Roman-Autor Hillenbrand: Dystopie tritt schneller ein als in meinem Buch

Bild aus der interaktivem Video-Installation „Argus Eyes“ von Michel Winterberg, 2013. Foto: CC-NY-NC 2.0 Michel Winterberg

Tom Hillenbrand hat mit „Drohnenland“ eine dystopische Überwachungswelt beschrieben. In einem Kommentar in der Zeit schreibt er, wie sich Realität und Fiktion immer schneller annähern:

Die EU ist zu einem Überwachungsstaat geworden, mit mächtigen Nachrichten- und Sicherheitsdiensten, deren Treiben keiner mehr kontrolliert. Werden irgendwo mutmaßliche Terroristen oder Dissidenten aufgespürt (die Grenze ist fließend), rücken Teams der EU-Spezialeinheit Taurus an und lassen die Verdächtigen verschwinden. Das Buch sollte einige Jahrzehnte in der Zukunft spielen. Seit einigen Monaten habe ich allerdings das Gefühl, die Wirklichkeit nähere sich meiner Fiktion schneller an, als ich es für möglich gehalten hätte.

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4 Ergänzungen

  1. Paranoia … Zitat:“Die Betroffenen leiden an einer verzerrten Wahrnehmung ihrer Umgebung in Richtung auf eine feindselige (im Extrem bösartig verfolgende) Haltung ihrer Person gegenüber. “
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Paranoia

    Unsere politischen Vertreter haben Angst davor, das der Bürger kein Verständnis mehr dafür aufbringt, warum die politischen Vertreter … den Bürger so vertreten, wie sie es gerade tun!
    Wie auch?
    Es gibt bei politischen Entscheidungen keinerlei Transparenz mehr!
    Klar, aus Sicht der Politik sind es Kompromisse, die die Politik eingehen muss, um z.B. Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu generieren!
    … dann kommen noch die innereuropäischen Kompromisse hinzu …
    Sieht sich ein investigativer Journalist bzw. ein Bürger das Ganze aus einer anderen Position an, sieht er sofort, das sich regelrechte Seilschaften selbst bereichern und politische Entscheidungen im Sinne ihrer (Geld-/Pöstchen-) Auftraggeber verbiegen bzw. verfremden oder ganz abändern!
    Korruption? … die muss man als Bürger erstmal nachweisen!
    … die Angst vor Entdeckung … politische Machtinstrumente … Paranoia … zwingen die Politik zum Handeln … insbesondere, wenn der Bürger die Politik mit seinen (Wahl-) Entscheidungen und freien Meinungsäußerungen anfängt zu Terrorisieren bzw. zu „dissen“ -> https://de.wikipedia.org/wiki/Dissen_%28Umgangssprache%29 (z.B. als Dissident) … so muss dem Bürger die Möglichkeiten genommen werden, durch z.B. (Wahl-) Entscheidungen des Bürgers, diese lukrativen Seilschaften und politisch- wirtschaftlichen Verquickungen zu „Gefährden“ … also den „Gefährdern“ muss diese Macht genommen bzw. sie müssen daran gehindert werden, diese Macht zu gebrauchen!

    Die politischen Führungen von Frankreich und Belgien hatten Chuzpe, für „das Wohl Europas“ (Krieg gegen den Terror) einige Bürger zu Opfern … oder drehen hier die Dienste schon frei bzw. haben sie die Ängste der politischen Seilschaften fehlinterpretiert?
    Solche Seilschaften gibt es auch innerhalb der Dienste, die Angst um ihr Budget haben … kein Terrorismus, den man bekämpfen muss, kein Budget!
    Mehr Budget, Personal, politischen Einfluss und Macht, wenn der Terrorismus (Dienstlich kontrolliert, versteht sich) hin und wieder einen Anschlag verübt!
    Die Dienste/Politik von F&B haben erkannt, das der Bürger nicht mehr mit Samthandschuhen anzufassen ist!
    … der Bürger Hinterfragt schon den Terrorismus … fragt, warum nichts passiert, wenn jeder zweite Bürger ein Terrorverdächtiger sein soll?
    Der Terror musste visualisiert werden … dem Bürger vor Augen geführt werden, wer die wirkliche Macht über Leben und Tod in Europa inne hat!

  2. Ein Bild, welches ich zum großen Teil auch so sehe.
    Aktuell scheint es mehr Nebelbomben als Nachrichten zu geben.
    Wer mal Teil einer wichtigen Nachricht war, wird erkennen, dass
    nur ein Bruchteil der Inhalt fehlerfrei publiziert wird.
    Es gibt aktuell sehr viele Fronten, wenn Du für „das-Gute“ kämpfen möchtest.
    Manchmal schaue ich die Nachrichten
    und werden dann sehr traurig.
    P.S. Aktuell scheint auch wieder ALLES möglich zu sein.

    1. Evtl. haben sich „Berater“ (Geld-/Pöstchengeber) der Politik zusammengesetzt, für „Gut“ und „Erstrebenswert“ erachtet und als Vorlage genutzt?

      1. Menno … das Buch als Vorlage genutzt!
        Warum sollte man brilliante Ideen nicht politisch umsetzen?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.