Heute im Verteidigungsausschuss: Bundeswehr-„Protestaktion“ hat ein Nachspiel

Die diesjährige re:publica wurde von einer „Protestaktion“ der Bundeswehr überschattet. Deren Propaganda-Abteilung nahm es unter der Ägide des Verteidigungsministeriums allerdings mit der Wahrheit nicht allzu genau. Wer hat aus Unwissenheit oder mit Absicht welche Falschinformationen verbreitet?

Mach, was wirklich zählt: zum Beispiel einen Beruf ohne Kriegswaffen und Gewalt.

Bei der diesjährigen re:publica im Mai war erstmalig das Militär angerückt: Mit Soldaten in Flecktarn und einem weithin sichtbaren Aufsteller mit Werbeplakat hatte die Bundeswehr versucht, einen Protest direkt an der Straße vor dem Veranstaltungsort zu inszenieren. Dieser glücklicherweise unbewaffnete Vormarsch der Soldaten am 2. Mai richtete sich dagegen, dass Uniformierte aus den Streitkräften bei der re:publica angeblich nicht erwünscht gewesen seien.

Nach eigener Darstellung der Propaganda-Abteilung der Bundeswehr sei sie zu diesem Protest von den Veranstaltern der re:publica provoziert worden, wie auf ihrer Facebook-Präsenz nachzulesen ist:

Nachdem die #Bundeswehr im vergangenen Jahr keinen Stand haben durfte, weil die Anmeldung angeblich zu spät erfolgt sei, konnten die Organisatoren diese Begründung in diesem Jahr nicht anführen. Nun verweigern sie unseren #Soldaten aber den Zutritt in #Uniform. […] Die Provokation gegen unsere #Parlamentsarmee nehmen wir zum Anlass, die Veranstalter an ihr eigenes Motto zu erinnern.

Zum einen wird hier insinuiert, dass das re:publica-Organisationsteam des letzten Jahres wegen der verspäteten Anmeldung nicht die Wahrheit angegeben hätte, zum anderen wird pauschal behauptet, uniformierten Soldaten sei der Zutritt verweigert worden. Wie sich nun herausstellt, verteilte die Bundeswehr damit falsche Informationen – und zwar wissentlich.

Denn in Wahrheit wünschten die Organisatoren einfach keinen Stand mit Rekrutierungsmaßnahmen, was sie auch so mitteilten. Nun ist aber unsere milliardenschwere Verteidigungsarmee kein dörflicher Schützenverein, der beleidigt sein darf, wenn er nicht zur Kirmes eingeladen und seine auffällige Kleiderordnung nicht goutiert wird. Ebenso darf das Verteidigungsministerium nicht einfach die blanke Unwahrheit verbreiten. Aber genau das tat es, als sich eine Sprecherin von der taz folgendermaßen zitieren ließ:

Der Bundeswehr wurde ein Stand zugesagt, jedoch sollten Soldatinnen und Soldaten nicht in Uniform auftreten. Diese Vorgabe haben wir nicht akzeptiert.

Das Organisationsteam der re:publica soll nach Angaben des Verteidigungsministeriums diese Zusage gegeben haben. Allerdings ist nun ein erstes Zurückrudern im verantwortlichen Verteidigungsministerium zu beobachten, denn am Montag wurde die Aussage in einem Schreiben aus dem Verteidigungsministerium insofern korrigiert, dass nun nur noch davon die Rede ist, „der Personalwerbung“ der Bundeswehr sei ein Stand verweigert worden.

Allerdings ist der Schaden nun bereits geschehen. Er besteht vor allem darin, dass wichtige netzpolitische und netzkulturelle Themen und auch die Vortragenden, die sie vorbereitet und dargeboten hatten, durch die soldatische PR-Aktion das Nachsehen hatten. Die re:publica versucht schließlich, ein breites Spektrum an Themen an die Öffentlichkeit zu bringen, die ansonsten oft zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Doch die übrigens nicht angemeldete Bundeswehr-Versammlung (pdf) und generell das Thema Bundeswehr nahm bei den re:publica-Diskussionen auf den Social-Media-Plattformen Platz drei ein. Neben dem offenkundigen Einschüchterungsversuch gelang also zumindest teilweise die mediale Kaperung einer eigentlich militärfernen Konferenz zur eigenen PR. Überspitzt gesagt ist es der Bundeswehr und dem Verteidigungsministerium gelungen, eine gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit Desinformation mit Elementen der Desinformation zu kapern, um lieber über Uniformen in der Öffentlichkeit zu sprechen.

Die Presse hatte im Mai das von der Bundeswehr verbreitete Märchen von der pauschalen Soldatenablehnung ebenfalls aufgegriffen, etwa die FAZ und viele weitere Medien: „Auf der re:publica sind Soldaten der Bundeswehr nicht erwünscht.“ In Wahrheit ging es jedoch um die Bundeswehr-Werbung, wie nun auch das Verteidigungsministerium einräumen muss.

Das wiederum deckt sich mit den Angaben der Organisatoren und Gründer der Konferenz: „Wir möchten keinen Rekrutierungstand auf unserer Veranstaltung. Und Debatten mit verschiedenen Akteuren wollte die Bundeswehr nicht“, erklärte Johnny Haeusler, einer der Gründer der re:publica. Daher gab es zwar Referenten von Bundeswehr-nahen Institutionen und auch einen vortragenden Vertreter von „Deutscher Soldat“ im Programm, aber eben keinen Stand. Auch dass solch ein Stand je zugesagt worden sei, bestritt das Organisationsteam immer mit Nachdruck, ebenso das Uniformverbot. Es hätte „keine Direktive ‚Kein Zutritt in Uniform‘ an unser Team, auch nicht an die betreuende Security-Firma“ gegeben, schreiben die Organisatoren.

Der einzige Vertreter der Bundeswehr auf einer der Bühnen war übrigens der nicht uniformierte Dominik Wullers vom Verein „Deutscher Soldat“, der zugleich auch Pressesprecher im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) ist. Formal ist er damit Bediensteter in einer nachgeordneten Behörde des Verteidigungsministeriums.

Zwar wusste das Ministerium und räumt am Montag auch schriftlich ein, dass es keine pauschale Ablehnung der Bundeswehr und ihrer Vertreter gab, sondern lediglich die Rekrutierung unerwünscht war, dennoch plante man die „Protestaktion“ nach eigenen Angaben bereits nach der letzten E-Mail des re:publica-Organisationsteams am 17. April. Die Verantwortung dafür muss der „Presse- und Informationsstab (Pr-/Infostab) Arbeitgebermarke Bundeswehr Social Media“ des Verteidigungsministeriums übernehmen, der die Planungen genehmigte und durchführte.

Zwei parlamentarische Anfragen von den Linken und von den Grünen verlangen zu den Vorgängen Auskunft, die jedoch noch nicht öffentlich vorliegt. Die Fragen der Parlamentarier thematisieren die Entscheidungsebene und die Hintergründe dieser Bundeswehr-Aktion, aber auch die Dienstvorschriften und die Social-Media-Begleitung durch die Bundeswehr. Die Finanzierung des Protestes wird darin ebenfalls hinterfragt, dürfte allerdings kaum ins Gewicht fallen, denn der neue Militärhaushalt soll auf exorbitante 38,5 Milliarden Euro anwachsen.

Taubers überspezifisches Dementi

Sich am meisten verrannt und aus Unwissenheit oder mit Absicht falsche Tatsachen verbreitet hatte allerdings der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium der Verteidigung. Diesen Posten bekleidet der einigen vielleicht noch als ehemaliger CDU-Generalsekretär bekannte Peter Tauber, der sich auf Facebook dazu verstieg zu behaupten, die Bundeswehr sei „im Vorfeld ausgeschlossen“ worden, es sei gar „der Zutritt verweigert“ worden. Auch Tauber kann für sich nicht in Anspruch nehmen, als hoher Amtsträger des zuständigen Ministeriums mal eben auf Facebook vom Leder zu ziehen und dabei Falschaussagen zu streuen.
 

peter tauber
Peter Tauber in der „Wahlarena 2017“ der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH (INSM). - CC-BY-ND 2.0

Auf eine parlamentarische Berichtsbitte antwortet Tauber nun am Montag auf den Vorhalt, er hätte behauptet, „dass die Bundeswehr gänzlich von der Konferenz ausgeschlossen worden sei“, und er solle doch darlegen, auf welcher Aussage der Veranstaltungsorganisation der re:publica dies beruhe, mit einem überspezifischen Dementi aus dem Lehrbuch. Tauber schreibt dazu in dem von ihm unterschriebenen Antwortbrief:

Die Facebook-Nachricht von Herrn Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Tauber beinhaltet nicht – wie vom Fragesteller ausgeführt – die Aussagen, dass „die Bundeswehr gänzlich von der Konferenz ausgeschlossen worden sei“.

Ende der Durchsage des Herrn Staatssekretärs, der sich zumindest sprachlich schon mal von sich selbst distanziert. Danach folgt kommentarlos ein Zitat des angesprochenen Facebook-Postings von Tauber, welches jedoch genau die Aussage enthält – abzüglich des Wortes „gänzlich“ allerdings: Die Bundeswehr „wurde im Vorfeld ausgeschlossen und ihnen wurde der Zutritt verweigert“, schrieb Tauber. Als Student mal ein Seminar der angewandten Rabulistik zu besuchen, zahlt sich im Politikerleben wohl aus.

Der „Desinformationsstab“ der Bundeswehr

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Danke für den Kommentar. - Alle Rechte vorbehalten Screenshot Facebook

Durch die vielen hunderten Besuchern am Eingang auffallende Soldatenaktion entfaltete sich am 2. Mai und auch in den Tagen danach eine Diskussion in Social-Media-Kanälen und wenig später auch in Blogs und in der Presse. Die Rolle, die dabei von der Bundeswehr vor allem in ihren Instagram- und Facebook-Kanälen eingenommen wurde, ist so fragwürdig wie die gesamte „Protestaktion“: Man bediente auch stramm patriotische Töne, befeuerte die Diskussionen nach Kräften und kommentierte zeitnah. Ab und an die Wahrheit dabei zu beugen, war Teil der Bundeswehr-Reaktionen.

Eine entscheidender Diskussionspunkt war dabei die Behauptung, man hätte seitens der Konferenzorganisation die Bundeswehr pauschal abgelehnt. Dass es in Wahrheit nur um die aktive Rekrutierung ging, wird erst jetzt von Tauber schriftlich eingeräumt – Wochen später. Eine Entschuldigung und Richtigstellung auf demselben Kanal kann sich der Ministeriumsmann aber nicht abringen.

Die Wahrheit ist jedoch: Absichtlich und wider besseres Wissen bestärkten er und der PR-Stab im Verteidigungsministerium in den Social-Media-Kanälen die Wahrnehmung, hier liefe ein generelles Soldaten- und Bundeswehr-Bashing, obwohl derselbe Stab die Kommunikation mit den Organisatoren betrieben hatte. Eine Reporterin des Bundeswehr-Betreuungssenders Radio Andernach inszenierte sich vor Ort als Opfer, das mit Uniform nicht auf die re:publica reingelassen worden sei. Allerdings besaß sie weder Ticket noch Presseakkreditierung, ein Eintritt wäre nicht an der Uniform, sondern an einem fehlenden Ticket gescheitert. Aber sie hatte es nicht einmal versucht. Darauf angesprochen „klärte“ Radio Andernach eine Woche später in den Kommentaren über das „Missverständnis“ auf – ohne sich für die Desinformation zu entschuldigen.

Die Verantwortlichen wussten sehr genau, dass es darum ging, nur eine Bundeswehr-Rekrutierung während der Konferenz nicht zuzulassen. Denn aus den Antworten in den E-Mails des Organisationsteams geht das klar hervor. Es mag ja sein, dass es dem „Informationsstab“ nicht schmeckte, dass Uniformträgern keine Bühne gegeben werden sollte und die direkte Werbung für eine Militärorganisation abgelehnt wurde, daraus jedoch eine provokante Kampagne gegen die Veranstalter, die Konferenz an sich und letztlich gegen die Teilnehmer zu entwerfen und durchzuziehen, ist unangemessen und wahrheitswidrig. Eine Umbenennung in „Desinformationsstab“ wäre vielleicht anzuraten.

Auf die Frage, wie die Bundeswehr die Tatsache bewerte, dass als direkte Folge der Aktion vor der re:publica 2018 in den sozialen Medien gezielt gegen digitale Auftritte der re:publica vorgegangen wurde und ob das mit den Grundsätzen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu vereinen sei, antwortete das Verteidigungsministerium kurz:

Auf Reaktionen der Netzgemeinde hat die Bundeswehr keinen Einfluss.

Für Reaktionen, die die Bundeswehr gezielt über ihre Instagram- und Facebook-Kanäle sowohl in ihrer Tonalität als auch durch Beimischung von Desinformationselementen beeinflusst hat, fühlt sie sich nicht verantwortlich.

Im Verteidigungsausschuss

Die Aktion der Bundeswehr hat heute ein weiteres Nachspiel im Verteidigungsausschuss, der übrigens unter sich bleibt und keine Öffentlichkeit herstellt. In der heutigen Sitzung seit 9 Uhr soll ein Bericht über die Aktion der Bundeswehr vor der re:publica besprochen werden. Die Antworten auf die beiden erwähnten parlamentarischen Anfragen stehen noch schriftlich aus.


Offenlegung: netzpolitik.org ist unabhängig und leserfinanziert, wir sind auch finanziell unabhängig von der re:publica und von newthinking communications. Markus Beckedahl, der netzpolitik.org gegründet hat, ist jedoch auch Mitgründer der re:publica. Mehrere jetzige und ehemalige Mitglieder der Redaktion von netzpolitik.org haben (unentgeltlich) mit Vorträgen und Diskussionen am Programm der re:publica mitgewirkt. Wir hatten zugleich einen Stand auf der Veranstaltung. Wir waren dort nicht uniformiert.

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26 Ergänzungen

  1. „Glücklicherweise unbewaffnete Vormarsch“, „Propaganda Abteilung“, „Einschüchterungsversuch“ … – wow, noch mehr unreflektierte Polemik geht wohl kaum noch. Tatsächlich fällt eher Netzpolitik immer wieder durch einseitige Beiträge auf, welche Halb- oder Unwahrheiten verbreiten, um die eigene politische Ausrichtung zu stützen. Die größte Gemeinsamkeit von rechts und links übrigens, qualitativ erhoben.

    1. Wer sagt, dass die Polemik unreflektiert ist? Noch mehr reflektierte Polemik: Einige würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie mitbekommen würden, was aus den deutschen Soldaten geworden ist: flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl wart ihr mal; jetzt seid ihr nur noch Mimosen, die Rumheulen, wenn ihnen jemand nicht zujubelt. Mimimi!

    2. Guckt mal, die Rechtsversifften haben ein neues Mobbing-Beuteschema gefunden … dürfen alle, die der Propaganda-Offensive – eine solche ist es unbestreitbar, wenn wir hier nicht Fakten verdrehen wollen wie all die Bw-Fanbois – der Propaganda-Offensive und den sonstigen unappetitlichen Aktionen der nicht-mehr-nur-Verteidigungsarmee der BRD nicht zujubeln, jetzt regelmäßig mit unqualifizierten, unreflektierten Bauchgefühls-Kommentaren rechnen?

      Das Cybern in Uniform und die Selbstpräsentation des Militärs als ein normaler Bestandteil der Gesellschaft geschieht im Rahmen einer zunehmenden autoritären Einflussnahme auf diese. Das kann, darf und wird nicht unwidersprochen hingenommen werden.

      Insbesondere dann nicht, wenn mächtige staatliche Organe, die im Gegenzug für ihr Gewaltmonopol eigentlich strikt politisch neutral zu sein haben, versuchen durch derlei Aktionen (die nur unter der Annahme, dass man sie als Psy-Ops bzw. nichtletale Kriegsführung gegen die Zivilgesellschaft verstehen muss, ansatzweise als professionell bezeichnet werden können) die Beziehung zwischen Zivilgesellschaft und Staatsmacht nach und nach in einer ganz und gar nicht guten Richtung umzuformen.

      Unter diesen Umständen kann ich nur sagen, dass die Bundeswehr sich so in Wechselwirkung mit ihrer Anhängerschaft in ein „rechtes“ Licht rückt.

      Schämt euch lieber mal was. Ja sicher, die glauben, etwas „für uns“ zu tun. Aber stimmt das immer? Wenn man die Sinnhaftigkeit der „Sicherung von Versorgungswegen“ durch militärische Mittel statt Kooperation – und, noch eindeutiger kontraproduktiv, die Cyber-Offensivausrichtung anzweifeln würde, würde ja auch der Sinn im Leben wegbrechen. Eine Verteidigungsarmee kann ich ja noch hinnehmen, dieses Selbstverständnis muss man aber auch leben und die Infiltration ziviler Infrastruktur (Cyber, cyber) und feindselige Aktionen gegen eine missliebige Öffentlichkeit (Republica-Einschüchterungsversuche durch „PR-Guerilla von oben“) spricht Bände über die geänderte Ausrichtung.

  2. Wow diese links-grüne kotze ist ja unlesbar. Ihr übertrefft euch immer wieder. Keine Spur von Dank dafür dass die Bw den Arsch hinhält wenns ungemütlich wird. Geh bitte dein Leben überdenken danke.

    1. Sicherlich ist es für die Soldat*in, die irgendwo im Ausland für die Bundeswehr im Einsatz sind, hart zu hören, dass nicht alle diese Tätigkeit, so hart sie auch sein mag, sinnvoll finden – manche sehen darin etwas Sinnloses, andere etwas Falsches, Grausames, wiederum andere etwas Rechtswidriges. Die Zeiten, in denen Kritiker*innen der Armee Wehrkraftzersetzer und Volksfeinde waren, sind zum Glück vorbei. Eine gute Portion Staatsferne stünde im Übrigen auch anderen Medien gut zu Gesicht. Irgendwie ist es in meinen Augen in erster Linie die Bundeswehr, die ständig öffentlich über Undankbarkeit rumheult (auch ihre Kritiker*innen finanzieren die Bundeswehr übrigens mit). Dieses furchtbare Rumgeheule und das Betteln um Anerkennung kennt man sonst nur von der DPolG und der Polizei allgemein. Fällt dir ne Überschneidung auf? Mir ja: Alles furchtbar harte Kerle. Wegtreten!

    2. Warum rottet ihr Mörder euch nicht global zusammen?
      Alle Soldaten dieser Welt auf eine Insel und dann könnt ihr euch gegenseitig totschießen.
      So habt ihr was ihr wollt (Krieg) und wir was wir wollen (keinen Krieg und auch niemanden mehr der hingehen würde ;-D).

    3. Ich weiß nicht, ob die Bundeswehr wirklich den Arsch hinhält. Der Verein scheint mir doch noch etwas homophob.

    4. Ich empfehle für die Erweiterung ihres Horizontes,denn da ist noch genügend Spielraum nach oben,den Gastbeitrag von Rupert Neudeck in der SZ. vom
      07.01.2014 „Abgekapselt und Nutzlos“, zu lesen ,dann kloppen Sie nicht so dämliche Mackersprüche wie „Keine Spur von Dank dafür dass die Bw den Arsch hinhält wenns ungemütlich wird. Geh bitte dein Leben überdenken danke.“
      Mir scheint das Eher Sie ihr etwas derangiertes Leben überdenken sollten,aber das dürfte Ihnen schwerfallen denn ohne das Eingeständnis des Scheiterns, das Sie nichts auf die Reihe bekommen und ohne Therapeuten werden Sie es nicht schaffen,deshalb meckern Sie lieber bei anderen.
      Den Tipp habe ich Ihnen gerne und aufrichtig gegeben.
      Bedanken Sie sich ruhig.

  3. Mit all dem Unsinn der auf der Re:Publica verzapft wird ist DAS eure Kritik? Dass man einen Berufsstand, der praktisch in Uniform lebt nicht in Uniform hat auftreten lassen?
    Ernsthaft?
    Eine Hipsterparty auf der sich Leute beschweren, dass sie auf Twitter giften und daraufhin selbst angegiftet werden, wo man das NetzDG kritiklos als die beste Erfindung seit HTML feiert. Wo man sich beschwert, dass es in einer Branche mit geringem Frauenanteil nur wenige weibliche CEOs gibt (ach was) und dass die bösen Rechtspopulisten im Internet auf Stimmenfang gehen (Macht ja sonst niemand. #schulzzug). Wo man vor lauter Identitätspolitik („jüdische, arbeitslose, lesbische She-Male im Bikini“) vergisst, dass die eigene Identität preiszugeben im Internet die eigene Entscheidung ist.

    Aber nö. Soldaten in Uniform = Böse.

    1. Hmm, entweder den Artikel nicht gelesen oder ein nicht vorhandenes Textverständnis. Es ging nicht um die Uniformierung der Soldat*innen.

  4. Prima, „Soldaten sind Mörder“ war uns ja schon einige Zeit lang bekannt (Tucholsky sei Dank), daß jetzt noch Lügner und Propagandisten hinzukommt ist bemerkenswert. Früh übt sich, wer zukünftig nichtlegitimierte Kriegseinsätze gesellschaftsfähig machen will.

  5. Das hier die Öffentlichkeitsabteilung der Bundeswehr Mist gebaut hat und eine mindestens unanständige Kampagne gefahren hat, das sollte nach allen Belegen eigentlich deutlich genug sein.

    Es kann nicht Aufgabe einer Institution diesen Staates sein, verunglimpfende, implizit abweichende und wahrheitswidrige Behauptungen in einer Form aufwiegelnder Propaganda zu betreiben.

    Unabhängig davon handelt es sich bei der re:publica um eine zivile und privat organisierte, nicht staatliche, Veranstaltung. Gesetzt den Fall, die Betreibergruppe entschiede keine Stände militärischer Repräsentanten, egal welcher Provinienz, zuzulassen, sie hätten jedes Recht dazu.

    Letztendlich, das inhaltlich alles an der Kampagne nicht zutreffend war, das bestätigt schließlich jetzt auch die selbe Öffentlichkeitsabteilung. Die PR-Abteilung muss verpflichtet werden den angerichteten Schaden angemessen auszugleichen. Die Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft gezogen werden.

  6. Frau Kurz,

    mit Wörtern wie „Propagandaabteilung“ disqualifizieren Sie sich eigentlich schon selbst als seriöse Kolumnistin. Gerade in Zeiten von Fake News und unseriösen Berichterstattung würde man sich eine etwas differenzierte Sichtweise wünschen.

    Vielleicht wäre man gut beraten die Bundeswehr beim nächsten Mal einfach zuzulassen und sich mit dem scheinbaren „Feind“ zu beschäftigen. Eine offene kontroverse Diskussion kann ein Verständnis für die andere Seite schaffen.

    Beiträge in den Kommentaren , die Soldaten pauschal als Mörder abstempeln sind einfach schwach. Man kann über Soldaten geteilter Meinung sein, aber ein Soldaten sind mitnichten Mörder.

    1. Wenn eine Armee Fake News und unseriösen Berichterstattung verbreitet, kann man das durchaus als Propaganda bezeichnen.

    2. Wer Menschen ohne skrupel und gewerblich umbringt, ist ein Mörder. Da gibts nichts zu deuteln.

      Informier dich lieber mal über die „Soldaten sind Mörder“-Debatte. Das ist gut für dich, auch du kannst es verstehen.

      1. Wie kommen Sie darauf, dass das Töten ohne Skrupel stattfindet? Sie machen es sich doch sehr leicht. Wenn Sie der Meinung sind, Deutschland benötigt keine Streitkräfte, weil wir ja in einer so heilen Welt leben, dann fragen Sie mal die ukrainische Bevölkerung, ob sie mit der Annexion der Krim einverstanden sind. Wenn Sie so an das gute im Menschen glauben, brauchen Sie Ihre Haustür nicht abschließen, Ihr Auto offen lassen und Ihre Wertsachen offen rumliegen lassen. Es passiert schon nichts… Solange es Ungleichheit in der Welt gibt, wird sich das nicht ändern. Die Fälle die mir bekannt weisen eine Gemeinsamkeit auf: Die Soldaten standen unter Beschuss und haben von Ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht.

        1. Dass das Töten ohne Skrupel geschieht wage ich auch zu bezweifeln da ich hoffe, dass jedes Mitglieder der Bundeswehr, wie jeder gesunde Mensch, Respekt vor dem Leben anderer hat.
          Das dieser einem bei der Bande unauffällig ausgetrieben werden soll indem man solche Taten dadurch relativiert, dass sie zum Wohle aller (Deutschen) oder gar unvermeidbar wären scheint mir jedoch unabstreitbar.

          Wenn sie doch ach so sehr an das Schlechte im Menschen glauben, dann Fragen sie doch mal „die deutsche Bevölkerung“ ob sie damit Einverstanden ist, dass mit den von ihr erwirtschafteten Geldern Waffen und anderes Kriegsgerät finanziert werden.

          Dass es Ungleichheiten in der Welt gibt liegt übrigens sicher auch zu einem Teil an Menschen denen nichts wichtiger ist als ihren Besitz zu sichern.

        2. Soldaten, die sich auf anderem als dem eigenen Territorium befinden und das immer lieber völkerrechtswidrig, können per Definition in keiner Selbstverteidigungssituation sein.

  7. Bezüglich der journalistischen Kompetenz, empfinde ich diesen Artikel, als ganz schwach.

    Hier werden Fakten so stark mit eigener Meinung vermischt, dass es schon schmerzt.

    Damit dient dieser Artikel nicht zur Informationsverbreitung sondern letztlich eigener Propaganda und Meinungsmache.

    netzpolitik.org euer Ruf und Eure Seriösität steht auf dem Spiel.

    1. Der Artikel enthält tatsächlich, deutlich kenntlich gemacht, Meinung der Autorin. Die Argumentation darin folgt den vorliegenden Fakten, die so von dem Gegenstand des Artikels nicht mehr bestritten werden. Ich verstehe nicht, wie Sie daraus eine Kritik formulieren können.

      1. Vielleicht ein Novum in Kommentarsektionen, doch ich lasse mich gerne belehren.

        Wo finde ich die „deutliche“ Kenntlichmachung, dass es sich bei diesem Artikel um eine Kolumne oder einen kritischen Kommentar handelt?

        Das der Artikel deutlich Meinung enthält, gut dass ist schwer zu überlesen

        1. Haha … da kommt einer von diesen Bunderswehrleuten hier daher und schwafelt was von Kompetenzen … ich lach mich schlapp. Nur noch mal zur Zusammenfassung: Die BW verbreitet Lügen und Propaganda gegen eine private Veranstaltung, wird dabei volle Kanne erwischt und kommt dann hier her um die Verfasserin dieses Artikels zu diskreditieren und ihr ihre (zweifelsohne vorhandene) Kompetenz abzusprechen. Wie war das nochmal mit den Hubschraubern, mit den Sturmgewehren und der generellen Ausstattung der Bundeswehr (wohl gemerkt bei einem jährlichen Milliarden-Etat)? Wenn ich auf einer Seite der Diskutanten hier Inkompetenz verorten kann, dann doch wohl bei der BW. Achso und nein: Die BW verteidigt bestimmt nicht unsere Freiheit im Nahen Osten … werd das glaubt, der glaubt auch die Propaganda der BW.

          Insgesamt ergibt sich einfach ein sehr sehr schlechtes Bild der BW. Es ist schon traurig wie VdL und McKinsey es geschafft haben diesen disfunktionalen Laden noch mehr zu ruinieren … ich hätte das ehrlich gesagt nicht für möglich gehalten. Aber gut: Man lernt ja bekanntermaßen nie aus im Leben … nun ja es sei denn man geht zur BW, nee? ;)

          Was am Ende bleibt ist ein ganz ganz übler Nachgeschmack: Die BW (in ihrer Funktion als Verteidigungsarmee) mischt im Inland ganz groß mit und schreckt auch nicht davor zurück gegen die eigene Bevölkerung mit Psy-Ops vorzurücken. Sagen Sie uns doch mal bitte lieben BW-Soldaten: Haben Sie eigentlich nichts besseres zu tun? Wie wärs mal mit Hubschraubern oder Gewehre reparieren? Oder wie wäre es mal mit Klappe halten, wenn man keine Ahnung hat? Ich hoffe ehrlich gesagt nur, dass die Postings von so manchen Kommentatoren hier nicht über Steuergelder finanziert werden, denn Sie sollten in Ihrer Dienstzeit wirklich besseres zu tun haben als hier Ihre Hetze und Propaganda zu verbreiten.

  8. Solange Soldaten nicht mit Smart-Knarren und VR-Brillen rumlaufen ist jede/r Nerdy mit Smart-Phone und PC eh viel cooler.

    Und wenn .. Ist das nur ein weiterer (!) Beweis dafür, daß –

    „Wenn jemand Freude daran hat, bei Musik in Reih und Glied zu marschieren, dann verachte ich ihn schon deswegen, weil er sein Gehirn nur wegen eines Irrtums bekommen hat; ein Rückenmark hätte gereicht.“
    ―Albert Einstein*

    *Sie wollen trotz und wegen ehedem VR-Brillen und Smart-Knarren.

  9. Was bleibt ist doch also nur noch eins:
    Fürs kommende Jahr von vornherein und öffentlich jede Zusammenarbeit mit der Bundeswehr verneinen. Kein Stand, kein Panel, keine Uniform – nix, nada, niente. Begründet dadurch, dass die Bundeswehr sich nicht als verlässlicher Vertrags- und Gesprächspartner herausgestellt hat.
    Wenn ihr sowas vorab als Statement veröffentlicht, dann kann euch niemand mehr vorwerfen, ihr hättet mit irgendwelchen Tricks gearbeitet, sondern ihr macht – wie jeder Veranstalter und jede Geschäftsperson von eurem Hausrecht und eurem Recht auf Vertragsfreiheit Gebrauch.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.