Kryptowährungen und BlockchainDie große Ernüchterung?

Sowohl Kryptowährungen als auch Anwendungen auf Grundlage der Blockchain-Technologien haben ein hartes Jahr hinter sich. Was sind die Gründe für den Kurs- und Bedeutungsverlust? Und welche Aussichten zeichnen sich ab?

Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried neben einem Polizisten am 3. Januar 2023 in New York City auf dem zur Gerichtsverhandlung
Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried am 3. Januar 2023 in New York City auf dem Weg zur Gerichtsverhandlung – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Everett Collection

Sam Bankman-Fried gründete die weltweit zweitgrößte Kryptowährungsbörse FTX. Mittlerweile steht er in den Vereinigten Staaten unter Anklage. Die US-Behörden werfen dem 30-Jährigen „Betrug epischen Ausmaßes“ und Geldwäsche vor. Im Oktober beginnt der Gerichtsprozess gegen den Unternehmer, der vermutlich auch die Abgründe des Handels mit Kryptowährungen ausleuchten wird.

Als Bankman-Fried am 12. Dezember 2022 festgenommen wird, bestätigt sich für viele Beobachter:innen der Szene ein bereits seit langem anhaltender Trend: der Niedergang der Kryptowährungen. Tatsächlich hält der sogenannte Krypto-Winter die Branche bereits seit etlichen Monaten fest im Griff. Wie aber gerieten Bitcoin, Ethereum und Co. an diesen Tiefpunkt? Und wie wirkt sich deren Talfahrt auf die noch vor kurzem viel gepriesene Blockchain-Technologie aus, auf der auch Kryptowährungen basieren?

Kryptowährungen: hochspekulativ und verlustreich

Gut ein Jahr vor der Festnahme Bankman-Frieds scheint die Welt der Kryptowährungen für viele noch in Ordnung. Im Oktober 2021 erklimmt der Bitcoin-Kurs mit über 66.000 US-Dollar sein Allzeithoch. Doch schon damals mahnen Börsenexpert:innen vor einer Überbewertung. Tatsächlich fällt der Kurs innerhalb des darauffolgenden Jahres um rund 65 Prozent.

„Vergangenes Jahr sind zahlreiche Geschäftsmodelle aus der Krypto-Branche regelrecht implodiert“, sagt Philipp Sandner gegenüber netzpolitik.org. Er ist Chef der Frankfurt School Blockchain Centers an der Frankfurt School of Finance and Management und zählt zu den Verfechter:innen von Kryptowährungen im deutschsprachigen Raum. „Aufgrund der vielen Pleiten mussten viele Bitcoin-Bestände verkauft werden.“ Im vergangenen Sommer dümpelte der Kurs nur noch auf der Marke von 20.000 Dollar.

Angesichts des Ukraine-Krieges erklären viele den Abwärtstrend zunächst mit einem Sicherheitsbedürfnis der Anleger:innen, die in Krisenzeiten konventionelle Anlageformen wie Gold bevorzugen. Dass diese Erklärung allein nicht ausreicht, zeigt sich spätestens am 11. November, als die weltweit zweitgrößte Kryptowährungsbörse FTX Insolvenz beantragt.

Bis dahin wurde deren CEO, Sam Bankman-Fried, weit über die Krypto-Szene hinaus dafür gefeiert, dass er die digitalen Währungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Nun drohen ihm bei einer Verurteilung bis zu 115 Jahre Gefängnis. Bankman-Fried beteuert in allen Anklagepunkten seine Unschuld. Dessen ungeachtet erschüttert die FTX-Pleite die Krypto-Welt schwer und lässt den Kurs vieler Digitalwährungen noch tiefer einbrechen.

Kryptowährungen haben keinen intrinsischen Wert

Dass es überhaupt zu derart starken Kursschwankungen kommen kann, hat auch systemische Gründe. „Um das zu verstehen, zieht man am besten den Vergleich zum Euro“, sagt Michaela Hönig von der Frankfurt University of Applied Sciences. Als Professorin beschäftigt sie sich dort schwerpunktmäßig mit Finanzen und Asset Management. „Der überwiegende Teil unseres Geldes ist eine Forderung an die Zentralbank oder an eine Geschäftsbank. Jeder Euro Bargeld und jeder Euro Guthaben auf einem Zentralbankkonto sind eine Verbindlichkeit für das Eurosystem. Hinter dem Euro steht ebendieses Eurosystem mit seinen Zentralbanken, darunter der Bundesbank, und damit ein Emittent mit gesetzlichem Mandat.“

Dieses Mandat fehlt den meisten Kryptowährungen – und macht sie so volatil. „Virtuelle Währungen werden wie ein Gut übertragen, haben aber keinen intrinsischen Wert, sondern nur einen Tauschwert. Sie haben keinen Emittenten, der sie zurücknehmen muss, und es gibt kein Pfand als Sicherheit. Sie sind somit frei erfunden. Kryptos vermehren sich nach einem festgesetzten Schema in virtuellen Systemen, die formal durch Mehrheitsentscheidung der Nutzer:innen geändert werden können. In der Praxis geschieht dies aber nach dem Belieben einer kleinen Gruppe an Nutzer:innen“, konstatiert Hönig. „Was fehlt, ist Qualität, Sicherheit, Vertrauen, Transparenz.“

„Machtverhältnisse lassen sich nicht wegcoden“

Dabei hatten sich die Krypto-Erfinder:innen ebendiese Werte meist groß auf ihre Fahnen geschrieben. Allerdings konnten die digitalen Währungen diese nicht einlösen, ganz im Gegenteil.

Vielen Kryptowährungen liegt die Idee zugrunde, die fiskalpolitische Abhängigkeit von Regierungen und Zentralbanken zu beenden. „Krypto war ein Versuch der Entpolitisierung von Prozessen. In der Entmachtung von Institutionen sahen viele das Heilsversprechen von Vereinfachung und Effizienz“, sagt Michael Seemann, Kulturwissenschaftler und Autor. „Außer acht gelassen wurde, dass eine Welt durch Machtverhältnisse strukturiert bleibt, sie lassen sich nicht wegcoden. Krypto schafft kein Vertrauen, sondern will es ersetzen. Aber in Wirklichkeit verschiebt die Technologie nur den Punkt, an dem man dann doch wieder vertrauen muss. Zum Beispiel Akteuren wie FTX.“ Michael Seemann kritisiert daher auch die Euphorie, die Kryptowährungen vielerorts entgegenschlug: „Das Finanzprodukt hat kaum jemand verstanden – es hat sich einfach gut angehört, und das hat gereicht.“

In der Tat sind die Schwächen der Krypto-Idee von Anfang an in vielerlei Hinsicht gravierend. Die proklamierte Anonymität ist tatsächlich eine Pseudonymität, denn die Bitcoin-Adressen können zwar keiner einzelnen Nutzerin zugeordnet werden, sie bleiben aber nachverfolgbar. Darüber hinaus verbraucht die Bitcoin-Blockchain Unmengen an Strom, was dem aufwendigen Konsensprinzip Proof-of-Work geschuldet ist. Im Jahr 2020 errechnet das Cambridge Centre for Alternative Finance an der Cambridge University, dass Bitcoin aufs Jahr hochgerechnet mehr Energie verbrauche als die gesamten Niederlande.

Um diesem Problem zu begegnen, steigt beispielsweise das Ethereum-Netzwerk – nach Bitcoin die bekannteste Kryptowährung – im September 2022 vom Proof-of-Work auf den Proof-of-Stake um. Der Wechsel des Konsensmechanismus soll 99,95 Prozent des Energieverbrauches einsparen und und Ethereum als „grüne Blockchain“ stärken. Proof-of-Stake hat jedoch Nachteile. Diese betreffen unter anderem die erhöhte Anfälligkeit des Netzwerkes für potentielle Hacks.

Die bekannten Schwächen von Kryptowährungen werden jedoch ignoriert, solange die Renditen stimmen. In Kombination mit fehlenden Regulierungen vor allem in den USA florieren intransparente und zweifelhafte Geschäftsmodelle. Mit dem Ende der steigenden Kurse brechen vergangenes Jahr weite Teile der eng miteinander verwobenen Branche wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

MiCA und TFR: Wie die EU Kryptowährungen reguliert

Auch in politischer Hinsicht geraten Kryptowährungen zunehmend unter Druck. Denn parallel zum Kursverfall der vergangenen Monate erarbeitet die Europäische Kommission mit der Markets-in-Crypto-Assets-Verordnung (MiCA) und der Transfer of Funds Regulation (TFR) erstmals ein umfassendes Regulierungspaket.

MiCA steckt derzeit noch im EU-Gesetzgebungsverfahren fest. Das Mammutprojekt soll der bisher kaum regulierten Krypto-Industrie Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit setzen und die behördlichen Zuständigkeiten regeln. Die TRF-Regelung zielt hingegen auf die Geldwäscheabwehr und die Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung ab, indem sie der Industrie umfassende Datensammlungspflichten auferlegt. „Mit der zunehmenden Regulierung wird es für Anleger:innen in Zukunft transparenter und rechtssicherer. Dies schützt vor Betrügereien – nicht aber vor hoher Volatilität bis hin zum Totalverlust des Kryptowertes“, sagt Michaela Hönig.

Blockchain: Das Ende eines Hypes

Damit kommen wir zur zweiten Frage: Welche Auswirkungen hat der Vertrauensverlust in die Kryptowährungen auf die Zukunft der Blockchain-Technologie?

Mit den Kryptowährungen ist auch die ihnen zugrundeliegende Blockchain-Technologie in der Gunst vieler gefallen. Das wichtigste Indiz hierfür ist die Streichung des Begriffs aus der im August 2022 verabschiedeten Digitalstrategie der Bundesregierung, nachdem der Referentenentwurf ihn noch aufgeführt hatte.

Die Blockchain-Technologie ist eine spezifische Art der Distributed-Ledger-Technologien (DLT), deren Funktionsweise auf der Verkettung von Datenblöcken basiert. Kryptowährungen sind nur ein von vielen Anwendungsfällen dieser Technologien, ihre Nutzbarkeit geht aber deutlich weiter.

Vor dem Crash-Jahr 2022 ist die Technologie noch in aller Munde. Etliche Implementierungsmöglichkeiten fasst die Bundesregierung 2019 in ihrer Blockchain-Strategie zusammen. In der gemeinsam von Wirtschafts- und Finanzministerium erstellten Publikation heißt es: „Mittels Blockchain-Technologie können alle erdenklichen Werte, Rechte und Schuldverhältnisse an materiellen und immateriellen Gütern durch Token repräsentiert und deren Handel- und Austauschbarkeit potenziell vereinfacht werden.“ Token lassen sich als Einheiten verstehen, die die Grundlage für Transaktionen auf der Blockchain bilden. Neben klassischen Krypto-Token wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) existieren funktionsbestimmte Utility-Token oder Asset-Token, die physische oder digitale Besitztümer abbilden.

Zu den erfassten Anwendungsfeldern gehören damals neben dem Finanzsektor unter anderem die Energiewirtschaft, nachhaltige Wertschöpfungsketten und die öffentliche Verwaltung. Die Bundesregierung hat seit der Veröffentlichung der Strategie auf Nachfragen allerdings wiederholt eingeräumt, dass deren Umsetzung sich mehrheitlich auf Pilotprojekte und Machbarkeitsstudien beschränkt.

Blockchain-Anwendungen im Realitätscheck

Die Blockchain-Technologie soll etwa dazu beitragen, die Transparenz und Sicherheit in globalen Lieferketten zu verbessern, beispielsweise beim Handel mit Kaffee, Medikamenten oder Diamanten. Entsprechende Daten werden dazu während des gesamten Lieferprozesses wie in einem manipulationssicheren Reißverschlusssystem gespeichert. Später sind diese Informationen dann lückenlos einsehbar.

So entwickelt das Berliner Unternehmen Minespider mit Hilfe der Blockchain-Technologie digitale Produktpässe für Rohstoffe, die Nachhaltigkeitsinformationen enthalten. Global agierende Unternehmen können auf diese Weise nachverfolgbare Dokumentationen ihrer Lieferkettenverläufe oder ihres CO2-Ausstoßes generieren. Nathan Willams, CEO von Minespider, beobachtet ein wachsendes Interesse an solchen Angeboten. „Die Hürden in der Großindustrie liegen weniger in der Blockchain-Skepsis als vielmehr in der Geschwindigkeit der Technologieeinführung“, sagt er gegenüber netzpolitik.org. Die Verdichtung regulatorischer Maßnahmen im Nachhaltigkeitsbereich wecke vermehrt das Bedürfnis nach universellen, sicheren und transparenten Lösungen für das eigene Engagement in dieser Hinsicht – sodass die Einführung Blockchain-basierter Lieferkettendokumentationen ungeachtet der vielen Krypto-Crashs stark nachgefragt werde.

Allerdings ist die Blockchain hier keine Rundumlösung. Zwar gewährleistet sie die Unveränderbarkeit der Dateneinträge entlang komplexer globaler Lieferketten und erleichtert somit die Kontrolle. Allerdings schützt die Technologie nicht vor Falschinformationen innerhalb der Dateneinträge: „Herumpfuschen an Lieferketten ist nicht das Problem, die Einträge werden im Allgemeinen nicht manipuliert. Das Problem ist eher, dass in den Dateneinträgen gelogen wird: Das geht aber auch mit Blockchain“, sagt auch Michael Seemann.

Als geradezu ineffektiv und aus datenschutzrechtlicher Perspektive riskant erwies sich die Implementierung der Technologie hingegen im Bereich digitaler Identitäten. So stößt die von verschiedenen Bundesministerien entwickelte App ID Wallet im Herbst 2021 auf massive Kritik von Datenschutzaktivist:innen. Mit Blick auf das gescheiterte Projekt erklärt IT-Sicherheitsexpertin Lilith Wittmann damals in einem Interview mit netzpolitik.org: „Für mich gibt es keine sinnvolle Begründung, so ein Projekt mit einer Blockchain umzusetzen.“

Einen ähnlichen Rückschlag erlebt das Bundesland Sachsen-Anhalt, als es die Bundesdruckerei mit der Ausarbeitung von digitalen Schulzeugnissen auf Basis der Blockchain-Technologie beauftragte. Nicht nur das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verwies auf Sicherheitsprobleme. Auch Lilith Wittmann demonstriert im Februar vergangenen Jahres, wie leicht sich in dem System Zeugnisse fälschen ließen. Das Projekt wird daraufhin auf Eis gelegt.

Ernüchterung nach dem Rausch

Unterm Strich hat der Blockchain-Rausch der vergangenen Jahre somit ebenfalls zu einem Kater und dann zu großer Ernüchterung geführt.

Das Jahr 2022 hat Kryptowährungen an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Gleichzeitig gibt es mit MiCA und TRF erstmals einen Rechtsrahmen für die Branche und Rechtssicherheit für User.

Und auch die den Kryptowährungen zugrundeliegende Blockchain-Technologie verliert an politischer Bedeutung: Viele Projekte scheitern, die überhöhten Erwartungen an die Technologie wurden nicht erfüllt. Aber wie geht es nun weiter?

In wenigen Jahren werde es nur noch vereinzelte Anwendungen geben, vermutet Kulturwissenschaftler Seemann: „Ich würde mich darauf festlegen, dass Blockchain in fünf Jahren kein großes Thema mehr ist. Selbst wenn doch noch ein neuer, innovativer Use Case auftaucht, wird es keine Revolution, sondern höchstens einen Einsatz für spezielle Anwendungen im Hintergrund geben, der außerhalb von Fachdiskursen kaum Resonanz findet.“

Dennoch hat sich ihr Einsatz etwa in der Logistik bewährt. Somit lohnt es sich, Kryptowährungen und Blockchain nüchtern zu bewerten – um sie dort, wo ihre Anwendung tatsächlich Nutzen bringt, nicht aus dem Blick zu verlieren.

Polina Khubbeeva hat ihre Masterarbeit zu Kryptowährungen im politischen Diskurs verfasst. Neben ihrem Studium der Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin hat sie als freiberufliche Redakteurin für BTC-ECHO und Zitty/Tip zu digitalpolitischen Themen geschrieben. 

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30 Ergänzungen

  1. The author reads all comments and must approve them manually? Perfect! I wanted to reach out to you directly, that way I can be honest.

    If you look closely, you’ll find that the most die hard supporters don’t give a flying fuck about the current exchange rate, because it was never an investment for them.

    You’ll also notice that they don’t give a damn about exchages going down, because they never stored any of their crypto with custodial bullshit, but stored it in independent wallets with their own private seeds.

    Crypto may not have intrinsic value, but neither does the euro, dollar or any other fiat currency. Thing is, with (good) crypto nobody can choose to debase it, and inflation can’t be manipulated for politics, which makes it arguably a harder money.

    If you keep trusting centralized organisations with your crypto, how the fuck do you think power structures can change? You are just trading banks for another kind of bank.

    You are also wrong on one other detail: You CAN have truely private crypto. And with privacy you gain resilience. You can’t extort, pressure, manipulate or harrass people. Try it yourself: getmonero.org

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    1. „Crypto may not have intrinsic value, but neither does […] any other fiat currency.“

      Maybe, but „intrinsic value“ is a highly subjective assessment that does not protect against a decrease in value.

      The crucial difference with fiat currency is that it is underpinned, such as by central banks and government guarantees. (Some crypto bros will argue that governments and central banks are not trustworthy enough to rely on such underpinnings, but with a world view that nihilistic, why bother with money at all?) Ultimately, it means that the value of fiat currency is backed by the real-world economic output of the people living under the same jurisdiction.

      Of course, both kinds are ultimately just agreements on what value something has. But in the case of cryptocurrencies, nobody guarantees that the agreement will be upheld. Any store accepting Bitcoin payments now can decide to stop doing so this minute. This is *not* the case with fiat currency. Its acceptance is legally enforced. That’s a crucial difference and, in fact, the reason why fiat currency exists. A society’s decision to stipulate the applicability of a currency, to make it more steadfast than just a voluntary mutual agreement that anybody can simply back out of again, and hence protect the value against short-term losses of trust and confidence.

      Fiat currency didn’t emerge and survive because it’s a conspiracy and benefits the elite, but because its more stable founding benefits everyone involved. The reactions to regulatory interventions show the paradoxical views a lot of people in the cryptocurrency world hold; they want to have the cake and eat it, too. Wanting to benefit from gambling on the skyrocketing exchange rates, but asking for government protection when they lose. Celebrating the freedom from government regulation and the pseudonimity, but asking for help from law enforcement when they get scammed. Those things occuring together isn’t coincidental, it’s systemic.

  2. Wozu steht in „dass Bitcoin aufs Jahr hochgerechnet mehr Energie verbrauche als die gesamten Niederlande“ das „aufs Jahr hochgerechnet“? Bitcoin verbraucht im Jahr mehr als die Niederlande… überhaupt seit jeher? Und wie ist das „hochgerechnet“ gemeint?

    1. https://lmgtfy.app/?q=crypto+stromverbrauch+vergleich
      „Laut Cambridge-Index ist das Bitcoin-Netzwerk damit stromintensiver als beispielsweise die gesamte Ukraine, die etwa 124,5 Terawattstunden Strom in einem Jahr verbraucht. Von 219 der im CIA Factbook gelisteten Länder und Gebiete verbrauchen nur 26 mehr als die Digitalwährung. Deutschland liegt in diesem Ranking mit 500 Terawattstunden auf Platz neun weit hinter den Top-Verbrauchern China (6.875 TWh) und den USA (3.844 TWh).“

    2. Auch hier sieht man leider wieder ein Argument, welches von den Medien leider unreflektiert wiederholt wird. Es ist schon bemerkenswert, das diese „Geldproduktion“ mit Ländern verglichen wird, statt mit Geldproduktion (also Aepfel mit Birnen – auch hier wieder – Wirklich schlechter Journalismus). Es gibt mittlerweile zahlreiche Lebenszyklusanalysen zu Geldproduktion, und wenn man die Cryptos mit Geldproduktion der Banken vergleicht, verbrauchen Cryptos einen Bruchteil an Energie. Ganz zu schweigen davon, das auch Ethereum mit Proof of Stake nicht mal Erwähnung findet (nochmals -95% Energie).

  3. Indiz für den Untergang der Kryptowährungen? Der Begriff Blockchain taucht nicht mehr in der Digitalstrategie der Bundesregierung auf.. Die europ. Digitalwährung, die nicht dezentral ist, könnte da kein Grund sein. Welche Projekte derzeit bei Banken durchgeführt werden, was SWIFT mit seinem Zahlungssystem macht, findet komischerweise im Artikel keine Erwähnung?

  4. Moment mal, 1 Bitcoin kostet 23.000 Dollar (was ja nichts anderes bedeutet, als, dass Menschen weltweit den Bitcoin für wertvoll und sinnvoll halten), aber das Projekt ist gescheitert, habe ich das richtig verstanden?

    Außerdem, obwohl Bitcoin (und vielleicht Monero) die einzig sinnvollen Anwendungen von Blockchain sind, „geht die Anwendbarkeit von Blockchain weit über Kryptowährungen hinaus“. Das ist ja wohl offensichtlich ein Widerspruch. Offensichtlich scheinen Kryptowährungen der einzig sinnvolle Anwendungsfall von Blockchain zu sein.

    1. Hast du den Artikel bis zum Ende gelesen?
      „Dennoch hat sich ihr Einsatz etwa in der Logistik bewährt. Somit lohnt es sich, Kryptowährungen und Blockchain nüchtern zu bewerten – um sie dort, wo ihre Anwendung tatsächlich Nutzen bringt, nicht aus dem Blick zu verlieren.“

      1. Zu „Dennoch hat sich ihr Einsatz etwa in der Logistik bewährt“ würde ich gerne Quelle oder Belege sehen.

        Bis jetzt kenne ich nur Systeme, die ohne Blockchain einfacher wären, auch in der Logistik.

        Es sei denn, „bewährt“ hiesse „hat uns geholfen, den Auftrag zu bekommen, und die Lösung nicht verhindert“ 8)

  5. “Blockchains sind ein Enabler für magisches Denken.“ habe ich schon auf der ersten Bits und Bäume gesagt. Dabei habe ich in hoffnungsvolle Gesichter von Vertreter*innen aller möglichen NGOs geguckt, die in Blockchains ihr Heil suchten.

    Mit im Panel ein Vertreter einer Lieferketten-Blockchain. Der konnte mir nicht erklären, wie Blockchains die Nachverfolgungsprobleme lösen sollen, die sich durch aktuelle digitale Zertifikate und „Tag a bag“ Systeme schon nicht lösen lassen (Korruption vor Ort, Illegales Ausstellen von Zertifikaten, weiterhin zentrale Zertifizierung, nachts Erz aus einer Konfliktmine vor eine zertifizierte Mine fahren, usw..). Antwort: Tumbleweeds.

    Auch die Typen, die für Airbus eine Art DRM auf Blockchain-Basis implementiert haben, damit Airbus seine spare parts auch außerhäusig 3D-sintern lassen können, konnten mir nicht erklären wie der tatsächliche Schutz am Ende aussehen soll. Sie wollten eine Art DRM-Treiber/Adapter für industrielle 3D-Drucker bauen. Was mich daran hindern sollte den gcode (den die Geräte brauchen) *hinter* dem Adapter anzugreifen? Antwort: Tumbleweeds.

    Blockchains sind ein Enabler für magisches Denken.

    1. Aber magisches Denken ist doch wichtig!
      Mag sein das die eine oder andere Blockchain Anwendung nur um die Anwendung von Blockchain Tech selbst entwickelt wurde, aber allein die Auseinandersetzung mit der Grundidee, dezentralisiert, überprüfbar, aber trotzgem anonym ist schon wichtig um Veränderungen anzustoßen und herbeizuführen.
      Darf ich daher dein Dogma etwas umformulieren?
      Blockchains sind magische Enabler für ein anderes (kritischeres?) Mindset.

    2. „wie Blockchains die Nachverfolgungsprobleme lösen sollen,“

      Chia-Network Datalayer betritt den Chat… (https://www.chia.net/2022/09/20/enabling-data-for-web3-announcing-chia-datalayer/)

      Die Erzladungs einfach zu einer zertifizieren Mine fahren lassen. Ja, wenn es allerdings schon so einfach ist, nicht konformes Material als konform stempeln zu lassen, dann dürfte man die entsprechende Umgebung nicht mal in irgendeiner Weise als digitalisierungsfähig betrachten. Das hat doch aber nichts mit den Entwicklungen zum Thema Blockchains zu tun.

  6. Bei der Bildunterschrift zum Bild ganz oben mit dem FTX Typen habt ihr das Wort „Weg“ vergessen.
    Da steht „auf dem zur Gerichtsverhandlung“ statt „auf dem WEG zur Gerichtsverhandlung“ :)

    1. Es wird Hype darum gemacht, es braucht aber trotzdem idR niemand. Und langsam fällt auf, dass es idR kein Feature sondern bestenfalls überflüssiger Aufwand ist.

      Ausser natürlich bei Politikern und Wirtschaftsförderern, die sind in Deutschland bekanntlich 20y zurück.

  7. puh, an diesem Artikel gibts ne ganze Menge zu „ergänzen“ bzw. zu widersprechen oder zu hinterfragen:

    – „Angesichts des Ukraine-Krieges erklären viele den Abwärtstrend zunächst mit einem Sicherheitsbedürfnis der Anleger:innen, die in Krisenzeiten konventionelle Anlageformen wie Gold bevorzugen. Dass diese Erklärung allein nicht ausreicht, zeigt sich spätestens am 11. November, als die weltweit zweitgrößte Kryptowährungsbörse FTX Insolvenz beantragt.“
    Inwiefern soll die Insolvenz von FTX zeigen, dass diese Erklärung nicht ausreicht? Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    – „„Um das zu verstehen, zieht man am besten den Vergleich zum Euro““ – Warum? Wieso soll das der beste Vergleich sein? Warum nicht z.B. mit Gold vergleichen? Oder mit Aktien?

    – „Dieses [gesetzliche] Mandat fehlt den meisten Kryptowährungen – und macht sie so volatil.“ – Es ist nicht das fehlende Mandat, was Bitcoin so volatil macht, sondern die immer noch recht geringe Marktdurchdringung und die zyklisch schwankende (da selbstverstärkende) Wahrnehmung, die es in der Öffentlichkeit genießt. Die Währungen von Colivien, Ecuador, Venezuela, Argentinie und hundert andere hatten auch ein gesetzliches Mandat, was sie nicht daran hinderte, Inflationsraten von mehreren 10 Prozent pro Monat zu erreichen und in einer Hyperinflation krachend unterzugehen und in einer Wähhrungsreform aufzugehen, damit das Spiel von Neuem losgehen kann – was Bitcoin bisher noch nie passiert ist.

    1. “ Es ist nicht das fehlende Mandat, was Bitcoin so volatil macht, sondern die immer noch recht geringe Marktdurchdringung“

      Naja, und Peseten wären stabil, wenn nicht alle den Dollar nehmen würden (…). Ich halte das auch für Ablenkung.
      1. Einen Wert hat Bitcoin vor allem Weltweit nur durch Bezugssysteme wie existierende Währungen, bzw. „den Kurs“. Die Utopie, irgendwie nur mit Bitcoin zu bezahlen klappt nicht (derzeit). Vielleicht nach der nächsten Apokalypse.
      2. Bitcoin ist bzgl. des Marktpreises, sicherlich auch wegen der geringen Marktkapitalisierung, durchaus stark beeinflussbar. Kommt ein Musk daher, oder zwei, oder ein China… Regulierung von Bitcoin in verschiedenen Staaten hat offensichtlich auch eine Auswirkung, entfernt ähnlich wie bei anderen Währungen.
      3. Bitcoin ist leider auch nicht stabilisierbar. Die Idee mit einer „technischen Währung“ Korruption und Mißwirtschaft zu beseitigen, halte ich für unrealistisch.
      4. Crypto wird so weit außerhalb bestehender gesellschaftlicher Zusammenhänge gedacht, dass die meißten Szenarien irgendwie einen gesellschaftlichen Zusammenbruch zu benötigen scheinen.
      5. Vielleicht bleibt es als Rückversicherung bei Sachen wie in Russland, oder als spekulatives Investment (für wer das Kleingeld hat).

      „und die zyklisch schwankende (da selbstverstärkende) Wahrnehmung, die es in der Öffentlichkeit genießt.“

      Das ist mir allgemein zu magisch. Sicherlich ist das z.T. temporär mal so, wie auch bei Aktien. Ich glaube da gibt es z.T. aber auch durchaus technische Argumente.

    2. „Die Währungen von Colivien, Ecuador, Venezuela, Argentinie und hundert andere hatten auch ein gesetzliches Mandat, was sie nicht daran hinderte, Inflationsraten von mehreren 10 Prozent pro Monat zu erreichen und in einer Hyperinflation krachend unterzugehen und in einer Wähhrungsreform aufzugehen, damit das Spiel von Neuem losgehen kann – was Bitcoin bisher noch nie passiert ist.“

      Ich glaube das ist auch Augenwischerei.
      1. Inflation ist (bzw. sollte) ein Mittel sein, dass dem Staat überhaupt das Überleben ermöglicht.
      2. Bitcoin schützt nicht vor Mißwirtschaft.
      3. Fehlt die Möglichkeit der Abwertung … viel Spass nur mit Bitcoin.
      4. Währungsreform… hatten nicht alle beliebig oft. Bitcoin kriegt vielleicht noch eine, wegen Strom oder was auch immer. Oder es kommt eine Altcoin ins Spiel (cheating).
      5. Bitcoin hatte schon eine krasse Abwertungsphase. Wie viele mal 100%? Dazu kommt, dass Bitcoin gebunden an die reale Welt, also die Wirtschaft, dann noch international, eine andere Sache sein wird. Bisherige Experimente waren da eher Fehlschläge. (Historische Vergleiche… das Neue immer entschuldigt, das Alte trägt die Schuld der Zeit?)

      1. Aus Bitcointichtung kommt oft das „Zentralbanken sind Scam“-Argument. Es ist vielleicht nicht mal falsch, wenn „politischer Einfluss“ besteht, oder Unabhängigkeit in Frage steht.

        Nur bringt mir eine digitale internationale Währung nichts, wenn ich wegen der internationalen „Verpflichtungen“ bzw. Umstände kein Brötchen mehr kaufen kann und verhungere. Das ganze lebt gewissermaßen von der Opposition (was für sich ja womöglich ok ist), kann aber für den Alltag gemachte Währungen so nicht ersetzen. Trotz aller Defizite (hier/dort).

  8. Fortsetzung:

    „Kryptos vermehren sich nach einem festgesetzten Schema in virtuellen Systemen, die formal durch Mehrheitsentscheidung der Nutzer:innen geändert werden können. In der Praxis geschieht dies aber nach dem Belieben einer kleinen Gruppe an Nutzer:innen“, konstatiert Hönig. „Was fehlt, ist Qualität, Sicherheit, Vertrauen, Transparenz.“ – Das mag für viele kleinere Kryptowährungen gelten (diejenigen, die von der alteingesessenen Crypto-Community genau deshalb eher skeptisch beäugt werden), aber sicher nicht für Bitcoin; oder welche „kleine Gruppe“ entscheidet denn Ihrer Wahrnehmung nach über die Vermehrung von Bicoin?

    „„Was fehlt, ist Qualität, Sicherheit, Vertrauen, Transparenz.“ – Dabei hatten sich die Krypto-Erfinder:innen ebendiese Werte meist groß auf ihre Fahnen geschrieben. Allerdings konnten die digitalen Währungen diese nicht einlösen, ganz im Gegenteil.“ – Das entbehrt einfach jeglicher Grundlage!! Jede Transaktion und jeder erstellte Coin ist im Bitcoin-Netzwerk bis zurück zum Netzwerk-Start ist auf Wunsch überprüfbar, wie wollen Sie bitte NOCH mehr Transparenz herstellen? Seit seinem Beginn ist das Bitcoin-Netzwerk praktisch ohne Unterbrechung online, zoviel zu „fehlender Qualität und Sicherheit“. Und Vertrauen? Genau das notwendige Vertrauen auf anken und Zentralbanken und Regierungen will Bitcoin ja obsolet machen, sie müssen eigentlich nur mehr dem Code vertrauen, der seit ca. 12 Jahren einwandfrei läuft.

    „Bitcoin braucht soviel geld wie die Niederlande“ – Tja, haben Sie auch recherchiert, wie viel Strom das Bankensystem der ganzen Welt benötigt? Mit Bankfilialen, die geheizt und beleuchtet werden müssen, Mitarbeiter-PCs, Rechenzentren, Bankomaten die mit Strom betrieben werden, und nicht zu vergessen der Energieverbrauch der Geldtransporter, die Geld von Supermärkten in die Banken karren, und Geld von den Banken zu den Bankomaten, …

    1. „Das mag für viele kleinere Kryptowährungen gelten (diejenigen, die von der alteingesessenen Crypto-Community genau deshalb eher skeptisch beäugt werden), aber sicher nicht für Bitcoin; oder welche „kleine Gruppe“ entscheidet denn Ihrer Wahrnehmung nach über die Vermehrung von Bicoin?“
      Naja fehlende Transparenz passiert eben über die Schnittstelle zwischen Realität und Bitcoin, also irgendwelchen Exchanges. Kleine Gruppe: klein aber Reich, bzw. Staat. Bitcoin ist und bleibt ohne Währungsreform angreifbar.

      „Und Vertrauen? Genau das notwendige Vertrauen auf anken und Zentralbanken und Regierungen will Bitcoin ja obsolet machen, sie müssen eigentlich nur mehr dem Code vertrauen, der seit ca. 12 Jahren einwandrei läuft.“
      Aber Code kauft mir doch keine Brötchen. Bzw. würde schon, wenn ich nicht unmotiviert verfetten würde, weil die unvertrauenswürdige Politik mir meine privatsphärenfreundlichen communitybasierten Geschäftsmodelle am Rande der Nischen kaputtkgekackt hat. Mein Code, dann.

    2. „Tja, haben Sie auch recherchiert, wie viel Strom das Bankensystem der ganzen Welt benötigt? Mit Bankfilialen, die geheizt und beleuchtet werden müssen, Mitarbeiter-PCs, Rechenzentren, Bankomaten die mit Strom betrieben werden, und nicht zu vergessen der Energieverbrauch der Geldtransporter, die Geld von Supermärkten in die Banken karren, und Geld von den Banken zu den Bankomaten, …“
      Einige Dinge davon kann man versuchen zu diskutieren, aber:
      1. Bargeldlosigkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal von Bitcoin.
      2. Man muss schon rausrechnen, was die Leute sonst machen würden, z.B. Bürojobs am PC. Muss man bei Bitcoin immer an die Apokalypse denken, bei der z.B. die Bankmitarbeiter zuerst sterben, o.ä.?
      3. Banken haben sogar Funktion. Was genau eingespart werden würde, ist dabei durchaus interessant. Genauso wie irgendwelche Alt-rights, Ölmultis und eben auch Banken auf einem Haufen Kohle sitzen, der nicht einfach so von einem Tag auf den anderen wegfliegt, ist eben auch unrealistisch, dass sich das alles in Luft auflöst.
      4. Das Bankensystem ist global skaliert. Ohne fundierte Rechnung bleibt schrammen wir hier an Whataboutism entlang, da Bitcoin nicht global skaliert ist, aber bereits jetzt wie viel Strom zieht? Ich bin für unendlich viel Energie, aber zur Freiheit der Bürger, auch mal Modellrechnungen machen zu können, die Wohnung trockenzuhalten, u.ä., nicht für soetwas „einfaches“ wie eine Währung.

  9. Fortsetzung 2:

    Man könnte auch noch die Energie, die die Bank-Mitarbeiter für den Transportweg zu ihrem Arbeitsplatz verbrauchen, miteinbeziehen.

    „Aber in Wirklichkeit verschiebt die Technologie nur den Punkt, an dem man dann doch wieder vertrauen muss. Zum Beispiel Akteuren wie FTX.“ – Nein Nein Nein, der Ethos der Kryptogemeinde steht dem diametral entgegen und besagt, dass man seine Krypto-Guthaben selbst verwahren soll. Und dann muss man auch keiner FTX vertrauen, sondern nur sich selbst.

    „Hinter dem Euro steht ebendieses Eurosystem mit seinen Zentralbanken, darunter der Bundesbank, und damit ein Emittent mit gesetzlichem Mandat.“ – Gut, wenn der Emittent nach Belieben mehr vom Geld drucken kann und damit meine Kaufkraft verwässern, wähle ich lieber das Geld, hinter dem kein Emittent steht, und das dafür nach vorher festgelegten und nicht mehr änderbaren Regeln funktioniert.

    „Mit den Kryptowährungen ist auch die ihnen zugrundeliegende Blockchain-Technologie in der Gunst vieler gefallen. Das wichtigste Indiz hierfür ist die Streichung des Begriffs aus der im August 2022 verabschiedeten Digitalstrategie der Bundesregierung“ – Ach, bei einer Technlogie, die sich expliziert gegen die Übergriffigkeit von Regierungen wendet, ist die Begrifflichkeit, die ebensoeine Regierung dafür findet, der Maßstab für den Erfolg? Das entringt mir nur ein LOL.

    „„Mit der zunehmenden Regulierung wird es für Anleger:innen in Zukunft transparenter und rechtssicherer. Dies schützt vor Betrügereien […] – Der nächste B***sh**. Das kann natürlich nicht vor Betrügereien schützen, da sich Betrüger ja gar nicht erst der Regulierung unterwerfen werden. Natürlich ist der Hauptzweck der Regulierung, in die Finanzen eines jeden Bürgers weiter Einblick zu bekommen, um zu sehen ob er auch brav seinen erpressten Tribut an den Staat abliefert.

    1. „welche „kleine Gruppe“ entscheidet denn Ihrer Wahrnehmung nach über die Vermehrung von Bicoin?“
      Eine Handvoll, hauptsächlich chinesischer, Pools, oder?

      „Und dann muss man auch keiner FTX vertrauen, sondern nur sich selbst.“
      Und was machen Sie mit diesem selbst verwalteten Guthaben? Kryptos haben Ihren Wert im Vertrauen, es wieder in Dienstleistungen oder andere Währungen eintauschen zu können. Also brauchen Sie entweder Vertrauen in die zukünftige breite Akzeptanz der Währung, oder entsprechenden Exchanges, wie eben FTX.

      „[…] um zu sehen ob er auch brav seinen erpressten Tribut an den Staat abliefert.“
      Ich nehme an, Sie meinen die Steuern, welche Ihre Bildung, Strom- und Wasserversorgung, Verkehrsanbindung, Notfalldienste usw. unterstützen?
      Wenn Sie das Erpressung nennen und Steuerhinterziehung als gerechtfertigt darstellen wollen, müssten Sie konsequenterweise auch auf ein System pochen, das all diese Infrastruktur und Dienstleistungen ausschliesslich denjenigen bereitstellt, die zu deren Finanzierung auch ihren Teil beitragen. Dann hätte auch ich kein Problem damit, wenn Sie sich ausklinken wollten.

  10. Das meiste wurde schon von Eddie gesagt aber ich will das nochmal zusammenfassen:

    -Speichere deine Kryptocoins auf einer privaten Wallet, dann kann sie dir niemand mehr wegnehmen. Natürlich versuchen immer wieder Menschen jede Lücke in jedem System auszunutzen, egal ob gut reguliert oder nicht, um schnell viel Geld zu machen.

    -Jedes Jahr gehen weltweit mehrere Banken insolvent obwohl das ja eigentlich nicht sein dürfte trotzdem passiert sowas regelmäßig, und dagegen kan man sich wirklich nicht schützen. Dein Geld bekommst du bis zu bestimmten Obergrenzen dann vielleicht zurück, aber mehr auch nicht.
    Wenn man seine Kryptocoins richtig speichert, kann sie dir niemand wieder wegnehmen egal wie viele Coins man hat.

    -Generell ist es auch nichts schlechtes eine Währung zu haben die einmal nicht nur auf Schulden basiert so wie jedes Fiat System. Mit mehr Adaption werden die Kurse auch stabiler werden, das passiert ganz automatisch.

    -Und als letztes: Man kann davon ausgehen dass die Autorin des Artikel weiß, dass das weltweite Bankensystem um ein vielfaches mehr CO2 austößt als Kryptowährungen, und dass die komplette Umstellung auf Krypto um ein vielfaches schoneneder für unsere Umwelt wäre als das Bankensystem das wir jetzt haben. (Abgesehen davon bekommt seine Überweisung in BTC in der selben Stunde und nicht erst 4 Tage später)

  11. Wieso wird also immer extra herausgeschrieben dass Bitcoin ja so viel Strom braucht wie ganze Länder, wenn unsere € und $ viel mehr Emissionen verursachen? Wenn schon BTC mit € verglichen wird bei anderen Themen, wieso werden dann nicht auch beide Emissionwerte verglichen? Würde das den € dann schlechter darstehen lassen und gar nicht mehr BTC oder?

    Als letzes will ich noch sagen, viele Menschen in Entwicklungsländern brauchen Kryptowährungen zum Überleben, bei einer Hyperinflation die vielleicht durch einen korrupten Staat oder Bank ausgelöst wird, haben die Menschen keine andere Wahl als BTC & Co.
    In Afrika, Indonesien & Philippiene z.B. sind Kryptowährungen nicht mehr wegzudeneken und helfen den Menschen dort zu einem besseren Leben, das ist Tatsache.

  12. „Ach, bei einer Technlogie, die sich expliziert gegen die Übergriffigkeit von Regierungen wendet, ist die Begrifflichkeit, die ebensoeine Regierung dafür findet, der Maßstab für den Erfolg? Das entringt mir nur ein LOL.“

    Naja Retoure: Ihre Begrifflichkeit ist ja auch nur dahingestellt. „Es wendet sich gegen Übergriffigkeit von Regierungen“ – und funktioniert es?

    „Der nächste B***sh**. Das kann natürlich nicht vor Betrügereien schützen, da sich Betrüger ja gar nicht erst der Regulierung unterwerfen werden.“

    Naja, wer im Finanzsystem überleben will, muss schon gewisse Regularien einhalten. Ganz ohne geht es nicht. Cointrügerei funktioniert wegen der nicht vorhandenen Regulierung und des Hypes einigermaßen. Leute vertrauen irgendwem oder keinem, und informieren sich nicht richtig.

    „Natürlich ist der Hauptzweck der Regulierung, in die Finanzen eines jeden Bürgers weiter Einblick zu bekommen, “

    Wie wäre das bei Bitcoin, mit all der Transparenz? Ich müsste ja zumindest sagen, wo mein Gehalt hingehen soll. Geldwäsche und Steuerhinterziehung bei Bitcoin im Zaum zu halten, funktioniert fast nur da, wo auch Umtausch in Währungen passiert – wie wäre das nach Abschaffung solcher?

    „um zu sehen ob er auch brav seinen erpressten Tribut an den Staat abliefert.“

    Autsch. Gesellschaften funktionieren durch Beteiligung. Die schlechten Aspekte bestehen nicht auf Basis des Geldes. Könnte man das Geld von einem Tag auf den anderen kaputtmachen, was ja der Traum einiger zu sein scheint, dann wäre pötzlich Krypto da, in einer zusammenbrechenden Gesellschaft, deren Wirtschaft auch zusammenbricht, usw. usf. – da kommen wir wieder zu der Frage „Untergang Only?“.

  13. Investitionsseitig ist die Ernüchterung vielleicht gar nicht so groß. Wie am Aktienmarkt, gibt es eben Bewegungen einerseits, aber eben auch andere Sorten von Einflussfaktoren, die man für eine fundamentale Bewertung ansetzen müsste. Die Hauptkopplung ist nun mal über Währungstausch, der Anreiz für die Miner ist monetär gesetzt, die Verknappung läuft nun mal über die Stromrechnung.

    Bitcoin ist aber auch keine so gute Währung für die Apokalypse, nur als Beispiel, mindestens wenn diese eintritt, bevor die Coins im Gros gemint sind. Denn wer hat dann Rechenzentren? Die Army, und ein oder zwei reiche Spinner – QED. Fast alle Probleme die mit der realen Welt entstehen, wenn man Bitcoin international als Hauptding bauen wollte, scheinen Lösungen zu benötigen, die im klassischen Währungssystem umgesetzt sind, bzw. dann wiederum mehr Zentralisierung oder behördenartige Oligarchisierung bedeuten. Die Transaktionsschicht ist notwendig, was die dezentrale Nutzung für den Einzelnen auch wieder relativiert, um es mal mit Bargeld zu vergleichen. D.h. die meißten PR-Argumente bzgl. Freiheit lösen sich in Wohlgefallen auf. Interessant wird vielleicht mal eine Multiwährung, mit Design für langreichweitige Raumfahrt. Ja, du kanns den $ x mal vergeben, aber an jede Zentralinstanz nur ein mal :). Naja, Gold ist schwer…

    Blockchain ist in den in den Medien erwähnten Projekten in der Regel die Lösung auf der Suche nach einem Problem. Bei der Entkopplung von der technischen Ebene und der Wissenschaft, sind wir ja nicht nur dort im Fortschritt begriffen.

    1. „Denn wer hat dann Rechenzentren? “

      Und wer internet?
      Das hängt bei gewissen Szenarien schon mal am Satellitenzugriff, d.h. du hast Satellitenfunk und einen dauerhaften Datenvertrag :). Wer hat das nicht?
      Während die Infrastruktur kaputtgeht, wäre vielleicht noch eine Funkausrüstung interessant. Aber Gold, Waffen, Wald?

      Was nicht erwähnt wird ist auch, dass Gold ja nicht wirklich handelbar ist, dann. Die Risikostehzeit ist dann viel zu groß, außer du handelst mit anderen Superreichen um ganz andere Mengen von Resourcen. Bargeld oder Naturalien sind da realistischer. Man weiß ja nicht wie dumm die Menschen sind, aber Glasperlen würden es vielleicht genauso tun, denn was mache ich ohne eine Privatarmee mit Gold? Meinem Nachbarn für ein Bier anbieten? Drucken die dann Goldmünzen? Der eine hat eine Getreidemühle, der andere eine Münzschmiede ? Alles zu klein gedacht! Wir schmelzen Stahl zu Münzen ein. Stahl u.ä. gibt es dann viel. Das Gold ist dann der Standard, und wer hätte es gedacht, was das bedeutet? Der Mann mit den Waffen und dem Gold hat einfach nur eine Bank gegründet!

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