Jamie Love – Big Pharma’s worst nightmare

jamieloveDer Guardian hat ein lesenswertes Profil über Jamie Love geschrieben, dem Gründer von Knowledge Ecology International. KEI ist eine der wichtigsten Organisationen rund um das Thema Zugang zu Wissen und konzentriert sich vor allem auf den Schwerpunkt „Zugang zu Medizin“ und in diesem Rahmen auch für eine Patentreform.

Jamie Love has spent years battling global drug companies, unshakable in his belief that even the world’s poorest people should have access to life-saving medicines. Is it time that our own government listened to him?

Auf der re:publica’14 sprach Jamie Love über „From ACTA to TTIP – Global trade agreements“. Das Video gibts in der re:publica-Mediathek.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

  1. Was die meisten nicht verstehen, ist das die ganzen Kosten in der pharmazeutischen Industrie nicht bei Herstellung und Verkauf sondern bei Entwicklung und Zulassung (!) des Produkts entstehen. Gesamtkosten bis zu einer Milliarde Euro sind keine Seltenheit. Wenn dann in der letzten klinischen Studie eine Nebenwirkung zuviel Auftritt, hat man ausser Erfahrung nichts verdient. Ein erfolgreiches Produkt muss also mehrere Fehlschläge mitfinanzieren. Dazu kommt, dass Wirkstoffe schon bei ihrer ersten Entdeckung patentiert werden, bis zum verkaufsfertigen Medikament vergehen aber durchaus 10 Jahre. Der wirtschaftliche verwertbare Patentschutz beträgt also kaum 10 Jahre (von 20 insgesamt).
    Die ärmsten dieser Welt mit ausreichend Medizin zu versorgen ist ein wichtiges Anliegen. Der billige Weg über das Patentrecht ist der aber der falsche Hebel. Dort Schutzzeiten zu verkürzen oder Zwangslizenzen weit unter Wert zu erzwingen ist nicht weiter als Enteignung der Pharmafirmen. Das mag wie Musik in vieler Ohren klingen, führt aber letztlich dazu, dass diese Firmen nur noch dort forschen wo dennoch ausreichend Einnahmen möglich sind. Damit verlieren am Ende ausgerechnet jene die man schützen wollte – weil für sie keine neuen Wirkstoffe entwickelt werden.
    Wer übrigens immer noch meint die pharmazeutische Industrie verdient abartig viel Geld mit dem Leid der Menschen, kann ja mal ein paar Aktien von Bayer und Co kaufen – natürlich nur um das verdiente Geld wohltätig zu spenden – und dann selbst festzustellen das sie auch nicht viel mehr verdienen als andere Firmen. Natürlich könnte man auch die Bilanzen lesen, aber wer will sich schon sachlich mit dem Thema auseinandersetzen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.