Gefährliche Worte der Woche: Bombe, töten, Völkermord, Terrorismus…

Um den Zugriff auf Anleitungen zum Bombenbau zu verhindern plant der für Justiz und Sicherheit zuständige EU-Kommissar Franco Frattini die Europaweite Sperrung von Schlagwörtern und Inhalten: EU-Kommissar will „gefährliche Wörter“ im Internet sperren.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters soll Frattini laut dieser gesagt haben, er wolle zusammen mit der Privatwirtschaft untersuchen, wie technisch verhindert werden kann, dass Menschen „gefährliche Worte“ wie „Bombe“ (bomb), „töten“ (kill), „Völkermord“ (genocide) oder „Terrorismus“ (terrorism) nutzen oder nach diesen suchen. Frattini wolle dies den Mitgliedsstaaten im Rahmen eines Anti-Terror-Plans im November vorschlagen, so Reuters. […] Die Meinungsfreiheit sieht Frattini dadurch nicht beeinträchtigt, denn Anleitungen zum Bombenbau hätten mit Meinungsfreiheit nichts zu tun, so Frattini im Telefoninterview mit Reuters. Die absoluten Rechte müssten die höchste Priorität haben, allen voran das Recht auf Leben.

Da steht uns wohl ein Zensur-Winter bevor.

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12 Ergänzungen

  1. Gefährliche Wörter sollten generell verboten werden. Wer nichts Illegales vorhat braucht sie sowieso nicht. Das wäre endlich mal ein wirksamer Beitrag zum Krieg Kampf Gegen-den-Terrorismus-sein.

  2. ein wirklich super vorschlag! Da Terrorismus, Völkermord und vermutliche viele andere Grundrechtsverletzungen nicht mehr erwähnt werden dürfen kann ja Amnesty International ihre Seite genauso zu machen wie in China.

    1A Methode um die Illusion einer heilen Welt zu verbreiten…

  3. Frattini kann ja schon einmal bei MSN nachfragen, wie man funktionsfähige Filter™ bastelt, damit auch Kombinationen böser Worte erfolgreich gesperrt werden können, wie z.B. „skill“, „war on terrorism“ oder simple Meldungen des Kampfmittelräumdienstes – welcher Bürger will schon wissen, warum seine Straße nach Bauarbeiten geräumt wurde?

    Aber um Herrn Frattini eine Frage zu stellen: Es sterben mehr Menschen auf Grund von Hunger und mangelnder medizinischer Vorsorge, warum verbietet er nicht diese unterlassene Hilfeleistung? Oder den Autoverkehr, so viele Todesopfer wie der bei uns fordert.

  4. wenn ich jetzt arkane bombe suche (World of Warcraft) werde ich überwacht? da bekomme ich angst …und wenn ich nicht frei suchen darf weil ich angst haben muß das ein falsches wort eingebe und ein sondereinsatzkommando morgens meine wohnung stürmt….
    oder Wasserbombe,bombengeschäft,das girl ist aber ne bombe…etc..das keinen bezug zum terror hat….da bekommt man angst…
    na ja es gibt ja noch torpark…anonym surfen! damit läß sich eben nicht herrausfinden wo die person sitzt…und terroristen wissen sich besser zu schützen und sind nicht so dumm vom eigenen i-net anschluß nach sowas suchen …die gehen dann ins internetcafe oder suchen ein offenes w-lan oder besorgen sich bücher( sogar in schulbüchern steht wie man bomben baut!)
    Bin absolut gegen zensur !

  5. … und was passiert mit den Top 10, die auf diese Suchanfragen hin gefunden werden: Die Welt, Berliner Morgenpost, Uni Kassel, Die Zeit, Verfassungsschutz, SPD, …?

  6. Dann müsste ja gesperrt werden „Bomben bauen“, ansonsten finden ja die Schweizer ihre Tischbomben nicht mehr. Terroristen in der Politik finden wir dann auch nicht mehr. Völkermordgeschichten sperren, wesshalb denn Herr…. wie heissen Sie schon wieder? Tja die Zensur. Es brennt einigen anscheinend sehr unter ihren Hintern. Wie kännte es den anders sein wenn nun die M….. schon in Brüssel regiert.

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