re:publica 2017: Zukunft im Darknet

Anonym unterwegs zu sein hat viele Vorteile. Nicht nur für Kriminelle. CC-BY 2.0 Eva-Maria Vogtel

Auf der re:publica 17 diskutierten Daniel Mossbrucker (Reporter Ohne Grenzen), Andreas May (Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt), Julia Eikmann (Journalistin, Autorin, Moderatorin) und Ahmad Alrifaee (Hamburg Media School) die Rolle des Darknets für die Zukunft des Internets.

Das Darknet ist eine Möglichkeit zur anonymisierten Nutzung des Internets. Wie steht es um die Vorurteile gegenüber dem Darknet? Warum ist es insbesondere für Menschen, die unter undemokratischen Umständen leben müssen, ein aktivistisches Tool und eine wichtige Kommunikations-Hilfe? Birgt das Darknet in Anbetracht der zunehmenden Privatisierung des Internets womöglich sogar den einzigen Weg noch unabhängig und sicher zu surfen?

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In der Diskussion hob Ahmad Afriaee die Rolle des Darknets für syrische Blogger im Jahr 2011 hervor:

Es gibt Menschen die ohne Darknet gearbeitet haben, aber innerhalb einer Woche – oder am selben Tag – festgenommen wurden. Die Gefahr ist viel größer als man denkt. Man kann es zwar machen [ohne Anonymisierung zu arbeiten], aber es ist möglich dass man sein Leben verliert. Es ist ein Lebensrisiko.

Die Vorträge gibt es auch als Audio:

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2 Ergänzungen

  1. Nur weil bei uns in Deutschland (bisher) nicht die Probleme auftreten, mit denen andere Staaten zu kämpfen haben, wie freie und anonyme Meinunsäußerung und im Zuge dessen, wie im Beitrag erwähnt, zügige Verhaftungen, ist bisher die Duskussionsgrundlage eine andere: Die Haupargumente, wenn es um das Darknet geht, zielen immer wieder auf Stigmatisierung ab, Kriminelle nutzen es, das selbe sehen wir auch bei Kryptowährungen. Kaum einer scheint zu bemerken, welche alltäglichen Dinge in unserem Leben eben diese Charalteristika aufweisen, wie viele illegale Geschäfte werden ganz normal über das Medium Internet getätigt und in Euro oder Dollar bezahlt? Demokratische und freiheitliche Grundwerte müssen nicht nur installiert, sondern eben auch gepflegt und weiterentwickelt werden und nicht nur als selbstverständlich vorhanden angesehen werden. Nur wenn wir alle nach diesen Werten denken und handeln, bleiben wir uns deren Beseutung auch gewahr. Danke an das Netzpolitik-Team für die tägliche Mühe und sicher auch den manchmal damit einhergehenden „Frust“, sich für Dinge einsetzen zu müssen, die für entwickelte und reife Menschen im Grunde selbstverständlich sein müssten. Die meisten Menschen wären wahrscheinlich nicht Idealist genug, um sich gedanklich und auch emotional mit diesen Überlegungen und Diskussionen zu beschäftigen!

  2. Wer in derartigem Umfang versucht jeden Internet – Nutzer zu „profilieren“, muss sich nicht wundern, dass ein Teil den Tor-Browser verwendet oder in andere Netze u.a. das Darknet ausweicht. Das Darknet ist nicht mehr oder weniger kriminell, als das normale Internet, wenn man all diese Tracker dort als Kriminelle ansieht. Denn in der Endkonsequenz sind die Datensammler und -auswerter kaum weniger gefährlich als Leute, die ihre Mitmenschen mit allerlei Schadware beglücken. Provokativ gefragt, was sind denn NSA &. co. gegen Google, Facebook &. co.?

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