Künstliche Intelligenz: Bundesregierung schrumpft Finanzplan

Bis 2023 will die Regierung insgesamt eine Milliarde für ihre KI-Strategie ausgeben, so steht es im aktuellen Haushaltsplan. Das ist deutlich weniger als ursprünglich angekündigt.

Käsereibe mit Geld
Von den geplanten drei Milliarden ist bisher nur eine Milliarde beschlossen. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Marc Schaefer

Bei der Vorstellung ihrer Strategie für Künstliche Intelligenz stellte die Bundesregierung im Herbst in Aussicht, diese Anfang 2020 je nach Diskussionsstand und Erfordernissen weiterzuentwickeln und sie den neuesten Entwicklungen und Bedarfen anzupassen. Im gestern vorgestellten Haushaltsplan sind bereits Mittel für die KI-Förderung und zur Umsetzung der KI-Strategie beschlossen worden.

Ganze drei Milliarden Euro wollte die Bundesregierung bis 2025 ursprünglich in dieses Zukunftsfeld investieren. Bis 2023 hat sie jedoch bloß eine Milliarde eingeplant: 500 Millionen Euro sind bereits im aktuellen Budget vorgesehen, der Rest soll in 125-Millionen-Häppchen über die kommenden Jahre verteilt ausgeschüttet werden.

Tropfen auf den heißen Stein

Zum Vergleich: Verkehrsinvestitionen lässt sich die Regierung im kommenden Budgetjahr mehr als 15 Milliarden Euro kosten und allein der Verteidigungshaushalt sieht eine Steigerung von zwei Milliarden Euro vor. Die EU wiederum rechnet bis Ende 2020 mit insgesamt mehr als 20 Milliarden Euro Investitionen in Künstliche Intelligenz. Mit US-amerikanischen und chinesischen Konzernen können diese Beträge freilich nicht mithalten.

Die deutsche KI-Strategie zielt unter anderem auf die Förderung von Forschungs- und Kompetenzzentren ab, die dem Mittelstand und großen Unternehmen beim Einsatz von KI unter die Arme greifen sollen. Auch die Gründung von Start-ups soll stärker gefördert werden. Ob das ausreichen wird, um Deutschland wie gewünscht zum führenden Standort für Künstliche Intelligenz zu machen, wird sich weisen müssen.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.