Facebook ändert den Algorithmus – und das könnt ihr dagegen tun.

Die Änderung des Newsfeeds bei Facebook kann dazu führen, dass Inhalte von Medien weniger oft angezeigt werden. Davon ist auch netzpolitik.org betroffen. Wir haben deswegen ein paar Vorschläge zusammengestellt für Leserinnen und Leser, die vor allem über Facebook zu uns kommen, damit auch sie in Zukunft täglich Artikel über Netzpolitik und Freiheitsrechte erhalten.

Facebook dreht Unternehmen und Medien den Hahn zu – auch um mehr Werbung zu verkaufen. CC-BY-NC-ND 2.0 ::: M @ X :::

Facebook verändert den Algorithmus. Mit der von Mark Zuckerberg angekündigten Änderung sollen Beiträge von Freunden häufiger angezeigt werden und dafür Beiträge von Unternehmen und Medien weniger. Das wird auch die Verbreitung von netzpolitik.org verändern und könnte sich negativ auf unsere Zugriffszahlen auswirken.

Obwohl wir immer eine kritische Position gegenüber dem Datenkonzern einnehmen, nie die Distribution über Facebook strategisch forcierten und eine Leserschaft haben, die sich Facebook immer noch rebellisch und standhaft verweigert,  kommt trotzdem etwa ein Drittel aller Zugriffe auf unserer Webseite über Facebook zustande. Das ist viel Holz – und vor allem sind es viele Leute, welche die Themen Netzpolitik, Bürgerrechte, Freiheit, Verbraucherschutz und Überwachung eben ausschließlich über das soziale Netzwerk geliefert bekommen.

Die Änderung des Algorithmus wird nun also dazu führen, dass die Facebook-Nutzerinnen und Nutzer unter Euch weniger netzpolitik.org in ihrem Newsfeed haben. Während Facebook den Schritt mit Nutzerinteressen begründet, ist auch klar: Letztlich geht es natürlich um Werbegelder. Mit dem System der künstlichen Verknappung zwingt der marktdominierende Konzern Unternehmen und Medien dazu, sich über eine gekaufte Präsenz im Newsfeed der Nutzer Reichweite und Verbreitung für ihre eigenen Webseiten zu kaufen. Für uns ist und bleibt klar: In so ein perfides System der Datenkontrolle werden wir keine Spendengelder werfen. Das Geld geben wir lieber für mehr kritische Berichterstattung aus.

Hol Dir deine digitale Souveränität zurück!

Wir möchten stattdessen unsere Facebook-Nutzerinnen und Nutzer ermuntern, selbst Maßnahmen zu ergreifen, damit sie netzpolitik.org weiterhin täglich sehen können:

  • Nutzt andere soziale Netzwerke, in denen ihr selbst bestimmen könnt, was in Eurem Newsfeed landet. Bei Twitter lässt sich beispielsweise die algorithmische Ordnung der Timeline abschalten. Bei Mastodon bekommt ihr einfach, was ihr abonniert habt.
  • Abonniert uns selbstbestimmt über den guten alten RSS-Feed.
  • Ändert Euer Nutzungsverhalten und schaut einfach auf unserer schönen Startseite netzpolitik.org öfter vorbei. Richtet netzpolitik.org als Startseite Eures Browsers ein.
  • Abonniert den Newsletter, damit ihr jede Woche alle Artikel bekommt.
  • Aktiviert in Eurem Facebook-Abo auf unserer Fan-Page die Option „Als Erstes anzeigen“ für netzpolitik.org. Möglicherweise wird das auch zukünftig unsere Beiträge eher in Eure Timeline reinspülen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass die Macht Facebooks zum Wohle der Gesellschaft gebrochen werden muss.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

11 Ergänzungen

  1. Wofür braucht man Facebook??? Ich habe sowieso nie verstanden, weshalb kritisch denkende Organisationen diesen Kommunikationsweg nutzen. Es ist längst überfällig, sich von dieser Plattform zu verabschieden. Wer Informationen von Netzpolitik.org haben möchte, kann auf die Website gehen.

  2. Facebook-Kritiker die von Facebook eingebremst werden sollen und Tipps geben wie man die Facebook-Kritischen Seiten IN Facebook doch wieder sehen kann… Sorry, aber das klingt irgendwie wie die versuchte Quadratur des Kreises.

    Es kann doch wohl auch nicht sein das die Facebook-Dummies inzwischen so verblödet sind um nicht zu wissen das man NP auch; und vor allem; direkt erreichen kann. Anders ist es mir kaum erklärlich das die Ausgebeuteten des Asozialsten Netzwerkes NP nur durch den Fratzenbuch-Filter konsumieren.

    Die Lösung eures Nicht-Problems ist doch ganz einfach. Sagt den Armen Leuten das ihr auch direkt erreichbar seid und verabschieded euch von diesem Vertriebsweg. Denn alle die ein Interesse haben werden die Seite hier laden. Der Rest wird weiter in der selbst Geschaffenen Filterbubble leben.

    N.B. Vor Zuckerbergs Schlechtester Idee (=FB) hat man nie auch nur wenig von einer Filterblase gehört. Das sagt wohl genug aus!

    1. Artikel gelesen? Ja, da wird unter anderem eine Maßnahme genannt, wie man vielleicht weiterhin alles von NP in die FB-Timeline gespült bekommt. Aber vor allem wird erklärt, wie man auf anderen Wegen auf dem Laufenden bleiben kann.

  3. Ich finde dass gerade RSS so großes Potential hätte, das früher auch genutzt wurde. Heute ist es nur noch ein Nischenprodukt neben vielen vielen geschlossenen Plattformen

    1. HäHä. Wie bin ich wohl auf diesen Artikel gestoßen. Hinweis: Es fängt mit R an und hört mit SS auf und dazwischen kommt nichts mehr. :)

      (Oh, wenn man es so schreibt klingt es fast wie Nazi-speech. War aber nicht die Absicht).

      1. sollte ich mich permanent anpingen lassen, wenn irgendein Sack Reis umgefallen ist?

        Ich finde es sehr angenehm Seiten aufzurufen, weil mir gerade danach ist und nicht, weil sie mich dazu auffordern.

        Oh ja! Das Risiko etwas zu verpassen ist sehr groß.
        1. ist das nicht immer ein Verlust und
        2. gibt es mehr Platz für Neues.

  4. Der letzte Absatz erinnert mich an den Satz von Cato dem Älteren: „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“. In der Sache FB bin ich auch der Meinung, nicht jedoch in der Sache Karthagos.

  5. Eure Einschätzung zu Facebooks Strategie hinter der Änderung finde ich aus dem Bauch heraus nicht ganz Überzeugend. Ich glaube, es handelt sich mehr um eine Maßnahme zur Stabilisierung der Nutzerbindung: Mehr Mitteilungen aus dem persönlichen Umfeld erhöhen wahrscheinlich die Bindung an die Plattform. Dies führt natürlich auch wieder zu einer Stärkung der Werbeplatform (häufigere Nutzung = mehr Werbeplätze und mehr persönliche Informationen = bessere Profile = teurere Werbung). Insofern bin ich bei euch, aber einen „direkten“ Angriff auf „Die Medien“ daraus zu schlussfolgern halte ich für falsch. Aber was weiß ich schon von Facebook – ich nutze es ja gar nicht.

  6. Warum was dagegen tun? Mit den Füssen abstimmen und endlich weg von FB ist die EINZIGE Lösung. Das Pyramidenspiel ist nicht zu gewinnen.

  7. Brauchen werden wir keine sozialen Netzwerke Soweit ist das schon richtig Allerdings arbeite ich für den Kinderschutz und lasse es niemals zu das Kinder diskrimniniert oder angegriffen werden Bezüglich Mark Zuckerburg und co möchte ich nur erwähnen das der sich schon lange nicht mehr um sein ach so tolles soziales Netzwerk kümmert Der geht anderen bösartigen Geschäften im Hintergrund nach Looking at Wikileaks

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.