Umfrage: Mehrheit der Deutschen ist gegen Offline-Tracking

Wo bist Du? Google weiß viel über den Aufenthaltsort seiner Nutzer CC-BY-NC-ND 2.0 Pat Dalton

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland spricht sich gegen die Aufzeichnung ihrer Bewegungen in Flughäfen, Einkaufszentren und Innenstädten mit Hilfe von Smartphone-Signalen aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv). Lediglich neun Prozent der Befragten finden den Einsatz dieser Überwachungstechnologie durch Unternehmen grundsätzlich akzeptabel. 54 Prozent sprachen sich für ein generelles Verbot des Offline-Trackings aus. Ein Drittel der Befragten wäre einverstanden, wenn bestimmte Schutzmaßnahmen erfüllt werden.

Der vzbv fordert deshalb die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass Verbraucher im Rahmen der kommenden ePrivacy-Verordnung besser geschützt werden. In diesem derzeit auf EU-Ebene verhandelten Gesetz ist bislang vorgesehen, Offline-Tracking fast uneingeschränkt zu erlauben. Geschäfte müssten lediglich Schilder anbringen, die darüber informieren, dass sie die Technik einsetzen. vzbv-Vorstand Klaus Müller:

Die vorgeschlagenen Regelungen sind absolut inakzeptabel. Verbraucher, die nicht überwacht werden wollen, hätten nur die Möglichkeit, den Flugmodus anzuschalten. Da macht ein Mobiltelefon kaum noch Sinn. Die EU muss Regeln treffen, damit Verbraucher selbst entscheiden können, ob ihre Daten erhoben werden dürfen.

Für die Umfrage wurden laut vzbv im april 2017 1002 per Zufallsstichprobe ausgewählte volljährige Deutschsprachige befragt.

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2 Ergänzungen

  1. Bei dem allgemeinen Kontrollwahn unserer Regierung wird dieser Aufruf wohl ungehört verhallen…

  2. Es gab da mal eine Kanzlerin.
    Die wurde durch den Geheimdienst eines befreundeten Staates abgehört. Als man zu dieser Zeit darauf wartete, dass sie sich in aller Deutlichkeit von solchen Methoden distanzierte , wartete man vergebens. Eine ihrer Willigsten (oder Willfährigsten ?) erklärte die ganze „Affäre“ dann für beendet.
    Um die folgende Neuausrichtung im Sicherheitsdenken nachvollziehen zu könne biete ich einen Ansatz an:
    Das Abhören war für sie ein Ritterschlag, eine Beachtung nach der sie sich die ganze Zeit gesehnt hatte.
    Diese Beachtung und dauernde Wertschätzung soll nun jedem Menschen zuteil werden. Um aber flächendeckend alle an dieser Beachtung partizipieren zu lassen ,wurden langhin überflüssige gesetzliche Hindernisse abgebaut um an die Träume, Vorstellungen und Ziele der Menschen zum höchsten Ziel zu führen. Höchste Beachtung bringt höchsten Umsatz.
    Die Schubladen und Gedanken ihrer direkten Untergebenen unterstützen das Ziel auf alle erdenklichen Weisen. Das Programm „Heimdallr“, jedem Säugling seinen RFID und der dazu beschlossene „Smartphonvertrag für nicht vertragsfähige Personen“, inklusive hoch entwickeltem
    Babytrojaner führte sogar dazu , den Eltern noch Tipps zur Erziehung und Wohlfahrt ihres Säuglings zu geben wenn in Zusammenarbeit der Cyborgkomponenten und der externen Technik, wie dem Smarthome und Smartmeter , festgestellt wurde dass die Raumtemperatur des Kinderzimmers 0,15 Kelvin zu niedrig ist.
    Da die Selbstüberwachungsgeräte der Eltern mit dem ihres Nachwuchses gekoppelt wurden , kann man es als zuvorkommend erachten, wenn beim Betreten eines Einkaufszentrums alle auslesenden Systeme eine Warnung auf die zurzeit sichtbaren Monitore weiter leitet: „Ihr Kind leidet ! Ihr/Ihm ist kalt. Kaufen sie eine zusätzliche Säuglingsdecke für 39,90 €.“
    Die Fürsorge geht sogar so weit , den gesetzliche Rahmen mit ein zu blenden, der den Paragraphen der Kindesmisshandlung aufzeigt und eindringlich noch einmal davor warnt, den Hinweisbefehl auf dem Monitor zu ignorieren, da sonst weitere Maßnahmen eingeleitet würden.
    Mehr Umsichtigkeit kann man sich doch nicht wünschen. Endlich braucht man sich um die Entscheidungsfreiheit auch keine Sorgen mehr zu machen.

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