Zur Lage von Creative Commons: 1,2 Milliarden Werke stehen unter alternativen Lizenzen

Die Organisation Creative Commons hat ihren jährlichen „State of the Commons“-Bericht veröffentlicht. Erstmalig werden auch besondere CC-Initiativen aus der ganzen Welt vorgestellt.

CC-BY 4.0 Creative Commons

Bereits seit einigen Jahren veröffentlicht Creative Commons, die NGO hinter den gleichnamigen alternativen Urheberrechtslizenzen, einen Report mit aktuellen Zahlen: Den „State of the Commons“. Darin wird unter anderem aufgeschlüsselt, welche der verschiedenen Creative-Commons-Lizenzvarianten sich besonderer Beliebtheit unter den LizenznutzerInnen erfreuen. Spitzenreiter ist demnach mit 37 Prozent die Lizenz Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-SA), die unter anderem auch von der Wikipedia standardmäßig eingesetzt wird. Auf dem zweiten Platz folgt mit 20 Prozent die noch liberalere Lizenz CC-BY, die neben der Nennung des Urhebers nur – wie alle anderen Lizenzen auch – einen Verweis auf die Lizenz selbst erfordert.

Mehr als ein Drittel der LizenznutzerInnen setzen auf CC BY-SA. - CC-BY 4.0 Creative Commons

Creative Commons rund um die Welt

Der gesamte Report ist auch in einer deutschen Übersetzung verfügbar, beigesteuert von den Länderteams von Creative-Commons in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neu ist dieses Jahr die Rubrik „CC rund um die Welt“, in der verschiedene Projekte und Initiativen rund um Creative Commons vorgestellt werden. Beispielsweise veröffentlichte das British Museum 128 Werke auf Sketchfab und erlaubt so eine einfache Nachnutzung ihrer 3D-Kollektionen.

Ausführlicher als zuvor werden auch Plattformen vorgestellt, die Creative-Commons-Lizenzen unterstützen. Zu diesen zählt seit 2015 auch die Textplattform Medium, auf der seither 257.000 Texte unter einer CC-Lizenz veröffentlicht wurden. Die Gesamtzahl der CC-lizenzierten Werke beläuft sich laut Schätzung des Reports mittlerweile auf 1,2 Milliarden.

 

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2 Ergänzungen

  1. Die Visualisierung der verschiedenen Lizenztypen ist nicht gelungen. Die Flächeninhalte vermitteln ein irreführendes Bild von den Verhältnissen. Anscheinend haben die Ersteller einfach den Radius am Prozentsatz orientiert. Auf diese Weise wurde die Fläche des 20%-Kreises hundertmal so groß wie die Fläche des 2%-Kreises.

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