Facebook blockiert Ad-Blocker

CC BY 2.0 by zeevveez

Wie Facebook in einem Blogpost bekannt gegeben hat, wird das Unternehmen zukünftig gegen das nutzerseitige Unterdrücken von Werbeanzeigen vorgehen. Weil man Nutzern bessere Möglichkeiten gebe, am Targetting der Werbung mitzuwirken, würde es in Zukunft weniger störende Werbung geben, argumentiert das Plattformunternehmen. Deshalb werde man jetzt auch denjenigen Nutzern Werbeanzeigen zeigen, die einen Ad-Blocker nutzen (andere Formen von Werbung, etwa gesponserte Inhalte, kann man bereits heute nicht vermeiden). Im Blogpost heißt es dazu:

Wir haben nun unsere Formate, die Performance und Steuerungsmöglichkeiten für Werbeanzeigen so gestaltet, dass wir auf die Ursachen eingehen können, die dem Einsatz einer Software zur Werbeanzeigenblockierung zugrunde liegen. Als wir die Menschen gefragt haben, warum sie Software zur Werbeanzeigenblockierung verwenden, nannten sie uns als Hauptgrund das Stoppen von belästigenden, unterbrechenden Werbeanzeigen. Parallel zur Bereitstellung leistungsstärkerer Steuerungsfunktionen beginnen wir außerdem damit, Personen, die derzeit Software zur Werbeanzeigenblockierung nutzen, auf dem Desktop Werbeanzeigen auf Facebook zu zeigen.

Facebook demonstriert so wieder mal, wie man seine Marktmacht als zentrale Plattform rücksichtlos für den eigenen Profit nutzen kann. Erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen damit angefangen, Nutzern, die über einen mobilen Browser auf die Plattform zugreifen, den Zugang zu ihren persönlichen Nachrichten zu verweigern. Sie sollen so dazu gebracht werden, Facebooks Messenger-App zu installieren.

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54 Ergänzungen

  1. Wie ist eigentlich die Schnittmenge zwischen Facebook-Nutzern und netzpolitik.org-Lesern? Ich wette, ihr wettert alle ganz furchtbar über Facebook, aber 90% von euch sind trotzdem dort angemeldet, weil es ja so furchbar „praktisch ist“.

    Ingo, wie siehts mit dir aus?

      1. „Schließt sich beides ja nicht aus.“

        Tut es in der Tat nicht, da hast du recht.

        Unehrlich wird es erst dann, wenn man die sozialen Plattformen kritisiert, aber sie trotzdem zum eigenen Vorteil nutzt. Für mich als Niemalsmitglied bei Facebook (oder den weniger populären Equivalenten) ist es nicht so einfach, die (Nicht-)Mitgliedschaft des Autors zu bestätigen, und somit festzustellen, ob er ein Heuchler ist oder nicht. Mag mir jemand dabei helfen? Das würde mir sehr dabei helfen, die Glaubwürdigkeit des Autors und der genannten Plattform generell einzuschätzen.

        1. Worin liegt das Problem, etwas zu kritisieren und gleichzeitig zu nutzen? Gerade weil ich etwas nutze, kann ich es doch erheblich fundierter bewerten als Außenstehende.

          Ich denke, ein großer Teil der deutschen Facebook-Nutzergemeinde hat die Nase gestrichen voll – bleibt aber mangels Alternativen noch bei der Plattform. So geht es mir zumindest. Ich vermute (oder vielmehr hoffe), dass es in naher Zukunft Dienste ähnlicher Funktionalität gibt, die weniger zentralistisch sind. Diaspora hätte dazugehören können, liegt aber momentan funktional weit hinter Facebook und schützt persönliche Nachrichten und Metadaten unzureichend.

          1. „Worin liegt das Problem, etwas zu kritisieren und gleichzeitig zu nutzen?“

            Ich habe eine Weile lang versucht, eine Antwort auf diese Frage zu formulieren, die den Fragenden nicht beleidigt, seine Intelligenz bezweifelt, oder seine Fähigkeit zu Schlussfolgerungen in Frage stellt. Dann habe ich aufgegeben.

          2. @elle: na so ein Pech aber auch. Hätte sich bestimmt gelohnt noch ein bisschen länger nach einer Antwort zu suchen, die den Fragenden nicht beleidigt. Vorallem, weil du mit diesem Blog vom Prinzip her genau dasselbe machst….du kritisierst die Autoren auf netzpolitik.org am laufendem Band, nutzt den Blog aber immer weiter für deine Kritik.

          3. @elle: Das ist wirklich traurig, wenn dir tatsächlich die Intelligenz fehlt, abseits von radikalen Thesen zu denken.

            Das hat was von den Brexit-Befürwortern. Die können auch nicht verstehen, wie man die EU kritisieren kann und trotzdem in der EU bleiben will.

            Das hat grundsätzlich etwas damit zu tun, ob man eher der Typ Mensch ist, der den Nutzen und das Positive in neuen Errungenschaften sieht und konstruktiv versucht die negativen Seiten zu beheben oder ob man einfach sagt „fuck it“ und sich in die Ecke stellt und schmollt.

            Letzterer Typ Mensch hat leider noch nie groß zum Fortschritt beigetragen.

          4. @elle … wie willst du einen Feind bekämpfen, wenn du seine Methoden nur vom Hörensagen kennst?
            Wenn du das kannst, mit Hörensagen einen Feind zu bekämpfen, dann darfst du dich Politiker bzw. Volontär einer etablierten Partei (Grüne, SPD, Union) nennen!
            Denn diese Leute machen Politik auf der Grundlage von Hörensagen!
            … und wie Erfolgreich deren Politik ist … soll jeder selbst einschätzen, aber sich nicht darüber beschweren, wenn einmal Bundeswehreinheiten sie einmal „zur Befragung“ mitnehmen!
            Die Misere möchte ja jetzt auch die Schweigepflicht für Ärzte aufweichen!
            … wegen der Terrorgefahr, versteht sich!
            … und klar, wird der Arzt (z.B. Dr. Mengele Jr.) dann auch deine Krankenakte einsehen, damit die „Befragung“ dir keine tödliche Unannehmlichkeit verursacht!
            … du sollst ja Wahrheitsgemäß antworten, nicht sterben!

          5. Stimme Jim Panse zu.

            @elle: Wirklich schade. Die Antwort hätte mich brennend interessiert. Tipp: Auf die Frage im von dir zitierten ersten Satz wird direkt im zweiten Satz ein entscheidender Hinweis gegeben. Noch ein Tipp: Der Begriff der Kritik wird von manchen Menschen nicht als Anfeindung verstanden, sondern als konstruktive Analyse. Solche Leute vermögen meistens auch, zwischen Schwarz und Weiß abzustufen.

          6. Vorwort:

            In den meisten Fällen ist eine Änderung, die ein Betreiber von einer Plattform macht sich über die Pro und Kontras klar ist. Dabei wird gerne etwas gesucht, wo eine Gewinnmaximierung oder Kostenminimierung auf den Rücken der User getragen wird. (In diesen Fall mehr Werbeeinnahmen vs. persönlichen Werbeschutz)

            —-
            „Worin liegt das Problem, etwas zu kritisieren und gleichzeitig zu nutzen?“

            Vielleicht an der Konsequenz, dass dies selten eine Änderung bringen wird. Man signalisiert dem Plattformbetreiber damit, dass es ist dann eine kritisierte Änderung ist (oder wenn man nichts sage eine „stille Zustimmung“), aber keine NO-GO Änderung, wodurch dieser einfach weiter macht.

            Kurz: Da du damit Plattformbetreibern z.B. Facebook eine Konsequenzfreiheit gibst.

    1. bin ein netzpolitik leser (und vieler anderer Blogs) via rss.
      FB nutze ich nicht, hatte es aber meinem Sohn eingerichtet, und ihm beigebracht, wie er es benutzen-, und was er dort auf keinen Fall posten sollte. Wichtig war ihm dort der Chat.
      Seit WhatsApp nutzt auch er FB nicht mehr….

      nur für diesen Kommentar bin ich aus dem feedreader rausgerutscht, in den ich nunmehr wieder verschwinde :-)

    2. Hallo Elle,
      also ich habe einen Facebook-Account, den ich aber nur noch eingeschränkt nutze – unter anderem für die Adminstration von Seiten. Glücklich bin ich damit tatsächlich nicht, aber ich behaupte auch nicht, dass ich ein Mensch ohne Widersprüche bin. Warum ich das Unternehmen, das die Plattform betreibt, deshalb nicht kritisieren können soll, verschließt sich mir.
      Ahoi
      Ingo

    3. Persönlicher Frage-Teil:

      Ich bin netzpolitik.org Leser, aber dafür bin ich kein Whatsapp-Nutzer, Twitter-Nutzer oder Facebook-Nutzer.

      —–
      [Auf Wunsch des Kommentatoren editiert]

  2. Wenn die Facebook-Nutzer das akzeptieren und die Platform weiterhin nutzen, dann sind sie selbst schuld. Ich vermute nur ein Einbruch an Nutzerzahlen könnte zu einem Umdenken führen.
    Ob man Facebook mag oder nicht, man sollte sich immer bewusst sein, dass man dort nicht Kunde, sondern Produkt ist. Im besten Falle – falls man für deren Dienste bezahlt – ist man beides.

    1. Ich kenne ein paar Leute, die fleißig auf FB posten, um verschlüsselte Daten zu übertragen …
      Sie nutzen die Buchverschlüsselung, 26 Buchstaben – 26 Zahlen … das in lesbare Sätze verpackt … schon passt das!
      … und ja … man kann ein Programm verwenden, dass das Codieren (z.B. mit Formulierungsvorschlägen) bzw. Decodieren vereinfacht!
      … aber das ist Wissen aus’m kalten Krieg … völlig veraltet und Nutzlos!

      1. Hier auf Netzpolitik.org findet man seit Jahren Kommentar-Texte mit vielen eingestreuten „…“ Dabei kommt es auf Anzahl und Abstand der drei Pünktchen an.

        In der Crypto-Szene hat sich dafür der Fachbegriff Steghabographie durchgesetzt.

        Nachteil dieser Methode ist, dass die codierten Bits zwar für jeden sichtbar sind, eine Dekodierung jedoch blieb bislang erfolglos. Auch wird viel Text benötigt, um selbst kurze Nachrichten zu verschlüsseln. Da es allgemein schwierig ist, nachhaltig gute Texte zu schreiben, erscheinen diese Texte zumeist ohne Zusammenhang bis unverständlich. Aber auf den lesbaren Text kommt es ja nicht an.

        Eine Seitenkanal-Analyse hat jedoch eine hohe Korrelation mit Ereignissen der Welt-Lage ergeben. Es gibt eine starke Hypothese, dass diese Nachrichten möglicherweise das Weltgeschehen in ungeahntem Ausmaß beeinflussen.

        1. @Habocode … im übrigen … wenn du oder deine Freunde mal einen Geistesblitz hatten/haben oder sowas in der Art und diese „Geistesblitze“ hier darlegen, kann ich noch immer „einen Drauf“ setzen!

          Warum?

          Weil ich das schon vor 20 Jahren als veraltet Ad Acta gelegt habe!
          Ich empfehle hier an dieser Stelle, mal in die Archive zu gehen und … zu Lesen!
          Falls Du/Ihr keine Freigabe für diese habt, hilft Wikipedia hin und wieder weiter … gebt deine/eure „Geistesblitze“ in eine Suchmaschine ein … und schaut auch mal auf das Datum der Veröffentlichung … du/ihr werdet überrascht sein!

          Warum „du/ihr“?
          Nun, ich diskriminiere keinen, auch keine gespaltene Persönlichkeit!

  3. wenn man im Smartphone Chrome Browser „als Desktopansicht anzeigen“ wählt, dann kann man auch wieder auf den Unterhaltungsbutton gehen, ohne zwangsweise auf den Playstore umgeleitet zu werden.

  4. Ich kann mir nicht helfen, im konkreten Fall versteh ich den FB-Bash nicht. Sie bieten ein verdammt gutes, kostenfreies Produkt. Sie tun das mit einem erheblichen Einsatz an Technik und Manpower. und sie schreien im Unterschied zu anderen Adblockgegnern nicht nach staatlicher Finanzierung. Es ist vollkommen *klar*, dass sich FB über Werbung finanzieren *muss*, und wer sagt, ich will die Leistung, aber nicht die Werbung, ist schlicht und ergreifend ein Vollidiot.
    Man mag sich über Details streiten – das FB-Profiling für Werbende halte ich nach wie vor für eher mittel – aber von der „rücksichtslosen Ausnutzung einer Marktmacht für den Profit“ zu reden, ist schon eine sehr steile These, wenn man bedenkt, dass Werbung die einzige Einnahmequelle ist. Ums drastisch dagegenzuhalten: Wer FB mit Blocker besucht, ist schlicht und ergreifend ein Schmarotzer und Trittbrettfahrer. Denn ohne Werbung kein FB. Its as easy as that.

    1. Im Prinzip richtig. Wobei ich „Schmarotzer“ in diesem Fall gar nicht so negativ sehen würde.

      Ich gehe noch weiter: wer Facebook benutzt, stolze mit seinem Twitter-Account wirbt, und sich trotzdem über diese Scheiße beschwert, und sogar Blogpostings darüber verfasst, ist ein Vollidiot ohne Rückgrat und Prinzipien.

      1. Jo genau… und wer Bi ist ist kein echter Homo! Wer arbeiten geht kein echter Kapitalismuskritiker. Scheiße, wie radikal verblendet manche Leute doch sind…

        Mach schön weiter mit deinem Virtue Signaling. Prinzipien sind wichtiger als Verstand! Hauptsache du bist der Radikalste hier in der Ecke. ;)

      2. Juhu, Elle bewirbt sich für den Preis des größten Trolls und Haters auf Netzpolitik .org. Immer wenn ich hier Artikel lese, kommt die gequirlteste Scheisse in den Kommentaren von ihm.

        1. Argumentum ad hominem, aber ich bin der Troll und Hater. Also ob meine Position so unvernünftig wäre.

          „Elle“ ist übrigens ein Frauenname.

      3. @elle … wie ich oben schon schrieb … du nutzt scheinbar FB/Twitter nicht … aber dies hier ist eine für alle offene Webseite … also, sollte es auch möglich sein … Nachrichten via Mainstream an die Redaktion zu senden!
        Du scheinst der Meinung zu sein „Das was ich bekämpfen möchte, nutze ich nicht!“ … das ist aber ein taktischer Fehler … so isolierst z.B. du (elle) dich vom Mainstream, den diese Redaktion ja erreichen möchte!
        Die Kirche ist ja auch zu den Heiden gegangen, um diese zu Bekehren … nicht?

    2. Meines Erachtens vergisst du den wesentlichen Punkt, dass ein_e Nutzer_in von Facebook (oder Google oder wem auch immer) im Gegenzug zum Service Unmengen an Daten kostenfrei (!) zur Verfügung stellt. Von Schmarotzer, einem typisch sehr einseitigen Verhältnis, kann hier demnach nicht gesprochen werden. Denn auch FB weiß, dass es nur funktioniert und solche Macht hat, weil dort so viele Leute das Angebot kostenlos nutzen. Es ist also auf sie angewiesen.
      Weiterhin nimmt Facebook auch Geld durch kommerzielle Seiten usw. ein, und wer weiß welcher Profit aus all den Daten geschlagen werden kann oder wird. Und soweit ich weiß schreibt ja Facebook auch keine roten Zahlen, sodass ich zwar weiß, dass es kapitalistischerweise richtig ist, den Gewinn/Umsatz weiter zu erhöhen, sehe aber trotzdem keine dringende Notwendigkeit – daher ist die Formulierung „rücksichtslosen Ausnutzung einer Marktmacht für den Profit“ vielleicht etwas polemisch, aber auch nicht unzutreffend.
      es ist eben nicht so einfach.

      1. Schmarotzer … was fällt mir dazu ein?
        Hmm … alt -> http://m.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13693860/Diebe-planen-Einbrueche-mit-Facebook-und-Foursquare.html
        Hmmm … aufgewärmt -> http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/urlaubsgruesse-als-gefahr-wenn-das-facebook-foto-einbrecher-anlockt/12051994.html

        Ich finde, Schmarotzer … sind auch viele Einbrecher oder Dienste, die ihr Ungeziefer unentdeckt platzieren möchten!
        Naja, wären da auch die Strafverfolgungsbehörden von Die Misere, die präventiv Abhörgeräte in Wohnungen von Gefährdern platzieren, um den Einbrecher und Hehlerringen auf die Spur zu kommen, die ja vorrangig die Gefährder Ausrauben … tun!

      2. Scheint mir Haarspalterei. Die Daten, die ich FB gebe, sind interessant als Daten, über die mir spezifisch Werbung ausgespielt werden kann. Wenn ich die Werbung blocke, erschleiche ich mir die Leistung und sabotiere das einzige Gegenfinanzierungsmodell, das Facebook hat. Der Rest deines Beitrags ist leider Geraune. Der Wert der Facebook-Daten in Sachen Marketing wird weiterhin meiner bescheidenen Ansicht nach gnadenlos überschätzt. Das Gebashe in der Richtung ist durchaus Polemik, insbesondere, nachdem FB sich hier im Gegensatz zu manchen anderen großen (deutschen) Namen vergleichsweise vorbildlich verhält. Unter http://www.korrupt.biz/5499/facebook-agb-die-mich-nicht-werben-lassen-wie-ich-will/ ist das auch ein wenig ausführlicher nachzulesen.

    3. Sorry, Richie, aber wer in Hinblick auf Facebook 2016 immer noch ausschließlich mit take it or leave it argumentiert, macht es sich zu einfach. Das Unternehmen entscheidet sich für einen Weg und der ist dann unantastbar? Gerade Facebook Inc. ist mit seinen Diensten Facebook, Instagram und WhatsApp inzwischen Betreiber einer zentralen Infrastruktur für soziales Handeln. Wenn das Unternehmen seine eigenen Interessen so massiv gegen das deutlich artikulierte Interesse von Nutzern durchsetzt anstatt sich Gedanken um seine öffentliche Verantwortung zu machen, finde ich das rücksichtslos.. Aber wenn du Facebook wirklich für ein „verdammt gutes Produkt“ und auch für „kostenfrei“ hälst, kommen wir hier vermutlich eher nicht zusammen.

      1. Noch lustiger wird es, wenn man es aus einer statistischen Sicht heraus sieht!
        In einem anderen Threat wurde geäußert, das 1000 Befragte ja nicht ausreichen würden, um eine schlüssige Hochrechnung zu erhalten …
        Wie sieht es denn mit FB und Co. aus?
        Einen Algorithmus über die Konversationen laufen lassen und an die Politik verkaufen, das ist doch etwas wunderbares … und die Politik hat die Gewissheit, wie die deutsche bzw. muslimische „Gemeinde“ über die aktuelle Politik denkt!
        Wenn man über solche Informationen verfügt, dann kann man davon Ausgehen, das diese auch abgerufen werden!

        … und so wie die aktuelle Politik (an der Macht befindliche Koalition) rudert und „billige“ Amokläufe zu terroristischen Anschlägen gepuscht werden, ist es denkbar, das diese über die Informationen verfügt und um ihre Machtposition dramatisch gefährdet scheint!

        Aber hey … wen interessiert es?

      2. Ingo, ich bin extrem gut drin, unterschiedliche Ansichten auszuhalten, insofern, wir müssen nicht zusammenkommen. Stichwort Eyeo/ABP, mir ist die ganze Adblockerszene ein unglaublich dubioses Ding, ich fühl mich mehr als unwohl, deren Vorgehen als „Nutzerinteresse“ zu definieren. Stichwort „öffentliche verantwortung“ ist witzigerweise genau die Kerbe, in die die DE-verlage mit ihren Leistungsschutzrechtswünschen schlagen. Das Fass aufzumachen, ist eine spannende Kiste, die Facebook zu sowas wie einer öffentlichen Infrastruktur macht, die Implikationen sind witzig zum drüber nachdenken, aber ernsthaft vorschlagen würde ich das nicht. Und das simple „Wir haben exakt ein Geschäftsmodell, ohne das bricht die ganze Kiste zusammen“ als rücksichtslose Eigeninteressendurchsetzung zu verkaufen und dazu noch (das werbefreie? korrigier mich) Whatsapp anzuführen, wie gesagt, kann man alles machen. Zugegeben, Google Plus ist ja auch werbefrei, und Google schafft das ja auch, ohne… moment, ich muss nachdenken.

        1. Dass es im Adblocker-Business – gerade mit ABP – Probleme gibt, stimmt. Aber dass so viele Menschen diese Dienste nutzen, ist in meinen Augen deutlicher Ausdruck eines Nutzerinteresses. So zu tun, als würden die Leute Adblocker nur deshalb nutzen, weil sie noch nicht die richtige Werbung sehen, wie Facebook das hier tut, ist einfach ignorant. Und damit dann das Blockieren der Adblocker zu begründen ist eben rücksichtslos. In der Logik eines hyperkapitalistischen Unternehmens mag das wohl nachvollziehbar sein – aus der Perspektive der öffentlichen Verantwortung ist es aufgrund der Invasivität des Targeted Advertising aber eben nicht akzeptabel. Solange es keine funktionsfähigen Alternativen zu der von Facebook angebotenen Infrastruktur gibt, müssen wir wenigstens über alternative Finanzierungsmöglichkeiten nachdenken.

          1. Hm, ich glaube, wir können uns drauf einigen, dass der Grund für den Adblockblock eben der ist, dass mit blockenden Usern nichts verdient werden kann, alles andere sind Diplomatiestreusel. Ob das scheinheilig oder eben höflich ist, das nicht so zu benennen, scheint mir eine sekundäre Diskussion.
            Solang man eine kostenfreie Plattform anbietet, muss man sie eben gegenfinanzieren, und wer das offensiv sabotiert, ist eben ein Leistungserschleicher, its as easy as that. Selber als FB-Nutzer finde ich diese Kategorie Leute im Übrigen auch rücksichtslos, denn wegen ihnen muss mir mehr Werbung gezeigt werden.
            Deine Forderung nach alternativ anderer Infrastruktur oder alternativ anderen Finanzierungsmöglichkeiten scheint mir ein Schuss in den Ofen: ein Pay-Netzwerk kann niemals die Verbreitung (und damit den Nutzwert) von FB erreichen. Eine öffentliche Finanzierung ist in zahlreichen Facetten extrem gruselig, auch hier werfe ich gern den http://www.korrupt.biz/5499/facebook-agb-die-mich-nicht-werben-lassen-wie-ich-will/ – Link, das beginnt mit dem „Warum soll Nichtnutzer a den Nutzer B sein Digitalhobby finanzieren“ und hört auf mit den interessierten Gruppen an den Daten dieser Netzwerke, siehe Link. Wenn staatliche Stellen mal die Möglichkeiten zum Profilen haben, wie sie eine Plattform wie FB erzeugen kann (ich sage bewusst nicht „hat“), dann haben wirs echt geschafft und es wäre ein Spitzenzynisms der Geschichte, wenn das maßgeblich von Privacy- und Bürgerrechtsadvokaten eingefordert worden wäre.

    4. Facebook bietet kein Produkt an, es macht den Nutzer zum Produkt. Und kostenfrei ist FB erst recht nicht, man bezahlt mit seinen Daten und seiner Privatsphäre. Die sind sogar verdammt wertvoll.

  5. Masochisten kommen bei Facebook voll auf ihre Kosten.
    In den Staub der AGBs mit euch!
    Werdet doch blind mit dieser Werbung.

  6. Also ich finde, das Internet geht immer noch prima, wenn man alles, was aus der Ecke soziale Netzwerke kommt, meidet und alles in der Firewall, über about:config, über uBlock und NoScript blockt, was einem auch nur versucht einen FB-Button zum Tracken anzubieten :D

    Da man sich ja der Zeit anpassen muss, und im Grunde alle Webseiten US-Tracking und Cookiesniffing betreiben, sind schon interessante Maßnahmen notwendig, um ein sauberes Netz nutzen zu können. Aber hey das geht immer noch im Jahre 2016, ganz nach Deutschem Datenschutz.

    1. Danke. Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen. Und ich leiste mir den Luxus nicht in virtuellen, digitalen sozialen Netzwerken präsent zu sein, sondern pflege soziale Kontakte von Mensch zu Mensch. Das klappt prima und macht Spaß.
      Was im Internet nach allen beschriebenen Abwehrmaßnahmen (da geht es nicht nur um nervige Werbung, sondern auch um potenziell gefährlichen Code, Bandbreiten- und Rechenzeitdiebstahl) nicht nutzbar ist, ist es auch nicht wert genutzt zu werden. Wozu brauche ich bild.de und ähnlichen Schund? netzpolitik.org geht auch mit Werbeblockern und ohne JavaScript prima.

  7. Aktuell hat nur meine Katze ein Profil in Fratzebuch.
    Das, was als Tierversuch von mir gestartet wurde (800k User),
    ist immer noch nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
    Es ist hässlich und schlecht zu bedienen.
    Dann doch lieber ein total sinnbefreites Instagram
    oder eine total überbewerteten Twitter-Account.
    Soziale Netzwerke sind eine Filterblase der Netzbürger.
    … Meinung ist hier genauso real wie ein Drachenfurz.

  8. @Autor: „Infrastruktur für soziales Handeln“???? Was da grad passiert ist nicht im geringsten sozial. Und Handeln schon mal gar nicht, betrachtet man die vielen Auswüchse in den Öffentlichkeitsnischen, sollte es besser auch so bleiben. Kapitalistisches Überwachen triffts eher. Und Drachenfurz passt. :)))) Wort zum Sonntag, watz

  9. Jede Werbung ist immer störend. Das sollte den *****löchern bei Facebook endlich jemand einhämmern. Facebook kassiert – von verdienen kann keine Rede sein – laut Medienberichten pro Nutzer und Jahr etwa 12 Dollar mit Werbung. Es wäre sehr leicht für Facebook, Nutzern ein Freikaufen anzubieten – für einen Dollar im Monat. Von mir aus 1,50 oder 2 Dollar.

    Stattdessen besitzt irgendwer in dieser Klitsche die Dreistigkeit zu behaupten, das die Werbung nicht stört? Wer zieht solche Menschen auf? Was ist bei der Erziehung und Ausbildung dieser Menschen schiefgelaufen? Kommt man von selbst auf so einen anmaßenden Irrsinn oder ist das die Folge irgendwelcher kranken Studiengänge an irgendwelchen „Eliteuniversitäten“?

    Ich finde, das jede Form der Gegenwehr gegen solches Verhalten legitim und angemessen ist. Es gibt kein Recht auf Werbung und erst recht keines, das irgendwen zwingen kann, Werbung zu konsumieren.

    Übrigens ist es sinnfrei, die Werbung bei Facebook mit den eingebauten Funktionen zu blocken. Ganz im Gegenteil ist das sogar kontraproduktiv, da Facebook so weiß, wer welche Werbung gesehen hat. Die Folge ist nur noch mehr Werbung.

    Ekelerregend.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.