Was vom Tage übrig bliebStracheseiten, Druckwaffen und Datenhunde

Der frühere FPÖ-Chef Strache kämpft um seine Facebookseite, nach Halle rücken Waffen aus dem 3D-Drucker in den Fokus und die deutsche Polizei setzt Spürhunde auf Datenträger an. Die besten Reste des Tages.

Fersehturm
Die Uhr wurde noch nicht umgestellt, der Fernsehturm heute nur früher fotografiert.

Facebook würde Fusion von „HC Strache“- mit FPÖ-Seite verbieten (Der Standard)
Der bizarre Streit um die Facebookseite des Rechtsaußen-Politikers Heinz-Christian Strache beschäftigt in Österreich wohl bald die Gerichte. Strache trat nach der Affäre um eine wilde Nacht voller Alkohol und Korruptionsgerede in Ibiza als FPÖ-Chef und Vizekanzler zurück. Seine Facebook-Seite bleibt aber mit knapp 800.000 Fans nach jener von Bald-Wieder-Kanzler Sebastian Kurz die beliebteste Facebook-Politikerseite in Österreich. Die FPÖ entzog Strache nach dem Skandal die Kontrolle. Nun droht Strache, die Seite „HC Strache“ per Klage zurückzuholen. Misslingt ihm das, könnte die FPÖ Straches Seite unter seinem Namen ohne ihn weiterführen oder schließen. (Facebook verweigert die Fusion mit anderen FPÖ-Pages.) Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, setzt sie vielleicht weltweit einen Präzedenzfall.

Muss das Waffenrecht geändert werden? (tagesschau.de)
Stephan B. verwendete größtenteils im 3D-Drucker selbst hergestellte Waffen, um in einer Synagoge in Halle um sich zu schießen. Dennoch sprechen sich Sicherheitspolitiker:innen im Bundestag gegen eine Verschärfung des Waffenrechtes aus. Und das, obwohl sonst alle möglichen Forderungen nach mehr Zugriffsmöglichkeiten für die Sicherheitskräfte laut werden. Waffen aus dem 3D-Drucker funktionieren unter Einsatz heutiger Technik nicht richtig – und gedruckte Waffen sind in Deutschland ohnehin bereits verboten, wie wir letztes Jahr recherchierten. Der grüne Abgeordnete Konstantin von Notz spricht sich stattdessen dafür aus, illegale Waffensammlungen von Rechtsextremen stärker ins Visier zu nehmen.

Erste Datenspeicher-Spürhunde für NRW (Deutschlandfunk)
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen spürt nun versteckte Datenträger, seien es USB-Sticks oder Kameras, mit der Hilfe von Spürhunden auf. Die gerissenen Biester mit Namen wie Ali Baba, Jupp oder Odin wittern die geilen Sticks noch in der finstersten Ecke und holen sich die Beute. Wie genau die Hunde eigentlich Sticks, SIM-Karten oder selbst Disketten (!!!) riechen können, will die Polizei nicht verraten. Dennoch werden wir unsere geheimen Datenträger künftig besser in weitaus geruchsstärkeren Orten verstecken müssen, um sie vor den Hunden zu schützen, etwa in unserer heimischen Marihuana-Plantage.

Datenhund bei der Arbeit
Datenhund beim Schnüffeln (Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Polizei NRW) - Alle Rechte vorbehalten Polizei NRW

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

  1. „Stephan B. verwendete größtenteils im 3D-Drucker selbst hergestellte Waffen“

    Falsch, aber leider typisch ARD dass sich dort niemand mit Waffen auskennt. Der Irre hat u. a. eine Luty verwendet die sich mit Baumarktteilen und Heimwerkzeug herstellen lässt und diese mit gedruckten Teilen ergänzt. Die Luty ist eine vollautomatischer Pistolenkarabiner, der vom gleichnamigen Büchsenmacher vorgestellt wurde. Die Basis und erste Konstruktion dieses Typs ist die deutsche MP28/II von 1928, danach in verbesserten Konstruktion als „Sten-Gun“, „MP 3008“, „Carl Gustav M/45“ und „Sterling MP“ in diversen Ländern konstruiert und eingesetzt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Luty
    https://de.wikipedia.org/wiki/MP28
    https://www.youtube.com/watch?v=sIhGCRIQnCA
    https://www.youtube.com/watch?v=G14kwbUj1rA
    https://www.youtube.com/watch?v=Sngk_ZbeW6k

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.