Snowden veröffentlicht Home Security App

CC-BY-NC 2.0 miguel

Die Freedom of the Press Foundation und Edward Snowden haben eine Home Security App veröffentlicht. Diese soll vor allem Dissidenten, Aktivisten und Journalisten in repressiven Regimen helfen und dem Schutz ihrer körperlichen Unversehrtheit dienen.

Mit der Android-App Haven lassen sich auch billige Smartphones in kleine, mobile Sicherheitssysteme verwandeln. Ein Szenario, in dem die App hilfreich sein könnte, stellen sich die Macher folgendermaßen vor:

(eigene Übersetzung) Wenn man die App beispielsweise im Hotelzimmer laufen lässt, kann sie Fotos und Audioaufnahmen von jedem machen, der den Raum betritt, egal, ob es sich um den Zimmerservice oder einen Geheimagenten handelt, der in der Zeit alleine mit deinem Laptop Spyware installieren könnte. Die App kann auch unmittelbar Bilder und Soundclips dieser Besucher an dein eigentliches Smartphone senden, um dich über die Störung zu alarmieren.

Natürlich, räumt Snowden ein, könne Haven keine Eindringlinge aufhalten. Sie offensichtlich aufzunehmen könne sie aber immerhin dazu bringen, über die Konsequenzen der Dokumentation nachzudenken. Opfer erhielten so ein wichtiges Werkzeug. Snowden ergänzte: „Wenn die Geheimpolizei Leute verschwinden lässt, verändert Haven das Risiko, das sie eingehen müssen. Sie müssen sich sorgen, dass jedes Smartphone ein potentieller Zeuge ist.“

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11 Ergänzungen

  1. Ja, sowas ähnliches haben wir mit der App „Airdroid“ am kochen.
    Läuft auch via VPN Netzwerk wunderbar!

    1. Habe es gerade ausprobiert, klappt wunderbar!
      Was mich stört ist, das es unverschlüsselt ist, aber dafür ist ja das VPN da, denke ich!

      Der Bildschirm ist aus und man kann auch zwischen den Kameras wechseln, ist irgendwie lustig!

  2. Sehr gut, habe nach genau so einer App gesucht und das Guardianproject wirkt wenigstens vertrauenswürdig (das ist ja heute das letzte das einem noch bleibt – Vertrauen in manche, die einen vielleicht nicht in den Abgrund stoßen).

  3. Schöne Sache.

    Mein altes Android 4.1.2 des Ersatz-Smartphones kann es aber leider nicht verarbeiten, obwohl die Spezifikation auf 4.1 oder höher lautet…

    Der playstore meint, es könne bei mir nicht installiert werden.

    1. Lade es doch mal direkt von deren Webseite herunter und installiere es direkt.
      Du musst nur bei „Sicherheit“ nicht vergessen, den Schieber „Ubekannte Herkunft“ wieder auf „Aus“ zustellen.

  4. Ach ja ich ziehe mir jetzt freiwillig spyware aufs mobile oder was. Sehe die Zielgruppe nicht so ganz. Meine hardware kann ich entsprechend sichern sodass niemand unbedarft manipulation vornehmen kann und naja soviele Menschen laufen auch nicht gefahr von der geheimpolizei verschleppt zu werden.
    Verstehe auch nicht warum snowden komplett unvoreingenommen vertraut wird, für mich ein potentieller wolf im schafspelz

  5. @“Was mich stört ist, das es unverschlüsselt ist, aber dafür ist ja das VPN da, denke ich!“
    junge junge …Gerneration dumm, mehr kann man dazu nicht mehr sagen

  6. Jetzt muss man sich schon ernsthaft an den Kopf fassen. Ein Handy als Überwachungsgerät gegen Spionagedienste. Sehr kompetent. Bevor ein Geheimdienst eine Wohnung oder ein anderes zu überwachendes Objekt betritt wird er doch zumindest einmal auf Strahlung suchen ob es eine drahtlose Alarmanlage oder WLAN-Cams gibt. Spätestens dann sieht man – oh ein Handy. Wenn das dann auch noch rein zufällig gegenüber der Eigentür positioniert ist – auch und bei jedem Geräusch oder jeder Bewegung verändert sich auch noch die Strahlung – sehr unauffällig und professionell (man verzeihe mir diese Ironie).
    Ganz abgesehen von dem netten Nebeneffekt das mein Akku dann ständig leer ist stelle ich mir auch die Frage was an dieser App nun anders sein soll als an all den anderen Überwachungsapps die genau das Gleiche machen und seit Jahren angeboten werden. Das einzige ist ein Snowden-Branding.
    Ganz ehrlich: Ich kaufe mir lieber einen Teddybär mit Knopfkamera und SD-Karte getarnt als Nachttischleuchte.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.