Was vom Tage übrig bliebEingekauft, eingetragen und vereinigt

Eine deutsche Uni untersucht unfaire Preisbildung beim Online-Shopping, die österreichische Corona-App kann nun auch Kontaktdaten in Lokalen hinterlegen und Facebook erlaubt Nachrichtenaustausch mit Instagram. Die besten Reste des Tages.

Schön, oder?
Heute mal kein Himmel

Erfahrungen mit Preisbildungen beim Onlineshopping (Universität Duisburg-Essen)
Viele Online-Händler werten personenbezogene Daten ihrer Kunden aus, um ihnen anschließend unterschiedliche Preise für die gleichen Produkte abzuverlangen. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Mercator School of Management der Universität Duisburg-Essen will nun Licht in dieses weiterhin intransparente Dickicht bringen und bittet um Mithilfe. Die Untersuchung selbst läuft anonym ab und nimmt etwa zehn Minuten Zeit in Anspruch.

Österreichische App ersetzt unsichere Coronalisten in Restaurants (Futurezone)
Die aus Österreich stammende „Lipp Gast App“ erlaubt es ihren Nutzer:innen über eine Abfrage künftig auch, ihre Kontaktdaten in Lokalen zu hinterlegen. Damit soll die App die in einigen Lokalen in Österreich aufliegenden Listen ersetzen, in denen sich Besuchende zur Kontaktverfolgung eintragen können. Gegen die Listen hatte es einige Kritik gegeben, da die eingetragenen Kontaktdaten wie die Telefonnummer immer wieder missbräuchlich verwendet worden waren.

Facebook begins merging Instagram and Messenger chats in new update (The Verge)
Die lange angekündigte Verschmelzung von Facebook Messenger, der Chat-Funktion von Instagram und WhatsApp hat offenbar begonnen. Instagram-Nutzer:innen in den USA erhielten nun Benachrichtigungen, nach denen sie künftig mit Facebook-User:innen Nachrichten austauschen können. Den Nachrichtenaustausch zwischen den Plattformen hatte der Konzern bereits vor eineinhalb Jahren verlautbart, dabei versprach Facebook-Chef Mark Zuckerberg die bislang nur bei WhatsApp existierende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die Kommunikation zwischen den Plattformen. Ob von dem Versprechen noch etwas übrig bleibt, war zunächst allerdings noch unklar.

Hessische Polizei kontrolliert Beamte mit Venenscannern (Golem)
Dass die Polizei ein Problem mit der Nutzung dienstlicher Datenbanken durch Beamte für private Zwecke (z.B. Minderjährige groomen oder rassistische Drohbriefe schreiben) hat, ist inzwischen hinlänglich bekannt. In Hessen wird deshalb nun mit einer besseren Zugangskontrolle durch ein Zwei-Faktor-System experimentiert, bei dem die Polizist:innen ihre Identität nicht nur durch ein Passwort, sondern auch durch einen Venenscann bestätigen müssen. Fünf der kleinen Geräte werden bis Jahresende auf der Polizeistation in Rüsselsheim getestet. Entwickelt wird das System vom „INNOVATION HUB 110“, das laut Pressemitteilung des Innenministeriums eine „neue Software-Schmiede“ der hessischen Polizei ist, in der „die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Start-Up-Atmosphäre an der Entwicklung innovativer IT-Lösungen“ arbeiten. Effektiver gegen den Missbrauch der Datenbanken könnten allerdings ganz andere Maßnahmen sein, die nicht technischer, sondern organisatorischer Natur sind: Alle individuellen Zugangsberechtigungen werden künftig in einem dreiwöchigen Rhythmus zurückgesetzt. Außerdem dürfen Polizist:innen den Raum nicht mehr verlassen, solange sie am Computer angemeldet sind.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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2 Ergänzungen

  1. App für Gästelisten:
    der zitierte Artikel erwähnt zwar die „Stopp Corona App“, im wesentlichen geht es dort aber um eine ganz andere app – „Lipp App“. Und die App vom Roten Kreuz hat nix mit Restaurantbesuchen zu tun.
    Bitte korrigiert das.

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