„Kompass“ zu pervasive Computing aus der Schweiz

Die Schweizer Stiftung Risiko hat in einem Dialogverfahren mit Unternehmen, Konsumentenorganisationen und Datenschützern einen „Kompass zu einem verantwortungsvollen Einsatz von pervasive Computing“, also dem Einbau von Computern in immer mehr Alltagsgegenstände, erstellt. Insgesamt sieht das Dokument halbwegs vernünftig aus, die Bedenken der Datenschützer sind recht deutlich berücksichtigt worden.

„Endnutzer, die auf PvC verzichten wollen, sollen nicht benachteiligt werden. Die Entscheidungshoheit soll stets bei einer Person liegen, nicht bei der Technologie.“

Das Ganze hat aber natürlich die Stoßrichtung, Akzeptanz für RFID & Co zu schaffen. Ob das immer sinnvoll ist, sollte mal grundsätzlicher diskutiert werden. Bei der Fussball-WM gab es ja auch dieses erfreulich offene Zitat eines Verantwortlichen auf die Frage, warum man RFID in die Tickets eingebaut hat und was das verbessert hat: „Philips ist unserer Sponsor – fragen Sie deren Vertreter.“ Nicht einmal in der Industrie scheint man sich über den Nutzen von RFID einig zu sein. Ein Kollege, der vor drei Tagen bei einer Veranstaltung zu Sicherheit in der Logistik war, berichtete anschließend als Zusammenfassung: „Niemand glaubt an RFIDs“.

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