftler an der Indiana University haben Beweise dafür gefunden, dass politische Kampagnen und Lobby-Gruppen in den USA zahllose falsche Accounts beim Kurznachrichtendienst Twitter angelegt haben. Das Ziel dieser Bemühungen scheint zu sein, nach außen den Eindruck einer breiten Graswurzelbewegung zu vermitteln – und damit Meinung zu machen und Wähler zu beeinflussen.

Das Forschungsprojekt heißt Truthy und auf der Webseite finden sich mehr Informationen.

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4 Ergänzungen

  1. Wirklich sehr interessant. Bisher liegt die Wahrnehmung bei solchen Meinungsverfälschungen ja eher bei Kundenrenzensionen zu Produkten oder Hotels oder so. Vielleicht auch mal ein geschönter Wikipedia-Artikel. Aber zu sehen, welches Spektrum an Möglichkeiten hier genutzt werden kann und wie dies dann auch umgesetzt wird ist ja mehr als spannend.

  2. Wie bereits in „Wie sich Public Relation als fünfte Gewalt etabliert“ gesagt: Ich glaube Dir sowieso nicht! :D

    Trotzdem danke, dass Du mich immer wieder an den alten Lesergrundsatz erinnerst. Das schreit mal wieder nach einem Schulfach der Medienkompetenz. Oder doch nur ein Internetführerschein? Hmmm…

    1. @Nomis
      „Das schreit mal wieder nach einem Schulfach der Medienkompetenz.“

      Ja, das finde ich auch. Dem Problem Astroturfing (und vielen anderen) ist nur damit beizukommen, dass man lehrt, wie man so etwas erkennt und damit umgeht. Wirklich verhindern kann man das kaum.

      Wenn man aber heute eine Umfrage machen würde, wer den Begriff „Astroturfing“ schon mal gehört hat, würden vermutlich nur sehr wenige mit „ja“ antworten. Leider.

  3. @Nomis
    „Das schreit mal wieder nach einem Schulfach der Medienkompetenz.“

    Ja, das finde ich auch. Dem Problem Astroturfing (und vielen anderen) ist nur damit beizukommen, dass man lehrt, wie man so etwas erkennt und damit umgeht. Wirklich verhindern kann man das kaum.

    Wenn man aber heute eine Umfrage machen würde, wer den Begriff „Astroturfing“ schon mal gehört hat, würden vermutlich nur sehr wenige mit „ja“ antworten. Leider.

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