Neue Serie bei Zeit Online: Digital Denken

Zum 20. Geburtstag startet Zeit Online die wöchentliche Serie „Digital Denken“, die sich mit unserem Leben in der digitalen Zukunft befasst. Zum Auftakt reflektiert der französische Entwickler und Web-Designer Aral Balkan zu den ethischen Herausforderungen der globalen Überwachung durch Geheimdienste und immer mehr auch durch Unternehmen.

Aral Balkan diskutiert, wie unsere Daten von der Industrie als Handelsgut („Das neue Öl“) betrachtet werden, obwohl sie doch eigentlich das digitale Abbild unserer Persönlichkeit sind.

Der Artikel ist auf Zeit Online auf Deutsch und als englische Version auf der Webseite von Aral Balkan zu finden.

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9 Ergänzungen

  1. Eine Frage vorweg: Gehört Zeit Online zu den sich selbst ernannten Qualitätsmedien?

    Schon der gewählte Titel „Digital Denken“ ist ein Fehlgriff. Als Mensch, der sich im digitalen Zeitalter hinreichend gut behaupten kann, möchte ich den Imperativ mit aller mir zur Verfügung stehenden Entschiedenheit zurückweisen, sollte es so gemeint sein. Das menschliche Hirn kann mehr als Einsen und Nullen. Zum Glück ist die Befolgung dieses „Befehls“ dem Menschen versagt. Sollte sich der Autor in Selbstversuchen „digitalen Denkens“ versucht haben, dann wäre es eine Erklärung für den reduktionistischen Titel. Im Übrigen kommt das Wort „Denken“ in dem Zeit-Artikel genau zweimal vor. Einmal in der Überschrift und dann in diesem Satz:

    Was, wenn ich, indem ich eine Notiz in mein Smartphone tippe, um mich später daran zu erinnern, vielmehr mein Denken erweitere – und damit mich selbst?

    Der Artikel ist in einem schwammigen Duktus geschrieben, wie man ihn im Bereich esoterischer Prosa erleiden muss. Klingt alles irgendwie interessant, aber sonst?

    Wir verstreuen uns; wir verteilen unser Selbst auf die Dinge und Apparate, mit denen wir uns im Alltag umgeben. Wir sind alle Cyborgs.

    Hallo geht’s noch? Hat der Autor an Omas Tabletten gelutscht? Aber damit nicht genug:

    Aber vorher lassen Sie mich noch etwas zum Wesen von Daten sagen.

    Persönliche Daten sind Menschen

    Das entscheidende Wort hier ist „sind“. Solche Sätze benötigen eine Dosis Rauschmittel, die der Gesetzgeber im Straßenverkehr nicht mehr zuläßt. Wirksam beleidigende Sätze fangen bekanntlich so an: „Sie sind ein …“ Mithin also eine Gleichsetzung, die unzulässig ist.

    Spätestens hier endet die Geneigtheit zum Text. Wenn redliche hermeneutische Versuche die eigene Gesundheit gefährden, ist ein Grad von Toxizität erreicht, bei dem man schlicht aufhören sollte.

    So gequält möchte man Zeit Online zurufen: Aufhören! Hört auf damit!

    Doch das Rufen ist – wie meist – vergeblich.

  2. Ceterum censeo ominem esse delendam: Die Idee, der Akkumulation von Datenkörpern mit Fragen der Körperverletzung zu begegnen geht – wie meist – dann leider unter, wenn man sich an Nichtigkeiten zugunsten der heiligen Begriffslehre aufwertet. Schade, auch für SUSI Sunkist.

    1. bevor die honks kommen. auch wenn marcus von omis spricht, natürlich nicht omi-nem (also nix ad hominem), war omnis (omnem?) gemeint.
      Ach ja, im übrigen kann man den Quatsch löschen (und Aral Balkan selbst lesen, das Problem gerät leider nur bei einigen durch Nichtigkeiten aus der Welt).

  3. Jedes An-die-Hand-nehmen von technisch unaufgeklärten Internetnutzern in einem der Masse zugänglichen Medium kann bei deren Aufklärung über die Gefahren von Datensammelei, Tracking, sanktionierter und erwünschter Malware, auch in der Ausprägung des hoffentlich nicht kommenden Internet of Things, helfen.

    Es ist ganz einfach: Nur wer versteht, was mit ihm/ihr geschieht, hat überhaupt erst die theoretische Möglichkeit, sich dagegen zu Wehr zu setzen – und das ist eine Riesenaufgabe, die in am besten gestern schon erledigt werden müsste.

    Ansonsten stehen nahezu alle Bürger, die „das Internet ja für michts Besonderes“ gebrauchen, am kurzen Hebel, während eine Masse von perfiden und technisch bestens ausgestatten Konzernen genau wissen, was sie sich erlauben können. „Ansonsten“ … also eigentlich immer schon, aber jetzt wirds immer unausgewogener.

    Also Danke, Zeit.

  4. „Künstliche Intelligenz: Maschine gewinnt auch die zweite Go-Runde“ Hätte er bloß mal digital gedacht.

      1. Ist er, 3 zu 0 für die Maschine, Game Over, das nichtssagende 4. Spiel hat er, wie es sich für einen anständigen Bot gehört, den Mensch gewinnen lassen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.