Chris Köver Hallo Martin, hallo Sepp. Hallo. Wie seid ihr heute da? Wie geht's euch? Sebastian Meineck Ich kann mich nicht beschweren. Hab ich jetzt super, danke. Ich hab heute sehr gelacht heute Vormittag. Darf ich das schon erzählen? Oder stört das dein Konzept? Chris Köver Nee, du kannst gerne erzählen, warum du gelacht hast. Ich bitte darum. Sebastian Meineck Wir haben so einen kleinen Clip für Instagram aufgenommen, für unsere aktuelle Spendenkampagne. Auf die kommen wir sicher noch zu sprechen später. Und da hat mir Ole so ein kleines, sehr kleines Ansteckmikro gegeben. Und ich dachte, das ist die Gelegenheit, um das irgendwo reinzustecken, dranzusteckten. Und hab kurz nachgedacht, was könnte es sein? Und dann hab ich eine alte Diskette vom Büro geholt. Die hab ich vor Monaten mal ins Büro gelegt, nachdem ich sie in den Nullerjahren aus dem Informatikunterricht des Gymnasiums Mittelstufe eingesteckt hatte. Weil ich dachte, irgendwann brauch ich den nochmal. Und heute war der Tag. Chris Köver Heute war der Tag, an dem du sie gebraucht hast. Das heißt, die lag die ganze Zeit bei uns im Büro. Sebastian Meineck Richtig, und jetzt kann man sie auf Instagram bewundern als Mikrofongriff. Chris Köver Okay, ja. Sebastian Meineck Ist lustig, oder? Chris Köver War's? Ja, doch. Klingt ziemlich lustig. Ich hab's jetzt noch nicht im Original gesehen. Werde ich aber gleich mal machen. Mir geht's auch ganz gut. Ich hab immer noch sehr, sehr dollen Muskelkater vom Wochenende. Ich war das ganze Wochenende Rollschuhlaufen auf dem Feld. Und das macht sich immer noch bemerkbar. Aber sonst geht's mir eigentlich ganz gut und ich freu mich auf das Gespräch mit euch. Und damit herzlich willkommen zu offon, dem Podcast von Netzpolitik.org. Heute wieder mit einer Folge von Netzpolitik.org. Off the Record, das ist das Format, bei dem wir euch mitnehmen, hinter die Kulissen von Netzpolitik.org. Mein Name ist Chris Köver und ich freu mich, dass ihr dabei seid. Das Schwerpunktthema heute in dieser Sendung ist eine Recherche von Martin zu Bargeld-Tracking. Was das ist, wie es funktioniert und warum du überhaupt dazu recherchiert hast, darum geht es gleich. Vorher aber noch einmal eine Aufforderung an euch, liebe Zuhörerinnen. Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, probieren wir gerade Neues aus in diesem Podcast. Und wir wollen gerne wissen, was ihr davon haltet. Wie gefallen euch die neuen Rubriken in diesem Podcast? Wovon wünscht ihr euch vielleicht mehr oder vielleicht auch weniger? Schreibt uns gerne dazu an podcast.netzpolitik.org oder schreibt mir gerne auch direkt an chris.netzipolitik.org. Wir lesen alle eure Nachrichten. Und jetzt geht's aber erstmal los. Mit der Frage, woran ihr gerade arbeitet? Sepp, möchtest du vielleicht anfangen? Sebastian Meineck Ach so, ich dachte die Disketten-Geschichte war schon die Antwort darauf. Du willst noch mehr wissen, ne? Chris Köver Ich würde gerne noch mehr wissen, was gerade so in deinem Alltag füllt. Oder war das so umfassend, diese Produktion? Sebastian Meineck Ich mache ja mehr als Spaß mit alten Gegenständen aus dem Bereich IT. Ne, eine Sache, die wir jetzt jüngst gemacht haben, ist, wir haben eine ganze Salve an IFG-Anfragen losgeschickt an die Polizeibehörden der Länder. Das muss man dann halt natürlich immer 16-mal machen. Dank an Ingo, der das gemacht hat an dieser Stelle. Es geht um den Einsatz von bestimmten Dienstleistungen durch Polizeibehöden. Mehr kann ich aktuell noch nicht sagen. Chris Köver Ich wollte gerade fragen, welche Dienstleistungen? Das ist ja jetzt voll der Cliffhanger. Sebastian Meineck Das ist wieder ein Thema einer anderen Folge. Wir erwarten jetzt nicht so besonders ergiebige Antworten. Aber selbst wenn niemand richtig antwortet, wäre das ja auch schon mal ein Schritt mehr. Chris Köver Alles klar. Also Cliffhanger für eine der nächsten Folgen. Wenn ihr wissen wollt, um welche Dienstleistungen der Polizei es sich handelt, müsst ihr demnächst netzpolitik.org lesen oder hören. Martin, woran arbeitest du gerade? Martin Schwarzbeck Ich beschäftige mich die Woche mit KI-gestützter Videoüberwachung am Hamburger Hansaplatz. Da gibt es Forscherinnen, die sich anschauen, was das mit den Sozialraumen macht. Also wieder für verschiedene Akteure, wie das deren Umgang miteinander verändert. Ich bin sehr gespannt auf dieses Interview. Außerdem bin ich gerade einer rechtsradikalen Unternehmerin auf der Spur. Das ist auch ganz interessant. Chris Köver Zu der KI-Überwachung. Du hast das Gespräch noch nicht geführt. Martin Schwarzbeck Genau, das kommt, das bin gerade noch in der Vorbereitung. Chris Köver Okay, finde ich auch sehr interessant. Ich war vor, ich glaube, beim letzten Hamburg-Besuch bin ich extra da vorbeigelaufen, um mir das mal anzugucken, wie der Vibe so ist auf diesem Platz. Und? Ja, es war sehr leer an dem Tag. Ich glaube, es war aber auch mitten am Tag irgendwie unter der Woche. Und es ist interessant, weil ich... Es macht schon auf jeden Fall was mit einem. Es ist sehr gut sichtbar. Diese Kameras sind rundherum aufgestellt. Die machen überhaupt keine Anstalten, sich irgendwie zu verbergen. Also es soll offensichtlich sehr sichtba sein, dass dieser Platz videoüberwacht ist. Und das macht ein seltsames Gefühl. Und gleichzeitig war ich aber die einzige Person, die Aufmerksamkeit darauf gerichtet hat. Also ich habe dann Fotos davon gemacht. Zu Dokumentationszwecken und hatte den Anderen Leuten vielleicht eher egal, die da so abhingen. Damit kommen wir dann zur nächsten Kategorie. Das ist die Blattkritik. Das ist der Teil, in dem wir darüber sprechen, was für uns persönlich in unserer Arbeit in den letzten Wochen gut oder vielleicht auch weniger gut lief. Martin, magst du anfangen? Martin Schwarzbeck Ich habe mich die Wochen extrem gefreut über Lina. Die begleite ich jetzt schon eine ganze Weile. Ich habe schon sieben Texte über sie geschrieben. Lina ist eine inzwischen 18-jährige Abiturientin, die sich mit, wie kann man das nennen, mit der Kui angelegt hat. Das ist so der Verband von Menschen, die Rechte an Werken haben. Also so GEMA und Universal und all sowas. Die hat sich mit diesen ganzen Verbände, sind auch noch drin, mit diesen Verbänden und Konzernen angelegt, weil ihr ein Dorn im Auge war, dass die einfach freihändig Netzinhalte sperren können. Wenn denen was nicht passt, wenn die sagen, da gibt es irgendwie krasse Urheberrechtsverletzungen auf der Seite, dann haben die das bislang einfach gesperrt und Lina war immer wichtig, dass das gerichtlich entschieden wird, dass sie das nicht einfach so machen können, wie sie wollen. Und jetzt, gerade vor knapp 14 Tagen, ist dann die Kui tatsächlich eingeknickt auf Anraten der Bundesnetzagentur. Die hat gesagt, sie darf künftig das nur noch machen, wenn es einen Gerichtsbeschluss gibt dafür. Und sowohl Lina als auch ich vermuten, dass das durchaus damit zu tun hat, dass Lina vorher der Kui regelmäßig immer wieder Fehlverhalten nachgewiesen hat. Das war ein großes Highlight für mich. Chris Köver Das klingt nach einem sehr schönen Erfolg. Sag kurz, was hat die Kui denn vorher? Also wer konnte das dann da beantragen, dass Seiten gesperrt werden, wenn sie keine Gerichtsbeschlüsse dafür? Martin Schwarzbeck Das waren die rechte Inhaber. Die haben die Sperrungen beantragt. Das war zum Beispiel auch die Deutsche Fußballliga. Wenn es eine Webseite gibt, die Spiele, die eigentlich zahlen müsste, um sie zu sehen, die die einfach so überträgt. Dann kommt die Deutsche Fußballiga und sagt, ey, sperrt mal diese Seite und dann beschließt die Kui, ja, wir machen das. Und dann wird diese Empfehlung weitergegeben an die Internetprovider, die auch in der Kui mit vernetzt sind. Chris Köver Und das passiert jetzt nicht mehr, sondern jetzt sind sie dazu übergegangen, dass sie tatsächlich einen Gerichtsbeschluss voraussetzen, um überhaupt die Sperrungen vorzunehmen. Martin Schwarzbeck Genau, künftig müssen die vor Gericht gehen, wenn sie eine Seite gesperrt haben wollen. Chris Köver Ja, schöner Erfolg aus der Kategorie Netzpolitik wirkt auch, in dem Fall auch Lina wirkt wahrscheinlich, aber ich schätze mal, dass deine Berichterstattung dazu jetzt auch eine Rolle gespielt hat. Das war das, was gut gelaufen ist. Hast du auch irgendetwas, was nicht so gut gelaffen ist? Martin Schwarzbeck Ja, was mich ein bisschen geärgert hat in der letzten Zeit, war, ich bin an einer Geschichte dran. Es gibt eine Kanzlei, die verschickt, das ist ziemlich sicher, dass die random Abmahnungen an Internetnutzer verschickt. Also für, dass sie angeblich Spiele downloadet hätten, die diese Kanzlei vertritt. Und es ist aber, das passiert in einer dermaßen Häufigkeit und die Menschen, denen das passiert, die können mir auch glaubwürdig erklären, dass sie genau dieses Spiel eben nie in der Hand haben. Ich bin mir relativ sicher, dass das unsauber läuft. Ich glaube auch, dass die Honeypots aufgesetzt haben, wo sie IP-Adressen sammeln von Menschen, die Tauschbörsen nutzen, um die dann abzumahnen, egal, ob sie jetzt die Spiele, die sie vertreten, downloadet haben oder auch gesiedet haben, oder nicht. Ich krieg's aber einfach nicht nachgewiesen. Und das hat mich ziemlich gefuchst in der letzten Zeit. Chris Köver Sebastian, was hast du mitgebracht? Was ist richtig gut gelaufen bei dir diesen Monat? Nö, du kannst es auch größer machen, aber wir hatten irgendwann mal gesagt, dass wir zumindest die Sachen, die für uns persönlich gut gelaufen sind, aber für dich persönlich können natürlich auch Dinge gut geloffen sein. Sebastian Meineck Ja, das beruhigt mich, denn ich habe ein Lob für Martin mitgebracht. Das passt doch total gut, weil du jetzt auch gerade bei uns in der Runde sitzt. Ich fand die Überschrift so gut, ich lese sie mal kurz vor. Meta muss mir 250 Euro zahlen, dir auch. Ich hab ja diese Überschriften-Theorie, dass Artikel besonders dann viel gelesen werden, wenn sie Leute da ansprechen, wo ihr Alltagsleben betroffen ist. Dass man in sich selbst das Gefühl hat, eigentlich ich muss da sofort was checken, machen oder nachlesen. Und intensiver könnte, glaube ich, dieser Impuls nicht geweckt werden, als mit dieser Headline. Und das war sogar so intensiv, dass mir das erst gar nicht aufgefallen ist. Ich hab das gar nicht reflektiert, was für eine Headline das ist. Ich hab sofort gedacht, was, Martin kriegt 250 Euro? Gesamtartikel durchgelesen. Ich bin Full Circle gegangen. Ich hab sogar von dieser Was ist das, eine Kanzlei oder so, die anbietet, ob die eigene Handynummer von dem Leak betroffen ist. Ich glaub, ich hab das nie gemacht vorher. Ich habe meine Handynummer da eingegeben. Stellt sich raus, meine Handymummer ist nicht Teil des Facebook Leaks. Chris Köver Du bekommst keine 250 Euro. Sebastian Meineck Ich bekomme die nicht, aber das hat so gut funktioniert und es ist ja auch kein Clickbait. Das geht ja wirklich darum. Das ist ja keine Mogelpackung. Also für mich ein absoluter Win, diese Headline. Und Fehler habe ich auch mitgebracht. Frag mich, wer es gemerkt hat. Ich habe am 18.07. Einen Artikel gebracht über den Beschluss der Justizministerinnen- Konferenz von vor einem Monat, weil ich es vorher nicht mitbekommen habe. Das ist echt. Wir haben es noch aufgegriffen. Es geht um Justizministerinnen fordern mehr Schutz gegen bildbasierte Gewalt. Das Thema ist auch durchaus noch aktuell, einige Wochen später. Aber eigentlich sehe ich das schon als meine Aufgabe. Digitale Gewalt ist sozusagen mein Beat, sowas auch mitzubekommen, wenn es passiert. Und das habe ich komplett verschlumpft, dass die Justiz-Ministerinnen da sowas Spannendes beschlossen hatten. Also habe ich es dann ganz entspannt und unauffällig sechs Wochen später aufgegriffened, mit schon ein bisschen Scham in der B-Note, würde ich sagen. Chris Köver Ich frage mich gerade, ob dieser vermeintliche Fail nicht gleichzeitig als Win umgedeutet werden könnte, weil ich meine, mich daran zu erinnern, dass es ja trotzdem ein Hinweis aus unserem Team war, der uns dann darauf aufmerksam gemacht hat, dass es passiert ist. Und wir haben es ja überhaupt noch gebracht. Gab es davor irgendeine andere Berichterstattung zu diesem Thema, die du wahrgenommen hättest, im Deutschsprachhintergrund? Sebastian Meineck Nee, nie gab es nicht. Aber an sich, es wäre schon schöner, wenn man das beispielsweise absichtlich macht, weil man gerade andere Prioritäten hat. Aber ist ja noch alles gut gegangen. Chris Köver Okay, wir tun einfach so, als wäre es absichtlich gewesen, weil du gerade andere Prioritäten hattest, aber auf jeden Fall sehr gut, dass wir es noch auf der Seite hatten. Ja, ich habe auch etwas mitgebracht. Mein Win, weiß ich gar nicht, aber das, was mich sehr, sehr gefreut hat und was gut lief im vergangenen Monat war, dass ich nach Budapest fahren konnte, um dort an der Pride teilzunehmen. Es war genau vor einem Monat, ich hab eben nochmal geschaut, jetzt zeige ich Ihnen auf, am 29. Juli, also genau vor einem Monat war ich in Budapest. Das hat mich sehr gefreut, zum einen, weil es etwas ist, was ich mir öfter schon vorgenommen habe, mehr rauszugehen. Es ist etwas, was ich aber nicht so oft tun. Und wenn es dann passiert und wenn ich irgendwo bin, wo ich dann tatsächlich vor Ort bin, mit den Leuten sprechen kann, dann finde ich das immer besonders gut. Das ist das eine. Und es hat mich noch gefreud aus einem anderen Grund, und zwar ich spreche ja Ungarisch, weil ich einen Hintergrund habe, meine Familie stammt aus Ungarn, Rumänien, und das ist etwas, was ich fast nie irgendwie einsetzen kann in meiner Arbeit. Ich habe sehr, sehr wenige Vorteile daraus, dass ich Ungarische spreche im Vergleich zu anderen Sprachen. Und in diesem Fall war es tatsächlich einer dieser seltenen Fälle, wo ich einen großen Vorteil davon hatte, dass ich Ungarische spreche, weil ich die Menschen ansprechen konnte. Und ich zumindest den Eindruck habe, dass es geholfen hat, dass Leute auch eher bereit waren, mit mir zu sprechen, während sie da auf dieser Demo gelaufen sind, und mir auch zu erzählen, warum sie da sind. Und das hat mich sehr gefreut. Sebastian Meineck Das ist richtig toll. Da ist auch gleich ein anderes Vertrauensverhältnis da, oder? Wenn man sich irgendwie besser ausdrücken kann. Chris Köver Ja, ich bin mir nicht sicher. Gleichzeitig ist es natürlich, trotzdem ist es ja sehr oberflächlich. Da läuft jemand auf einer Demo, es ist klar, da werde ich jetzt kein deepes Gespräch führen, das jetzt mehr als drei Minuten dauert, wahrscheinlich. Aber ich hatte den Eindruck, dass gerade ältere Menschen, und das waren sehr viele ältare Menschen dort, das war ein sehr gemischtes Publikum, Familien, auffallend viele ältre Menschen, und dass die eher mit mir gesprochen haben. Wer weiß, ob die überhaupt auf Deutsch oder auf Englisch mit mir hätten sprechen können. Und das war auf jeden Fall ein Vorteil in der Situation. Und das, was weniger gut gelaufen ist, schließt daran an, ich habe es seitdem nicht mehr geschafft, irgendwo rauszugehen. Es kann ja auch eher positiv umformuliert werden. Sebastian Meineck Aber das andere Prioritäten. Chris Köver Ja, genau, ich war einfach total beschäftigt mit anderen Dingen, wie das, was wir sonst immer tun, Gesetzentwürfe lesen, am Schreibtisch sitzen, am Schreitisch Gesetzentwirfe lesend. Nein, im Ernst, ich habe es mir vorgenommen, dass ich das gerne mehr tun möchte, und ich finde, es ist eigentlich ein ganz guter Moment, um dann vielleicht auch nach der Sommerpause im Herbst damit rein zu starten, und dann vielleicht wirklich öfter mal das Büro zu verlassen. Wir werden es sehen. Liebe Zuhörerinnen, auch an euch nochmal hier die Aufforderung. Was hat euch gut oder schlecht gefallen in den letzten Wochen? Schreibt uns gerne, wir freuen uns über eure Rückmeldung. Und damit sind wir schon im Maschinenraum. Das ist die Rubrik, bei der wir euch ein bisschen Einblick geben. Nicht in unsere inhaltliche Arbeit, sondern wie wir uns organisieren im Hintergrund. Und da haben wir einige Hausmitteilungen. Eine davon habt ihr im Hintergrund vielleicht gerade schon klingeln gehört, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das was mit den Bauarbeiten zu tun hat. Aber wir bauen gerade unser Büro um. Wir ziehen zusätzliche Wände ein, wir reißen andere Wände heraus. Wir verkleinern unseren Konferenzraum und schaffen dafür ein zusätzliches Büro, weil wir mehr Sitzplätze brauchen, richtig? Und mehr Türen. Sebastian Meineck Das stimmt, ruhigere Arbeitsplätze für die einen und neue Sitzplätze für andere. Chris Köver Und das wird jetzt ab Ende dieser Woche hoffentlich dann der Fall sein. Es ist nicht so laut, wie ich gedacht hätte heute. Ich bin eigentlich mit der Prämisse ins Büro gekommen, dass sicher Baulärm ist, aber heute war gar nicht so Baulärke. Sebastian Meineck Völlig in Ordnung, ja. Und einen neuen Sitz ist das weiteres Thema wahrscheinlich auf der Liste, oder? Chris Köver Ja, genau. Ein neuer Sitz, der kommt auch noch dazu. Das ist auch noch eine weitere Hausmitteilung. Wir sind nämlich auf der Suche nach einer Person, die uns bei der Social Media Arbeit unterstützt. Und aktuellster Stand ist, wir haben diese Person gefunden. Wir können euch noch nicht sagen, wer es ist. Wir werden sie hier vorstellen, vielleicht in einer der nächsten Folgen. Aber wir haben jetzt jemand gefunden für diese Werkstudierenden-Stelle. Eine Person, der uns demnächst bei der Social Media Arbeit unterstützen wird. Und da geht es vor allem auch um unsere Jahresendkampagne, zu der wir auch gleich noch kommen. Es gibt aber noch mehr Bauarbeiten. Bauarbeiten, die zweite. Wir hatten nämlich auch Bauarbeiten auf unserer Webseite. Wir sind auf einen neuen Server umgezogen. Vielleicht habt ihr es gemerkt, vielleicht auch nicht, aber wir konnten ungefähr einen Tag lang, einen halben Tag lang keine Artikel posten auf der Seite. Grüße und Dank gehen raus an unsere IT-Abteilung. Wir hoffen aber, dass jetzt alles wieder läuft. Ich glaube, wir sind gerade noch dabei, die letzten Dinge auszubügeln, aber das meiste läuft jetzt eigentlich schon wieder ganz rund. Passend zu der Social Media Stelle haben wir auch gerade eine neue Spendenkampagne auf der Seite. Wir suchen 300 Leute, die uns monatlich zusammengenommen 3.000 Euro spenden. Also wenn ihr mitgerechnet habt, im Schnitt 10 Euro im Monat die Person. Warum machen wir das? Weil wir mehr Stabilität brauchen. In unseren Spenden. Also langjährige Leserinnen von euch wissen das, dass wir zum Ende des Jahres eigentlich immer mit einem großen Defizit in die Jahresendezeit starten. Das macht Druck, das macht Stress, das ist nicht schön und das würden wir gerne ändern. Und deswegen suchen wir gerade Menschen, die uns über das Jahr verteilt regelmäßig etwas spenden. Und damit für etwas mehr Sicherheit sorgen. Diese Kampagne läuft. Was ist der aktuelle Stand? Sebastian Meineck Ich habe es gerade aufgerufen. Gut, dass du fragst. Also wir zeichnen am Dienstag auf, dem 29. Juli. Den Podcast hört ihr wahrscheinlich ein bisschen später. Der Stand ist, wir haben noch 16 Tage. Uns fehlen noch 232 Menschen. Also wir haben mit 300 gestartet. Das heißt, wir haben schon 68. Das ist einerseits eine schöne Zahl. Aber dafür, dass wir nur noch 16 Tage haben, also gut die Hälfte der Zeit, haben wir noch weitaus weniger als gut die Hälfte der Menschen. Also da ist noch sehr Luft nach oben. Chris Köver Da ist auf jeden Fall noch Luft. Also wenn ihr euch das vorstellen könnt, auch eine dauerhafte Spende einzurichten, dann geht bei uns auf die Seite. Und eigentlich ist es fast egal, wann ihr diesen Podcast hört. Denn auch wenn diese Kampagne vorbei ist, freuen wir uns weiterhin über Dauerspenden. Ja, das hilft uns sehr. Und danke vor allem auch an dieser Stelle an all diejenigen, die das schon tun, die uns schon mit einem monatlichen Beitrag unterstützen. Ja, was können wir sonst noch aus dem Maschinenraum berichten? Wir haben diesen Monat keine Preise gewonnen. Skandal ist eigentlich ein bisschen ungewohnt, oder? Also wir haben sehr, sehr viele Preise gewonnen, ist mir aufgefallen in letzter Zeit, als ich über die letzten Monate geschaut habe. Sebastian Meineck Ich habe ja den Aberglauben, dass Witze über Preise dafür sorgen, dass man keine bekommt. Deshalb bin ich da total zurückhaltend. Chris Köver Ach so. Du meinst, ich habe jetzt unsere Preisschancen für die nächsten Monate. Ich glaube ja umgekehrt. Ich finde tatsächlich, dass offene Aufrufe einem Preise zu verleihen sicherlich dafür sorgen, dass wir noch mehr Preise gewinnen werden über die nächsten Monate. Sebastian Meineck Es ist so gefühlig, dass ich da nicht mit Argumenten rankommen kann. Chris Köver Okay, ich frage mich gerade, was wir jetzt tun können, um dieses Jinx, das ich hier gerade geleistet habe, dann wieder aufzuheben, irgendwelche magischen Gegenstände suchen. Sebastian Meineck Solange dein Aberglaub gegenläufig ist, dann heben die sich vielleicht wieder auf. Chris Köver Ja, das werden wir ja in den kommenden Monaten sehen. Ja, was hatten wir noch? Wir haben einen Workshop gehabt zur Benutzung dieses Raumes, in dem wir jetzt hier gerade sitzen, dem Podcast Raum. Sebastian? Ich war da gar nicht dabei. Wie war es? Martin Schwarzbeck Sehr interessant. Wir haben ein bisschen die Grundlagen erklärt bekommen. Also nichts, was ihr sicherlich nicht schon längst wisst, aber für mich war es ganz interessant, wie man das Aufnahmegerät einschaltet oder wie viel Abstand man zum Mikrofon so hält oder wozu überhaupt dieses komische Ding ist, was vor dem Mikrophone hängt. Der Ploppschutz. Genau. Chris Köver Den wir hier gerade alle vor der Nase haben. Ja. Falls ihr es noch nicht wisst oder vielleicht die letzten Folgen nicht gehört habt, wir sitzen nämlich in einem neuen Podcastraum seit einigen Wochen. Er ist sehr schön. Es ist ein Raum, der nur zum Podcasten ist. Davor war unser Büro, mein und selbst Büro unser Podcaststudio. Jetzt haben wir ein eigenes Podcaststudios, das wir uns teilen, mit anderen Leuten zusammen, aber einen eigenen Raum, der dafür ausgestattet ist und der. Sehr angenehm ist. Sebastian Meineck Das ist schön, nicht immer einfach kurz rausgehen zu müssen, wenn jemand einen Podcast aufnimmt. Es hat mich jetzt nicht sehr gestört, weil es nicht oft vorgekommen ist, aber ich verstehe schon strukturell, dass das irgendwie Quatsch ist. Dass man dann sagt, hey Chris, könnt ihr einfach kurz rausgehen bitte und woanders weiterarbeiten. Jetzt haben wir ein eigenes Podcast. Chris Köver Umgekehrt habe ich mich gefragt, wie es war für die anderen, die ja dann quasi immer in unser Büro gekommen sind zum Podcasten. Ob das vielleicht auch für eine Art von Zurückhaltung oder einen anderen Vibe gemacht hat, weiß ja quasi keinen. Und trotzdem auch unser Büro war, statt einfach ein neutraler Raum, in dem man geht zum Podcast. Sebastian Meineck Wir sind ziemlich verplaudert heute eigentlich. Sind wir durch mit der Liste? Chris Köver Möchtest du gerne weiter machen, Seth? Ich habe irgendwie so ein Gefühl, als würdest du gerne weitermachen wollen. Wir sind fast durch mit der Liste. Es gibt noch den Workshop, den du anbieten wirst, für unsere interne Weiterbildung. Sebastian Meineck Das ist ein Webfeed-Workshop für alle Menschen, die gerne Internetmedien über Webfeeds, auch bekannt als ASS-Feeds, konsumieren möchten oder das ausbauen möchten. Und das ist ja auch deshalb nicht uninteressant, weil sehr, sehr viele Leute Netzpolitik.org über Web feeds konsumiert, was gar nicht so üblich ist für deutschsprachige Medien. Das liegt natürlich an unserer nerdigen und IT-affinen Community. Netzpolitik.org slash feed für alle, die selbst Feed-Leserinnen werden wollen. Und vielleicht drehen wir dann an der nächsten Ausgabe darüber, wie ihr den Workshop fandet, ob ihr da was mitnehmen konntet. Chris Köver Ich würde jetzt noch fragen, ob ihr ASS-Feeds oder wie ihr sie selber nutzt, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass wir weitermachen müssen, oder? Sebastian Meineck Also das ist mindestens eine Podcast-Reihe. Man kann so lange über ASS-Feeds reden, Chris, das sollten wir jetzt nicht schon verpulveren. Chris Köver Okay, ich möchte trotzdem gerne wissen, Martin, nutzt du auch ASS-Feeds für das Monitoring in deiner Arbeit? Martin Schwarzbeck Ja, ich nutze es. Ich habe da die wichtigsten Medien laufen bei mir im Feed ein, aber worauf ich ganz besonders schiele bei selbst Workshop ist, dass ich gerne eine bessere Möglichkeit besser aufzubereiten, besser zu strukturieren. Im Moment ist so, ich muss dann jedes Medium einzeln durchklicken. Jetzt gucke ich, was von dem einlief, jetzt gucke, was vom dem einlief, jetzt guck, was von dem anlief. Ich weiß zumindest noch nicht, wie ich da alles raussortieren kann, wo Werbung mit drin steht oder so, sowas hätte ich auch gerne. Fantastisch, ja. Und da erhoffe ich einfach so eine intuitive Oberfläche, auf der ich viel schneller erfassen kann, was so los ist. Sebastian Meineck Oder wie fast würde ich dabei sein im Workshop? Sehr schön. Chris Köver Aber damit wir jetzt nicht ewig weiterplaudern und endlich mal weiterkommen in diesem Podcast geht es jetzt auch weiter mit dem Thema des Monats, Bargeld und wie es auf seinen Wegen verfolgt werden kann. Martin, du hast sehr ausgiebig zu dem Thema recherchiert und du schreibst, dass Geldscheine in unseren Portemonnaies ihren Standort melden. Was meinst du damit? Martin Schwarzbeck Also, ich weiß gar nicht, sollen wir uns das vielleicht einfach mal angucken? Jeder Geldschein hat eine eindeutige Seriennummer. Ich zeige euch das mal. Hast du Geld dabei? Chris Köver Das raschelt es mal ein bisschen ins Mikro, damit man das so richtig schön hören kann. Martin Schwarzbeck Dann können wir sehen, wie viel Geld du dabei hast. Ich habe hier zum Beispiel einen 10-Euro-Schein. Und da steht hinten drauf ein 12-stelliger Kenncode auf der rechten oberen Ecke. Der fängt an mit W.A. Das erste, was der Geldschein schon verrät, ist über den ersten Buchstaben, nämlich wo er herkommt. Die W-Sscheine sind, meines Wissens, Leipziger. Da müssen wir was von Tarotkarten lesen. Die meisten Scheine, die man so im Portemonnaie hat, sind Ehre. Die sind dann von der Bundesbank aus Berlin, von der Bundesdruckerei aus Berlin. Da sagt der Schein schon mal, wo er herkommt. Jetzt ist aber diese Nummer ja eindeutig. Für jeden Zehner gibt es diese Nummer nur einmal. Und das heißt, wenn man diese Nummer erfasst an verschiedenen Positionen, kann man darüber den Weg eines Scheines nachverfolgen. Das Ding ist, dass diese Nummer an immer mehr Positionen erfasst wird. Einfach weil die technischen Möglichkeiten das inzwischen hergeben, dass Maschinen sehr zuverlässig diese Nummer lesen können. Und im Prinzip, also jeder Automat, an dem wir so vorbeikommen, so Fahrkartenautomat, Parkscheinautomat Zigarettenautomat Fotoautomat was es nicht alles gibt, die können allerhöchstwahrscheinlich alle diese Seriennummer auslesen. Und jetzt gibt es so eine weltweite Bewegung, die dahin führt oder zeigt, dass man diese Informationen alle zusammenführt in eine Datenbank. Da gibt es zwei Motivationen zu. Also einmal ist es so die Bargeldindustrie, also Geldtransporter, Geldhersteller, Menschen, die Maschinen herstellen, mit denen man Geld sortiert. Auch die Zentralbanken, die wollen das Bargeld effizienter handhaben. Wenn man so sehr genau weiß, wo welcher Schein gerade ist, dann weiß man zum Beispiel, muss man nicht zu oft zum Automaten fahren, sondern man weiß dann genau, wann der leer oder voll ist. Und auf der anderen Seite ist es so eine Ermittlungsaspekt. Also Ermittlungbehörden, Polizei, Staatsanwaltschaften, weltweit sind da natürlich super interessiert dran und auch dankbar, dass sie das als Instrument nutzen können. Also zum Beispiel in Südafrika wird es schon sehr umfassend praktiziert. Da werden die Informationen alle in einer zentralen Datenbank erfasst und die nutzen das dann zum Beispiel, um Menschen zu jagen, die Geldautomaten sprengen. Weil sie dann schauen können, wo taucht dieses Geld wieder auf und dann schauen können, bei dem Supermarkt ist das öfter, dann schauen wir uns mal an, wer da immer so ein- und ausgeht. Chris Köver Ich finde, dass die Polizei aus Gründen der Verbrechensbekämpfung Interesse hat, Geldscheine zu verfolgen, das fand ich noch so am einleuchtendsten oder es ist ja relativ naheliegend. Aber ich war erstaunt, dann in deiner Recherche zu lesen, wer sonst noch alles den Weg von Bargeld verfolgt. Du hast gerade schon gesagt, einerseits die Unternehmen selber, der Banken, die das Geld in Umlauf bringen, haben Interesse daran, das zu tracken. Aber wer denn noch? Da sind ja auch Privatleute dabei, die das als Hobby... Martin Schwarzbeck Die gibt es natürlich auch. Die sind noch der harmlosste Teil in der ganzen Geschichte. Es gibt zum Beispiel für Euronoten die Eurobill Tracker glaube.com, bin mir nicht sicher, Eurobilled Tracker auf jeden Fall, die scannt einfach freiwillig welche Seriennummern sie so im Portemonnaie haben und freuen sich dann dran, wenn ihr Scheiden übermorgen in Göteborg wieder auftaucht. Sebastian Meineck Also gibt es genug von diesen Trackern, dass man da auch wirklich dann seinen Schein wieder erkennt? Ich weiß nicht mit welcher... Martin Schwarzbeck Ich weiß nicht mit welcher Quote die wieder auftauchen, aber die machen das zum Teil auch relativ professionell. Also haben da Maschinen, wo sie das durchlaufen lassen, da müssen die Nummern nicht einzeln abschreiben und mit einer relativ hohen Quote taucht dieser Schein dann auch wieder irgendwo auf, ja? Bei einem anderen privaten Tracker. Chris Köver Ich fand's beim Lesen total erstaunlich. Also ich finde, man denkt bei Überwachung ja an viele Dinge, Handy-Daten-Tracking, Datenspuren, die wir im Netz hinterlassen, Überwachungskameras, aber ich hätte jetzt sicher nicht als erstes an Bargeld gedacht. Bargeld hat ja gerade umgekehrt eigentlich den Ruf, dass es ja besonders privatsphärefreundlich sein soll im Gegensatz zu etwa einer Zahlung mit einer Kreditkarte oder Bankkarte. Kann man das überhaupt noch sagen? Martin Schwarzbeck Also genau, das muss man vorweg stellen, dass das Bargeld wird auch weiterhin immer datenschutzfreundlicher bleiben als jegliche digitale Geldform. Also als Zahlung mit Bankkarte oder als erstrechte wie Paypal. Also da bargelt immer noch die datenschutzfreundlichere Option, aber tatsächlich, dass es da Nachverfolgungsansätze gibt, das hat eigentlich keiner auf dem Schirm und es ist auch, als ich diese Recherche angefangen habe, nur das von einem Leser, Mark Gladys, möchte ich hier mit lobend erwähnen. Chris Köver Kommst du denn raus? Martin Schwarzbeck Ja, der hat mich mit der Frage angestachelt. Der hat gesagt, Moment mal, so Maschinen können heutzutage Nummern lesen. Kann das nicht sein, dass das längst getrackt wird? Ich habe dann erstmal der Bundesbank geschrieben, gibt es sowas wie Bargeld-Tracking? Die haben geantwortet, Banknoten werden nicht anhand ihrer Seriennummern erfasst. War ich gleich so, ja, ach so. Ende der Recherche, danke. Genau, das habe ich dem Mark geschrieben, war schon so, naja gut, dann passiert es halt nicht, dann lassen wir es doch. Und dann bin ich irgendwie nach einer Zeit nicht so unrecht geworden und habe mir gedacht, naja, okay, aber ich kann doch zumindest einen Text darüber schreiben, dass es theoretisch möglich ist. Und dann hat sich mir eine ganze Welt offenbart, von der ich keine Ahnung hatte. Das war wirklich zum Teil richtig erschreckend. Und ganz am Schluss, am Tag bevor die Geschichte veröffentlicht wurde, habe ich per Informationsfreiheitsanfrage eine eigentlich geheime Studie der Bundesbank bekommen, in der die Bundesbank selbst schreibt. Es ist davon auszugehen, dass sich das Seriennummern lesen dauerhaft und irreversibel etablieren wird. Also so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Sie mir auf die erste Mail antworteten. Chris Köver Ja, erschreckend ist das Stichwort. Gab es Momente bei der Recherche, wo du selber kurz gedacht hast, okay, das ist jetzt gruselig, vielleicht noch ein bisschen gruseler als ich dachte? Martin Schwarzbeck Es gibt so einen sehr gruseligen Sidetrack, den ich dann in den Text gar nicht so sehr ausgebreitet habe, weil er ganz schwer hart zu machen ging. Aber die Firma, die das deutsche Geld druckt, oder die neben der Bundesdruckerei die einzige ist, die in Deutschland Geld drucken dürfen, ist die haben wir schon für die Nazis Geld gedruckt, die drucken deutsches Geld seit 1854 und die haben extrem gute Kontakte zu Sicherheitsbehörden, also auch zu den Diensten sicherlich. Die machen so ganz viel Sicherheitskram, die machen so Zulassungskontrollen für Hochsicherheitsbereiche, die sichern. Die haben die Regierungsbehörden und Militärkommunikationen ab. Die haben wirklich guten Draht zu den Geheimdiensten. Und die stellen die Maschinen her, die das Bargeld sortieren. Das war der Punkt, wo ich mir gedacht habe, wohin fließen diese Daten? Offiziell heißt es in Deutschland, dass zum Beispiel die Bundesbank, die Maschine können die Seriennummern erfassen, aber das wird nicht gemacht. Und was passiert im Layer drunter? Das war ein Moment, wo mir kurz gruselig wurde. Sebastian Meineck Eine Scherzfrage zu dieser Firma. Die kriegen ja bestimmt Geld dafür, dass sie das machen. Das kostet ja. Kriegen die das dann überwiesen oder können die einfach einen Teil von dem Geld verreichen? Weiß ich leider nicht. Hab ich aber auch schon überlegt. Aber ein lustiger Gedanke, ne? Chris Köver Drängende Fragen in diesem Themenkomplex, auf jeden Fall. Ich fände es interessant, du hast gerade gesagt, die Bundesbank hat dich erstmal in die Wüste geschickt. Ich hatte beim Lesen des Beitrags an einigen anderen Stellen auch den Eindruck, dass eigentlich ziemlich viele der zuständigen oder der Gesprächspartnerinnen, die du angefragt hattest, gar nicht so gerne darüber sprechen wollen. Als wäre das gar nicht gewollt, dass allzu viel über dieses Bargeld tracking. Wie schwer war das für dich, trotzdem diese Information dann herauszukitzeln? Martin Schwarzbeck Ja, das war eine der zähesten Recherchen meines Lebens. Eben weil so viel gemauert wurde, das hatte ich vorher noch nicht erlebt. Eben nicht nur von der Bundesbank, sondern zum Beispiel, ich glaube alle 16 Landespolizeien haben mir geschrieben, aus ermittlungstaktischen Gründen können wir da leider nichts zu sagen. Letzten Endes haben sie dann doch immer jede so ein, zwei Halbsätze verloren, die ich mir dann so im Gesamtbild, die dann doch wieder was ergaben soll. Die haben alle ihre zwei Cent beigesteuert. Genau. Und zusammen gab es dann doch einen Euro, der mich weiterbrachte. BKA genauso aus ermittlungstaktischen Gründen sagen wir nichts. Es gab sogar eine kleine Anfrage, die die Linke in Hamburg gestellt hat zum Thema. Auch da hat die Landespolizei die Aussage einfach verweigert. Genauso war es mit den Banken, die für mich bis zum Schluss eine Blackbox geblieben sind. Es hat keine Bank war bereit, mit mir drüber zu sprechen, in welchem Rahmen innerhalb des Instituts sehr hinnummernd verarbeitet wird. Chris Köver Ja, Kass. Mich gerade gefragt, wie viele Geldwitze schaffen wir es noch in diesem Podcast unterzubringen? Deine Geldwitz ist eine unbezahlbare Sepp. Sebastian Meineck Das war für jeden Witz ein Euro ins Frabenschwein. Chris Köver Zählt mit, sagt uns am Ende, wie viele wir geschafft haben unterzubringen in diesem Podcast. Hattest du denn trotzdem Gesprächspartnerinnen, die vielleicht auch aus der Praxis berichtet haben, gab es irgendwie so was wie so einen absurdesten Fall oder ein Beispiel dafür, wie so ein getrackter Geldschein am Ende dann tatsächlich jemanden entlauft hat, der irgendetwas damit gemacht hat. Martin Schwarzbeck Da habe ich immer nur theoretische Beispiele erzählt bekommen. Aber da durchaus Beispiele, wie das eben funktioniert dann in der Praxis. Das sind dann Sachen wie zum Beispiel die Polizei findet bei einer Hausdurchsuchung einen riesigen Stapel Geld. Die Person sagt, das hat meine Oma zusammen gespart. Aber wenn sie das durch die Maschine jagen lassen und dann gegen die Datenbank gegenhalten, dann sehen die diese Scheine waren. Vor kurzem noch in 23 verschiedenen Geldautomaten. Man kann es davon ausgehen, es riecht jetzt eher nach Drogengeld als nach von Oma gespart. Und so funktioniert die Ermittlung damit. Oder aus den USA gibt es zum Beispiel, da haben sie den Kunden eines Drogengroßhändlers hochgenommen, haben dessen Geld konfesziert, die Seriennummern registriert und das Geld dann zurückgegeben. Und dann haben sie geguckt, wo das Geld als nächstes auftaucht. Und so haben sie dann den Großhändler geschnappt. Das ist die Art und Weise, mit der Ermittlungen über Bargeld Tracking funktionieren. Chris Köver Ich habe mich nach der Lektüre auch als erstes, weiß nicht, ob als erst, aber auf jeden Fall auch gefragt, das weiß ich nicht, was das jetzt über mich aussagt, aber ich musste direkt dran denken, also ich habe keine Pläne, einen Geldtransporter auszurauben, das sage ich als Disclaimer vorab. Aber wenn man es denn erfolgreich geschafft haben sollte, einen Geldtransporter auszorauben, also ich denke zum Beispiel an Daniella Klette, die mutmaßliche ehemalige Raftterroristin, die ja genau dafür angeklagt ist und jetzt gerade vor Gericht steht. Was macht man denn dann mit diesem Geld? Du hast ja auch ein Unternehmen porträtiert, das ja genau darauf auch spezialisiert ist, die Sicherheit von Geldtransporten abzusichern und gerade Scheine, die ja aus solchen Raubüberfällen stammen, sind ja eigentlich unbenutzbar. Das entlarvt jetzt vielleicht auch mein kriminelles Nichtwissen, aber was muss man dann tun? Man kann das Geld ja nicht im Umlauf bringen. Martin Schwarzbeck Genau, also diese Seriennummern werden aufgezeichnet und das heißt, wenn du jetzt deinen Geldtransporter überfallen hast, dann hast du im Prinzip, würde ich jetzt auch sagen, hast du in Prinzip lauter heiße Scheine. Das heißt, wenn du das Geld loswerden wollen würdest, jetzt sollte es keine Einneutigung zur Straftat sein, aber einfach nur um das System zu erklären, dann wäre es natürlich sinnvoll. Die nicht in der Regelmäßigkeit am selben Punkt auszugeben. Dann wäre es auch sinnvoll, die nicht an den Punkt auszugehen, wo die Scheine sofort erfasst werden. Also auf gar keinen Fall in einen wie heißt das so einen Geldeinzahlautomaten. Wenn du es da reinsteckst, dann bist du vorbei, weil da drin werden Seriennummern erfasst. Das steht fest wegen wegen um Falschgeld dem Einzahlern nachweisen zu können. Genau, also am besten dann zum Späti in lauter verschiedenen Städten, wo man weiß, es dauert erstmal eine Weile, bis das Geld wieder beim Transportunternehmen landet und dann wieder gescannt wird, sodass dann die Spur verwischt genug ist. Chris Köver Das klingt sehr aufwendig, auf jeden Fall, aber auch einleuchtend. Sebastian Meineck Und Münzen werden nicht getrackt, richtig? Das heißt, wenn man Münzen klaut, dann... Martin Schwarzbeck Dann ist man fein raus. Auf Münzen fokussieren, die haben keine Seriennummer. Ist halt ein bisschen... Sebastian Meineck Dann muss man halt als Räuber auf die Nische ausweichen. Das bringt ja nichts. Martin Schwarzbeck Dann brauchen wir ordentlich Muckis. Chris Köver Hier wollte ich auch gerade sagen, auf jeden Fall auch Krafttraining erforderlich. Das stimmt, ja. Dann hat man Sport und Beruf. Sebastian Meineck Privatsphäre freundlich ist, okay, ich höre auf. Chris Köver Okay, nochmal zurück mit einer ernsteren Frage. Diese Recherche wurde sehr sehr sehr viel aufgegriffen. Ich hatte den Eindruck, dass es wirklich eine sehr große Resonanz hatte. Auch in vielen anderen Medien zitiert worden ist. Welche Reaktionen hast du bekommen? Dann haben sich Leute auch direkt bei dir gemeldet. Martin Schwarzbeck Also, die schönste Reaktion, die ich direkt bekommen habe, ist, dass ein Leser schrieb, das Stück zu lesen, es sei gewesen, wie die Sendung mit der Maus zu schauen. Und das habe ich auch dem selbst zu verdanken, der diese Geschichte für mich betreut hat. Und unser beider Ansinnen war ja genau das, draus zu machen. Witzig, sogar in diesem Wortlaut. Sebastian Meineck Wir haben ausdrücklich über Sendung mit der Maus gesprochen. Das, was wir erreichen wollen. Ich wusste nicht, dass ein Leser genau so angekommen wäre. Es ist ja grandios. Schön. Chris Köver Du hast mitgearbeitet an dem Text. Was hast du denn dazu beigetragen für die Sendung mit der Mausisierung dieses Beitrags? Sebastian Meineck Vor allem die Mausisierung. Ich kam zu einem sehr, sehr späten Zeitpunkt dazu. Das heißt, die gesamte Recherche war schon gelaufen. Ich hatte auch keinen Eindruck davon, wie lange du recherchiert hast. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt alles noch nicht. Also, die Fakten waren sozusagen schon alles beisammen. Es ging nur darum, den Text irgendwie leserlicher zu machen. Wie kann man den aufbereiten? Und zu dem Zeitpunkt, als du mich vertrauensvoll hinzugezogen hast, war sozusagen ... Die ganze Recherche da, die Stationen waren da, was wird wo getrackt, was ist wo technologisch möglich. Es fühlte sich aber ein bisschen, so hatte ich das beschrieben an, wie Arbeit durch den Text zu gehen. Und dann dachte ich, was kann man machen? Ich habe einmal irgendwann gelernt, und wende das auch gelegentlich an, dass man, wenn es keinen Protagonisten gibt in einem Text, eben einen schafft. Mit dem einen oder anderen Trick. Und dann dachte ich kurz, ich weiß nicht, wie Martin das finden wird, aber er kann auch einfach nein sagen, ich schlage das mal vor. Wie wäre es, wenn der eine Text, in dem so in den Bargeldkreislauf geht, eine Hauptfigur hat, und diese Hauptfigure ist halt ein Geldschein, den wir auch so ein bisschen charakterisieren, und dann wirklich sozusagen seine Reise durch den Bargeldkreislauf erzählen. Das ist ja, sobald man eine Reise hat, ist ja aus Storytelling-Sicht eigentlich schon grandios. Und da hatte ich vorgeschlagen, wie wäre es, wenn du die Geschichte von Fuffi erzählst? Und wir wissen, also die Leute, die den Artikel lesen, die werden einen Fuffis nicht finden im Artikel, da hat sich was geändert. Mich würde sehr interessieren, was hat das bei dir ausgelöst, und wie ging es dann eigentlich weiter? Martin Schwarzbeck Ja, ich bin da begeistert drauf eingestiegen. Ich war ja so tief im ganzen Thema drin, dass war klar, dass da nur noch super abstraktes Zeug rauskommt. Ich habe genau dich gebraucht, der mir so einen frischen Blick drauf gibt, oder mir selber noch mal einen frischem Blick ermöglicht. Und dann genau, ich fand die Geschichte von Fuffi eine fantastische Idee, aber ich wollte auf keinen Fall auf die Zwischen-Headline Follow the Twanny verzichten. Wegen Money und Twanny, wegen das Reims. Sebastian Meineck Deshalb wurde es nicht Fuffi. Martin Schwarzbeck Und außerdem dachte ich, so ein Twanny ist noch mal irgendwie Nutzer näher als ein Fuffi. Fuffis ist ja so ein bisschen was Abgehobenes, so ein Zwanny ist so ein ganz volksnaher Geldschein. Stimmt, ja. Chris Köver Volksnaher Geldschein. Der Geltewitz-Counter ist auf jeden Fall noch mal eins weiter gesprungen. Außerdem vielen Dank euch beiden. Ich finde wirklich, mehr Werkstattgespräche wird es eigentlich nicht mehr, als solche Einblicke zu bekommen. Dahin, wie Texte auch entstehen bei uns. Nicht nur in der Recherche, sondern dann auch die Arbeit am Text, an der eigentlichen Erzählung, wie wir versuchen, das rüberzubringen. Damit sind wir auch schon fast am Ende der aktuellen Folge und kommen zur Rubrik Postfach. Das ist die Rubrik, in der wir eure Fragen beantworten. Fragen von Zuhörerinnen. Sebastian hat vor einigen Wochen auf Mastodon Leserinnen gefragt, was sie immer schon mal von uns wissen wollten. Und ein paar von diesen Fragen habe ich jetzt mitgebracht. Jack2K, ich glaube zumindest, dass er so ausgesprochen wird, möchte gerne wissen, was ist das Lustigste, das euch mal bei einer Recherche passiert ist. Sebastian Meineck Also es gibt eine Sache, die immer wieder lustig ist, die passiert auch immer wieder. Wir recherchieren zu Unternehmen, die irgendwas Dubioses tun. Und das ist halt so das Ding bei Online-Recherche. Häufig beobachten wir, dass Leute einfach online selber dokumentieren, was sie tun. Beispielsweise Datenschutzverstöße, das dann in der Datenschutzerklärung steht, wir erfassen diese und jene Daten. Oder wir verkaufen diese und jede Daten. Und dann ist es ein ganz beliebter Effekt, dass kurz nach der Presseanfrage, die auf das Thema eingeht, die Webseite umgebaut wird. Und es keine inhaltliche Reaktion gibt, also das Unternehmen sagt nicht, ja, wir haben es gemacht, sondern sie vertuschen das einfach, auch wieder öffentlich dokumentierbar. Und es ist jetzt nicht so, dass ich dann schallend lache oder so, aber es ist irgendwie amüsant. Gelegentlich in einem Redaktionschat oder so begleite ich dann eine solche Beobachtung mit einem Clownsemode. Chris Köver Ja, kann ich mich anschließen. Es ist schon ein bisschen witzig. Man fühlt sich so ein bisschen als hätte man die Leute ertappt dabei, dass sie gerade was gemacht haben, was sie gerade gegenüber noch abgestritten haben. Sebastian Meineck Auch mit welcher Regelmäßigkeit das über Jahre passiert. Das sind natürlich auch immer wieder andere Unternehmen und andere Menschen. Das heißt, die wissen vielleicht gar nicht, dass sie in so einer Tradition von komplett fadenscheinigen Verduschungsversuchen stehen. Aber sie tun das. Und ich bin mir sicher, das wird auch wieder passieren. Chris Köver Martin, hast du eine lustige Begebenheit aus einer deiner Recherchen? Martin Schwarzbeck Ich glaube, da kann ich nicht mit mithalten. Ich habe was deutlich Kleineres, wo ich mich amüsiert habe, als ich beim Repaircafé war. Da gab es eine Nutzerin, die hatte ein kaputtes Radio mitgebracht oder sie hatte einfach ein Radio mit gebracht. Sie meinte, sie wollte es gerne zum Laufen bringen. Dann gibt sie das den Menschen, den Reparierenden da. Und die meinen so, ja, das ist ja ein Batteriefach. Vielleicht tun wir erstmal Batterien rein. Dann haben sie da Batterien reingemacht. Da das Radio lief, das war schon mal ganz unterhaltsam. Krasser Reparatur-Hack. Dann meinte die Dame auch noch, sie möchte gerne ihren Lieblingssender damit hören. Das ist 98.7 oder was weiß ich. Weil da die allerbeste Musik läuft. Und dann hat der Reparierende ihr dann erklärt, wie sie den Sender umstellen kann. Woraufhin sie dann beschlossen hat, dass sie das viel zu kompliziert ist. Sie möchte das Radio dann jetzt bitte verschenken. Vielleicht kommt es nicht so an, aber in dem Moment war es ein Kracher. Es hat es auch in deinem Artikel geschafft. Sebastian Meineck Diese Episode, sehr schön. Chris Köver Dann nächste Frage. Die kommt vom Microblogger Tom. Wie behaltet ihr bei so vielen schlechten Nachrichten eure Zuversicht? Martin Schwarzbeck Bei mir ist es so, es gibt ja keine andere Option. Es sieht jetzt nicht allzu gut aus, es steht nicht allzugut um die Welt, aber aufzugeben ist ja einfach depressiv und kannst einpacken. Deswegen ist das für mich keine Möglichkeit. Deswegen muss ich halt einfach den Kopf oben halten. Sebastian Meineck Also ich glaube, ich habe zwei Maßnahmen. Erst einmal suche ich mir ermutigende Geschichten, auch aus anderen Ländern oder anderen Zeiten, in denen auch das Pendel wieder zurückgeschwungen ist, Richtung Rechtsstaatlichkeit, Grundrecht und Demokratie. So was geht ja auch. Also dass ich ein bisschen hinausdenke über die aktuellen Schlagzeilen und versuche den größeren Bogen zu sehen. Daraus kann man Hoffnung schöpfen. Und der zweite Aspekt ist eine deutlich strengere Trennung zwischen Beruf und Privatleben. Das habe ich, als ich angefangen habe, journalistisch zu arbeiten, kaum gehabt. Einerseits war es auch nicht so nötig, andererseits hat es auch total viel Spaß gemacht und hilft ja auch irgendwie, wenn man in so einen neuen Beruf reinkommt, dass man das dann quasi aufsaugt, auch in der Zeit außerhalb der Arbeit ständig journalistische Artikel gelesen, auf damals noch Twitter aktiv gewesen, journalistische Podcasts gehört. Ich habe das geradezu gelebt, Vollzeit Journalist zu sein. Und gerade das war im Frühjahr dieses Jahr, als das Gefühl so absolut bergab ging. Trump macht Übernahme, Friedrich Merz flirtet mit der AfD, es war schier unerträglich. Da habe ich etwas noch stärker gemacht, was schon vor dem Prozess war, dass ich wirklich gesagt habe, nee, ich versuche das wirklich zu trennen und mich in meiner Zeit, in der ich gerade nicht arbeite, mit Sachen zu beschäftigen, die mir gut tun und die mich nicht runterziehen. Hobbys, Familie, Entspannung, Serien, Star Trek, solche Sachen. Und das funktioniert dann doch erstaunlich gut. Und dann kann man mit neuer Kraft wieder hineingehen. Denn es bringt ja nichts, wenn man sich die ganze Zeit fertig macht. Also die Arbeit, die wir machen, Recherchen schreiben, Menschen mobilisieren, aufklären, Menschen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Dafür brauche ich ja auch Kraft. Also es ist sogar, ich würde sagen, im Sinne unserer Aufgabe, wenn ich oder auch alle anderen sich zwischenzeitlich erholen und Kraft schöpfen, um nicht auszubrennen. Chris Köver Ja, absolut. Das sehe ich inzwischen auch so. Ich habe auch eine Weile gebraucht, um da hinzukommen. Ich konnte das früher auch nicht so gut. Dann vielleicht einfach mal abzuschalten und das auch zuzulassen, weil es ist ja eigentlich immer noch etwas da, was man tun könnte irgendwie. Und dieses Gefühl, nicht die ganze Zeit davon auszugehen, dass man jetzt irgendwie noch mehr recherchieren muss, noch näher dran bleiben muss mit der Berichterstattung die ganzezeit. Die Dinge auch mal liegen zu lassen und sich auszuruhen. Das habe ich auch erst so in den vergangenen Jahren gelernt, würde ich sagen. Bei mir ist es dann Sport, Rollschuhlaufen. Da denke ich relativ wenig über Netzpolitik nach, während ich das tue. Sebastian Meineck Was für ein schöner Bogen zum Beginn unserer Folge. Das sind die Rollschuhe wieder. Chris Köver Ja, da sind die Rollschuhe wieder. Die Rollschuh sind bei mir aber gerade ständig überall und gar nicht oft genug an meinen Füßen, wenn du mich fragst. Ich habe es noch nicht geschafft, sie erfolgreich in meinen Arbeitsalltag zu integrieren. Vielleicht könnte ich anfangen, mit Rollschuen ins Büro zu fahren, aber der Weg ist ein bisschen weit. Im Büro? Da habe ich tatsächlich schon ein paar Mal drüber nachgedacht. Der Bodenbelag ist sehr gut bei uns im Büro. Jetzt wo du das sagst, vielleicht werde ich das dann tatsächlich mal tun und sie einfach mitbringen. Aber die schlechten Nachrichten, ich glaube, das ist tatsächlich bei mir, ist es aber gleichzeitig auch so, dass ich merke, dass die Arbeit hilft, mir meine Zuversicht zu behalten, weil man durch die Berichterstattung über Ereignisse, egal wie deprimierend die Gesamtlage dann vielleicht gerade ist, habe ich den Eindruck, dass wir etwas dazu beitragen, dass Missstände öffentlich werden, dass dagegen gehalten wird und ich glaube das ist für mich einer der Gründe, warum ich hier arbeite, dass ich in der Lage bin, dann ihm durch die Berichterstattung einen Beitrag zu leisten und das hilft mir, die Zuversicht zu behalten. Letzte Frage kommt von Bobo. Wie lautet euer erstes Haustier und der Mädchenname eurer Mutter? Sebastian Meineck Netter Versuch Chris Köver Also vielleicht Mädchennamen der Mutter nicht, aber da ich davon ausgehe, dass ihr eh keine Haustiernamen für eure Passwetter benutzt, habt ihr ihr erstes Haustierenname parat? Hattet ihr Haustiere? Sebastian Meineck Ich hab gar kein Haustier gehabt bisher. Chris Köver Du hast nie ein Haustier? Also auch keinen Haustierennamen, den du überhaupt hättest verwenden können, um dich einzuloggen irgendwo. Hattest du ein Hausier? Martin Schwarzbeck Ich könnte die Schildkröte Nepomuk ins Rennen werfen. Chris Köver Wie alt warst du, als du Nepomuk hattest? Martin Schwarzbeck Vorschulalter auf jeden Fall. Nepomuk hat es nicht lange gemacht, er ist ausgebüxt und auf die Straße gerannt. Chris Köver Trauriges Ende für Nepomuk. Ich hatte eine weiße Maus, die hieß Algernon, glaube ich, und davor, die kenne ich aber nur aus den Überlieferungen meiner Eltern, hatte ich Goldfische, die hießen Asterix und Kleopatra, weil ich das R nicht aussprechen konnte. Um das R zu trainieren, das ist im Ungarischen ja auch noch... Jetzt verstehe ich es, ich dachte, warum die hat das. Sebastian Meineck Das sind doch ganz viele R's in dem Namen. Warum heißen die so, wenn du es nicht aussprechen kannst? Chris Köver Die heißen Asterix und Kleopatra. Sebastian Meineck Schön, das ist eine sehr schöne Geschichte. Chris Köver Das waren die Fragen, die ihr uns schon geschickt hattet. Aber jetzt kommt nochmal ein Aufruf an euch, liebe Zuhörerinnen. Der Rücklauf aus Sepp's Aufrufe war zwar sehr ergiebig, aber so langsam gehen uns die Fragen trotzdem aus. Schickt uns also gerne neue, lustige, vielleicht auch ernst gemeinte Fragen ins Postfach, die wir in den kommenden Folgen hier beantworten können. Und damit sind wir auch schon am Ende der Sendung angekommen. Und ich sag nochmal Danke. Danke Martin. Danke Sepp. Martin Schwarzbeck Super gern. Danke fürs Einladen. Chris Köver Danke liebe Zuhörerinnen, dass ihr bis zum Schluss dabei geblieben seid. Wenn ihr uns gerne noch etwas zurückmelden möchtet zu diesem Podcast, dann schickt uns gerne eine Nachricht an podcast.netzpolitik.org Und zum Schluss auch nochmal einen Hinweis in eigener Sache. Dieser Podcast ist wie alles, was wir bei netzpolitik.org machen, finanziert durch Spenden. Darauf sind wir angewiesen. Und wenn ihr spendet, dann bekommt ihr unsere Inhalte nicht nur für euch selbst, sondern schließt quasi ein Soli-Abo ab für alle anderen, die netzpolitik.org dann auch kostenlos lesen und hören können. Wir nehmen auch Bargeld. Im Zweifel findet ihr auf unserer Webseite. Oder aber auch viele andere bequemere Möglichkeiten, wie ihr an uns spenden könnt, zum Beispiel mit einem monatlichen Beitrag. Ihr könnt uns aber auch auf anderen Wegen gern unterstützen, zum Beispiel indem ihr diesen Podcast bei den Plattformen eures Vertrauens gut bewertet oder indem ihr uns weiterempfehlt an Menschen, die uns bisher nicht lesen oder hören. Damit verabschieden wir uns und bis zum nächsten Mal in einem Monat. Sebastian Meineck Tschüss!