Lobby-Drehtür: Google stellt in zehn Jahren 65 Regierungsvertreter aus EU-Staaten ein

Von der Regierung durch die Drehtür direkt zu Google. Foto: CC-BY-NC-SA 2.0 Zrendavir_

Das Google Transparency Project hat herausgefunden, dass in den letzten zehn Jahren 80 Personen sowohl bei EU-Regierungen wie auch bei Google angestellt waren. Google stellte im untersuchten Zeitraum 65 Regierungsvertreter ein, während 15 Google-Mitarbeiter in Regierungsdienste wechselten. Fünf Personen wechselten gar von der Regierung zu Google und dann zurück in Regierungsdienste.

Google’s government hiring blitz is part of a renewed drive to boost its influence in European policy circles after a tentative deal to settle the European Commission’s antitrust investigation fell apart in 2014. Dame Margaret Hodge, who has served as a member of parliament for the Labour Party since 1994, said Google’s quest to gain influence in the public sphere by making strategic hires is an integral part of its business model. “I have absolutely no doubt it’s part of their strategy,” she said in an interview. “Google deliberately nurtures that culture and I have absolutely no doubt that they see it as strategically important to be as close as they can to government.”

Den größten Sprung machte Googles Beschäftigungsoffensive im Jahr 2011, just nachdem die EU kartellrechtliche Untersuchungen gegen Google einleitete. Die meisten Wechsel von der Regierung zu Google hat Großbritannien mit 26 Fällen zu verzeichnen.

Diese so genannten Drehtür-Beschäftigungen sind problematisch, weil sie Unternehmen direkten Zugang zu Personal und Informationen von Regierungen verschaffen.

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5 Ergänzungen

  1. Gute Aufklärungsarbeit von googletransparencyproject.org
    Der Artikel sollte in deutscher Sprache einem größeren Leserkreis zugänglich gemacht werden.

  2. Nun, der „Waschgang“ ist notwendig, denn die Regierungen brauchen Google, und Google braucht die Regierungen. Das Unternehmen ist eine zentrale Datendrehtür. Da möchte jeder ein wenig vom Kuchen bekommen. GB wundert nicht in Zusammenarbeit mit den FVEYs.

  3. Da werden Personen genannt, die schon immer in Digitalen Bürgerrechtsbewegungen akiv waren. Es ist doch nur zu begrüßen, dass Ihnen Google die Möglichkeit gibt, finanziell abgesichert, für Freiheitsrechte zu kämpfen. Wo wären wir, wenn wir nicht auch schon immer selbtslose finanzielle Förderer gehabt hätten, die jenseit eigener Profite immer auch in die ZUkunft der freien Menscheit im Blick hatten. Kein creative- commens. Keine ENDRI. Keine Piratenpartei etc.etc. Also, das ganze mal nicht so hoch hängen, sondern im Gegenteil, die Vorteile zum Erhalt von Freiheits – und Bürgerrechten des strukturierten Sponsering sehen.

  4. Mich erinnert das eher an Korruption auf höchster Ebene. Ganz nach dem Motto die Hand die mich füttert die schlägt man nicht. Merkwürdig ist auch das Google ausgerechnet während des Wettbewerbsverfahren viele Beamte einstellen will. Man könnte hier sogar schon vermuten, das Beamte diese Verfahren und den Eu-Druck nutzen um möglichst viele Jobs und hohe Gehälter wie jetzt bei Google abzusahen ohne wirklich das EU-Recht für die geschädigten Eu-Unternehmen umzusetzen. Das nennt man dann Missbrauch einer Beamtenposition

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