Was vom Tage übrig bliebHalbwahrheiten, Lebensretter, Videochat

Die Flut von Falschnachrichten rund um das neue Corona-Virus wird zunehmend zum Problem, ein Hersteller von Beatmungsgeräten droht einen mutmaßlichen Lebensretter zu verklagen und eine Videochat-Plattform ist das soziale Netzwerk der Stunde. Die besten Reste des Tages.

Home office. Noch geht's.
Home office. Noch geht’s.

Warum die virale Infodemie tödlich ist (Social Media Watchblog)
Das Social Media Watchblog widmet die aktuelle Ausgabe seines Briefings der viralen „Infodemie“ rund um Corona, also all den Halbwahrheiten, Falschnachrichten und Lügen, die den Ausbruch begleiten. Welche Folgen das jenseits von Klopapier-Hamsterei haben kann und warum Menschen solche Geschichten überhaupt teilen, dazu bietet die Folge eine ausgezeichnete Übersicht – diesmal ohne Paywall und kostenfrei für alle.

Medical company threatens to sue volunteers that 3D-printed valves for life-saving coronavirus treatments (The Verge)
Die Geschichte ging Anfang der Woche durch die sozialen Medien und es ist kein Wunder: Die Story von freiwilligen Helfern in Italien, die mit 3D-Druckern ein wichtiges Ersatzteil für Beatmungsgeräte nachdruckten und so womöglich Leben retteten, ist genau das, wonach sich die Menschen in Zeiten der denkbar schlechtesten Nachrichtenlage sehnen. Die Herstellerfirma, die besagtes Teil nicht rechtzeitig liefern konnte (Kostenpunkt: 10.000 Euro), scheint das a) nicht mitbekommen zu haben oder will sich b) schnell noch die Rolle des Oberbösen in dieser Geschichte sichern. Sie wollte erst die Druckvorlage nicht rausrücken und hat dann damit gedroht, die freiwilligen Helfer wegen Patentverletzung zu verklagen. Vielleicht mal doch einen Blick auf Social Media werfen.

We Live in Zoom Now (New York Times)
Über Nacht sei die Videochat-Plattform Zoom zur sozialen Umgebung für Millionen von Menschen geworden, schreibt die New York Times. Alleine am Sonntag soll die Smartphone-App 600.000 Mal heruntergeladen worden sein. Während Börsenkurse sanken, habe sich der Wert der Firma auf 29 Milliarden US-Dollar gesteigert. In Zeiten der Corona-Krise findet mithilfe der Software in den Vereinigten Staaten, Italien oder Japan nun sogar Schulunterricht statt.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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2 Ergänzungen

  1. Bei dem Link zum Verge-Artikel (mittlerweile mit dem Titel „Volunteers produce 3D-printed valves for life-saving coronavirus treatments“) gab es zwischendurch ein Update. Es gab anscheinend weder eine Drohung noch kostet so ein Teil 10000 Euro.

    1. Habt ihr vor, das auch zu korrigieren? Hier Verge: „Update, March 18th 5:30PM ET: A group of Italian volunteers distributed 3D-printed versions of a vital medical device — but it doesn’t appear that the original manufacturer threatened a legal crackdown.“

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.