Heute Abend: TTIP-Film „Tödliche Geheimnisse“ in der ARD

Heute Abend sendet die ARD um 20:15 Uhr den politischen Film „Tödliche Geheimnisse“. Die Geschichte dreht sich rund um die TTIP-Verhandlungen, es geht um Whistleblower, investigative Journalisten und Lobbyismus. Wir konnten den Film vorab schon sehen und fanden ihn sehenswert. Es ist vor allem erfreulich, dass die ARD sich wagt, einen so politischen und kritischen Film samt Staraufgebot mit Nina Kunzendorf, Katja Riemann und Anke Engelke Samstag Abend zur besten Sendezeit zu senden.

Mit einer Starbesetzung macht der brisante Thriller die Ängste um das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP greifbar: Nina Kunzendorf und Anke Engelke nehmen als mutige Journalistinnen den Kampf mit einem übermächtigen Konzern auf; Katja Riemann brilliert in der Rolle einer ebenso schillernden wie eiskalten Unternehmerin, die meisterhaft die Kunst der Täuschung beherrscht.

Hier gibt es den Trailer. Der Film steht sicher im Anschluss in der ARD-Mediathek. Schaut ihn euch an.

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25 Ergänzungen

  1. Ich durfte ihn auch schon sehen und dachte mir ein weiteres Mal wieder: Gute Idee, jedoch, wie so immer bei deutschen Filmen, schlechte Umsetzung.
    Liegt gar nicht an den Schauspielern, sondern eher an den Verantwortlichen, die für die Umsetzung zuständig sind.

  2. Letztendlich sind die Freihandelsabkommen (bzw. deren Auslegung vielmehr) dazu da, unliebsame Konkurrenz auszuschalten!

  3. „Tödliche Geheimnisse“ ist ein typisches Beispiel für schlichte Anti-TTIP-Propaganda auf Trivial-Literatur-Niveau. Die Chance pro und contra darzustellen, Nachdenklichkeit zu erzeugen wurde verpasst.

    1. Über was muss ich denn zum Nachdenken angeregt werden?
      ► über den Einfluß von Konzernen auf ZUKÜNFIGE (!!!) Standards?
      ► Das die amerikanische Glukoselobby Mexiko auf entgangene Gewinne verklagt – weil die Gesundheitsgesetze geändert haben?
      ► Das Vattenfall mich (und alle deutschen Bürger) auf 4,8 Milliarden Schadenersatz verklagt (an einem Geheimgericht in New York) auf der Grundlage eines 20 Jahre alten Handelsvertrages?
      ► Das eine kanadische Firma Rumänien auf 4,6 Milliarden verklagt weil im Landschaftsschutzgebiet nicht nach Gold geschürft werden darf?
      ► Das in Brasilien durch dieses Glophosat von BayerLeverkusen die Bauern und deren Familien REIHENWEISE and Krebs erkankt sind?

  4. Entsetzlich langweilig.

    Die USA wurden zwar genannt, gewesen ist dort aber keiner und es ist auch niemand von dort gekommen.

    Peinlich ist, dass der Typ der alles aufgebaut hat und aufgrund dessen, wissend seine Frau stirbt/tötet, am Ende einfach nur heulend rumsitzt.
    Ist das Europa: pissen, knicken und heulen?

    Thema verfehlt.

  5. Die ARD hat wieder gezeigt, dass sie ein wichtiges Thema in billig produzierbaren und langweiligen Beziehungskisten ersäufen kann.
    Die ARD hat den Eliten gedient und die Bürger am Nasenring durch den Abend geführt.

  6. Was war das rührend, die junge hochschwangere Frau, ganz braves Heimchen am Herd, die heulend darauf wartet, dass ihr Held zurück nach Hause kommt!?!

    Ansonsten sieht es tiefschwarz aus für Frauen in der Arbeitswelt ab 45. Also wenn man nicht gerade lesbisch ist und Kinder hasst. Doch immerhin darf eine Frau (wohlgemerkt hier die TOP 3 Deutschlands) dann das tun, was sich jeder junge Mann wünscht… Naja, zumindest andeutungsweise und auch nur, weil gerade die Mama gestorben ist… Ein Tabubruch, der jungen Frauen ein glücklicheres erstes Mal schenken würde. Doch so viel unerfüllte Liebe braucht es nun mal im Fernsehen.

    Mein nächster Freund wird auf jeden Fall ein Roboter sein. Der arbeitet unentwegt, hält den Mund, schaut sich nicht nach jungen Frauen oder Männern um, und hat ein ethisch tadelloses Verhalten. Und es braucht nicht mehr als ein Kissen vor dem Bauch, um ihn glücklich zu machen *g*.

    1. Habe es mit ’ner Puppe versucht … is‘ nich‘ das selbe!
      Da ist mir das Gemecker und Gezeter lieber …

      1. Ey, sacht nix gegen Suzi, das war ne tolle Wegbegleiterin in Neuseeland. Einer meiner englischen Reisegefährten hatte sie zum Geburtstag geschenkt bekommen und naja, ihr ging wohl ziemlich schnell die Luft aus. Doch witzig war es mit ihr trotzdem, wenn sie so luftleer und platt mit im 10er Stockbetten-Zimmer irgendwo herum lag. Und ich glaube, Erich, der snoring stick, mit dem die Schnarchnasen nachts gepickst wurden, stand insgeheim auf sie ;-)

        Und na klar, nur mit wöchentlichem Software-Update…

  7. Filme zur Hauptsendezeit im Ö-r-TV werden vorwiegend zum Zweck der Unterhaltung produziert. Der Film unseren Interesses hier wurde als „Thriller“ etikettiert, und in der Tat der Film konnte mit einiger Spannung konsumiert werden, unter Berücksichtigung individueller Voraussetzungen der Rezipienten. Das Etikett hielt, was es versprach. Der Film konnte auch vom Zuschauern genossen werden, die „TTIP“ noch nie gehört hatten, er bot also das, was man gemeinhin unter Entertainment versteht.

    Der zusätzliche Reiz des Film besteht im Bezug auf eine reale gegenwärtige politische Situation, die noch nicht ihren Abschluss gefunden hat und ziemliches Reizpotential in sich birgt.

    Vorteil solcher Machart ist, dass Erregung nicht erst mühsam im Plot aufgebaut werden muss, sondern auf einer schon vorhandenen Erregung der Rezipienten aufsetzen kann, sofern vorhanden. Ein Drehbuchautor erspart sich durch diese Herangehensweise erhebliche Arbeit, sie ist wenn man so will, ökonomisch und Ressourcen schonend. Preisverdächtig macht man sich als Autor dadurch kaum.

    Nachteilig ist jedoch, dass Rezipienten mit gefestigter Einstellung zum Themenbezug durchaus auch aversiv reagieren können, wenn während des Films kognitive Dissonanzen wahrgenommen werden.

    Bei jenen Zuschauern, deren Einstellung zum Thema noch nicht statisch erstarrt ist, können Nudging-Effekte auftreten. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen sie Medienberater ihres Vertrauens.

    Zu den zuvor genannten Nudging-Effekten sei auf die „Tatort-Serie“ (ARD) verwiesen, die als ein subtiles permanentes soziologisches Dauer-Experiment gilt.

    Ist ein Film ein Film nur ein Film?

    1. Also dank Sigmar Gabriel und Greenpeace kennt in Deutschland doch inzwischen jedes Kind TTIP. Und die ganz Cleveren unter den 4- bis 8jährigen können im Museum für Kommunikation in Berlin „auf Sendung gehen“ und die neuesten Nachrichten über die Geheimdienste und Edward Snowden vom Teleprompter ablesen. Dafür gibt es extra einen Stuhl, damit sie überhaupt auf dem Bildschirm zu sehen sind.

  8. Gratulation ARD! – Der Film „Tödliche Geheimnisse“ war vollkommen … „politisch korrekt“:
    – Die Frauenquote war mehr als übererfüllt
    – Der Film war aussserordentlich gendergerecht gestaltet
    – Dem in den Qualitäts-Medien dominierenden offensiv-aggressiven Feminismus wurde ausreichend
    Rechnung getragen
    – Die sexuelle Vielfalt in Deutschland wurde mehrfach deutlich genug und belehrend in Form von
    Lesbenkult zur Schau gestellt. – Die Schwulenszene hingegen wurde komplett diskriminiert.
    – Der volkspädagogische Umerziehungsauftrag des zwangsgebührenfinanzierten Staatsfernsehens
    wurde damit vollumfänglich erfüllt
    – Inhaltlich war das Filmchen aber etwas verworren und bestätigte alle aktuellen Urteile und Vorteile zu
    den Feihandels-Abkommen CETA und TTIP. Aber das war ja eh nur Nebensache.
    Zusammenfassendes Urteil: reine Zeitverschwendung, rausgeschmissene TV-Gebühren;
    „Note sechs – setzen!“

  9. Ich danke der ARD für diese kritischen Denkanstöße vor dem Hintergrund eines Nachrichten-Auftretens, der eher einen Herrn Lambsdorff ein Podium gibt, der alle TTIP-Gegner als linksradikale Spinner apostrophiert!
    Die Pseudo-Frage: Hätte man hier nicht neutraler für und wieder abwägen können?
    Meine Antwort: Klar, genauso wie man in Vergewaltigungsfilmen vielleicht auch diesen ständigen Versuchungen der „armen Täter“ in den Vordergrund rücken könnte. * kopfschüttel *

  10. 5,13 Mio Zuschauer, 16,8 % Quote. Das ist erstens der Gewinner des Samstags und zweitens beachtlich.
    http://meedia.de/2016/11/06/medien-ttip-polit-thriller-der-ard-besiegt-quiz-champion-und-supertalent/
    Wenn man mit einem Sachthema so in die Breite will, muss man wohl Kompromisse machen. Man stelle sich vor, das wären 105 Minuten bei Anne Will gewesen mit so einem Wirrkopf wie Spitzer :-)
    So hat man den Kern in eine spannende Geschichte gewickelt, damit man 105 min durchhält. Aber das Problem wurde klar, das Ambiente in Brüssel auch und wie die reichen Leute leben auch :-)
    @L Mit dem MediathekViewer ist der Film sehbar und downloadbar. Um 16:28 Uhr
    @Heinz Vendel: Ja, wenn man nur Sex im Kopf hat, kann einem der Spaß vergehen. Aber manche haben sich auch für andere Dinge im Film interessiert.

    Danke für den Hinweis.

  11. Dieser Film erfüllt auf jeden Fall den Bechdel-Test:

    1) Es müssen mindestens zwei Frauen (mit Namen) darin vorkommen
    2) Mindestens zwei Frauen müssen miteinander reden (keine Einzeiler!)
    3) Es muss in diesem Gespräch (mindestens) ein anderes Thema geben als Männer.

    Die Schlüsselszene: Zwei Frauen reden miteinander. Es geht um das jeweilige Menschenbild. Die eine Frau geht, die Tochter der anderen Frau kommt hinzu. Sie will wissen, worum es ging. Sie spürt die Verlorenheit der Mutter. „Schade“ sagt die Tochter – und für einen Moment ist ein echter emotionaler Kontakt zwischen den beiden spürbar.

    Es besteht also Hoffnung für Teil 2. Vielleicht finden Papa und Sohn ja auch zu einem solchen Moment des authentischen Miteinanders?

  12. Die Frage ist, wer soll erreicht werden?
    TTiP-Gegner benötigen diesen Film nicht und habe auch kein Problem der Handlung zu folgen.
    Für den unbedarften Bürger, außerhalb der Filterblase (ca. 95%),
    ist das Thema etwas zu schwer zu verstehen.
    Es ist kaum möglich, einen so komplexen Sachverhalt,
    spielerisch zu vermitteln.
    Die Schiedsgerichte hat im übrigen Deutschland mit in die Verträge eingebracht. Es ist wohl deutsche Tradition, andere Länder mal auf Schadensersatz zu verklagen.
    Ich schäme mich dafür.

    Der Film war ein guter Kompromiss,
    natürlich haben dann alle beteiligten was zu meckern.
    Mein Glückwunsch an die ARD.
    Gerne mehr davon.

  13. Der Film suggeriert das es in Deutschland noch wenigstens eine Zeitung oder Zeitschrift gibt die wirklich noch investigativ recherchiert und auch halbwegs frei veröffentlicht. Einfach Lustig. Na ich denke als das echt freie Informationsmedium was der Zeitung “ Der Puls“ gleich kommt kann ja nur das Aufklärungsblatt der Deutschen sein.
    „Die Bildzeitung“. Das Aufklärerblatt der Deutschen schlecht hin.
    War doch „ganz leicht zu erraten“. Deutschland und seine „ach so freie Presse“.
    Was für ein echter Lacher!!!! Mein Gott gibt es wirklich noch so viele blöde deutsche Zuschauer die so etwas noch wirklich glauben? Was für eine schöne Illusion. Ja, eine freie Presse wie im Fernsehen weiß gemacht müsste man in Deutschland haben. Naja, man wird ja mal vor der Glotze träumen dürfen!!!!

  14. Tolle Sache das.
    Gern hätte ich den Film gesehen, habe den newsletter erst am 12.11.16 bekommen.
    Falls jetzt jemand meint das liegt an meinem Postfach, ich bin bei posteo.de.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.