Rechtes Netz: Bayerischer Rundfunk analysiert Netzwerk von Pegida Nürnberg

Grafik: Bayerischer Rundfunk

Die Datenabteilung des Bayerischen Rundfunks (BR Data) hat die Netzwerke von fast 6.000 Facebook-Profilen, die den Nürnberger Ableger von Pegida auf Facebook geliked haben, untersucht. Dabei kommt BR Data zum Schluss:

Wie unscharf die Trennlinie zwischen der Organisation Pegida und der Partei AfD verläuft, zeigt sich in der Zahl der gemeinsamen Fans. Über die Hälfte der Anhänger von Pegida Nürnberg ist auch Fan der offiziellen Bundesseite der AfD. Die Seiten der AfD-Politikerinnen Frauke Petry und Beatrix von Storch stehen unter Pegida-Fans ebenfalls hoch im Kurs – ebenso wie rechtspopulistische Politiker aus Nachbarländern. Der real vollzogene Schulterschluss von Rechtspopulisten in Europa spiegelt sich somit auch auf Facebook wider.

Die Analyse lässt auch Rückschlüsse auf die Mediennutzung der Nürnberger Pegidisten zu: Am beliebtesten ist die Seite der neurechten Publikation Junge Freiheit, dicht gefolgt vom kremlnahen Fernsehsender RT Deutsch. Zu den Top 10 der fränkischen Pegida-Freunde gehören jedoch auch die Medien Focus Online, Huffington Post und N24. Focus Online war in einer Untersuchung der Süddeutschen Zeitung schon als Medium von Flüchtlingsgegnern aufgefallen, die Huffington Post mit rassistischem Clickbaiting.

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14 Ergänzungen

  1. Breaking News: Menschen mit bestimmten Meinungen und Standpunkten mögen unterschiedliche Organisationen mit vergleichbaren Meinungen und Standpunkten.

    Wie unscharf die Trennlinie zwischen der Organisation Pegida und der Partei AfD verläuft, zeigt sich in der Zahl der gemeinsamen Fans.

    Wenn nur genug Leute zwei Organisationen oder Dinge mögen, macht das also die Trennlinie zwischen diesen Dingen unscharf? AfD und PEGIDA, Bundeswehr und Paintballclubs, Fußballvereine und rechte Parteien, ARD und ZDF, LINKE und netzpolitik.org, Hamburger und Cola, ….

  2. „kremlnahen Fernsehsender RT Deutsch“
    Echt jetzt? Das ist polemische Diffamierung ala MSM. Seit Ihr jetzt auch schon so tief gesunken?
    Rudert mal ein Stück zurück und kommt wieder aufn Teppich.

      1. Ist doch bei netzpolitik ähnlich.
        Oder werden sie nicht auch von den Grünen finanziert?

        Nichts für ungut. Medien sind nunmal Propaganda Maschinen, das war schon immer so…

        1. Das ist – entschuldigen Sie meine Wortwahl – einfach nur Bullshit, den Sie da verzapfen. Netzpolitik.org wird zu etwa 90 Prozent von Leserinnen und Lesern und zu 0% von den Grünen finanziert.

          1. Heißt das, dass sie keine grünen Leser haben oder dass diese nichts spenden? Dann sind Sie wohl auch sehr rechts, da die afd auch keine spenden von den Grünen erhält.

      2. Man sollte dann gerechterweise aber auch die Staatsnähe anderer Sender nennen. Immerhin ist ein bekannter Nachrichtensprecher jetzt Regierungssprecher.
        ist das ZDF vielleicht auch ein „Regierungsnaher“ Sender? Sitzen nicht viele Politiker dort in den Gremien?
        Oder anderherum: ist Regierungsnähe nicht sogar gewünscht, als gegensatz zu Wirtschaftsnähe?

        Man sollte auch nicht ausser acht lassen, das z.b. allein das Pentagon 27.000 Mitarbeiter und einem Etat von 5 Milliarden US Dollar für Propaganda zu Verfügung haben http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/27000-PRBerater-polieren-Image-der-USA/story/20404513

        Das macht die offensichtliche Unterstützung von RT durch die russiche Regierung doch sympathischer. Das wissen wir – vom Einfluss anderer (demokratischer) Regierungen Wissen wir weniger.

    1. Ich halte einen „Staatsnahen“ Sender für glaubwürdiger, als den eines Medienkonglomerat deren Eigentümer kaum bekannt sind und deren Beziehungen zu Regierungen. Eine gewählte Regierung vertritt eher die Auffassung eines Staates und damit des Volkes als Einzelne Menschen, denen es nur im ihre Rendite geht.

      Insofern denke ich diese richtige Einordnung, ist als Unterstreichung der nicht wirtschaftlichen Interessen untergeordnenten Positionen von RT gemeint.

    1. Unt was machsd du, wän jämand sich nicht dem diktaht der rechten schreibung beugt?

      Schön zu sehen das Toleranz immer dort endet, wo die Meinung anderer Menschen beginnt. :>

      Sich über „Besorgte“ echauffieren und dafür ein Wort unsere Sprache neubesetzen/verbrennen? Ernsthaft?

  3. Ist doch letztlich egal, ob Pegidiasten auch AfD-ler sind. Da hat wohl der BR getrackt und dieses ungeheuerliche Ergebnis rausgekriegt? Das hätte ich auch ohne Tracken sagen können. Warum sollten die nicht in IHRER Filterblase leben dürfen? Ist an den Pegidiasten oder AfD-lern was auszusetzen, ausser, dass sie die Junge Freiheit lesen? Die haben andere Meinungen als Befürworter des Kiffens oder Forderer von Kindersex. Letztere sind nach geltendem Recht oft kriminell. Nur zu oft sind es überaus tolerante Grüne, Antifas, Hausbesetzer, Alternative und sonstwelche Radikale. Erstere nehmen ihre bürgerlichen Rechte wahr. Sie demonstrieren und sagen, dass sie die offiziell verkündeten Meinungen nicht teilen.

    1. Diese Analysen sind auch sinnlos. Bullshit will ich sie nicht nennen. Denn inhaltlich mögen sie stimmen. – Was nützt es uns zu wissen, wie nahe Pegida den anderen rechten Kräften steht? Sie sagen es doch ganz klar selbst. Da braucht es keine Analyse.

      Die immer noch offene Analyse ist die, warum das Spektrum der Meinungen der deutschen Seele so (unerwartet) weit in die rechte Ecke reicht. Vermutlich (ich gehe sogar davon aus) ist das nur so unerwartet, weil die Medien in der Nachkriegspolitikzeit diese rechte Seite Deutschlands heftigst ausgeblendet haben. Bekommt man nun das rechte Auge wieder von anderen „aufgeschossen“, sollte man sich doch nicht wundern, dass „ich sehe nicht nach rechts, also sieht von rechts niemand“ einfach eine geringfügig falsche Annahme in den lezten Jahren war.

      Ich habe keine Ahnung, warum man rechts ticken sollte. Das wisen wohl am besten Psychologen unter den Sozialwissenschaftlern. Wenn nicht die, dann keiner. Vor allem haben die Medien darin absolut keine Kompetenz, wie die Berichterstattung seit 2 Jahren zeigt. Bis heute. – Schade ist das. Aber es ist nun mal so.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.