Kamerun: Internetsperre betrifft zwanzig Prozent der Bevölkerung

Kein Internetzugang für zwanzig Prozent der Kameruner. Was jetzt? Foto: CC BY-2.0 Flickr/SarahTz.

Im Süd- und Nordwesten Kameruns gibt es seit Wochen keinen Internetzugang mehr. Betroffen sind davon etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, berichtet BBC. Zudem spielt sich ein großer Teil der digitalen Ökonomie Kameruns in der Umgebung der südwestlich liegenden, regionalen Hauptstadt Buea ab, dem sogenannten „Silicon Mountain“.

Einen Tag, bevor der Zugang blockiert wurde, drohte das Ministerium für Post- und Telekommunikation Nutzern jahrelange Gefängnisstrafen an, sollten sie Falschmeldungen über soziale Medien verbreiten. Wie BBC schreibt, handelt es sich bei den abgeklemmten Regionen überwiegend um englischsprachige Teile des Landes. Dort war es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Protesten gegen die Regierung sowie die französisch sprechende Bevölkerungsmehrheit gekommen.

In den letzten zwölf Monaten waren einige afrikanische Länder von vollständigen beziehungsweise teilweisen Internetsperren betroffen, beispielsweise Äthiopien, Gambia und Uganda.

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7 Ergänzungen

  1. Schon faszinierend wie ein Land quasi seine wirtschaftliche Exisitenz aufs Spiel setzt nur um die Verbreitung von Informationen kontrollieren zu wollen. Langfristig wird dies aber auch für diese Staaten nicht mehr gut gehen, die Globalisierung wird so schnell niemand aufhalten und die Informationsströme umfassend kontrollieren kann nix und niemand.

  2. Macht korrumpiert Menschen,besonders diejenigen die eher nach Geld greifen,statt nach Trinkwasser.Eine Regierung die sich durch Macht verführen lässt,hat versagt und gehört augenblicklich entfernt.Notfalls mit Gewalt.Menschen verdienen es frei und friedlich zu leben,ohne von machtbesessenen Menschen gepisackt zu werden.Wir alle können böse sein,aber die meisten von uns wollen in aller Ruhe ein friedliches Leben leben.
    Traurig,dass das Böse uns Menschen so nah steht.Aber man kann das auch als Herausforderung an unser moralisches,geistiges und intellektuelles Können,interpretieren.
    …entweder wir überwinden unsere Schwächen,oder unsere Schwächen überwinden uns.

  3. Ähnlichkeiten mit Deutschland sind selbstverständlich rein zufällig und sowieso eine bösartige Unterstellung.

  4. Einfach mal zB nach Nestle Kamerun Kakao (oder auch zB Nestle Afrika Wasser) gucken, dann weiß man in etwa, was los ist, und wovor dir Regierung Angst hat (Nestlee ist übrigens französisch).

  5. Dann sind doch 80% mit dieser Situation voll auf zufrieden!
    Würde unser Herr Innenminister trällern!
    Verschweigen würde er aber, das 50% der Zufriedenen kein Internet nutzen, 30% überzeugt davon sind, das sie diese Internetseiten niemals benötigen werden und die restlichen 20% wissen gar nicht worum es genau geht, diese Wundern sich nach dem Sperren darüber, das sie nicht mehr auf bestimmte Inhalte zugreifen können und schreien dann natürlich herum, das sie von nichts gewusst hätten, das sind dann die sogenannten „Wutbürger“, die sich dann auch zu Recht von ihresgleichen (Mittelschicht) verschaukelt fühlen!

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