Was vom Tage übrig blieb: Überwachung im Job und ein Erfolg für die richterliche Kontrolle

Ein Forschungsprojekt in der Schweiz untersucht technische Bespitzelung von Arbeitnehmer*innen, die NGO Privacy International klagt erfolgreich auf mehr Kontrolle für ein Spionagegericht und der WDR-Podcast COSMO fasst die re:publica zusammen. Die besten Reste des Tages.

Nicht im Bild zu sehen: Spuren von Sonne.

Ihr Arbeitgeber könnte Sie überwachen. Beunruhigt Sie das? (Swissinfo.ch)
Die Bespitzelung im Job greift um sich: Ein Forschungsprojekt in der Schweiz untersucht, wie Arbeitgeber*innen durch immer neue technische Methoden zu überprüfen versuchen, ob ihre Angestellten produktiv sind und die Regeln einhalten. Laut der Studie der Universität St. Gallen, die im Herbst veröffentlicht werden soll, setzen immerhin bereits 37 Prozent der 160 befragten Unternehmen spezielle Technik zum „Performance-Management“ ein.

Privacy International Wins Historic Victory at UK Supreme Court (Privacy International)
Nach jahrelangem Kampf gegen die britische Regierung hat Privacy International heute vor dem Obersten Gerichtshof einen Sieg für mehr Rechtsstaatlichkeit errungen. Die NGO hatte dagegen geklagt, dass Entscheidungen des Spionagegerichts ITP keiner Überprüfung durch ein ordentliches Gericht unterliegen. Nun wurde klargestellt, dass sich das Geheimgericht einer Aufsicht nicht entziehen kann, weswegen Entscheidungen zukünftig durch den High Court überprüft und gegebenenfalls sogar rückgängig gemacht werden können.

COSMO Tech-Podcast zur re:publica19 – Too long; didn’t read (WDR)
Wer die re:publica letzte Woche versäumt hat, für den gibt es hier einen Überblick des WDR-Podcast COSMO zum Nachhören. Dennis Horn und Jörg Schieb sprachen mit netzpolitik.org-Chefredakteur Markus Beckedahl, Sascha Lobo und der Philosophin Sybille Krämer.

Facebook introduces ‘one strike’ policy to combat abuse of its live-streaming service (Techcrunch)
Das nach dem live über seine Plattform gestreamten Attentat in Christchurch unter starken Druck geratene Facebook schränkt nun diese Funktion ein. Nutzer, die unreflektiert oder wissend mutmaßlich terroristische Inhalte verbreiten, sollen für einen gewissen Zeitraum, etwa 30 Tage, keine Live-Videos übertragen dürfen. Zudem hat das Unternehmen weitere Schritte angekündigt, um gegen solche Inhalte vorzugehen – unter anderem bessere Uploadfilter und mehr Forschung. Wir bleiben skeptisch, da die angekündigten Maßnahmen im besten Fall wirre Einzeltäter von der Echtzeitübertragung eines Anschlags abhalten könnten. Aber das war es dann auch schon.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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