Wie Werbetracker außerhalb des Netzes wären

Bei irights hat Jacques Mattheij beschrieben, wie sich Werbetracker anfühlen würden, wenn sie sich uns außerhalb des Netzes an die Fersen heften würden. Sein Text liest sich nicht nur gut, sondern macht die werblichen Überwachungstechniken greifbarer als vielen lieb sein dürfte:

Wann immer ich einen Laden betrat, notierte er das in seinem kleinen schwarzen Buch. Er bezeichnete es immer wieder als mein Profil, wollte mir aber nicht zeigen, was drin stand. Also nahm ich an, dass es eigentlich sein und nicht mein Profil war. Jeder der von mir besuchten Läden wies mir natürlich jeweils einen weiteren Tracker zu, und es dauerte nicht lange, bis ich meine ganz persönliche Eskorte an unscheinbaren Typen mit kleinen schwarzen Notizbüchern im Schlepptau hatte.

In Mattheijs Text sind die jeweiligen Tracker und Techniken verlinkt, so dass die Leserinnen und Leser die Rückübersetzung in die Online-Welt gut nachvollziehen können.

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4 Ergänzungen

  1. Ich stelle immer wieder fest, dass ich gut daran getan habe, vor über 15 Jahren bereits mit meinem persönlichen Kampf um Privatsphäre begonnen zu haben. Anfangs war das noch eine schlichte Firewall und die Deinstallation des Flash Plugins. Später kanem dann Privoxy für’s Web und diverse mail Filter für die Mail dazu. Den Durchbruch brachte allerdings vor etwa 10 Jahren Etwas, das auch in dem Artikel wunderschön auf den Punkt gebracht wird:

    Und wenn sie nicht ihre Gewohnheiten änderten, dann musste ich eben meine ändern.

    Ich verzichte gerne auf eine Menge der modernen „Annehmlichkeiten“, wenn ich dafür mit Werbung nur wenig belästigt werde. Gelegentlich, wenn ich mal auf den Bildschirm bei Bekannten schaue, stelle ich fest, wie übersichtlich, klar und lesbar doch die Seiten sind, die mir präsentiert werden. In dem unglaublichen Gewimmel von Werbung, die bei mir zum Glück gar nicht erst auf meinem Bildschirm landet, ist es doch sehr mühsam, so Etwas wie Inhalt überhaupt zu finden. Klar, ganz werbefrei ist es bei mir auch nicht. Aber der stete Kampf gegen diese Belästigung hat doch zu einer gewissen Übung geführt, die sich beim täglichen Nachrüsten positiv bemerkbar macht. Theoretisch wäre ich ja mit einer minimalen Menge an Werbung durchaus einverstanden. Nur kann ich davon ausgehen, dass die wenige Werbung, die es ohne meine explizite Zustimmung bis auf meinen Bildschirm geschafft hat, die aktuell schlimmste Sorte ist. Also weg damit, Filter nachschärfen. Gut, dann geht halt bei mir Dieses oder Jenes nicht. Es gibt auch Webseiten, die sind einfach nur leer. Weisser Schneemann im Winter bei Schneetreiben eben. Na und? Es gibt für Sowas eine sehr passende Geste, zu der man nur einen Finger braucht, und es gibt den „weiter“ oder „zurück“ Button, um so eine Wüste schnellstmöglichst zu verlassen.

    1. Genau so mache ich das auch schon viele Jahre. Sinnvolle Annehmlichkeiten gibt es nur sehr wenige, auf den Rest verzichte ich zu Gunsten Anderer.
      mfg R.K.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.