Alles ist jetzt Fake News

Mittlerweile ist irgendwie alles Fake News: dubiose Geheimdienstleaks, ganz normale journalistische Artikel und sogar soziale Proteste in Mexiko. Unser Überblick zu den Debatten und Forderungen der letzten Tage und Wochen.

Sieht sich jetzt auch als Opfer von Fake News: Donald Trump. (Archivbild) Foto: CC-BY-SA 2.0 Gage Skidmore

Das Thema Fake News entwickelt sich so langsam zu einem Erklärungsansatz, der für alle möglichen gesellschaftlichen, politischen und publizistischen Phänomene bemüht wird. Auf die gestrigen Veröffentlichungen bei CNN und Buzzfeed reagierte Donald Trump mit einem in kapitalen Lettern geschriebenen Tweet: „FAKE NEWS – A TOTAL POLITICAL WITCH HUNT!“. In einer turbulenten Pressekonferenz legte er nach und beschimpfte gar CNN mit den Worten „Ihr seid Fake News!“

Zuletzt erklärten mexikanische Behörden gegenüber der Zeitung El Universal, dass die Sozialproteste gegen eine Erhöhung des Benzinpreises durch Social Bots und Fake News angeheizt worden seien. Und hierzulande kann man manchmal den Eindruck bekommen, dass Rassismus und rechte Umfrageerfolge zunehmend mit Fake News und Meinungsrobotern erklärt werden.

Insgesamt ist in den letzten Wochen eine starke Begriffsvermischung zu beobachten. Da werden (russisches) Hacking, Social Bots, Fake News, Targeting und Troll-Armeen in einen Topf geworfen und gut durchgerührt. Dabei ist es eigentlich enorm wichtig, die unterschiedlichen Phänomene auch gesondert zu betrachten und voneinander zu trennen. Dies ist insbesondere bei der Bekämpfung dieser Missstände wichtig, weil einige der jüngst vorgeschlagenen Maßnahmen die Presse- und Meinungsfreiheit bedrohen.

Immer neue Vorschläge zur Bekämpfung von Fake News

Unbeeindruckt von allen Warnrufen ob einer Vermengung verschiedener Phänomene wollen die Bundesländer Hessen, Sachsen-Anhalt und Bayern jetzt Meinungsroboter mit ihrer Gesetzesinitiative zum digitalen Hausfriedensbruch bekämpfen – ein Gesetz, das ursprünglich mal gegen Bot-Netze und Ransomware gedacht war. Dabei wollen die Verfasser des Gesetzes eine Verletzung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Grundlage für einen „digitalen Hausfriedensbruch“ machen. Im Klartext: Steht bei Facebook irgendwo, dass man keine Bots nutzen darf, und eine Person widersetzt sich dem, dann kann strafrechtlich gegen diese Person vorgegangen werden.

Die grüne Bundestagsfraktion fordert nach Informationen von Spiegel Online eine Transparenzpflicht für den massenhaften Einsatz von Meinungsrobotern. Im Bericht wird folgende Forderung genannt: „Wir sprechen uns für die gesetzliche Festlegung einer derartigen Transparenz- und einer Anzeigepflicht für den Einsatz von Social Bots aus.“ Was das genau heißen soll? Und was sind die Konsequenzen, wenn man die Bots nicht anmeldet? Der Spiegel-Bericht lässt da viele Fragen offen.

Thomas Oppermann von der SPD fordert laut SZ soziale Medien wie Facebook und Twitter auf, sogenannte Social Bots, also die automatisierte Verbreitung von häufig falschen politischen Botschaften, zu unterbinden. Bei falschen Nachrichten und Hassbotschaften müssten die Betreiber zudem sicherstellen, dass diese „spätestens nach 24 Stunden gelöscht werden“.

Auch ein Abwehrzentrum gegen Fake News wurde von Innenminister de Maizière ins Spiel gebracht. In Tschechien hat ein solches zu Jahresbeginn schon die Arbeit aufgenommen, wird aber vom Staatspräsidenten stark kritisiert.

Abschied nehmen von einem wahllos gewordenen Begriff?

Insbesondere in den USA gibt es aber auch vermehrt kritische Stimmen zur Debatte um Falschmeldungen. In der Washington Post forderte Margaret Sullivan vor ein paar Tagen, sich vom Begriff Fake News zu verabschieden. Er würde, obwohl gerade erst aufgetaucht, jetzt schon für alles Mögliche benutzt und instrumentalisiert. Sie fordert stattdessen Lügen einfach Lügen zu nennen. Und Evgeny Morozov weist im Guardian darauf hin, dass die Fake-News-Debatte dafür genutzt werden könne, um Meinungen und Presse zu zensieren. Zudem verdecke die Fake-News-Hysterie die wirkliche Krise der Demokratie.

Das Pew Research Center hat in einer repräsentativen Umfrage in den USA herausgefunden, dass zwei Drittel der Amerikaner zwar der Meinung sind, dass Fake News für viel Verwirrung sorgen würden. Gleichzeitig trauen sich aber mehr als 80 Prozent der Befragten im Großen und Ganzen zu, dass sie Fake News erkennen können. Etwa ein Viertel der Menschen gab an, schon einmal selbst Fake News verbreitet zu haben. 14 Prozent sagten, dass sie es beim Verteilen schon wussten, dass es Falschmeldungen waren, und 16 Prozent, dass sie Falschmeldungen verbreitet hatten und sich später erst rausstellte, dass es Falschmeldungen waren.

Wer sich tiefer ins Thema einlesen will: Die Harvard Kennedy School hat eine Sammlung mit aktuellen Forschungsergebnissen zum Thema Fake News zusammengestellt.

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66 Ergänzungen

  1. Genau den Eindruck habe ich auch mittlerweile ….
    … und alle machen mit.
    Eigentlich zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

  2. „Steht bei Facebook irgendwo, dass man keine Bots nutzen darf, und eine Person widersetzt sich dem, dann kann strafrechtlich gegen diese Person vorgegangen werden.“

    Ernsthaft? Für einen Verstoß gegen die AGB von Facebook kann man strafrechtlich belangt werden?

    1. @wonko Genauso wie jemand strafrechtlich dafür belangt werden kann, sich gegen deinem Willen auf deinem Grundstück aufzuhalten. So etwas nennt man dann nämlich Hausfriedensbruch. Und wenn ein digitaler Hausfriedensbruch ins Strafgesetzbuch aufgenommen wird, dann kann man auch dafür belangt werden, gegen den Willen des Hausbesitzers (=Facebook) Unwesen auf dessen Grundstück (=www.facebook.com) zu treiben.
      Ob solch ein Gesetz eine gute Idee ist und wie man das umsetzt ist eine ganz andere Frage…

      1. Erm ja. Wenn ich gegen das StGB verstoße kann ich strafrechtlich belangt werden. Das ist aber etwas anderes als ein Verstoß gegen eine Klausel in irgendwelchen AGB.

        1. Und wenn man einen „Verstoß gegen die AGB“ als „unbefugtes Benutzen von informationstechn. Systemen“ interpretiert, und letzteres im StGB steht, so wie Hausfriedensbruch?

          1. Ich bin kein Anwalt, aber das ist meines Erachtens eine ziemlich wilde Vermischung von Zivil- und Strafrecht. Dass das so möglich ist kann ich mir nicht vorstellen. Da schreibt irgendeine Firma irgendeinen Unsinn in die AGB und bei einem Verstoß dagegen kann ich strafrechtlich belangt werden?

          2. Strafbar soll sein laut §202e: unbefugter Zugang, Gebrauch, oder Datenverarbeitungsvorgänge auf inf.techn. Systemen. Und wenn so etwas in den AGB verboten ist, und man tut es trotzdem, tut man das ja unbefugt. Erscheint mir auch ziemlich weitgehend. Aber bisher ist das noch kein Gesetz, nur eine Initiative.

          3. zB. Bots wären dann durch das StGB nicht allg. verboten, sondern es hängt von den AGB der Website ab, wenn die AGB Bots verbieten, ist es strafbar, ansonsten nicht.

  3. My ass, was für ein mimosenhaftes Geheule.
    der Unterschied zu früher besteht darin, das heute praktisch jeder reichweitenstark Phantasiegeschichten verbreiten kann und sofort darauf reagiert werden soll.
    Die heutige Informationsflut, gepaart mit dem weit verbreiteten typisch menschlichen Verhalten, am liebsten das zu sehen, lesen, hören, was einem persönlich gefällt beinflusst ausserdem mehr als früher die öffentlichen Diskussionsplätze.

    Und, Halbinformation, Nullinformation, Fehlinformation, Lügen, Halblügen sind ein konstitutionierendes Element der menschlichen Gesellschaften.
    Ohne die ganz normale asymetrische (Des-)informationslage währe die Gesellschaft nicht so wie sie ist.
    In der öffentlichen Kommunikation ist sowas wie „Fake-News“ der absolute Normalzustand!
    insbesondere, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge geht: (viel) Geld, Macht, Wahlen, Ressourcenverteilung, Krieg, sucht es euch aus.

  4. My ass, was für ein mimosenhaftes Geheule.
    der Unterschied zu früher besteht darin, das heute praktisch jeder reichweitenstark Phantasiegeschichten verbreiten kann und sofort darauf reagiert werden soll.
    Die heutige Informationsflut, gepaart mit dem weit verbreiteten typisch menschlichen Verhalten, am liebsten das zu sehen, lesen, hören, was einem persönlich gefällt, beinflusst ausserdem mehr als früher die öffentlichen Diskussionsplätze.

    Und, Halbinformation, Nullinformation, Fehlinformation, Lügen, Halblügen sind ein konstitutionierendes Element der menschlichen Gesellschaften.
    Ohne die ganz normale asymetrische (Des-)informationslage wäre die Gesellschaft nicht so wie sie ist.
    In der öffentlichen Kommunikation ist sowas wie „Fake-News“ der absolute Normalzustand!
    insbesondere, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge geht: (viel) Geld, Macht, Wahlen, Ressourcenverteilung, Krieg, sucht es euch aus.

  5. In der Hackordnung unter Pavianen spielen Lügen, Drohen, Gerüchte streuen und Zersetzen eine zentrale Rolle.

    1. @bekr
      „In der Hackordnung unter Pavianen spielen Lügen, Drohen, Gerüchte streuen und Zersetzen eine zentrale Rolle.“
      Kein gravierender Unterschied zum Homo Sapiens,der kann noch SUV fahren und Dünnschiss bei Facebook per Smartphone absondern,keine echte Weiterentwicklung,eher Rückschritte bei der Evolution.

        1. @bekr
          „Hauptsache man pflegt das Feindbild und bekommt die finanziellen Mittel für Verschleißartikel im hochpreisigen Segment bewilligt.“
          Wirrer Kommentar, den Sie da zum Besten geben,ohne Anspruch verstanden zu werden,bis dato fand ich Ihre Posts recht anspruchsvoll und verständlich,wird wohl Ihrer Solidarität der SUV Fahrer zum Opfer geschuldet sein,da habe ich wohl einen wunden Punkt erwischt.

          1. @bekr
            Einigen wir uns drauf Ihren Post als „Blödsinn“ zu beschreiben, „Demagogischer Blödsinn“ erscheint mir etwas überhöht.

          2. Da verwendet jemand meinen Nick

            “ wesendlich 13. Jan 2017 @ 10:23
            @bekr Ich bin so und kann nicht anders“

            Ist nicht von mir gepostet worden.

          3. Kann jeder behaupten, erst andere angreifen und belehren um dann zu sagen ich war es nicht. Kopfschüttel

  6. Der Begriff fake news taugt einfach nicht.

    Keine Trennschärfe.

    Es muss doch differenzierbar sein zwischen (unabsichtlichen) falschen Meldungen
    und bewusst lancierten (konstruierten) falschen Melddungen (hoax?)?

  7. Grundproblem des digitalen Zeitalters ist, Du kannst quasi jede Information fälschen / manipulieren und lenken.

    Hast Du genügend Bots kannst Du bashen oder hypen, Sterne für Müll verteilen damit es den Anschein erweckt etwas Sinnvolles / Gutes zu sein. Du kannst 100.000 Bots sagen lassen Trump for President. Die reale Meute beißt dann irgendwann schon an.

    Du kannst jede Datei auf einem Rechner fälschen / manipulieren, neue Zeitstempel bzw. allgemein Atrribute setzen, ein Log zur Beweissicherung manipulieren. Du kannst jede Bilddatei manipulieren, um Informationen erweitern / ändern oder Schadcode ausführen.

    Was tatsächlich an Wahrheitsgehalt übrig bleibt ist gering im Informationszeitalter. Das führt zur totalen gesellschaftlichen und politischen Irreführung durch was / wen auch immer.

  8. @Beauty kann mich nur anschließen.

    Im Grunde passiert hier das Gleiche wie 1517 als die Thesen Luthers nur Tage später in halb Deutschland abgedruckt wurden. Die Kirche und damit auch die auf der katholischen Weltsicht aufbauende Machtstruktur der Aristokratie verloren ihr Wahrheitsmonopol.
    Auch hier wurde versucht durch Schaffung einer Wahrheitsbehörde, der heiligen Inquisition, Bücher auf einen Index zu setzen und die Verbreiter von „fake news“ zu sanktionieren.
    Wahrheit hat nicht notwendiger Weise immer etwas mit Fakten zu tun, sondern ist besser als Konstrukt von Wirklichkeit zu verstehen, dass Menschen miteinander koordiniert.
    Durch das Internet und durch Dienste wie Twitter und Facebook hat sich das Meinungs- und Wahrheitsmonopol erneut demokratisiert und dynamisiert.
    Ein Jeder kann seine Wahrheit in Sekundenbruchteilen verbreiten und damit zu einer Wirklichkeit machen. Und genau darin liegt der gesellschaftliche Sprengstoff.
    Die bisherigen Strukturen der Wahrheitskonstruktion und damit auch der Macht reißen auf.
    Parteien, Fernsehen, Printmedien werden zunehmend marginalisiert.

    Zurück zu 1517. Man darf sich nicht täuschen. Weder ist es der Buchdruck, noch sind es Luthers Thesen allein, die die Welt verändert haben. Die Welt hatte sich schon längst verändert und verlangte nun auch nach einem neuen Selbstverständnis des Menschen und einer Veränderung der Machtstrukturen.
    Heute wissen wir, wie viele Tote und wie viele bewaffnete Konflikte es brauchte das bisschen Selbstverständnis des Menschen aus der göttlichen Ordnung zu einer eher selbstbestimmten Wirklichkeit zu wandeln. Allein die Ablösung der Aristokratie als dominierende Herrschaftsform wurde in weiten Teilen der Welt erst mit der Katastrophe des ersten Weltkriegs gegraben.

    Heute leben wir in einer Welt des global vernetzten anonym agierenden Kapitals. Kaum einer der die Auswirkungen nicht hautnah zu spüren bekommt. Die Welt hat sich schon längst grundlegend geändert. Ähnlich wie damals die Aristokratie, ist die Demokratie oder besser gesagt sind deren Verwalter, nicht gewillt den notwendigen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen.
    Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wie die erneute Emanzipierung des Individuums in dynamischere Demokratieformen zu kanalisieren ist, um den anstehenden ökonomischen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen, beschäftigen sie sich hauptsächlich mit ihrem Machterhalt.

    Nun, der Gang der Welt ist nicht aufzuhalten.
    Auch nicht mit Inquisition, Bücherverbrennung, Wahrheitskommissionen und Diensten die die Menschen ausschnüffeln.
    Allerdings könnten wir uns einige Umwege und damit Krisen und Kriege auf dem Weg dorthin ersparen.
    Eine Politik die ausschließlich auf Repression und Kontrolle setzt, die aber den eigentlichen Herausforderungen nicht gerecht wird, führt aber gerade zu jenen Konflikten die es zu vermeiden gilt.

    Sorry das war lang, musste aber mal sein.
    TuxNix

    1. Etwas relativiert deine eigentlich guten Ansätze. Das Einsetzen von KI. KI ist nicht human und jederzeit manipulierbar. KI gab es zu Zeiten Luthers nicht. Bots auch nicht, das war eine rein analoge Epoche und nur das passive Wort in Schriften oder die direkte Rede, die direkte Handlung zwischen Menschen bewirkte Prozesse. Hier waren alle Handlungen deutlich besser kontrollierbar / nachvollziehbar. Heute können wir fast alle schreiben, doch wer besitzt die KI? Doch nur jene, die die meisten Daten haben, nicht wir. Folglich sind es auch primär die Mächtigen, die den Prozess heute steuern und ggf. auch manipulieren siehe Thema US-Wahl.

      Und noch etwas ist vollkommen irreführend. Das wirklich freie Wort hast Du heute nur im Schattenreich des Netzes. Aber ganz sicher nicht an seiner Oberfläche. Das gab es mal vor 10 – 15 Jahren.

      1. Hast Recht jeder Vergleich hinkt und KI gab es damals noch nicht.
        Der Versuch den Meinungsaustausch zu monopolisieren aber schon.

        Du erwähnst das Schattenreich des Netzes.
        Kannst du mir ein gutes Diskussionsforum in Dunkelnetz nennen?
        Wäre nett.

        1. tor installieren dann duckduckgo aufrufen (onion-link) und einfach nach onionlinks etc pp suchen. da gibts viele seiten mit aktuellen linklisten und dem entsprechendem thema, das gesucht wird. direkt hier zu verlinken ist keine gute idee. auch ist es nicht gern gesehen von der anderen seite.

          1. Dankeschön, werde mich mal umschauen.
            Allerdings halte ich Romanik des darknets teilweise auch für schädlich.
            Der Austausch von Meinung gehört ans Licht der Welt, gerade wenn sie frei und unkontrolliert ist. Deshalb sollte man sie auch öffentlich propagieren.
            Anonymität ist ein notwendiges Mittel gegen Repression. Es gibt aber keinen Grund Meinungen selbst verbergen zu wollen.

    2. „Wahrheit hat nicht notwendiger Weise immer etwas mit Fakten zu tun, sondern ist besser als Konstrukt von Wirklichkeit zu verstehen, dass Menschen miteinander koordiniert.“

      Toller Beitrag.

      Tell a lie a thousand times, then it becomes a truth.

      Gilt auch für die Tagesschau, also die staatliche Fake News Abteilung.

      1. Merci.
        Denke, es macht wenig Sinn, sich über „fake news“ zu unterhalten wenn man sich nicht auf der Metaebene bewusst wird, was Wahrheit ist, und welche Funktion sie hat.
        Aufgabe der Politik wäre es selbst Wahrheit hervorzubringen in Form eines sinnfälligen politischen Programms. Leider versagt die Politik hier zunehmend.

        1. Da versagt die Politik nicht.
          Sie bescheixxt, wenn sie verkündet und/oder suggeriert, das „Problem“ lösen zu können.
          Allerdings gehören zum Bescheixxen immer mindestens zwei…

        2. Schulliung! Ich habe der Politik unzulässig Vorsatz unterstellt.
          Mancher weiß oder kanns auch einfach nicht besser.
          Schönes Wort dafür: Idiokratie.

          1. > Bescheixxen
            > Schulliung!

            Wenn man „Horst“ und auch noch „Kevin“ sein muss, dann hat das Schicksal doppelt zugeschlagen.

          2. > Schönes Wort dafür: Idiokratie.

            Tipp: Montag, 16. Januar 22:10 auf ARTE: Idiocracy (Comedy, USA 2006)

  9. Fake News hin – Fake News her..
    Schlimmer finde ich den aktuell grasierenden Verdachtsjournalismus in unseren Staatlich geförderten Medien.

  10. „digitaler hausfriedensbruch“ – leute die grenzpflöcke in virtuelle erde einschlagen sind entweder betrüger oder irre.

  11. Ich denke, das wird noch richtig lustig. Es sei denn, es wird von ner anderen Sau beim Durchsdorftreiben abgehängt.
    Eben gabs aufm BR eine Sendung namens mehr/wert. Diese brachte mich zu der Frage, wie das Wahrheitsministerium künftig meint, mit dem Konjunktiv umgehen zu wollen.

    So gruselig, wie es momentan scheinen mag; Die Protagonisten, in ihrem unendlichen Ratschluß, dürften Garanten für jede Menge Popcorn sein.

    Positivistischer Ansatz: Ganz große Medienkompetenzübung.

  12. Evgeny Morozov hat Recht, ein weiteres hysterisches Thema, um vom Kern des Problems abzulenken. Ohne das destruktive Vorbild, daß erhebliche Teile der „seriösen“ Medien abgeben, hätten auch Fake-News nicht eine solche Konjunktur.

  13. Fake oder nicht, Trump solle wissen wer hinter den Nachrichten steht. Er ist gewöhnungsbedürftig impulsiv und erfüllt die schlechtesten Befürchtungen. Eben genau das, was man von einem echten US – Manager erwartet. In wenigen Wochen wäre es kein Problem für ihn den Spuk ein und für allemal zu beenden.

    Unsere Qualitätsmedien sind Mist und auf dem gedeihen fake news oder sonst was für ein Zeug ganz hervorragend. Jeder, der die Rübe nocht zum Denken benutzt, wird das schon richtig differenzieren können.

  14. @Horst Kevin 14. Jan 2017 @ 15:10

    „Nicht „muß“ sondern „kann“! :D“

    Man muss nicht alles können wollen.

    1. Aber ganz im Gegentum!
      Man sollte nur nicht meinen, alles zu können. Dein Ansatz wäre Selbstbeschränkung.
      Aber Danke für die Bestätigung des Konzeptes. ;-)

      1. @Danke für deinen „Humor ist auch ein Konzept“.

        Nochmal zurück zu den Qualitätsmedien.
        Es ist ja nicht so dass im ÖR nicht mehr die Wahrheit gesendet wird.
        Die Formate heißen aber nicht Heute und Tagesschau sondern bezeichnender Weise die Anstalt.
        Ersteres macht traurige Hofberichterstattung das andere lässt und eulenspiegelartig die Abgründe erkennen.

        1. Das ist ja auch kein Widerspruch.
          Die Macher der Anstalt können wochenlang recherchieren. Das sparen sich die „Schnellen“ ein, meist um schnell zu sein. Da würde ich nicht mal Vorsatz unterstellen, sondern es dem Konzept unterstellen. Willste allerdings als „Qualitätsdingsda“ dastehen und hast keine eigene Größe, wird es einfach unmöglich sein, und auch nicht den prominenten Platz bekommen können, Fehler einzuräumen.
          Der nächste Punkt ist einfach, wie in jedem anderen Job, schliche Schlamperei und/oder Unfähigkeit.
          Ich habe das nichtunzweifelhafte Vergnügen, Vertreter des vermeintlichen Qualitätsjournalismusses kennengelernt haben zu dürfen. Was ich dabei festgestellt habe ist, daß es nach deren Besuch aufm Klo nicht nach Feilchen duftet, auch wenn sie es noch so gern hätten.
          Fragt man nach drei Wein dann mal, warum das (also die Mißstände) so ist, kommt sowas wie: nur den Job gemacht/machen müssen, kann nicht anders oder auch nur betretenes Schweigen und Reden vom Wetter.
          Ich glaube auch nicht daran, daß da großartig Befehle erteilt werden. Es scheint eher wie ungeschriebene Gesetze und garantiert ganz viel Opportunismus, vorauseilender Gehorsam, Feigheit und schlichte Dummheit. Bei der Dummheit ist das Schöne, daß sich genau die für besonders schlau halten.
          Aber das ist ja alles auch sonst im Leben so.
          Antrieb könnte oft sein, sich für zugehörig zu irgendeinem Zirkel zu halten und sich damit zu bestätigen. Das ist halt so, wenn man sonst keine Bestätigung hat und auch sonst nach Germanistik-, Geschichts- oder Politologiestudium keinen passenderen Job bekommen konnte.

          1. Ja, das alles ist menschlich.
            System ist jedoch, wenn niemand mehr seinen Job behält wenn er/sie etwas nicht den System genehmes sagt.
            Stell dir vor, nach dem Attentat auf dem Weihnachtsmarkt hätte in der Tagesschau/Heute jemand anstatt über den Islamismus zu philosophieren, unverhohlen gesagt, dass es sehr traurig und entsetzlich ist, wir aber noch sehr billig dabei wegkommen angesichts der Millionen Tote im Irak, Syrien und Afghanistan.
            So jemanden hätte ich keine 3 Tage gegeben. Er/sie wäre nie mehr auf dem Sender aufgetaucht. Comedy und Satire hat halt doch noch einen Schutz.

          2. Du tust dir mit dem Vergleichen von Nachrichten und Satire keinen Gefallen.
            Um es mal ganz einfach zu sagen: Man hält sich Hofnarren.
            Das kann manchmal auch so sein, daß man sie ertragen muß. Ganz einfach, weil sie ein Ventil sind und es doch zu demaskierend wäre, wenn man denen das Maul verbietet.
            Mein Vater war Satiriker in der DDR. Ich weiß also an der Stelle ausnahmsweise, wovon ich schwafel.

  15. Sorry, das ist bitter.
    Oft wirkt Satire systemstabilisierend weil sie ein Ventil ist.
    Wäre aber ganz falsch, deshalb Satire sein zu lassen.
    Humor und Lachen hat immer den Aspekt zwischen dem sicheren Tod und dem Paradox des Lebens zu vermitteln. Oft ist es das Einzige was Menschen noch am Leben hält.

    1. Ganz so fatalistisch würde ich das nicht sehen.
      Es zwickt „die da oben“ gelegentlich schon ordentlich. Über die Wirksamkeit könnte man sicher streiten. Das schon allein wegen der Verbreitung (begrenztes Publikum im Theater oder späte Sendezeit) ist das leider nicht wirklich ein Problem und in Herrn Nuhr hat man ja schon ein Gegenkonzept. Es hat ja auch Gründe, daß Dieter Hildebrand den Namen „Scheibenwischer“ der Nachfolge verweigerte.
      Recht gebe ich dir allerdings darin, daß ich auch regelmäßig verärgert aus Vorstellungen mit dem Gefühl ging, daß die Leute sich jetzt alles „weggelacht“ haben, es aber nicht merken, daß sie selbst Teil der Mißstände sind und mit dem Besuch des Kabaretts wohl schon genug getan wäre.
      Das wäre aber auch ohne Kabarett so.

      1. Ja, man wünschte sich, das Lachen würde gelegentlich im Halse stecken bleiben und die Leute gingen dann nicht einfach erleichtert nach Hause.

          1. Da ist wohl jemanden beim Blick in den Spiegel das Lachen im Hals stecken geblieben. Haha. Leider hat es dennoch nicht zur Selbsterkenntnis geführt.
            Wer da letztlich zermürbt wird bleibt fraglich. Egal wer dort letztinstanzlich gewinnt. Das Publikum weiß jetzt wie und vor allem weshalb Herr Joffe und Bittner so ticken.

  16. Ich bedanke mich bei dir für die Gegenwart und sag mal tschuß weil ich gleich weg muß.
    Bis dann,
    TuxNix

  17. Na, wenn das keine Einladung dazu ist Meinungsäusserungen von Personen die man nicht mag regelmäßig bei Facebook zu melden.
    Die werden erstmal sperren und dann prüfen, schon um zu verhindern das ihnen eine Strafzahlung auferlegt wird.
    Was passiert wenn der Betreffende dann von Facebook fliegt ? Nicht weil er etwas verbotenes getan hat, sondern weil seine Meinungsäusserungen regelmäßig auf den Prüfstand von Facebook landen und damit Ressourcen binden ?
    Am Ende kann das dazu führen das Politiker, Prominente, Parteien, Medien und NGOs von Facebook verbannt werden. Keine Kontroversen Meinungen, keine Meldungen.
    Facebook kann auch von niedlichen Katzenbildern und dem organisieren von gemeinsamen Aktivitäten leben, es muß Medien, Parteien und Prominenten nicht umbedingt eine Plattform bieten.

    Was wurde eigentlich aus dem Antifacebook-Kreuzzug dieses Würzburger Anwalts ? Hat die Bundesmarine schon gedroht San Francisco von See aus zu beschießen wenn der Ami uns Zuckerberg nicht ausliefert damit ihm in Deutschland wegen dem verbreiten von Hatespeech der Prozess gemacht werden kann ? ;-)

  18. Wie ist eigentlich eine Nachricht von heute einzuordnen, die berichtet, daß Amri drogenkonsumierend und -handelnd war?
    Sind das scrap- oder wastenews?
    Was könnte der Erkenntniswert einer solchen Nachricht sein?
    Für mich die einzige Erkenntnis wäre, daß das ganze Schnüffeln nutzlos ist. So subversiv sehe ich die Nachrichtenmacher aber nicht.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.