DebatteDer Sinn von Dislike-Buttons – das sagt die Wissenschaft

Die Dislike-Zahlen auf YouTube sind weg. Während Dislike-Fans der Funktion nachtrauern, zeigen Studien, wie wenig über Sinn oder Unsinn von Dislikes bekannt ist. Ein Überblick.

Ein Daumen nach oben und ein Daumen nach unten
Likes zählen, Dislikes aber nicht? Einige YouTube-Nutzer:innen finden das daneben (Symbolbild) – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Unsplash/ Jan Antonin Kolar, Bearbeitung: netzpolitik.org

Sollte es öffentlich sichtbar sein, wie viele Menschen einen Online-Beitrag schlecht finden? YouTube findet: Nein. Ende 2021 hat die Plattform entschieden, die Anzahl der Dislikes auszublenden. Dazu gibt es viel Gesprächsbedarf. Ein Meinungsstück des Autors zu dem Thema gehörte vergangenes Jahr zu den meist kommentierten netzpolitik.org-Artikeln.

Likes und Dislikes sind eine spezifische Art von Feedback. Mit solchen Funktionen können große Plattformen die öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung von Milliarden Menschen in Bahnen lenken. Welche Art von Meinung wird überhaupt abgefragt, welche ist für alle sichtbar?

Zumindest YouTube hat sich dafür entschieden, negatives Feedback nicht mehr öffentlich zu zählen. Was das bei Nutzer:innen auslöst, hat nun eine aktuelle Umfrage untersucht. Auch davor gab es Forschung zu Online-Bewertungssystemen wie den erhobenen und gesenkten Daumen.

Umfrage offenbart ahnungslose Mehrheit

Anfang Januar hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov Direct mit mehr als 1.000 Menschen in den USA über Dislikes auf YouTube gesprochen. Der Auftrag dafür kam vom US-Magazin Variety. Fast alle Befragten nutzten demnach YouTube. Das zeigt einmal mehr, wie verbreitet die größte Videoplattform der Welt ist.

Überraschung: Nur rund ein Drittel (34 Prozent) der befragten YouTube-Nutzer:innen hat laut Variety überhaupt mitbekommen, dass die Anzahl der Dislikes nicht mehr öffentlich sichtbar ist. Offenbar gibt es eine ahnungslose Mehrheit, die sich zumindest bisher nicht um das Thema gekümmert hat.

Die rund 270 Menschen, die etwas von den entfernten Dislike-Zahlen wussten, sollten weitere Fragen beantworten. Etwa, ob sie durch die entfernten Dislike-Zahlen geneigt sind, weniger Videos zu schauen. Für rund die Hälfte dieser Befragten (49 Prozent) macht das laut Umfrage keinen Unterschied. Immerhin rund vier von zehn (41 Prozent) sagen, sie seien durch die entfernten Dislike-Zahlen weniger geneigt, Videos zu schauen. 45 Prozent sagen zudem, sie sind weniger geneigt, Likes, Dislikes oder Kommentare zu hinterlassen.

Bei der Umfrage wurde anscheinend nicht ermittelt, ob die Befragten die Änderung bei YouTube nun gut oder schlecht finden. Trotzdem lässt sich etwas aus der Umfrage ziehen: Neben einer ahnungslosen Mehrheit gibt es eine Gruppe von Nutzer:innen, für die entfernte Dislike-Zahlen durchaus einen Unterschied machen.

Daumen hoch für fünf Sterne

Öffentlich sichtbare Dislikes sind nur eines von vielen Feedbacksystemen auf Online-Plattformen. Viele Anbieter verzichten auf eigene Knöpfe und Zähler für negatives Feedback. Auf Twitter, TikTok und Instagram gibt es beispielsweise Herzen. Facebook bietet neben dem Daumen nach oben fünf Emoji-Reaktionen – aber keinen Daumen nach unten.

Eine Skala von eins bis fünf Sternen gibt es für Orte auf Google Maps, für Apps im App Store und Google Play Store und für Produkte auf Amazon. Für Filme in der Internet Movie Database (IMDb) sind es sogar bis zu zehn Sterne. Bei Reddit gibt es Up- und Downvotes. Die meistbesuchten Pornoseiten Deutschlands, xHamster und Pornhub, haben Zähler für „Daumen hoch“ und „Daumen runter“. Für Beiträge auf Telegram-Kanälen gibt es keinen fest eingerichteten Button.

Eine Besonderheit gibt es bei Spotify: Bevor Hörer:innen eine Podcast-Bewertung von eins bis fünf Sternen abgeben können, müssen sie den Podcast in der App gehört haben. Ist das nicht der Fall, kommt ein Popup-Fenster mit dem Hinweis: „Hör dir ein paar Folgen an und gib dann dein Feedback ab“.

Screenshot von Spotify-Popup, das Nutzer:innen bittet, vor einer Bewertung zuerst den Podcast zu hören
Erstmal reinhören – Spotify geht gegen impulsive Bewertungen vor. - Alle Rechte vorbehalten Screenshot: Spotify

Für eine Fachkonferenz haben US-Forschende im Jahr 2010 untersucht, was rund 350 Proband:innen von verschiedenen Feedbacksystemen halten. Untersucht wurden fünf Ansätze: Ein eindimensionales „Mag ich“, ein binäres „Daumen hoch / Daumen runter“, fünf Sterne – und eine Skala von bis zu 100 Punkten. Das Ergebnis: Feedback mit bis zu fünf Sternen fanden die meisten Proband:innen (83 Prozent) zufriedenstellend. Kurioserweise hatte YouTube vor der Einführung von Likes und Dislikes im Jahr 2009 genau dieses Feedbacksystem.

Eher gespalten waren die Proband:innen bei „Daumen hoch / Daumen runter“ (54 Prozent Zustimmung). Am wenigsten beliebt war das Feedbacksystem mit bis zu 100 Punkten, das mochten 57 Prozent der Proband:innen nicht. Mit dem eindimensionalen „Mag ich“ waren 47 Prozent unzufrieden.

Was ein Dislike-Button bei Nutzer:innen auslöst

Fans der öffentlichen Dislike-Zahl auf YouTube vermissen wohl vor allem eines: Anhand der Dislike-Zahl lasse sich auf einen Blick abschätzen, ob ein Video gut oder nutzlos ist, beispielsweise bei Tutorials. Diese Ansicht wird in zahlreichen Reaktionen von Nutzer:innen und YouTuber:innen geäußert.

Im Jahr 2012 haben Forschende der HU Berlin und der Uni Potsdam ein Paper veröffentlicht, das sich mit der Wirkung von Dislikes befasst. 653 Proband:innen haben mitgemacht. Gezeigt wurden ihnen Fotos von einem Burgerrestaurant, einem Gebrauchtwagenhändler und einem Wasserenthärter. Dann sollten sie deren Qualität einschätzen. Als zusätzliches Kriterium fügten die Forschenden den Fotos mal mehr, mal weniger Likes hinzu sowie eine Mischung aus Likes und Dislikes.

Kaum überraschend schätzten die Proband:innen die Qualität der Produkte als höher ein, wenn sie viele Likes hatten – und weniger hoch bei wenigen Likes. Komplexer wurde es, als Proband:innen sowohl Likes als auch Dislikes gezeigt bekamen. Aus der Studie ging hervor: Dislikes können ein Zeichen von Qualität sein. Die Proband:innen fanden etwa ein Produkt mit wenigen Likes besonders positiv, wenn es auch ein paar Dislikes hatte.

Screenshot aus der Studie über die Wirkung von Dislikes. Ein Burger-Restaurant mit Likes sowie mit Likes und Dislikes.
Ob die Burger wohl schmecken? Der Studie zufolge können ein paar Dislikes diesen Eindruck verstärken. - Alle Rechte vorbehalten Screenshot: Like versus dislike. How Facebook's like-button influences people's percetpion of product and service quality/ Humboldt-Universität Berlin, Uni Potsdam

„Dies mag kontraintuitiv erscheinen“, heißt es in dem Papier, lasse sich aber gut erklären. Die negativen Signale durch die Dislikes würden Glaubwürdigkeit schaffen und damit die positive Wirkung der Likes verstärken. Dieser Effekt ließ sich aber nicht immer beobachten. Wenn die Anzahl der Likes bereits sehr hoch war, hatte das Hinzufügen einiger Dislikes der Studie zufolge keine auffällige Wirkung mehr.

Eher schwer einzuordnen waren die Reaktionen der Proband:innen auf Fotos mit sehr vielen Dislikes. Hier gab es überraschenderweise „keinen negativen Effekt auf die Wahrnehmung der Produktqualität“, heißt es in der Studie. Dabei hätten die Forschenden erwartet, dass viele Dislikes zu einer negativen Einschätzung führen. In ihrem Fazit schreiben sie, insbesondere für die Wirkung höherer Mengen Dislikes brauche es weitere Untersuchungen.

Einzelne Studien wie diese können Hinweise geben, aber auch nicht mehr. Für sichere Aussagen braucht es mehr Forschung. Die Studie von damals lässt sich auch nicht ohne Weiteres auf YouTube heute übertragen: Andere Plattform, anderes Jahrzehnt. Zumindest zeigt sie, dass Dislikes wohl einen Unterschied machen können, wie Nutzer:innen etwas bewerten.

Ausgeblendete Likes, ausgeblendete Eigeninteressen

Über solche Studien mit ein paar Hundert Proband:innen können die großen Online-Plattformen nur müde lächeln. Die Anzahl der Teilnehmenden ist ein Witz im Vergleich zu den Abermillionen Nutzer:innen, deren Verhalten Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok täglich auswerten können. Nur teilen sie ihre internen Beobachtungen ungern mit der Außenwelt. Und wenn sie es tun, dann kann man sich auf die Informationen nicht unbedingt verlassen.

Im Jahr 2019 hat etwa Instagram probeweise bei vielen Nutzer:innen die Anzahl von Likes ausgeblendet, angeblich um das Wohlbefinden zu erhöhen. Das passte zur öffentlichen Debatte darüber, dass sich vor allem junge Menschen auf Instagram anhand von Likes vergleichen und großen, sozialen Druck empfinden. Die Studienlage dazu ist nicht eindeutig, weist aber in eine Richtung. Zumindest gibt es eine Reihe von Meta-Studien, die einen Zusammenhang zwischen Nutzung sozialer Medien und Symptomen von Depression zeigen. In Meta-Studien sichten und vergleichen Forscher:innen viele einzelne Studienergebnisse miteinander.

Ende 2021 wurden interne Informationen über das Experiment mit den ausgeblendeten Instagram-Likes bekannt. Sie stammten aus den sogenannten Facebook Files, einem umfassenden Leak von Dokumenten aus dem Konzern. Demnach hätten Untersuchungen von Facebook schon sehr früh gezeigt, dass das Ausblenden der Likes allein keine positive Wirkung auf Teenager hätte. Eine interne Notiz habe aber andere Vorteile der Aktion hervorgehoben, wie das Wall Street Journal berichtete: und zwar ein positiver Eindruck bei Eltern und Nachrichtenmedien.

Generell wird ein gewinnorientiertes Unternehmen kaum solche Entscheidungen treffen, ohne die öffentliche Wahrnehmung zu berücksichtigen – und natürlich den eigenen Profit. Einige Facebook-Nutzer:innen träumen seit 2009 von einem Dislike-Button und bekommen keinen. Dahinter steckt wohl auch das Interesse von Facebook, die eigenen Werbekund:innen vor Empörungswellen zu schützen.

Antworten gibt es bestimmt, aber unter Verschluss

Auch YouTube muss sich nach der Ausblendung der Dislike-Zahlen den Vorwurf gefallen lassen, nicht alle Gründe auf den Tisch gelegt zu haben. Offiziell sollen dadurch organisierte Hasswellen für Nutzer:innen verhindert werden. Eine Begründung, die YouTube-Chefin Susan Wojcicki jüngst in einem Blogpost bekräftigt hat. Kritiker:innen sahen in der Abschaffung der Dislike-Zahl auch eine Reaktion auf die Dislike-Welle für ein Video, das YouTube selbst veröffentlicht hat. Der Jahresrückblick „YouTube Rewind 2018“ wurde mit mehr als 19 Millionen Dislikes das meistkritisierte Video der Plattform. Das sei aber kein Grund für das Ausblenden der Dislike-Zahlen gewesen, wie YouTube etwa der BBC mitgeteilt hat.

Die fundiertesten Antworten über die Wirkung von Dislikes und anderen Funktionen auf Nutzer:innen haben wohl die Plattformen selbst. Sie könnten öffentlich diskutiert werden, wenn unabhängige Forschung einen Zugang zu den internen Daten bekäme. Daran haben die Plattformen wohl wenig Interesse. Sie wehren sich teilweise sogar gegen das Auswerten öffentlich einsehbarer Daten. Wie unter anderem der britische Guardian, die New York Times und Heise Online berichteten, hat etwa Facebook in mehreren Fällen Datensammlungen von Wissenschaftler:innen vereitelt. Als zentralen Grund nennt der Konzern den Schutz der Privatsphäre.

Eine Änderung könnte das geplante Digitale-Dienste-Gesetz der EU bringen. Es sieht vor, dass große Plattformen Forscher:innen Zugang zu ihren Daten geben, zumindest so lange Geschäftsinteressen und vertrauliche Informationen geschützt bleiben. Welche Erkenntnisse das Gesetz in Zukunft möglich macht, ist Spekulation. Zumindest hätten Konzerne einigen Spielraum, um potenziell unangenehme Forschungen zu bremsen.

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20 Ergänzungen

  1. Bei hoher Zahl Dislikes ist vielleicht zu bedenken, dass sie innerhalb eines Auswahlprozesses, also bei der Reduktion der in Frage kommenden Videos auf wenige, große Mengen von Dislikes vielleicht doch wieder zählen könnten.

  2. Ich glaube, dass YouTube Dislikes versteckt, um die Views und die Länge der Watchtime zu erhöhen. Wenn viele Dislikes Zuschauer davon abhalten ein Video weiterzuschauen fehlt nun dieses Signal und sie müssen weiterschauen, um sich selbst ein Bild zu machen.

      1. Sie ist noch immer vorhanden. Allerdings muss man dafür in YouTube die Spracheinstellung auf English (US) stellen.

        1. @Philipp
          Also bei mir steht die Spracheinstellung auf YouTube schon seit Beginn des Dienstes auf „English (US)“ . Soweit ich mich erinnere, gab es damals den „Sprachenkatalog“ damals noch gar nicht.
          Und bei mir gibt es zwar noch die Schaltflächen für „Dislike“ unter dem Video und den einzelnen Kommentaren, und den „Zähler“ habe ich seit einiger Zeit weder bei den Dislikes unter Videos noch Kommentaren gesehen.

  3. Ich lese Netzpolitik.org ja schon seit Jahren, aber wundere mich in letzter Zeit immer wieder über den Ton solcher an sich „objektiver“ und sehr informativer Artikel. Es scheint verstärkt ein irgendwie gehässiger, abwertender oder entnervt/zynischer Unterton mitzuschwingen.

    Wir wissen doch alle, dass Facebook, YouTube und Co. böse und mächtig sind. Warum braucht es da in solchen Artikeln Formulierungen wie „Über solche Studien mit ein paar Hundert Proband:innen können die großen Online-Plattformen nur müde lächeln“?

    1. Huhu o/ also bei „mächtig“ stimme ich dir zu, „böse“ würde der Komplexität nicht gerecht werden. In den genannten Satz kann ich gerade keine Abwertung oder Genervtheit reinlesen, aber du sprichst ja auch einen allgemeinen Eindruck an. Hm, also genervt oder frustiert bin ich schon manchmal beim Recherchieren. Ist ja auch nicht immer erbaulich. Generell finde ich Transparenz besser als Untertöne. Ich finde, wenn sich Missstände belegen und erklären lassen, sollten die möglichst direkt in den Text. Von daher gerne ansprechen, wenn dir mal etwas auffällt.

      1. Finde die kritische (und imo nicht gehässige) Grundhaltung nicht nur gerechtfertigt, sondern gut und wichtig im Angesicht solcher, schlecht legitimierter, Übermacht! Sehr guter Artikel, keep it up!

  4. Ein großer Fehler an den Likes/Dislikes ist doch, dass man damit eine persönliche Einschätzung trifft und damit indirekt seine eigene Empfehlungsliste beeinflussen will, diese aber der Öffentlichkeit präsentiert werden als Empfehlung für sie. Dies sind aber zwei orthogonale Entscheidungen: wenn ich etwas mag, muss ich es nicht für empfehlenswert halten, und von dem, was ich anderen empfehle, muss ich nicht selbst noch mehr sehen wollen. Die Annahme, man könne aus dem persönlichen Interesse eine Empfehlung für alle ableiten, ist nicht immer zutreffend.

    Die YouGov-Studie scheint auch nicht gefragt zu haben, ob die Teilnehmer die Knöpfe selbst nutzen. Seitdem der Dislike-Knopf weg ist, drücke ich wesentlich häufiger darauf, um Videos der Art nicht weiterhin empfohlen zu bekommen, weil ich jetzt weiß, dass meine persönliche Meinung nicht die Reputation des Videos negativ beeinflusst.

    BTW: Bei alternativen Playern wie NewPipe und FreeTube werden die Zahlen noch angezeigt.

    1. „BTW: Bei alternativen Playern wie NewPipe und FreeTube werden die Zahlen noch angezeigt.“

      Die dafür nötige API auf Youtube-Seite ist meines Wissens nach abgeschaltet. Was dort angezeigt wird, dürfte bestenfalls in-App-Wertungen enthalten, zuzüglich alter Zahlen von vor dem Abstellen des Datenzugangs.

      „um Videos der Art nicht weiterhin empfohlen zu bekommen, weil ich jetzt weiß, dass meine persönliche Meinung nicht die Reputation des Videos negativ beeinflusst.“

      Einerseits logisch, andererseits können Menschen schon in Römische Militäreinheitsgrößen sortiert werden, so dass deine Dislikes zumindest die Empfehlungen für andere Leute beeinflussen könnten, wenn diese dem Algorithmus als hinreichend ähnlich gelten.

      D.h. das Entfernen der Dislikes verhindert nur, dass Menschen sich von Videos abwenden, während die Algorithmenseite hübsch weiter funktioniert.

  5. Sind nicht alle Bewertungen oft sehr subjektiv und selten objektiv? Fraglich ob Likes und/oder Dislikes überhaupt eine verlässliche Einschätzung wiedergeben. Vielleicht wäre es mal interessant eine Zeit lang zumindest gar keine Bewertungen mehr zu haben um zu sehen wie dann die Views sich ändern.

    1. Also, ich habe bei einigen, die bislang den Mag-ich-nicht-Button geklickt hatten, das Gefühl, dass sie sich nur wichtig machen wollen und alles ablehnen. Ich habe schon dutzendfach Videos gesehen, an denen es eigentlich nichts, aber gar nichts zu kritisieren gibt, aber da prangt mindestens ein Mag-ich-nicht-Daumen, und das selbst bei solchen, die noch überhaupt keine große Abrufzahl haben!

  6. Ein Typ baut ein Schweißgerät: aus Baumarktsortiment: https://youtu.be/B5kZR95ceaA

    Fast man im Betrieb das Werkstück an, gehen einem die Lichter aus.
    Die Kommentare feiern das Video, jeder kritische Kommentar kann ja auch einfach gelöscht werden.
    Und nur positives visuelles Feedback (Däumchen nach oben).
    Moment kann es sein, dass das gesellschaftlich etwas fördert was gaaaanz schlecht ist?
    Nee!!11elf

    Hach schöne neue verblödete Welt…

    1. Kurzfassung: War es mit Dislikes auch schon. Ich sehe da keinen signifikanten – oder für dieses Thema eher: Verlässlichkeit herstellenden – Unterschied.

      Dafür war Youtube vorher bereits ungeeignet, jetzt eben erst recht.

  7. Die Leute sollen mal den Verstand einschalten. Der Dislike ist nur bequem, ignoriert aber die Bedürfnisse mancher Leute nach Frieden , dazu unten noch das in Klammern geschriebene.
    Verstand einschalten mein: Die Anzahl der Views in Relation der Likes zu begutachten bringt dasselbe Ergebnis. (Zum Frieden: ich mache weniger Videos wenn ich stets mit den Dislikes sehe, dass sie nicht ankommen; seit ich nur die Likes sehe, mache ich mir tatsächlich weniger Gedanken bevor ich ein Video mache und ich weiss, die Qualität hat sich nie geändert. Und auch bei fremden Videos finde ich die Dislikes penetrant und obszön, man wird immer erinnert an die Stinkefingertypen. Es gibt Kanäle, da macht es keinen Sinn, Dislikes zu haben, weil es Storys, Erzählungen oder so was sind. Die Tutorial Schauer sind nicht die Einzigen in der Welt )

  8. Ganz einfach: politische Hintergründe. Wie schon andere „soziale Netzwerke“ zuvor, spielt sich jetzt auch Google (YouTube) als „Retter der Welt“ auf, indem sie vorgeben, „gesellschaftliche Verantwortung“ durch den Schutz der „richtigen Meinung“ vor „koordinierten Hassattacken“ zu üben. Dass ein Unternehmen mit dieser Vormachtsstellung natürlich primär daran interessiert ist, diese abzusichern sowie das System zu stabilisieren, das sie überhaupt erst ermöglicht, raffen die meisten User leider nicht, oder sie blenden es aus. Auch die Tatsache, dass es von Regierungen heute zumeist ignoriert, teilweise sogar gern gesehen wird, wenn diese unsagbar mächtigen Digitalkonzerne unlegitimiert (ihre eigene) Politik betreiben, sagt eigentlich alles über den Einfluss letzterer und auch über den Stand der „Souveränität des Volkes“. Sigh.

  9. Gibt doch viele Memes zu diesem Thema.

    Die meisten Tutorials können nun nicht mehr bewertet werden. Woher weiß ich, ob eine Anleitung gut oder schlecht ist?
    Nur die Kommentare?
    Selbst wenn ich eine Lösung bekomme ist es vielleicht der komplett falsche weg.

    Früher habe ich eigentlich nie den Dislike Button benutzt. Seit der weg ist drück ich sofort rauf, wenn mir etwas am Video nicht gefällt.

  10. Es gibt zu diesem Thema auch ganz interessante Videos auf Youtube selbst, die die Sache aus Sicht der Veröffentlichenden diskutieren. Für die stellt nämlich die Zahl der Downvotes auch eine wichtige Information bei der Beurteilung der Rezeption der Inhalte da, an die sie nicht mehr herankommen. Rein als Beispiel kann man mal beim Held am Freitag reinschauen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.