Was vom Tage übrig bliebForscher, Frequenzen und Fatales

Wie können Forscher besser Facebook & Co. untersuchen, warum konnte man auf Instagram Babys kaufen, wieso ist Videoüberwachung mit Gesichtserkennung nicht schon überall verboten und warum hat Telefonica gegen die Vergabe der 5G-Frequenzen geklagt? Die besten Reste des Tages.

Himmel über Berlin
Rauchende Schornsteine gibt es bitte wieder erst im Herbst. Hoffen wir zumindest.

Operationalizing Research Access in Platform Governance: What to learn from other industries? (AlgorithmWatch)
Hinter dem etwas sperrigen Titel verbirgt sich eine Studie der Universität Amsterdam zusammen mit AlgorithmWatch. Es geht unter anderem darum, wie Plattformen ihre Daten Forschenden zur Verfügung stellen sollten, wie das mit der Datenschutzgrundverordnung vereinbar ist und welche Vorbilder es gibt. Spiegel Online hat das in einem Vorab-Bericht zusammengefasst.

Iran arrests men for ’selling babies on Instagram‘ (BBC)
Drei Männer aus dem Iran sollen mutmaßlich versucht haben, Säuglinge auf Instagram zu verkaufen. Die Polizei hat die Männer festgenommen. Einer davon soll gesagt haben, er habe die Babys aus armen Familien bekommen und ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen wollen. Der Verkauf Neugeborener ist offenbar kein Einzelfall, Faktoren wie Armut und Obdachlosigkeit würden Frauen in ausweglose Situationen bringen, berichtet die BBC.

Boston becomes largest city on east coast to ban face surveillance (ACLU Massachusetts)
Mit Boston verbietet eine weitere US-Stadt den Einsatz von Videoüberwachung mit Gesichtserkennung und folgt damit einigen anderen, kleineren Städten im Bundesstaat Massachusetts. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich auch an der Westküste beobachten, wo unter anderem San Francisco die Technik verbannt hat.

Entscheidungen über die Vergabe von Frequenzen für 5 G im Wege der Versteigerung sind rechtmäßig (Bundesverwaltungsgericht)
Telefonica hatte gegen die Vergabe der 5G-Frequenzen geklagt und ist damit nun in zweiter Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht gescheitert. Die Mobilfunkbetreiberin hatte sich gegen die Versteigerung von Frequenzen gewandt, die noch bis zum Ende des Jahres 2025 mit Nutzungsrechten belegt seien. Über weitere Klagen gegen die Vergabebedingungen und Versteigerungsregeln sei noch nicht rechtskräftig entschieden.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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Eine Ergänzung

  1. Großkonzerne wollen keine Facebook-Werbung mehr schalten

    Unilever und Honda haben sich einem Boykott gegen Facebook angeschlossen. Zuckerberg reagierte bereits: Er will mehr gegen Hass-Postings vorgehen.

    Quelle: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/boykott-wegen-hass-und-rassismus-grosskonzerne-wollen-keine-facebook-werbung-mehr-schalten/25955092.html

    Noch wirksamer sind Boykotts, die bedingt durch Überzeugungen und Einstellungen auf geändertes Kaufverhalten beruhen.

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