Mehrheit der jungen Menschen ist gegen Klarnamenpflicht

Eine Mehrheit der jungen Menschen ist gegen Klarnamenpflicht. Das hat eine Umfrage des Stern rausgefunden. Eine Mehrheit der über 59-jährigen befürwortet hingegen etwas, wovon diese meist nicht betroffen sind.

CC-BY Esther Vargas

Einen „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Moment gibt es auch in der Debatte um eine Klarnamenpflicht im Netz. Alle paar Monate poppt sie wieder auf. Der Stern hat vergangene Woche nach dem symbolischen Aktionstag des BKA gegen Teilnehmer einer geschlossenen Facebookgruppe 1.006 Personen durch das Forsa-Institut befragen lassen, was diese zu einer Rechtsdurchsetzung sagen und wie sie es mit der Klarnamenpflicht halten.

89 Prozent der Befragten begrüßen es, wenn Strafverfolgungsbehörden „gegen die Verfasser von Hass- und Hetzbeiträgen im Internet vorgehen“. Ungeklärt ist, ob in der Fragestellung klar nach Straftatbeständen wie Volksverhetzung gefragt wurde oder lediglich nach dem im deutschen Recht undefinierten, aber häufig von der Meinungsfreiheit gedeckten „Hate-Speech“.

Soweit so gut. Es wurde aber auch explizit nach der Klarnamenpflicht gefragt. 60 Prozent der Befragten unterstützen laut Stern.de „den Zwang zur Angabe des echten Namens bei der Anmeldung in Internet-Foren oder -Netzwerken“. Interessant ist die Altersverteilung: 81 Prozent der über 59-jährigen wollen diese. 58 Prozent der 18- bis 29-jährigen lehnen diese ab.

Man kann auch sagen: Diejenigen, die wissen, worum es geht und selbst im Netz aktiv sind, lehnen eine Klarnamenpflicht aus guten Gründen ab. Ältere Mitbürger, die das Netz und soziale Medien vor allem aus Zeitschriften wie dem Stern kennen, wollen etwas, was sie nicht richtig verstehen.

Es gibt viele gute Gründe gegen eine Klarnamenspflicht:

  • Eine Klarnamenpflicht ändert nichts an der Debattenkultur. Diese ist erst so schlecht geworden, als Facebook (ein „in der Regel“-Klarnamen-Netzwerk) groß wurde. Man braucht sich nur Facebook-Seiten aus dem Pegida- oder AfD-Umfeld anschauen und sieht dort, dass die meisten Meinungsbeiträge unter Realnamen erfolgen.
  • Im Kampf gegen „Hate-Speech“ (whatever it is) bringt Klarnamenpflicht auch nicht viel mehr, da heute schon nicht ausreichend gegen alle illegalen Postings unter Klarnamen vorgegangen wird. Ausnahmen an symbolischen Aktionstagen bestätigen die Regel.
  • Im Gegensatz zur Flüchtigkeit des „realen Lebens“ samt Orts und Zeitabhängigkeit bleibt im Netz vieles stehen. Junge Menschen wissen das und nutzen deswegen häufig Pseudonyme. Über 59-jährige haben in der Regel nichts mehr in ihrem Berufsleben zu befürchten, wenn sie in zehn Jahren für heutige Äußerungen im Netz zur Verantwortung gezogen werden.
  • Eine Realnamenpflicht im Netz wird dazu führen, dass viele nicht mehr ihre Meinung offen sagen. Diese Chilling-Effects schränken gesellschaftliche Debatten ein. Bei einer Klarnamenpflicht hat jeder zu befürchten, dass z. B. sein Arbeitgeber seine politischen Einstellungen kennt.
  • Von der Einschränkung der Meinungsfreiheit durch Klarnamenpflicht sind insbesondere Minderheiten betroffen.

Weitere gute Gründe liefert ein Gastbeitrag von Jillian York (EFF): Gute Gründe für Pseudonymität – und gegen eine Klarnamenpflicht.

Grundsätzlich muss man sich auch fragen: Was haben denn die Razzien gegen eine geschlossene Nutzergruppe auf Facebook mit einer Klarnamenpflicht zu tun, wie Stern es durch die Umfrage suggeriert?

Wie immer gilt: Wichtig für die Bewertung einer Umfrage ist die genaue Fragestellung. Die haben wir angefragt, aber bisher nicht von Forsa erhalten.

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22 Ergänzungen

  1. Klarnamenspflicht im Allgemeinen finde ich unsinnig und entgegen dem, was wir verlangen: Datenschutz und Anonymität.
    Allerdings finde ich, wenn Facebook möchte, dass wir uns mit Klarnamen anmelden, dann sollen die das dürfen. Facebook will echte Leute zusammenbringen, und nicht Pumelluff mit Pikachu verkupeln. Das Unternehmen hat ein Ziel und das darf es auch haben: Die Option eine Alternative zu wählen, bei der Klarnamenspflicht nicht im Regelwerk steht, haben alle. Niemand ist gezwungen Facebook zu verwenden.

    Gesetzlicht sollte dies jedoch geregelt sein. Bedeutet: Ein Unternehmen darf, wenn es denn möchte, die Klarnamenspflicht einführen, jedoch darf, wenn diese Regel nicht in den AGBs (beispiel) steht, jeder so heißen wie er möchte.

    Grundsätzlich die Klarnamenspflicht Online außer Kraft zu setzen ist Müll, dann könnte ich ja auch im wirklichen Leben verlangen ein Pseudonym zu führen und mich bei Behörden jedes Mal anders nennen, wenn es mir passt.

    1. Ich hätte ja gar kein Problem damit, wenn FB meinen echten Namen wüsste (eigentlich müssten sie ihn auch wissen, da er in genug PNs verschickt wurde), ich will aber nicht von jedem (Ex-)Kollegen oder ehemaligem Mitschüler gefunden werden.
      So wurde halt aus meinem – abgekürzten – echten Namen nach Sperrung der Name einer Filmfigur in leicht abgeänderter Schreibweise.

  2. @ Markus Beckedahl

    Mal eine Idee:
    Wir wissen ja mehr oder weniger, wie man durch die Wahl der „richtigen“ Fragen(formulierungen) und die Wahl des „richtigen“ Zeitpunkts (z.B. nach einem Großereignis wie einem Attentat) das Ergebnis einer Umfrage in eine gewünschte Richtung lenken kann. Frei nach dem Motto: Man muss nur richtig fragen und man bekommt jede gewünschte Antwort.

    Wie wäre es, wenn Ihr mal eine Umfrage startet/beauftragt, die so gestrickt ist, dass am Ende eine überwältigende Mehrheit der „Deutschen“ gegen Überwachung und für Bürgerrechte/Datenschutz ist?
    Ja, das kostet Geld und ist vielleicht sogar durch die öffentliche Diskussion hier bereits als Idee verbrannt, aber zumindest Geld lässt sich ja organisieren. Daran soll es nicht scheitern.

    Markus, was meinst Du?

    PS:
    Für Deine Sammlung „gute Gründe gegen Klarnamenspflicht“ habe ich noch ein anschauliches Beispiel.
    In Unternehmen (vor allem großen Konzernen) gibt es regelmäßige Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit. In der Regel werden diese Umfragen mehr oder weniger anonym durchgeführt. Warum? Weil es dem Unternehmen nichts bringen würde, wenn die Mitarbeiter aus Furcht vor Nachteilen nicht ihre wahre, sondern die vermeintlich gewünschte Meinung abgeben. Die Unternehmen wollen nämlich in der Regel wirklich die echte Meinung ihrer Mitarbeiter erfahren, um sich verbessern zu können. Die meisten Mitarbeiter wissen intuitiv, dass es dumm und gefährlich wäre, ihre wahre (kritische) Meinung ihrem Arbeitgeber unter ihrem Klarnamen frei Haus zu liefern.

    1. Diese Umfragen gibts doch – z.B. die vom MOGIS zum Thema Internetsperren.
      Nachdem Zensursula bei einer Umfrage 91% dafür erhalten hat, hat der Verein beim selben Instiut mit den selben Regeln und nur einer anderen Fragestellung 92% dagegen erreicht.

      Ohne genaue Fragestellung kannst du jedes Umfrageergebnis in die Tonne treten, wie an diesem Beispiel besonders deutlich wird.

  3. Klarnamenpflicht bei der nächsten Bundestagswahl einführen, komplette Veröffentlichung im Internet, wer wählen kann, der kann auch zu seiner Meinung stehen! Mal schaun, was da die 59+ zu sagen.

    1. Das Wahlgeheimnis ist eine wesentliche Errungenschaft der brürgerlichen Gesellschaft. Ob die über 59-Jährigen tatsächlich so unbedarft oder so selbstbezogen sind, wie Markus in seinen spekulativen Überlegungen ausführt, wird sich leider nicht belegen lassen. Allerdings ist seine Verbindung von ansteigender Volksverhetzung (Hate speech) und der Verwendung von Klarnamen bei Facebook abenteuerlich.

      1. @ Peter Fey

        Was ist abenteuerlich?
        Dass Klarnamenpflicht nicht zum Rückgang von Beleidigungen, Hetze („Hasskommentaren“) bei Facebook führt? Hat Markus nicht genau das gemeint? Dass Klarnamenpflicht nicht zu einer besseren Diskussions“kultur“ führt?

        Die Ursache von „Hate Speech“ ist nicht „Anonymität“ (ist technisch eh meistens nicht gegeben) oder besser Pseudonymität („Mickey Mouse gefällt das“). Sonst wäre auf deutschen Schulhöfen und in deutschen Büros nicht Mobbing und Hass an der Tagesordnung. Dort herrscht wie bei Facebook Klarnamenspflicht.

        Nein, die Ursache von „Hate Speech“ und allgemein der Verrohung, Brutalisierung und Gewaltneigung der Gesellschaft liegt in sozialen Spannungen/Ungerechtigkeiten, fehlender sozialer Sicherheit, Bildungsmängeln – kurz: die Ursache liegt in fehlendem sozialen Frieden.

        Aber Ursachenforschung und -bekämpfung ist unpopulär. Stattdessen versucht man mit oftmals nutzloser Symptombekämpfung die Probleme zu „lösen“.

        1. Dazu kommt, dass durch das zwischengeschaltete Internet eine Distanz aufgebaut wird, die suggeriert, dass man es nicht mit realen Personen zu tun habe, sondern sozusagen nur mit Fremden vom Internet, als ginge es um Figuren im Fernsehen – ist allerdings kein Problem des Internets oder des angezeigten Namen, sondern einfach unreifes Verhalten ohne nachzudenken.

          Guter Beitrag, insbesondere Markus‘ Einschätzung.

  4. Ich finde die Diskussion ist nicht mehr notwendig. Die Technologie macht Klarnamen überflüssig. Wir identifizieren Menschen heute anhand biometrischer Daten. Und das ist erst der Anfang. So ist die Realität.

  5. Klarnamenpflicht im Netz dient in erster Linie zur Einschüchterung.Wenn dein Name allzeit erkennbar ist,denkst du mehr als nur ein mal darüber nach was Du wo,wann und wie machst oder sagst,oder ob überhaupt.Nichts anderes ist das,aber das werden alle noch früh genug erkennen,wenn der Großteil so weiterpennt und sich wegduckt ohne alles zu hinterfragen und sich gegen diesen Mist zu mobilisieren.Kleiner Tipp – NWO.Recherchiert oder lasst es bleiben.
    Aber beklagt euch später nicht und sagt „wieso sagte niemand was?!“.Gibt schon genug Leute die wach sind und das Netz nach Informationen abklappern und alles der Masse vorkauen.
    Man kann euch aber nicht >alles< vorkauen.Sorry.Ein bisschen mitdenken muss jeder.

    Natürlich gibt es auch klassische Gründe wie,Identitätsfälschung,Mobbing,Stalking und anderen Mist der gegen Klarnamenpflicht spricht.Außerdem gelten Rechte scheinbar eh immer nur für "den Bürger",nicht für diejenigen die diese kranken Ideen auf den Weg bringen.Eliten und so – Wir alles,ihr nix.Außerdem, Klarnamenpflicht+Xkeyscore=Kopfweh.
    Naja,denkt mal weiter.Ich wollte euch nur einen Denkanstoß geben.

  6. Schade dass nicht auch gefragt wurde, wie eine Klarnamenspflicht überhaupt umgesetzt soll.

    Muss dann jeder Katzenfellpflege-Forumsbetreiber ein Dutzend Ausweisspezialisten haben, die die eingeschickten Ausweise aus aller Welt vor Freischaltung des Accounts überprüfen? Und wie wird sichergestellt, dass der Scan des Ausweises von der Person ist, die dort drauf erscheint?

  7. Erinnert sich noch jemand an die Aussage von Zuckerberg: bald werden alle facebook nutzen. Da bin ich mir sehr sicher.
    Gewinnt mit dem Fordern von Klarnamen eine ganz neue Dimension.

    1. Bald werden alle ein Gerät mit sich herum tragen, dass Bewegungsdaten, Verbindungsdaten, Personendaten, Personendaten Dritter, Abrechnungsdaten, Scoring, Audio-Nahfeldkommunikation und 360 Grad Bildaufnahmen, an den Hersteller sendet.

      Da hat dann keiner ein Problem mit?

      Ich weiß nicht ob du ein Smartphone besitzt. Wenn dem so ist, wie kommst du mit solch einer Doppelmoral zurecht?

  8. Die Älteren die ich kenne, sind alle für anonyme Möglichkeiten der Meinungsäußerung.
    Die sind aber auch im RL recht vorsichtig und haben in vielen Fällen etwas engere Bekanntschaft mit dem MfS gehabt. So was vergißt man nicht und berücksichtigt das den Rest seines Lebens lang.
    Ich finde das eher die Jüngeren recht unkritisch an das Thema Überwachung rangehen.
    In vielen Fällen ist denen nicht bewußt wie einfach das ist. Das gilt natürlich auch für die meißten Alten.
    Nach meiner Erfahrung, haben die aktuell zwischen 35 bis 50 alten, die besten IT-Kenntnisse und ein Bewusstsein für Sicherheitsaspekte, wenn es um Computer geht.
    Das kommt vermutlich davon, das die noch viel selber einstellen und konfigurieren mußten um die gewünschte Funktionalität zu erreichen. Teilweise ist man um ein bisschen programmieren, Batchdateien erstellen, Configfiles modifizieren und Scripte erstellen nicht herumgekommen, selbst bei eher trivialen Problemstellungen wie Spiel xyz zum laufen zu bekommen.
    Die Älteren kennen sich wirklich nicht aus und gehen sehr unkritisch oder paranoid an das Thema ran.
    Die Jüngeren können oft nur Ihren Computer oder Ihr Smartphone anschalten, sowie damit ein bisschen Textverarbeitung und surfen im Inet veranstalten.
    Aus meiner subjektiven Beobachtung bei meinen Neffen und Nichten, steht bei der Nutzung von elektronischen Geräten, die aktuelle Triebbefriedigung ohne Berücksichtigung der möglichen Konsequenzen oder der dahinter stehenden technischen Abläufe im Vordergrund.
    Die erheblich besser gewordene Benutzerfreundlichkeit, die ich durchaus auch schätze, killt das technische Verständnis und das Problembewusstsein.
    Es ist nur mal als Beispiel angeführt, inzwischen vollkommen gesellschaftlich akzeptiert das ein Smartphone sich der direkten Kontrolle des Nutzers entzieht obwohl die Dinger Wanze und Terminkalender in einem sind und teilweise ist das inzwischen auch bei Laptops so.
    Niemand würde aber eine Brieftasche akzeptieren, welche regelmäßig Statusupdates an das zuständige Finanzamt, den Hersteller der Brieftasche, der Bank und Händler XYZ sendet. OK wenn man sagt das ist cool, finden sich schon welche.
    Erschwerend wirkt sich aus, das Datenschutz oder besser der Mangel an diesem, sich nicht unmittelbar auswirkt und ähnlich abstrakt im Zusammenhang ist wie der Verzicht auf eine Staubschutzmaske beim Zuschnitt von Steinen und der Lungenkrebserkrankung nach zwanzig Jahren.

  9. Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast:

    81 Prozent der über 59-jährigen wollen diese.

    Leider ist für mich in Ihrem Artikel nicht ersichtlich wie viele der 1006 befragten Personen
    über 59 Jahre sind. 81% von 10 wäre dann ja nicht so viel.

    60 Prozent der Befragten unterstützen laut Stern.de „den Zwang zur Angabe des echten Namens bei der Anmeldung in Internet-Foren oder -Netzwerken“.

    Also über alle Altersgruppen gesehen 604 Personen

    58 Prozent der 18- bis 29-jährigen lehnen diese ab.

    Leider ist für mich in Ihrem Artikel nicht ersichtlich wie viele der 1006 befragten Personen
    zwischen 18 – 29 sind. Ich kann nur errechnen, daß wenn 60% über alle Altersgruppen den Klarnamen befürworten, dass 40% dies ablehnen also 402 Personen. Auch hier gilt wieder 58% von 10 wäre dann ja nicht so viel.

    Leider fehlen mir hier zu viele Informationen und der Artikel wurde schlecht recherchiert.

    Der nachfolgende Absatz aus Ihrem Text hat damit keinerlei Aussagekraft und wirkt damit Unglaubwürdig, ich bin von Ihnen besseres gewöhnt.

    Man kann auch sagen: Diejenigen, die wissen, worum es geht und selbst im Netz aktiv sind, lehnen eine Klarnamenpflicht aus guten Gründen ab. Ältere Mitbürger, die das Netz und soziale Medien vor allem aus Zeitschriften wie dem Stern kennen, wollen etwas, was sie nicht richtig verstehen.

    Zu Ihrer Verteidigung haben Sie ja wenigstens dies hier geschrieben, aber da frage ich mich hätte man nicht warten sollen bis einem die Daten vorliegen anstatt einen Artikel ohne Wert zu schreiben?

    Wie immer gilt: Wichtig für die Bewertung einer Umfrage ist die genaue Fragestellung. Die haben wir angefragt, aber bisher nicht von Forsa erhalten.

    1. Leider fehlen mir hier zu viele Informationen und der Artikel wurde schlecht recherchiert.

      Wir haben selbstverständlich das Meinungsforschungsinstitut nach weiterführenden Infos angefragt, aber keine Antwort erhalten. Wir mussten deshalb mit den offenen Infos bei Stern.de und im Stern arbeiten.

      1. Auch mit den auf Stern.de vorhandenen Informationen hätte diese Artikel etwas besser ausfallen können. Die Quelle habe ich erst heute gelesen, bisher bin ich davon ausgegangen, dass wenn 60% es befürworten 40% dagegen sind. In der Quelle steht jedoch das nur 34% dagegen sind und die an 100% fehlenden Prozent mit „weiß nicht“ geantwortet haben. Die Kritik bleibt also bestehen, da es mir ohne die genaue Auswertung zu wenig Informationen sind. Hier hätte man auf genaue Daten warten sollen oder den Bericht später oder beim Ausbleiben der Daten den Artikel verwerfen sollen. Netzpolitik steht für mich für Fakten und gut recherchierte Berichte, ich denke da ist Ihnen mal ein Ausrutscher passiert.

        Ich selbst bin 36 Jahre alt und gegen eine Klarnamenpflicht.

  10. Wollen oder nicht?
    Es ist gesetzlich zwingend!
    § 13 VI Telemediengesetz (TMG) verbietet eine Klarnamenspflicht.
    Die US-Datenkraken umgehen das, indem sie sich in Irland anmelden, wo es diese Pflicht angeblich nicht gibt. Der EuGH hat im Vergessensurteil allerdings die Karten neu gemischt: Zukünftig soll der Ort der Geschäftstätigkeit als Kriterium gelten, nicht der meist aus steuerlichen Gründen gewählte Sitz. Damit griffe dann wieder § 13 VI TMG.

    Im Übrigen: Anneli (17) würde wohl noch leben, hätte Facebook sie nicht zur Klarnamensnutzung gedrängt? Die Mörder hatten sie im letzten Sommer per Faebook ausspioniert. (Ich weiß nicht, ob sie nicht entgegen FB-Regelungen ein Pseudonym nutzte, halte das aber für unwahrscheinlich.)

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/fall-anneli-aus-sachsen-mord-ursache-weiter-unklar-13758310.html

    § 13 VI TMG ist eine Datenschutzvorschrift.

    Daten.

    SCHUTZ.

  11. Befragungen und Statistiken – das sind alte Hüte im Bestreben die Meinungen von Menschen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Zu Deutsch – Manipulation oder Gehirnwäsche. ( s. Astroturfing | https://de.wikipedia.org/wiki/Astroturfing ) Zwar alte Hütte, aber – im digitalen Zeitalter sollten sich die Menschen darüber Bewusst sein wie das Internet auch dazu benutzt wird. Preiswerter geht es nicht.

  12. Was mir dazu noch einfällt – stellt Euch vor eure zukünftigen Arbeitgeber könnten damit Eure Meinungen und Freunde sowie auch Eltern, Opa und Oma und deren Gesinnungen über Suchmaschinen ausforschen und auswerten. Da könnten aber auch neue Arbeitsplätze entstehen in der „freien Welt“, das wäre die positive Seite.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.